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So verhindert die Bundes-SPÖ leistbares Wohnen

Penzing, 14. Wiener Bezirk.
Eine Kaserne mit sehr schönem Baumbestand wird vom Bundesheer (geführt vom Sozialdemokraten Klug) nicht mehr benötigt.

koerner

koerner1
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Hier könnte, hervorragend mit Strassenbahn und U3 angebunden, leistbarer Wohnraum entstehen.
Könnte.
Denn das SPÖ geführte Verteidigungsministerium will einen anderen Weg gehen.
Dieses Areal ist jetzt zur Versteigerung öffentlich ausgeschrieben.
Da Grundstückskosten inzwischen in Wien Wohn-Preistreiber Nr 1 sind, wird sich hier, sollte es zu einer Wohnwidmung kommen, nur teures Wohnungseigentum "rechnen".
Der ausgeschriebene Mindestkaufpreis von 26 Mio Euro verunmöglicht sozialen Wohnbau von Beginn an.
Den Zuschlag wird der "Bestbieter" bekommen, also jener, der den höchsten Kaufpreis bietet.
Absurd: rund 2,5 Mrd schüttet der Bund an die Länder unter dem Titel "Wohnbauförderung" aus, gleichzeitig versäumt er es, das Wesentlichste für leistbares Wohnen zur Verfügung zu stellen: Günstigen Grund und Boden.
Für Insider ein paar (wenige) Zahlen:
Für verdichteten, mehrgeschossigen städtischen Wohnraum müssen Herstellkosten von ca 1600 Euro je m2 Wohnung berechnet werden.
Dazu kommen die Grundkosten. Die Stadt Wien versucht hier einen Deckel draufzuhalten und begrenzt diese Kosten mit ca 250 Euro je m2 Wohnung.
Schon der geforderte Mindestkaufpreis liegt bei dieser Kaserne (und angenommener moderaten Dichte) beim Doppelten.
Wahrscheinlich wird der "Bestbieter" an die 1000 Euro/m2 Wohnraum oder gar darüber hinaus zahlen.
Damit nähern sich die spekulativen Grundkosten schon den Herstellkosten der Wohnung an.
Kein Wunder, dass es unter dieser "Gewinnmaximierung" nicht möglich ist sozialen Wohnbau zu realisieren.
Doppelt hirnrissig: Es gab im letzten Jahr wiederholt Gespräche mit Vertretern des Verteidigungs-Ministerium, eingebunden war das Stadtplanungsressort und das Wohnbauressort um zu einer Vorgangsweise zu kommen, die ein hohes Mass an leistbaren Wohnraum ermöglicht.
Und jetzt das.
Aber: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Denn auf dem Areal liegt derzeit eine Widmung "militärische Nutzung", es bedarf also einer Umwidmung.
Ich kann mir unter diesen Umständen politisch nicht vorstellen, daß es einfach zu Luxuswohnen umgewidmet wird.
Nicht nur wir Grüne sehen das sehr kritisch, auch der Verband der gemeinnützigen Wohnbauträger protestiert. Nachzulesen hier.
Wer leistbares Wohnen ernst nimmt, darf der Grundstücksfrage nicht ausweichen.
Diese ist derzeit das Haupthindernis für günstiges Wohnen in Wien.
Dass sich das SPÖ-geführte Verteidigungsressort als Grundstücksspekulant Nr 1 geriert, und leistbaen Wohnbau verhindert ist ein Treppenwitz der Geschichte.
Commentatore (Gast) - 4. Apr, 22:18

Vergiss die S45 nicht, die ist noch viel näher als die U3 (direkt gegenüber der Kaserne/ex-Kadettenschule) und fährt die Stadtentwicklungsgebiete/Arbeitsplatzkonzentrationen Muthgasse und Donaukante (geplante Verlängerung am Handelskai -> DonauCity, Wirtschaftsuni, usw) an. Bei dieser ausgezeichneten Anbindung müsste die Gemeinde darauf bestehen, dass sich so viele Menschen wie möglich dort niederlassen können, denn dann rechnet sich ihre Infrastruktur besser und auch die Anrainer werden sich die Anschaffung eines PKWs genau überlegen.

One Brick (Gast) - 7. Apr, 09:05

Dir als gelerntem Ökonom kann ich die Argumentation nicht abkaufen.

Du argumentierst dafür, dass das Verteidigungsministerium das Grundstück der Stadt Wien billiger verkaufen soll als es von privaten Bauträgern erlösen könnte.

Sowohl die Stadt Wien als auch das Verteidungsministerium werden aus Steuergeldern finanziert. Wenn das Vertsideigungsministerium auf Einnahmen verzichtet und Wien begünstigt, entspricht das einer Veschiebung von Steuermitteln aus dem Bundesbudget in das Wiener Landesbudget. Der Gewinn der Stadt Wien ist der Verlust des Verteidigunsministeriums.

Was Du verlangst ist, dass der Bund in Gestalt des Verteidigunsministeriums den Wiener Wohnbau subventioniert.

Unterm Strich spart sich die öffentliche Hand dadurch aber exakt gar nichts.

Commentatore (Gast) - 7. Apr, 10:10

Doch, die öffentliche Hand spart sich Infrastrukturausgaben. Je mehr Leute hierher ziehen, desto weniger Straßen, Schienen, Leitungen usw. müssen in der Pampa gebaut oder verlegt werden.
Stadtbildschutz (Gast) - 7. Apr, 11:04

Spielchen wie Am Heumarkt

Sie schreiben: Bei der Bundesheer-Kaserne könnte leistbarer Wohnraum entstehen. Sie beklagen, daß das Verteidigungsministerium einen anderen Weg gehen will. Dieses Areal ist jetzt zur Versteigerung öffentlich ausgeschrieben.

Das gleiche Spielchen kennn wir schon vom Eislaufverein am Heumarkt, wo diesmal das Innenministerium das Areal öffentlich ausgeschrieben hat. Die ungünstige Widmung war sogar der Grund, warum das vom Wiener Eislaufverein gemietete Areal 10.000 m2 um lediglich 4,2 Mio EUR in 2008 an "Buntes Wohnen" (später umbenannt in "Lothringerstrasse 22 ProjektentwicklungsgmbH") verkauft worden ist.

Jetzt lesen wir seit Mai 2014 in farbigen Broschüre der MA19, die der Vizebgm Maria Vassilakou, Grüne, untersteht, daß die Immobilienprofis hinter der Eigentümerfirma "Lothringerstrasse 22 ProjektentwicklungsgmbH" einen 73 m hohen Luxuswohnturm errichten dürfen.

Bei der Bundesheerkaserne wird es nach den Wahlen genauso wie Am Heumarkt ablaufen.

Nie wieder Grün (Gast) - 7. Apr, 16:01

Netter Versuch - Und was ist mit den Stadtentwicklungsgebieten die es schon gibt - Hausfeld, Seestadt, Norwestbahnhof, ... dort ist JETZT jede Menge Platz. Aber einen Bauboom kann ich nicht bemerken. Eien erste Phase und nun - Stillstand. Aber ein mobiles Studentheim für einen Bauplätze die in den nächsten 5 (!) Jahren nicht benötigt werden kann man dort hinstellen - also was jetzt - brauchen wir Bauland oder nicht? Oder ist das auch zu teuer? Etwas mehr Realismus bitteschön.

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