deswegen muss eine grundlegende Schulreform her
von cc am 27.04.2006
Neben der Energiewende ist eine grundlegende Reform des Schulwesens mein zweites Herzensanliegen (wenn so ein unpolitischer Begriff erlaubt ist)
Respekt statt Demütigung, heisst es in einem lesenswerten Interview
hier
insbesondere geht es darin um Hauptschulen, und was man machen kann, um die Aufstiegschancen derer zu verbessern, die vom Elternhaus benachteiligt sind.
Ja und im Kern geht es darum, warum die Trennung mit zehn so grundfalsch ist.
Fast alle haben Schule als Ort des Scheiterns oder der Demütigung erfahren...
Wir versammeln in diesen Schulen all jene, die sozial, kulturell, leistungsmäßig am schlechtesten gestellt sind. Deren Benachteiligung beginnt schon vor der Schule. Einem Akademikerkind wird in den sechs Jahren vor Schuleintritt etwa 1700 Stunden vorgelesen. Wissen Sie, wie viele Vorlesestunden ein Kind am anderen Ende der Sozialskala genießt?
ZEIT: Sagen Sie es.
Lehberger: Gerade einmal 30 Stunden. Statt solche Startunterschiede abzumildern, verschärft unser gegliedertes Schulsystem diese noch. Überspitzt formuliert, fragen wir nach der vierten Klasse: Wer von euch ist arm ? Wer kann schlecht Deutsch? Wer hat miese Noten? Wer ist mal sitzen geblieben? Alle, die sich melden, stecken wir in eine Klasse. Damit schaffen auch wir in der Schule eine Parallelgesellschaft – etwas, was wir Ausländern immer vorwerfen.
ZEIT: Inwiefern?
Lehberger: Wir halten die Kinder systematisch davon ab, Freundschaften mit Deutschen zu schließen. So lernen sie keine anderen Lebenskonzepte oder sozialen Schichten kennen und haben damit auch weniger Gelegenheit, ihre deutsche Sprachfertigkeit zu entwickeln. Von Pisa wissen wir, dass in städtischen Hauptschulen die Zusammensetzung der Schülerschaft so problematisch ist, dass es der Schule nicht einmal gelingt, die vorhandenen Leistungspotenziale ihrer Schüler auszuschöpfen.
Deswegen muss Schluss sein mit der Trennung bereits mit zehn.
Eine gemeinsame Schule mit innerer Differenzierung muss kommen.
Respekt statt Demütigung, heisst es in einem lesenswerten Interview
hier
insbesondere geht es darin um Hauptschulen, und was man machen kann, um die Aufstiegschancen derer zu verbessern, die vom Elternhaus benachteiligt sind.
Ja und im Kern geht es darum, warum die Trennung mit zehn so grundfalsch ist.
Fast alle haben Schule als Ort des Scheiterns oder der Demütigung erfahren...
Wir versammeln in diesen Schulen all jene, die sozial, kulturell, leistungsmäßig am schlechtesten gestellt sind. Deren Benachteiligung beginnt schon vor der Schule. Einem Akademikerkind wird in den sechs Jahren vor Schuleintritt etwa 1700 Stunden vorgelesen. Wissen Sie, wie viele Vorlesestunden ein Kind am anderen Ende der Sozialskala genießt?
ZEIT: Sagen Sie es.
Lehberger: Gerade einmal 30 Stunden. Statt solche Startunterschiede abzumildern, verschärft unser gegliedertes Schulsystem diese noch. Überspitzt formuliert, fragen wir nach der vierten Klasse: Wer von euch ist arm ? Wer kann schlecht Deutsch? Wer hat miese Noten? Wer ist mal sitzen geblieben? Alle, die sich melden, stecken wir in eine Klasse. Damit schaffen auch wir in der Schule eine Parallelgesellschaft – etwas, was wir Ausländern immer vorwerfen.
ZEIT: Inwiefern?
Lehberger: Wir halten die Kinder systematisch davon ab, Freundschaften mit Deutschen zu schließen. So lernen sie keine anderen Lebenskonzepte oder sozialen Schichten kennen und haben damit auch weniger Gelegenheit, ihre deutsche Sprachfertigkeit zu entwickeln. Von Pisa wissen wir, dass in städtischen Hauptschulen die Zusammensetzung der Schülerschaft so problematisch ist, dass es der Schule nicht einmal gelingt, die vorhandenen Leistungspotenziale ihrer Schüler auszuschöpfen.
Deswegen muss Schluss sein mit der Trennung bereits mit zehn.
Eine gemeinsame Schule mit innerer Differenzierung muss kommen.
Schulreformen