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ein personeller Erneuerungsvorschlag

Es ist Zeit, innerhalb der (Bundes)Grünen einen grossen weiteren Schritt zu setzen.
Kurzgefasst: Wir müssen offener werden, damit interessante Menschen, die nicht unmittelbar in Parteistrukturen eingebunden sind, auch realistische Chancen auf ein Mandat erhalten.
Derzeit ist das nicht der Fall.
Zugespitzt formuliert: Ein Universitätsprofessor (vdBellen) bzw eine Juristin von Global 2000 (Eva Glawischnig) wären heute chancenlos, ein Mandat bei uns Grünen zu erhalten.
Wir sind eine stark strukturierte Partei geworden. Das hat viele Vorteile.
Aber auch Nachteile.
Erfahrene Mandatare kennen inzwischen die "Hydraulik der Macht". Sie kennen jene 200-400 Menschen, die als "Landesversammlung" bei unseren internen Wahlen die aussichtsreichen Plätze vergeben.
Sie haben Zeit und das Wissen, wie man das Wohlwollen dieser Menschen gewinnt.
Damit sind sie potentiellen Neulingen, die vielleicht grosse polititische Talente haben, und sich als Unternehmer/in, als Wissenschafter oder sonst bewährt haben, haushoch überlegen, parteiintern für ein Nationalratsmandat gewählt zu werden.
Wir sind von einem ins andere Extrem gerutscht.
Anfänglich huldigte man soetwas wie dem Rotationsprinzip (welches systematisch Erfahrung vernichtet).
Heute treten wir Grünen zum dritten Mal mit nahezu unveränderter Mannschaft zu NR-Wahlen an.
Kaum personelle Erneuerung, das ist mE. sicher nicht gut.
Drum mein Vorschlag:
Ebenso wie es sich bewährt hat, per zwingender Quote sicherzustellen, dass es ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern in Parlamenten und Landtagen bei uns Grünen gibt, brauchen wir eine Quote, um neuen, innovativen Personen eine realistische Chance zu geben.
Sinnvoll wäre es, um genauer zu sein, jeden dritten Listenplatz auf Landesebene und jedes zweite Mandat auf der Bundesliste (so setzt sich der NR zusammen) für Personen freizuhalten, die bisher weder im Bund noch im Land im Parlament sitzen.
Für eine solche Reform der personellen Erneuerung ist jetzt die Zeit. Nicht knapp vor einer Wahl.
Ich möchte in diesem Sinne bei unserem nächsten Bundeskongress einen Antrag einbringen.
teacher - 26. Jun, 18:41

Uuiii, cc rüttelt am Watschenbaum. Gute Idee, aber wie bekommt man Mehrheiten gegen die Mächtigen?

Marko25 - 27. Jun, 12:34

einfach

durch die "Mächtigen", wie zB. hier Christoph Chorherr, aber auch Marie Ringler war hier immer eine Vorreiterin. Und ich denke auch Eva Glawisching ist bereit einen neuen Weg zu gehen.
so.la. (Gast) - 26. Jun, 18:50

endlich!

das war schon längst an der zeit. endlich sagt einmal ein grüner, was sache ist. wir sind schon längts wie die altparteien. bei der spö igarantiert das jahrelange markenschlecken ein sicheres mandat, bei der övp ist der richtige bund zur richtigen zeit. bei den grünen garantiert ein vostandsposten ein mandat. wahnsinnig innovativ. das gehört geändert. chorherrs vorschlag ist gut, machbar und kann sofort umgesetzt werden. also, kollegInnen stimmts dem antrag zu.

Martin Winkler (Gast) - 26. Jun, 23:07

Schlimmer als die Altparteien

Eigentlich sind die Grünen derzeit (nach meinem Eindruck) diesbezüglich sogar "schlimmer" als die "Altparteien" - bei ÖVP und SPÖ gehen Leute in Pension, jüngere rücken nach, bei den Grünen kommt das generationsbedingt bisher kaum vor.
Guter Vorschlag, allerdings erscheint mir das geforderte Drittel ein wenig hoch gegriffen.
Vorstand (Gast) - 27. Jun, 11:34

Garantie

Als Vorstandsmitglied muss ich anmerken, dass es bei den Grünen aus dieser Funktion heraus keine Garantie für ein Mandat gibt, eher ist das Gegenteil der Fall. Eben weil Vorstandsmitglieder aufgrund Ihrer Kontakte zu den Personen in den jeweiligen Wahlversammlungen und ihrer höheren Bekanntheit bessere Voraussetzungen als andere Personen haben können gibt es auch die Meinung, dass Vorstandsmitglieder sollen sich nicht um Mandate bewerben. Ich halte das für falsch. Zukünftige MandatarInnen brauchen eine Chance zur Bewährung und die Partei braucht eine Chance zur Einschätzung ob die Person geeignet ist. Und das möglichst abseits der Öffentlichkeit.
Nicht-Vorstand (Gast) - 27. Jun, 12:13

Garantie abgelaufen

Wenn man sich die ehemaligen Vorstandsmitglieder Ellensohn, Margulies oder Sommer-Smolik ansieht, dann hat es sich absolut nicht bewährt. Die haben im Rathaus niemals das gebracht, was sie allen versprochen haben. Sie haben nur ihr Netzwerk ausgenutzt, um bequeme Versorgungsposten zu bekommen.
günter (Gast) - 26. Jun, 20:53

so was von überfällig

lieber christoph,
danke für deinen neuerlichen vorstoß. ich hoffe, du bringst hoffentlich diesmal eine diskussion innerhalb der grünen in gang. den grünen tät's gut.
lieben gruß aus dem off
günter

silmanja - 26. Jun, 21:01

ich halte den vorschlag auch für sinnvoll - sehe aber bei den grünen gleichzeitig ein versorgungsproblem. so wie die großen parteien, für ihre ehemaligen mandatarInnen "versorgungsposten" schaffen können - das können die grünen (noch?) nicht....

jupi (Gast) - 26. Jun, 21:52

für die erneuerung: cc baba

personelle erneuerung heißt: baba cc - in diesem sinne voll deiner meinung...

Peter Henseler (Gast) - 26. Jun, 22:06

Neue Köpfe

Dies ist ein äußerst unterstützungswürdiger Vorschlag. Schon lange registriere ich mit
Unbehagen aus Brüssel, wie sich das grüne Establishment geradezu anbiedernd-
unkritisch gewissermaßen als Eurostreber geriert und zu der eurokratisch gesteuerten
Volksverdummung bereitwillig beisteuert, auch wenn dies der liebe Sascha
dementiert. Dies ist schlicht unerträglich.
Was ich damit meine, ist auf http://indemgroup.org/48/ in diversen eurokritischen
Beiträgen nachzulesen.

Tom Schaffer - 27. Jun, 00:07

gute idee, wo kann ich kanditieren? ;-)

marsupialeater (Gast) - 27. Jun, 15:15

Jederzeit, nach Absolvierung eines Rechtschreibkurses!
Tom Schaffer - 28. Jun, 13:30

hoppala :D
BWappler (Gast) - 27. Jun, 00:59

Ja - aber...

Ich kann&werde diesen Vorschlag bei der nächsten BOKO unterstützen!
Halte dieses Verhältnis doch für etwas hoch gegriffen, vielleicht lässt sich eine bessere
Variante finden... jeden 3 bei Landeslisten ist ok, jedoch jeden 2ten im NR - ist doch etwas
Hart - schließlich brauchen die WählerInnen Personen denen sie aufgrund ihrer Bekanntheit
vertrauen, und wenn jedeR 2te neu ist.. wird das schwer... denk ich mir..

Aber nun gut, es sind andere Varianten auch noch zu diskutieren.
lg,

rauch - 27. Jun, 23:36

ich würd sagen:

entweder du gehst auf die BOKU und studierst dort was oder aber du kommst zum BUKO und stimmst für was. Aber eine Mischung aus beidem (BOKO): das wird nix....
maschi - 27. Jun, 04:27

Schweigende Mitleser.

Eines find ich spannend. Sobalds um grüne Personalinterna geht, melden sich hier innerhalb weniger Stunden jede Menge Stimmen zu Wort, die sich anscheinend "intern" genug fühlen um sofort mitzureden, frei nach dem Motto: "Ja, wir fühlen uns so alt, lasst uns doch personell erneuern und neue, innovative Kräfte fördern!"

Schade eigentlich, dass die AltpolitikerInnen, die derzeit die Mandate besetzen, und jene innovativen Kräfte, die sich Chancen auf solche Mandate ausrechnen, wesentlich weniger Lust verspüren, über inhaltliche Fragen zu diskutieren.

Ich grüsse daher all die Stimmen aus dem Off, von denen man hier unermüdlich immer dann hört, wenn es - wie meist - um inhaltliche Fragen geht. Sie alle werden wohl aufgrund genau dieses genetisch bedingten Geburtsfehlers - sich nämlich primär für Inhalte zu interessieren - auch im Off bleiben.

coyote (Gast) - 27. Jun, 09:52

"anscheinend",

nicht "scheinbar" !
Sorry, aber es tut mir weh, gerade bei einem Wortefeinschmied wie dir !
maschi - 27. Jun, 10:15

Wieder was dazugelernt.

Philipp (Gast) - 27. Jun, 07:06

deiner meinung

ich bin genau deiner meinung! es ist aber auch oft noch schlimmer: ich habe persönlich
eine listenerstellung für eine landtagswahl erlebt, in der die betreffenden mandatarinnen
auch mit argumenten wie "was machen den sonst unsere armen abgeordneten?".
listenerstellung als alternatives sozialmodell, weil sich gewisse leute sonst einen neuen
job suchen müssen? das kann es ja wohl nicht sein. mir garantiert ja auch keiner einen
listenplatz wenn ich einmal arbeitslos sein sollte.

maschi - 27. Jun, 07:21

Oh doch!

Auch Ihnen wird ein sicherer Arbeitsplatz garantiert. Sie müssen nur zunächst selbst Abgeordneter werden, was allerdings initial derzeit nicht ganz einfach sein dürfte. Ist man es aber mal, dann verfügt man laut obiger Definition CCs offenbar auch über jenes Ausmass an "Zeit", das man eben benötigt, um entsprechend der "Hydraulik der Macht" das Wohlwollen jener Menschen zu gewinnen, die einen dann der Form halber wiederwählen müssen...
Marko25 - 27. Jun, 12:25

Findet meine Unterstützung !

Ich kenne aber auch ein neues Gesicht das es zum Glück trotzdem geschafft hat:
Bruno Rossmann( Arbeiterkammerexperte) !

Auch Bettina Hradecni ist ein sympatisches, ideenreiches neues grünes Gesicht im Nationalrat -> DANKE unseren NÖ Grünen WählerInnen, die uns so tatkräftig unterstützt haben. - Hoffe auf Wiederholung bei der NÖ 2008 Wahl, denn auf den Plätzen ab Platz 5 ( dzt. 4 grüne Landtagsabgeordnete bei 7,2% ) findet man eine Reihe kluger, junger und sympatischer Menschen.

Zum thema Versorgungsposten,- bin/war ich immer der Meinung, das wir grüne es uns leisten sollte ( ich weis es herrscht immer Geldmangel, weil wir ja nicht von der IV oder so gesponsert werden ), unsere "erfahrenen"-"Alt" Mandatare für zumindest 1-2 Jahre weiter als "Consultant" für die neuen einzustellen.
In dieser Zeit, findet Mensch, speziell NR-Abg. sicherlich eine neue Existenzgrundlage.

hope (Gast) - 27. Jun, 14:16

Nicht übertreiben

So sehr ich auch für viele neue innovative Kräfte bei den Grünen wäre, die Hälfte im Bund durch neue Gesichter zu ersetzen wäre meiner Meinung nach zuviel des Guten.
Die Bevölkerung wird immer älter. Wollen die Grünen an Einfluss gewinnen dürfen sie sich nicht der älteren Bevölkerungsschicht durch übermäßig viele neue Gesichter verschließen, sondern müssen ein gutes Mittelmaß finden.
Sollte der Antrag keine Zustimmung finden bitte trotzdem (in einer abgeschwächten Form) in Zukunft weiter dafür kämpfen!
und außerdem.. cc for president ;)

cc - 27. Jun, 14:30

zur rechnerischen Klärung

ich möchte nicht "die Hälfte im Bund durch neue Gesichter ersetzen", wie hope schreibt.
Mein Ziel ist ca ein Viertel.
Um das umzusetzen bin ich auf meinen Vorschlag gekommen.
Kurzer Exkurs zum österr. Wahlrecht.
Mandatare kommen entweder über
a) ein Direktmandat
b)über die Landesliste
oder
c) die Bundesliste in den Nationalrat.
Um ein Viertel zu erreichen müssen fixe Plätze sowohl auf den Landeslisten (b) (das sind die meisten unserer Mandate) als auch fixe Plätze auf der Bundesliste (c) vorgesehen sein.
Und da über die Bundesliste bloss 2-max 5 Abgeordnete in den Nationalret kommen können (das ist so eine Art "Reststimmenliste")habe ich jedes 2. Mandat vorgeschlagen.
Sorry, einfacher kann ichs nicht erklären.
hope (Gast) - 27. Jun, 20:10

Vielen Dank für die Klarstellung. Nicht jeder ist im Wahlrecht so bewandert wie jemand dessen Job daran hängt ;) Aber in diesem Fall hört sich der Vorschlag natürlich gleich viel besser an!
Die Reaktionen der grünen Bundespolitiker zu dem Thema sind allerdings einfach nur traurig.
deprifrei-leben - 27. Jun, 14:38

Ich bin auch Mitglied bei den Grünen und so einen klugen wie weitreichenden
Vorschlag habe ich lange nicht gehört.
Leider wer an der Macht ist, will nicht so gerne diese aufgeben.
Also müssen regeln geschaffen werden wie MAcht besser kontrolliert wird.
Frei nach Lenin: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!!!

a.m. (Gast) - 28. Jun, 00:13

ich finde es sehr gut, wenn die Grünen auch öffentlich sich selbst kritisieren. Wird sonst kaum bis gar nicht von anderen Parteien forciert.

Gérard (Gast) - 28. Jun, 01:12

Bin bass erstaunt -

- über die Zahl an Grünfunktionären, die sich plötzlich zu Wort melden, wenn's um Interna geht. Und schweigen, wie maschi gesagt hat, wenn inhaltliche Themen diskutiert werden.

Das ist schade, denn Wählervertrauen gewinnt/erhält man primär durch gute Leistungen und nicht durch schiere Präsenz in einem Gremium. Und gute Leistungen müssen auch gezeigt bzw. mit dem p.t. Wahlvolk diskutiert werden, um sich überhaupt sicher zu sein, dass diese Leistungen anerkannt werden.

In diesem Sinne wäre es vielleicht manchmal besser, klein(st)räumliche Ziele wirklich umzusetzen anstatt abstrakte Ziele zu diskutieren, deren Realisierung kaum noch jemand erleben wird. Also zB. Fußgängergrünphasen so zu verlängern, dass auch ältere Leute realistisch das andere Ufer erreichen können oder vielleicht einmal eine Parkspur in eine Kinderspiel/Radfahrspur umzuwandeln oder sich zu überlegen, warum der öffentliche Verkehr in Wien noch immer keine Alternative für Autofahrer ist. Und das sind nur Verkehrspolitik-Vorschläge...

gbtoe (Gast) - 28. Jun, 09:07

erstaunt über das Erstaunen

das
http://derstandard.at/?url=/?id=2937530
kommt bei mir gar nicht gut an. das kratzt mein bild von einer aufrichtigen partei ziemlich an. cc, da werden Sie bzw. die bundesführungsriege noch erklärungsbedarf haben.

maschi - 28. Jun, 10:13

Mein Knatsch mit den Grünen

Stimme vollinhaltlich zu.

Meinen ersten massiven Knatsch hatte ich als Wähler mit den Grünen übrigens, weil sie den EU Beitritt abgelehnt haben. Das hat verursacht, dass ich in Folge zu Heide Schmidt abgesprungen bin, zuerst noch mit Bauchweh (wegen FPÖ Vergangenheit), dann aber hat sie mich doch echt überzeugt - konnte sie aber alleine auch nicht vor dem Rausschmiss aus dem Parlament bewahren :)

Dann hab ich mich wieder zurückbewegt, ebenfalls zuerst unzufrieden, auch weil deprimiert über die nicht vorhandene menschenfreundlich-liberale Grundstimmung in Österreich und das Obrigkeits- und Vorschriftsdenken, das auch bei den Grünen recht stark ausgeprägt ist... aber man muss sie eben wählen, weil, ja weil es in Ö schlicht nichts Besseres gibt. So dachte und denke ich und so denken extrem viele "urbanen" Grünwähler meiner - vollkommen subjektiven - Einschätzung und Beobachtung nach - deshalb schreibe ich über mich - vielleicht erkennt sich ja so mancher wieder.

Aber meine Unzufriedenheit mit dem Haufen hat eindeutig massiv zugenommen. Und damit drücke ich jetzt auch keine Momentanbefindlichkeit aus, sondern eine langsame Entwicklung, die schon seit rund zwei Jahren stattfindet. Und ich habe auch keine emotionale Bindung - auch so ein Punkt, den ich glaube ich mit vielen Grünwählern gemeinsam habe: Ich will Ergebnisse sehen, Politik sehen. Und wenn es diese nicht gibt, dann springe ich bei der ersten Gelegenheit ab, die sich dazu bietet. Und diese Gelegenheit wird wohl wies aussieht kommen (müssen) - dessen bin ich mir mittlerweile auch sehr sicher.

Manche grüne "Vorstände und Nicht-Vorstände" werden aber dann wohl auch wieder bass erstaunt sein. Und das aber dann ganz ohne das Erstaunen über SMS vorgeschrieben bekommen zu müssen.
Gérard (Gast) - 28. Jun, 14:17

100% d'accord mit maschi

Ich bevorzuge auch eine Politik, von der man Ergebnisse sieht - Ergebnisse, die sich auf das Leben (möglichst positiv natürlich) auswirken. Und hier haben wir auch ein Grunddilemma der Grünen: 20 Jahre im Parlament, und bis auf OÖ nirgendwo in Regierungsverantwortung.

Und damit ergibt sich das unwägbare Risiko für die Grünen, dass der eine oder andere Wähler irgendwann abspringen wird; nicht nur maschi auch ich spiele mit dem Gedanken. Denn, auch wenn ÖVP bzw. SPÖ nur wenig Inhaltliches anbieten, das ich vollständig unterschreiben kann - sie setzen zumindest das Wenige um!
maschi - 1. Jul, 14:16

@Gérard

Nur der Klarheit halber: ich spiele weniger mit dem Gedanken in Richtung SPÖ oder ÖVP abzuspringen... da schon eher bis auf weiteres gar nicht mehr wählen. Sondern: mit der Gelegenheit, die "kommen wird (müssen)" meinte ich, dass ich mit einer neuen Bewegung rechne. Nicht heute, auch noch nicht morgen. Aber rechtzeitig, um der bis Mitte des 21. Jh. auf vielleicht 40% angewachsenen Gruppe der im umfassendsten und besten Sinn des Wortes "selbständigen" Menschen eine Stimme zu geben. Diese Bewegung wird die ideologische Mottenkiste des 20. Jh nur noch vom Hörensagen kennen - und sich daher auch nicht von ihr bremsen lassen. Wer im 21. Jh auf eigenen Beinen steht, lernt ganz zwanglos den Wert von Kooperation, Weltoffenheit und, ja, Humanismus.

Ob die Grünen bereit sind, dauerhaft zum bunten Sammelbecken jener Menschen zu werden, die bereits in diesem 21. Jh. angekommen sind? Es wird eben darauf ankommen, wie lange sie sich selbst noch verspäten...
coyote (Gast) - 2. Jul, 12:17

@maschi

So etwas gibt es bereits - und hat mittlerweile den Vorsitz im Zentralausschuß der
Österreichischen Hochschülerschaft errungen:

Die Fachschaftsliste, eine Sammelbewegung von lokalen Studentengruppen, die sich nicht einer Parteienvertreterliste anhängen wollten, um studentische Interessen vertreten zu können.

Vor über 20 Jahren wurde die LUFT (Liste unabhängiger Fachschaften an der TU Wien) gegründet - jetzt ist es die Fachschaftsliste, bezeichnender Weise wieder von einem TU (Graz) - ler angeführt.
Ein Sieg der Macher gegen die Ideologie - Verkäufer, sozusagen...
maschi - 2. Jul, 12:54

Interessante Assoziation, coyote...

... diese Deutung, aber: "ein Sieg der Macher gegen die Ideologie - Verkäufer, sozusagen" gelingt in dieser Reinheit eben nur Menschen, die den ideologischen Blöcken des 19./20. Jh. nachtrauern. Mir gehts nicht um wertefreie Politik - ganz im Gegenteil - sondern darum, dass die alten Ideologien nicht mehr funktionieren. Sie sind Abbild einer schon heute bei uns nicht mehr vorhandenen Industriegesellschaft.

Sich mit den Anliegen einer heterogenen Gruppe wie den Fachschaftslisten, die sich nicht so einfach in die überkommenen Schubladen pressen lassen, wirklich auseinanderzusetzen ist unendlich mühsam, stimmts? Ich meine, man versetze sich doch nur mal in die Lage eines Journalisten: Was fragt man solche Leute? Wie soll man nun - natürlich ohne sich mit den Inhalten auseinandersetzen zu müssen - pointierte Fragen stellen, wenn man auf keine vertrauten ideologischen Scheuklappen bauen kann, an denen man sich reiben könnte? Im Zweifel solche Leute also besser ignorieren, solange es eben geht. Sonst verursacht das am Ende noch Arbeit...!

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