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Drei tote Radfahrer

fahrradaktion

Innerhalb weniger Tage ist jetzt der dritte Radfahrer getötet worden.
Ort: Taborstrasse 95
Was daran besonders tragisch ist:
Vor Janren haben unsere Bezirksgrünen eine Antrag gestellt, dieses Radweg zu entschärfen.
Denn:
Auch dort wird ein Zweirichtungsradweg am Gehsteig geführt, womit sowohl bei den LKW- Ein wie Ausfahrten, wie auch bei abbiegnden Fahrzeugen extrem unübersichtliche Situationen entstehen müssen.
Und genauso passierte der tödliche Unfall:
Der ältere Herr am Rad fuhr, sich in scheinbarer Sicherheit wiegend am Gehweg.
Der rechts abbiegende LKW übersah ihn.
Wie oft muss das noch gefordert werden?
Radler gehören auf die Strasse.
Sie auf Gehwegen abzumarkieren schafft sinnlos Konflikte und erhöht das Gefahrenpotential ausserordentlich.
Was jetzt geschehen muss:
Die MA 46 erhebt jährlich alle gemeldeten Unfälle.
Einen Bericht samt Verbesserungsvorschlägen schickt sie (in schlechtester Feudalmanier) nur an die Bezirksvorsteher.
Die wenigsten finden es der Mühe wert, diese so wichtigen infos den anderen Fraktionen zur Verfügung zu stellen.
Am Donnerstag bringe ich einen Antrag an Stadtrat Schicker ein, diese Statistiken sowohl allen Fraktionen als auch in "geeigneter Form" via Internet allen Interessierten zur Verfügung zu stellen.
Denn würden unverzüglich die grössten Gefahrenpunkte in Wien entschärft, die Zahl der verunglückten radler würde sich rasch reduzieren.
Sollte sich Schicker wider Erwarten "zieren", diese Daten zu veröffentlichen, werde ich mir erlauben hier am blog Unterstützung anzufordern.
Oliver (Gast) - 29. Okt, 18:44

Was wurde aus der Radfalle?

Es wissen viele, dass das Radwegenetz in Wien stark verbesserungsdürftig ist. Was wurde eigentlich aus der Grünen Aktion die Radfalle?

Es wäre höchst an der Zeit, endlich aus den tödlichen Unfällen zu lernen. Hr. Schicker, tun sie was! Hr. Chorherr, machen Sie Druck! Und fordern Sie den öffentlich ein! (Nutzen Sie die Grüne Blogger-Community)

coyote (Gast) - 29. Okt, 23:29

vienna.mybikelane.com ...

Ja, was wurde aus der Radfalle ? Ist sie mehr als ein Salzamt, bei dem man sich ausschleimen kann, damit man sich nachher besser fühlt ?
Hat sie schon irgendwas bewirkt, oder ist sie ungefähr so wirkungsvoll wie LIF wählen (eine weggeworfene Stimme, die an anderer Stelle eingebracht - etwa Mail an MA55 "http://www.wien.gv.at/buergerdienst/bezirksstellen.html" - etwas bewirken hätte können) ?
Wie viele grüne BezirksrätInnen sind schon dem mehrmaligen Appell von Gerhard Jordan im Verkehrsverantwortlichen - Treffen gefolgt, endlich die Radfalle zur Kenntnis zu nehmen ? 1, 2 ?
Wird CC wieder einmal von der 68er-Nostalgie - Schnarchpartie und den Motorisierten MigrantInnen ignoriert ? Lassen sie ihn in der Sandkiste spielen während sie in rauchgeschwängerten Höhlen über revolutionäre Resolutionen und atemberaubende Geschäftsordnungsanträge brüten ?
Martin (Gast) - 30. Okt, 07:25

Radfalle?

Ich wundere mich ebenfalls:
Was wurde/wird mit all den konkreten Einträgen aus der Radfalle gemacht?
Bitte um einen ausführlichen Zwischenbericht - mit Listen Punkt für Punkt - wo wurde schon etwas verbessert, wo wurden Anträge gestellt - wurden diese positiv abgestimmt - etc.

Wenn es so einen Bericht gibt - und daraus erkennbar ist, dass die Grünen die Radfalle wirklich produktiv nützen - und auch real was weitergeht, dann wird die Radfalle sicher in Zukunft noch besser genützt werden! Ohne solch eine Zwischenbilanz wirkt die Radfalle eher wie ein Salzamt.
Michael (Gast) - 31. Okt, 15:51

Sehr geehrter Herr Chorherr!
Ich gehe davon aus das Sie selbst schon mal in Wien mit einem Rad an dem Stadtverkehr teilgenommen haben. Und damit meine ich nicht kurz mal ein paar meter gefahren, sondern das Rad auch wirklich als Verkehrsmittel benützt mit dem man seine täglichen Strecken fährt.
Ich habe selbst lange Zeit sowohl den PKW, als auch das Rad als mein Hauptverkehrsmittel in Wien genützt um über ihre Forderung mehr als perplex zu sein. Inzwischen benutze ich zu 99% die Öffis, einfach weil mir das Radfahren in Wien zu gefährlich und ungesund ist. Meiner Meinung nach haben Radfahrer NICHTS auf der Straße verloren! Wenn ich doch mal mit dem Rad unterwegs bin, nehme ich nicht selten den Gehsteig, und fahre dort lieber Schrittgeschwindigkeit als direkt auf der Straße an dem unausweichlichen Auspuff der Blechlawine zu hängen, mit dem Risiko irgendeinmal übersehen zu werden, und dann gerammt und oder überfahren. Die Gefahrenquellen auf den Straßen - mit oder ohne Fahrradwegkennzeichnung (die ohnehin weder Autofahrer noch Autoparker respektieren) - sind ungleich höher, als auf dem Gehsteig. Fährt man dort nämlich angepasst und nicht zu schnell kann man die Gefahrenquellen wenigstens durch Voraussicht und Drosselung der Geschwindigkeit als selbst entschärfen. Während man auf der Straße der Nüchternheit, Aufmerksamkeit und Wachheit der ungeduldigen Autofahrer ausgeliefert ist, die logischer Weise eine andere Verkehrsflussgeschwindigkeit gewohnt sind und wünschen und durch die Radfahrer nur blockiert werden. Dieses blockieren der Radfahrer führt zwangsläufig zu Risikosituationen, weil Autofahrer den Radfahrer überhohlen möchten oder wenn sie nicht können drängen. Ich zittere sowohl als Autofahrer als auch als Radfahrer jedesmal wenn ich in so eine Situation komme.
Und jetzt lese ich von ihnen sie wollen die Radfahrer noch mehr auf die Straße bringen?
Das Problem ist mMn ein Grundsätzliches: Die Straßen gehören dem Auto. Solange das Auto diese Vormachtstellung inne hat, wird sich auch nichts ändern. Und werden (aus meiner Sicht) auch nicht mehr Menschen im Stadtgebiet wo es wirklich leicht möglich wäre zum Drahtesel greifen. Die Frage die sich (mir) stellt ist was der PKW-Verkehr überhaupt im Stadtgebiet verloren hat. Aber diese frage ist heutzutage schon zu radikal um überhaupt ausgesprochen zu werden. Zu schnell ist man da abgestempelt als "Träumer". Bei den Grünen war das zumindest mal ein Thema.
Ich wähle Grün weil sie als Partei wenigstens den Ruf hat für solche Themen zu stehen. Wenn sie solche Forderungen bringen machen sie mir die Wahl aber wieder ein kleines bisschen schwerer. Darum bitte ich Sie, wenn sie solche Vorschläge machen auch zu erklären wo genau der Sinn darin besteht Radfahrer auf von Autos dominierten Straßen fahren zu lassen, und Abgase aus erster Hand zu inhalieren. Statt sie auf die Straße zu schicken könnte man ja auch einfach auf den Radweg besser hinweisen - sei es mit Schildern, Licht, oder Spiegel oder alle dem.

ameno (Gast) - 1. Nov, 18:48

"Meiner Meinung nach haben Radfahrer NICHTS auf der Straße verloren! Wenn ich doch mal mit dem Rad unterwegs bin, nehme ich nicht selten den Gehsteig, und fahre dort lieber Schrittgeschwindigkeit"

das ist zwar richtigerweise die sicherste möglichkeit sein rad in wien zu benutzen, allerdings auch eine nutzlose. in etwa so sinnvoll wie eine gondel am donaukanal.

die forderung nach abschaffung der benützungspflicht bzw. allgemein der forderung fahrradfahrer auf die straße zu bringen, ist unterstützenswert. ich weiß nicht wie sie zu dem subjektiven schluß kommen, daß straßen gefährlicher sind.
fahrradfahrer werden innerstädtisch nicht von raudys und besoffenen umgefahren (auf landstraßen und/oder bei nacht mag das anders sein), sondern weil sie durch unachtsamkeit, zumeist beim abbiegen, übersehen werden. und zwar auf fahrradwegen.
kein autofahrer fährt blind über eine autokreuzung, beim kreuzen von fahrradwegen passiert das andauernd. auf meinem üblichen <5km langen weg durch wien, der fast vollständig auf fahrradwegen verläuft (u.a. praterstraße und ring) nimmt man mir durchschnittlich etwa 1-4x die vorfahrt (d.h. wenn ich nicht darauf verzichten würde, würde ich auf der motorhaube liegen). wenn ich auf der straße fahre und "rechtskommender" bin, passiert mir das nie.
warum?
weil autofahrer damit rechnen, daß "von dort" etwas kommen kann. wenns dann nur ein blöder radfahrer ist, bekommt er halt auch mal vorfahrt ;)

zusätzlich zu dem sicherheitsgewinn, ist man meistens auch wesentlich schneller unterwegs. eben weil man nicht auf jede ausfahrt, auf jeden dackel mit leine, auf jedes kind 50cm neben dem fahrradweg aufpassen muß. und weil fahrradwege ein patchwork sind, die viel zu oft alibihalber und planlos errichtet werden (zumindest das ändert sich glaube ich).

ihr argument mit den abgasen ist wohl zum teil berechtigt. ich bin aber der (unqualifizierten) meinung, daß die schadstoffe 2m neben der straße auch nicht wesentlich besser sind.

"Das Problem ist mMn ein Grundsätzliches: Die Straßen gehören dem Auto. Solange das Auto diese Vormachtstellung inne hat, wird sich auch nichts ändern."
das problem ist ihre ansicht von straßen! straßen gehören nicht dem auto, sie gehören dem sich fortbewegenden menschen. ja autos haben eine vormachtstellung auf unseren straßen... und fahrradwege zementieren genau diese ein (pun intended)!
anna (Gast) - 2. Nov, 09:40

ad schadstoffbelastung

zwar ist es richtig, dass das rad fahren (und warten) vor allem hinter mopeds sicher nicht angenehm und gesund ist. und natürlich ist die schadstoffbelastung auf der straße höher als in einem park.

trotzdem haben studien gezeigt, dass die schadstoffbelastung im auto (trotz des größeren atemvolumens beim rad fahren) um einiges höher ist als auf dem fahrrad. und zwar - je nach schadstoff - ca. 2-6 mal so hoch. genaueres steht z.b. in der broschüre "fahrradfreundliche städte", seite 35: www.stadtradeln.de/fileadmin/stadtradeln/inhalte/Dokumente/kampagne_fahrradfreundliche-staedte.pdf

oder in dem dort zitierten paper:
"The exposure of cyclists, car drivers and pedestrians to traffic-related air-pollutants"
http://www.springerlink.com/content/k325720708p685p7

oder: http://can.org.nz/system/files/Research-0402-Emissions.pdf
a.m. (Gast) - 11. Nov, 19:14

glaubens mir, die Straße ist wirklich sicherer, weil Autofahrer die Radfahrer immer im Blickfeld haben können. Bei Radwegen ist das nicht so, da diese die Kreuzung irgendwie und meist mit Sichtbeschränkung für die Autofahrer kreuzen.
Das einzige wo Radwege notwendig und sinnvoll: bei breiten Straßen.
Und was sonst noch sinnvoll wäre: Alle Einbahnen für Radfahrer öffnen. Und nur die EInbahnen, wo Radfahrer nicht gegen diese fahren dürfen (weil zu eng), soll eben ein Schild stehen. Viel viel sinnvoller, da die meisten EInbahnstraßen dafür geeignet sind.

Weiters: Lichtpflicht und Einhaltung der Verkehrsregeln sollte verstärkt auch bei Radfahrern passieren. Es passiert mir als Radfahrer so gut wie jeden Tag, dass ich Radfahrern wegen deren Fehlverhalten ausweichen muss.
coyote (Gast) - 9. Dez, 12:22

Radlerfalle Mehrzwangstreifen ...

Sie sind billig (ein paar Kübel weiße Farbe), sie nehmen dem Autoverkehr nichts weg (heilige Parkplätze, etwa), sie räumen dem Autoverkehr die Radler aus dem Weg, machen sie "überholbar", wo man sie gar nicht überholen dürfte (mangelnde Breite) und: Sie machen "Radwegkilometer" !

Das ist das Erfolgsrezept des "Mehrzweckstreifen".
Darum ist er "durchsetzbar" - darum wird er gefordert (von allen, die einen billigen Erfolg brauchen - ein in der Politik leider weit verbreitetes Phänomen), eben auch von CC und Co.

Und das kommt dabei für den Radverkehr heraus:
http://vienna.mybikelane.com/post/index/6874


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