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Basis- oder Funktionärsdemokratie

Wenn man wütend bzw besonders enttäuscht ist, soll man sich nicht sofort öffentlich äussern.
Sonst fallen Worte, die einem später leidtun.
Grundregel: Einmal drüber schlafen.
Drum hab ich gestern, nach der Entscheidung des erweiterten Bundesvorstands Johannes Voggenhuber nicht kandidieren zu lassen nicht gleich hier geschrieben.
Sondern bin schlafen gegangen.
Und heute?
Die Wut ist ein wenig verraucht, aber:
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letze mal so enttäuscht über "meine" Grünen war.
Ich halte diese Entscheidung für einen ganz schweren politischen Fehler.
Und obwohl ich in sehr vielen Frage "pragmatisch" bin, Kompromisse für unverzichtbar in einer lebendigen Demokratie, hier gehts für mich ans Eingemachte.
Denn es geht nicht um Charaktereigenschaften von Johannes Voggenhuber, oder um obskure Verschwörungstheorien, wonach sich hier "Silberrücken" gegenseitig stützen wollen-wobei ich mir die Bemerkung erlaube, dass ich es ziemlich "tief" finde, intern politisch Andersdenkende mit Tieren zu vergleichen.

Persönlich ist mein Verhältnis zu Johannes Voggenhuber, der mich, als ich Bundessprecher war mehr als einmal heftig öffentlich , und wie ich heute noch meine, ziemlich unpassend kritisiert hat, zumindest ambivalent.
Und ich kenne und schätze auch Ulrike Lunacek sowie Eva Lichtenberger.
Aber wer sich "in Brüssel" umhört wird bezüglich Johannes Voggenhuber eine klare Antwort bekommen:
Er ist einer der wenigen Abgeordneten überhaupt, der etwas bewegt, dessen Wort Gewicht hat, kurz, ein Schwergewicht.
Trotzdem ist es vertretbar , ihn nicht an erste Stelle zu wählen.
Wo für mich der Rubikon überschritten ist:
Einem, der knapp nicht erster wurde, nicht zu gestatten, am letzten Platz zu kandidieren.
Und so zehntausenden Unterstützern von ihm, die ihn und damit Grün gewählt hätten, auszurichten: Schmecks, wir der erweiterte Bundesvorstand, wir rund 30 Personen wissen für Euch zehntausende Wähler, was gut für Euch ist.
Was jetzt passieren wird?
Sehr viele dieser Wähler/innen werden ihre Antwort wissen.
Das ist Demokratie.
Dass J.Voggenhuber viele, sehr viele Unterstützer, Männer wie Frauen hat musste allen klar sein.
Jetzt sind Internetforen zwar nicht repräsentativ, aber sagen doch manches aus.
Und nicht nu auf diesem blog gingen die Zugriffszahlen durch die Decke sondern auch die Meinungen waren und sind sehr klar.
Ist deren Meinung wirklich egal?
Wie kann man einigen Zehntausend, die mit gutem Recht einen profilierten Grünen Wählenwählen wollen, einfach ausrichten, wir lassen Euch diese Person nicht wählen, weil wir wissens besser?
Wie kann so eine Partei einen Grundwert "Basisdemokratie" (im Grundsatzprogramm) für sich beanspruchen?
Ich war und bin skeptisch warum es basisdemokratisch sein muss.
Demokratisch allein müsste genügen.
Und das impliziert für mich: Das letzte Wort haben immer unsere Wähler/innen. Wir sind deren Vertreter.Um ihre Stimme sollen wir werben, mit ihnen sollen wir Kontakt suchen, mit ihnen diskutieren, sie für grüne Politik begeistern, Veränderungen bewirken.
Das Gegenteil dieser Basisdemokratie ist die Funktionärsdemokratie.
Oft, sehr oft sind wir dagegen aufgetreten.
Und jetzt?
In einer Schlüsselfrage beschliessen Funktionäre: Wir bestimmen, nicht ihr Wähler/innen!
Und was die Sache noch verschärft:
Diese Entscheidung wird auch auf die Gefahr hin getroffen, dass wir eine Wahl verlieren.
Wären wir ehrlich würden wir unseren Grundwert "Basisdemokratie" jetzt in "Funktionärsdemokratie" umwandeln.


Und jetzt fahr ich zum Afrikacamp und lasse meine grosse Enttäuschung hinter mir.
One Brick (Gast) - 31. Jan, 07:54

Amateurhafte Silberrücken

Dass Voggenhuber nicht kandidiert ist ein schwerer Fehler.

Dass er nicht an 1. Stelle gereiht wird war nicht wirklich überraschend.

Offenbar haben er und auch seine Silberrücken-Unterstützer (CC, PP) das vollkommen ausgeblendet und sind strategielos nach Klagenfurt gefahren. Eitel wie die Anfänger!

Anstatt mit satter Mehrheit an 2. Stelle zu kandidieren kündigt er beleidigt den Rückzug an.

Einige Tage später stellt er die Weichen - hoffentlich nicht auf Anraten seiner ebenfalls altgedienten Untertützer CC und PP - auf Totalkonfrontation.

Damit hat die neue Bundespitze in eine lose-lose-Situation gebracht und es war klar: jetzt krachts und zwar gewaltig.

Dass die im Vergleich zur Voggenhuber-PP-CC Gruppe unerfahrenen Frauen um Galwischnig mit so einer Situation heillos überfordert sind war doch abzusehen!

Bin schwer enttäuscht; und zwar weniger von den *INNEN als von Voggenhuber, PP und CC. So ein Fehler darf einem nach 25 Jahren Profi-Karriere in der Politik nicht mehr passieren!

P.S.: das Gezeter bzgl. "tiefer Tiervergleich": lassen wir mal die Kirche im Dorf und das beleidigte Leberwürschterl im Kühlschrank. Der Nenning hat mit dem "Auhirsch" auch gut leben können.

falke (Gast) - 31. Jan, 08:50

zitat"das Gezeter bzgl. "tiefer Tiervergleich": lassen wir mal die Kirche im Dorf und das beleidigte Leberwürschterl im Kühlschrank. Der Nenning hat mit dem "Auhirsch" auch gut leben können"

der unterschied war, dass sich nenning als auhirsch verkleidete. dies stand damals im zusammenhang mit dem kraftwerk hainburg und wurde als initiator des damaligen volksbegehrens quasi zu seinem markenzeichen.

die bezeichnung silberrücken ist aber eine bewusst abwertende bezeichnung.

ich bin wirklich überrascht wie nun durch die hintertür eines falsch verstandenen feminismus sonst eher bei anderen oppositionsparteien zu vermutende abwertungen von menschen und das ausspielen von personengruppen eingang in das gedankengut der grünen bis hinauf in die höchsten spitzen finden.
One Brick (Gast) - 31. Jan, 09:11

weder beim Auhirsch noch beim Silberrücken geht es um die Gleichsetzung mit einem Tier selbst, die Viecherln dienen als Platzhalter, als Symbole.
Im Fall des Auhirschen mag es die ursprüngliche Flora&Fauna der Au sein, im Fall des Silberrückens wird man auf die dominante Rolle alteingesessener Männer verwiesen.

Das Abwertende daran leitet sich bestenfalls vom Vorwurf ab, sich zu weigern vom ersten auf den zweiten Platz herunterzusteigen, sich also krampfhaft an die dominante Position zu klammern. Und das ist ja nicht ganz unzutreffend.

Was das Feminismusverständnis anbelangt will ich Dir nicht widersprechen, das würde ich auch als etwas "verkrampft" bezeichnen, da braucht man nur Brot&Rosen zu lesen.
EU (Gast) - 31. Jan, 11:26

Vielen Dank für den Kommentar ! Ich finde Voggenuber hat sich einfach stark für Europa eingesetzt... Auch Ulrike Lunacek hat ihre Schwerpunkte... Und die liegen definitiv nicht in Europa... Und auch wenn ich zu Ihrer Zielgruppe gehöre, werde ich das Kreuz nicht bei den Grünen machen bei der Europawahl. Weil Lunacek sich ganz klar dafür ausgesprochen hat, sich dem populismus in Sachen EU anzuschließen. Das kommt gut an. Aber man hatte doch angst vor Wählern wie mir, die Voggenhuber wollten. Ich habe noch nie darüber nachgedacht bei der ÖVP mein Kreuz zu machen - und das obwohl Lunacek zur Wahl steht... Doch Sie ist die einzig verbliebene Partei, die sich für Europa einsetzt.
elias (Gast) - 31. Jan, 12:46

Unfähigkeit ist geschlechterneutral

Der Herr Van der Bellen war überdies genauso unfähig wie "die Frauen um Frau Glawischnig". Unfähigkeit ist geschlechterneutral.

Leider fehlt den Fähigen bei den Grünen die Rückendeckung der Basis.

Auf das Sudern muss Aktionismus folgen. Nehmt all euren Mut zusammen und sagt's doch mal in die Kamera, was sich bei den Grünen ändern muss!

http://tinyurl.com/pilzwillswissen

Schluss mit dem Suderantentum! Aktionismus ist angesagt!
falke (Gast) - 31. Jan, 13:30

Mensch Tier Vergleich

Hallo One Brick,:

zitat:"weder beim Auhirsch noch beim Silberrücken geht es um die Gleichsetzung mit einem Tier selbst.........Das Abwertende daran leitet sich bestenfalls vom Vorwurf ab, sich zu weigern vom ersten auf den zweiten Platz herunterzusteigen, sich also krampfhaft an die dominante Position zu klammern. Und das ist ja nicht ganz unzutreffend."

Faktenlage ist: Chorherr und Pilz sind Gemeinderat bzw. Nationalrat - also weit weg vom ersten Platz, Voggenhuber ist nach der Wahlniederlage am Buko vom ersten Platz zurückgetreten: Nach der großen Sympathiewelle, die ihm entgegenschlug und nachdem ihn Glawischnig aufgefordert hat sich doch im Wahlkampf einzubringen, hat er sich dann zu einer Solidaritätskanditatur (auf dem 16. und nicht auf dem 1. Platz) entschlossen.

Bitte jetzt kein hätte, könnte, würde und keine Spekulationen. Eure parteinternen Ränkekämpfe interessieren den normalen Wähler Null und haben auch hier im Forum nichts verloren. Schafft ihr das nicht alleine, dann holt euch bitte professionelle Hilfe von einem Mediator, aber belästigt nicht den Wähler damit.

Wer in einer politischen diskussion den Unterschied selbst nicht mekt zwischen
1) wenn sich jemand selbst als Auhirsch bezeichnet und
2) wenn jemand in - wie du ja selber zugibst - in abwertender weise - als "silberrücken" bezeichnet wird ,

dem mangelt es an mehr als nur an politischen fingerspitzengefühl.

wieder ein hinweis, dass die grünen für grüne zur zeit unwählbar sind.

danke für die information
Martin (Gast) - 31. Jan, 14:06

Mensch Tier Vergleich

@One Brick

Findest du es auch OK Frauen als 'bitch' (Engl: Hündin) zu bezeichnen? Ist auch so eine symbolhafte Bezeichnung aus dem Tierreich...
Hannes (Gast) - 31. Jan, 19:28

Basisdemokratie

Als treuer Anhänger der 1. Generation schmerzt es nun doppelt, mit anzusehen zu müssen, wie die Grünen Schritt für Schritt zu einer Allerweltspartei verkommen.
Wer in einer basisdemokratisch organisierten Bewegung Angst vor der Wählermeinung bekommt, sollte seine Funktion baldigst überdenken!
Jakob Lettenbichler - 31. Jan, 20:06

ENTTÄUSCHUNG - einmal groß geschrieben...

Es tut mir leid, aber aktuell kann ich grüne Positionen immer weniger nachvollziehen, auch wenn ich sie bis heute noch als "meine" Partei bezeichnen mag. Nur war das bisher aus Überzeugung, ab jetzt wird es schlicht aus Mangel an Alternativen sein.
Am liebsten würde ich gar nicht wählen gehen, um meine Enttäuschung auszudrücken, aber eigentlich werfe ich damit nur meine Stimme weg. Daher bleibt mir, meine Stimme im Blog vom CC zu erheben, denn wenigstens der hört noch zu (daher ein Danke an Sie).

traurige GRüße, Jakob

P.S.: Beeindruckend wie zielsicher aktuell sinnvolle Positionen über Bord werfen, sinnvolle Chancen verschwenden und wie zielsicher sie ihre Wähler verjagen. Stoppt das, bevor ihr als 5% Partei endet! (Bitte)
One Brick (Gast) - 31. Jan, 21:50

nein

Falke,
1. Ich bin nicht Teil der grünen Organisation
2. Ich wollte darstellen daß ein Tiervergleich nicht per se abwertend ist
3. Ich halte auch die Bezeichnung "Silberrücken" nicht wegen seiber animalischen Komponente automatisch für abwertend. Als Metapher für eine bestimmte Position in einer Gruppe und bestimmtes Verhalten ist das durchaus im Rahmen des Sachlichen.
4. Statt beleidigt zu zetern sollten sich die Voggenhuber-Freunde mit den eigenen Fehlern auseinandersetzen.
5. Daß das Glawischnig Lager mit der Situation überfordert ist war ebenso offensichtlich wie voraussehbar.
falke (Gast) - 1. Feb, 16:33

Voggenhuber im Standard

Hallo one Brick,

folgendes zitat stammt aus einem interview von voggenhuber im standard: "Zuletzt gab es in der Debatte um meine Person sogar sexistische Untertöne, etwa, dass "der Silberrücken erlegt werden" müsse."

Mensch Tier vergleiche in abwertender Weise sind dazu da um den Gegner, die Würde zu nehmen, ihn zu entmenschlichen, ihn als Hassobjekt für den Mob aufbauen zu können und werden bewusst von Demagogen jeder Art eingesetzt, um ihre menschenverachtende Politik durchzusetzen.

beispiele gibt es genug, von der RAF, die ihre politischen gegner als Schweine bezeichnete, bis zu den Nazis, die Juden als ungeziefer bezeichneten und Jörg haider, der die roten und schwarzen mit blausäure bekämpfen wollte.

dass sich nun scheinbar grüne im bundeskongress in internen diskussionen derselben diktion bedienen und damit nicht eine abfuhr, wie ich es von einer Bürgerrechtspartei erwarten würde, sondern auch noch beifall verdienen zeigt sehr gut den derzeitigen zustand dieser partei.

One Brick, einer schönen gesinnung leistest du da mit dem gebrauch des wortes silberrücken vorschub.
Stefan Elena (Gast) - 1. Feb, 18:39

Voggenhuber ist nicht schuld!

Man kann von einem profilierten Politprofi nicht verlangen, dass er erst um den ersten Platz kandidiert und verliert und dannach das selbe Spielchen auch im Kampf um Platz zwei und drei wiederholt wird. Glawischnig hat die Wahl gelobt, weil endlich "drei Frauen an der Spitze sind" und auch Sburny meine abwertend "er ist halt ein Mann".

Dies, der natürlich von Glawischnig geplante Kurswechsel in der Europapolitik und der von vdB vorgefasste Beschluss, Voggenhuber abzusetzen, lässt nur den Schluss zu, dass Voggenhuber alle 6 Abstimmungen verloren hätte. So eine Demütigung kann man niemanden zumuten. Daher, und nicht in der Funktion eines gekränkten Eitlen, wollte Voggenhuber am letzten Platz kandidieren und sich weitere Zermürbungen ersparen. Die persönlichen Angriffe daraufhin gegen Voggenhuber sind allerunterste Schublade.

Ebenso zeugt es geradezu von beabsichtigter Selbstzerfleischung, wenn dann im eBV von Voggenhuber ernsthaft verlangt wurde, er dürfe hinten nur antreten, wenn er verspricht, nicht gewählt zu werden!!! Das ist doch DEMOKRATIEVERHÖHNUNG!
One Brick (Gast) - 1. Feb, 19:01

Servus falke,
Ich glaube du kannst ganz gut unterscheiden, wann ein Vergleich "tief" wird, und wann er eine sachliche Illustration ist.
Mit dem Zusatz "erlegen" wird der Silberrücken respektlos, ebenso wie "Schwein", "Ungeziefer", "bitch" etc.
Das hat aber nicht automatisch mit dem tierischen zu tun, es gibt ja auch zahlreiche eindeutig positiv besetze Tier-Metaphern.
Also bitte keine "Tiervergleichs-Keule" basteln, die im Endeffekt nur dazu dient einer ernsthaften Diskussion auszuweichen.

Was das Dilemma mit den vielen verlorenen Wählerstimmen anbelangt: solange die Grünen antreten um Sachinhalte zu vertreten bin ich dabei - dauernd nur in Wählerstimmen zu denken ist der erste Schritt zum Populismus.
Wenn Voggenhuber es in den letzten 25 Jahren nicht für Wert befunden hat, sich ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz anzueignen (das kann man durchaus lernen), darf er sich nicht wundern wenn Team-Player den Vorzug erhalten, da viele Grüne genug von seinem Ego-Trip haben.
falke (Gast) - 1. Feb, 21:41

Hallo One Brick,

zitat."Also bitte keine "Tiervergleichs-Keule" basteln, die im Endeffekt nur dazu dient einer ernsthaften Diskussion auszuweichen."

Mensch Tiervergleiche haben meiner Ansicht nach nur etwas in einer Diskussion innerhalb der Wissenschaftsdisziplin Ethologie verloren. In der Politik dienen sie nur dazu Emotionen zu schüren, zu polarisieren und sind für eine sachliche Diskussion mehr als entbehrlich.

zitat:"Was das Dilemma mit den vielen verlorenen Wählerstimmen anbelangt: solange die Grünen antreten um Sachinhalte zu vertreten bin ich dabei - dauernd nur in Wählerstimmen zu denken ist der erste Schritt zum Populismus. "

inhalte den wählerstimmen opfern wäre wirklich populismus. Allerdings braucht man die geeigneten Leute diese Inhalte zu transportieren. voggenhuber hat diese gabe und die kompetenz auf eu ebene.

zitat:"Wenn Voggenhuber es in den letzten 25 Jahren nicht für Wert befunden hat, sich ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz anzueignen.."

Jeder hat Schwächen. Warum hat man denn da Voggenhuber nicht ausreichend unterstützt? Auch wenn viele seine Kritik für hart empfanden, war sie oft sehr treffend und im Gegensatz zu den "Silberrücken" Verunglimpfungen nie unter der Gürtellinie.

zitat:"....darf er sich nicht wundern wenn Team-Player den Vorzug erhalten, da viele Grüne genug von seinem Ego-Trip haben."

Da zeigt sich die geringe Professionalität der Mehrheit des Bundesvorstandes und des Bundeskongresses der Grünen, die private Befindlichkeiten über den gemeinsamen Erfolg stellen. Kein Chef in der Privatwirtschaft würde eine kompetente eingearbeitete Spitzenkraft nur deshalb kündigen, weil sie einige Macken hat. So kann man in der Wirtschaft keine Gewinne machen und in der Politik keine Wahlen gewinnen, was nun mal Voraussetzung ist die eigenen politischen Konzepte umzusetzen.
Konstanze W. (Gast) - 1. Feb, 22:53

Ich weiß meine Antwort, und die gefällt mir nicht ...

Danke, Christoph, für diesen Beitrag, von dem ich mich verstanden fühle.

Wäre heute EU-Wahl, dann würde ich die Grünen nicht wählen. Denn Frau Lunacek traue ich in Brüssel einfach nicht zu, meine Meinung zu vertreten. Erstens hat sie bisher wenig dazu getan, um zu überzeugen, dass sie - bei allen Schwachpunkten im System - wirklich von der Union überzeugt ist. Und zweitens habe ich keine Anhaltspunkte, die für ihr starkes Standing in Brüssel sprechen. Vielleicht schaffen die Grünen bis zur Wahl noch die Kurve. Ich glaub's bloß nicht.

Denn es gibt auch Emotionen. Und bei mir, Leserin einer Zeitung und mehrerer Internetmedien, war das alles eine unschöne, unfaire Geschichte. Vielleicht stimmt das nicht, wenn man hinter die Kulissen blicken kann. Kann aber fast keiner, der in der Wahlzelle seine Stimme abgibt. Vielleicht kann man sich auch noch viel mehr informieren, dem ganzen so richtig auf den Grund gehen, recherchieren. Bloß wer macht das schon, wenn's im Leben so viele viele Themen gibt? --- So haben wir Wählerinnen und Wähler uns höchstwahrscheinlich das Image des blöden Wahlvolks eingehandelt .... Trotzdem sind wir die vielen mit der einzelnen Stimme. Wenn morgen irgendeine Wahl wäre, würde ich die Grünen vielleicht nicht wählen. Denn ich erwarte, dass die Grünen immer einen Hauch verständlicher, menschlicher, fairer, besser sind als die anderen Parteien. Und so präsentieren sie sich im Moment einfach gar nicht.

Ich finde es sehr nett von mir, mir die Zeit zu nehmen und das alles hier hinzuschreiben. Denn es geht mir nicht darum, meinem Ärger Luft zu machen. Sondern darum, dass ich in Österreich gern eine Partei hätte, die ich für wirklich besser halten kann als die anderen.
nora (Gast) - 2. Feb, 11:59

Vertrauensabstimmung auf einem a.o. Bundeskongress!

Glawischnig und Sburny, die DirigentInnen des Intrigenstadls, müssen sich einer Vertrauensabstimmung unterziehen! Meiner Einschätzung nach haben sie dieses in sie gesetzte Vertrauen sträflich missbraucht und den Grünen massiv geschadet.
mistake (Gast) - 2. Feb, 15:25

ich konnte mir nicht alles durchlesen,

war doch ein bisschen viel, aber auf jeden fall +1 auf Jakob Lettenbichler !
Corvus (Gast) - 3. Feb, 09:38

"Unerfahrenen Frauen"

Wenn die "unerfahrenen Frauen um Galwischnig mit so einer Situation heillos überfordert sind", dann sollen sie bitte nicht die Parteispitze bilden. Dort sind Führungsqualitäten gefragt, keine chaotischer Haufen, der bei den ersten internen Spannungen Amok läuft...
max (Gast) - 31. Jan, 08:10

Zustimmung

Ich kann deinen Ausführungen nur 100% zustimmen, es ist ein Armutszeugnis das eine Partei die eigentlich angetreten ist eine neue DIskussionskultur in die Politik einzuführen dann so agiert.

Ein Freund von mir meinte vorgestern; Da ist das absprechen über Wochen hinweg in Gremien bei anderen Parteien, bevor es zu einer Kampfabstimmung kommt, weitaus demokratischer als das was da jetzt bei den Grünen passiert.

Das ist jetzt wohl das Ende einer Bewegung, ab sofort gilt bei den Grünen: "Hände falten, Goschn halten!"

Ein Trauerspiel, viel spass beim Kampf um die 5% Hürde.

maple4 (Gast) - 31. Jan, 09:30

einfach nur zutiefst enttäuschend, wenn auch nicht überraschend - was der (vermeintlich) frische wind so mit sich bringt ...

Himbeerliebe (Gast) - 31. Jan, 09:38

Ich bin sehr sehr froh über diese erste authentische Entscheidung der Grünen in der letzten Zeit.

Wolfgang (Gast) - 31. Jan, 09:49

Glawischnig wollte wohl nur

den Frauenanteil hoch halten.

Na im Ernst: Nix dagegen, wenn halt zufällig nur Frauen kandidieren, aber eine erfahrene Person mit einer jungen nach Brüssel zu schicken, wär doch ideal gewesen.

Nö, da wird intern rumgestritten - worum, weiß ich jetzt eigentlich gar nicht. Glawischnig wird wohl bald mit Gusenbauer verglichen werden. "Hauptsache ich hab gewonnen, auch wenn wir alle dabei verlieren."

kubus (Gast) - 31. Jan, 10:10

Vollkommen richtig.

Leider hat es Voggenhuber nicht ertragen vom ersten auf den zweiten Platz "zurückgestuft" zu werden. Möglicherweise ist es das, was an ihm als "machohaftes Silberrückengehabe" kritisiert wird.

Van der Bellen macht das offenbar keine Probleme, da ist die soziale Kompetenz eben vorhanden.
mistake (Gast) - 2. Feb, 15:33

wie cc schon geschrieben hatte

braucht man bei akuten wutanfällen halt mal eine nacht (oder ein paar) um wieder zur entscheidungsfähigkeit zurückzufinden. es ist nicht nett, den zweiten platz abzuhlehnen und danach auf den 16 zu spitzeln, aber was würds der üartei schaden? deutlich mehr als 7% zweitstimmen für voggenhuber währen ein direktes signal der wählerschaft an die partei, und deren wille sollte ja bindend sein. mit unter 7% wäre nichts geschehen, der 16 listenplatz wird ja durch die "normalen" stimmen sowieso nicht erreicht. das hier also die kandidatur einfach abgelehnt wird, weil glawischnigg mit ihren kumpaninnen ein allgemeines problem mit männern oder ein spezielles mit veggenhuber haben, sollte bei den grünen eigentlich nicht vorkommen
Sabine (Gast) - 31. Jan, 10:29

Angst vor dem eigenen Wähler?

Mit zunehmender Verwunderung, Enttäuschung habe auch ich diese "basisdemokratische" Entscheidung zur Kenntnis genommen.
Interne Kritiker mundtot zu machen, kennen wir doch sonst nur von anderer Seite!
Seit 15 Jahren bin ich treue Grün-Wählerin, die brav zur Wahl geht. Diesmal geb ich meine Stimme einer anderen Partei - welcher, weiß ich selbst noch nicht!
Aber wenn diese Grünen auf Zugpferde und politische Kaliber wie Voggenhuber (und VdB) vezichten können, brauchen sie die Stimmen der kleinen WählerInnen eh nicht mehr, oder??
Oder wie sonst kann es sein, dass diese Partei Angst vor den eigenen Wählern hat, sie könnten einen Unbequemen an der Spitze wollen?
Gratuliere zu diesem Pyrrhussieg!

Albert Enzian (Gast) - 31. Jan, 11:10

??

Welche Wähler? Die Grünen werden bald keine mehr haben.
battl (Gast) - 10. Jun, 13:06

VdB

naja, also der Herr Van der Bellen, nix gegen ihn persönlich, aber auf mich hat er
eben immer wie ein uniprofessor gewirkt, nicht wie ein politiker
Helmut (Gast) - 31. Jan, 10:34

die Antwort

Die Antwort können und sollen die Wähler geben. Für mich und für alle meine Verwandten sind die Grünen damit nicht nur für die nächste EU-Wahl unwählbar geworden.
Ich wünsche mir eine neue, Grüne, basisdemokratische Partei.
Wieso wird hier tatenlos zugesehen, wie EG und MS mit einer kleinen Jasager-Clique die Partei an die Wand fährt? Wo sind meine Grünen geblieben? Wieso fährt CC lieber ins Afrikacamp anstatt mit PP und den vielen Gleichgesinnten entweder das Steuer rumzureißen oder mit einer eigenen Liste anzutreten?

Ach was ist aus euch geworden? Lauter sattgfressene Funktionäre. Genau das, was ihr früher bekämpft habt.

mistake (Gast) - 2. Feb, 15:53

genau, auf nach fittelkneld,

wir gründen die türkisen!

also mal im ernst, ich halte das "mir gefällt die entscheidung nicht, deshalb gründ ich eine neue partei" für sehr bedrohlich. dann spaltete sich nämlich nach der nächsten unbeliebten entscheidung wieder die nächste ab, und immer so weiter.

änderungen ja, aber zuerst mal mit revision versuchen und nicht gleich die revolution anstreben
Toni Kuzmić (Gast) - 31. Jan, 10:39

Wake up and smell the coffee!

Wer hat da Angst vor den Grünen WählerInnen ?
Wer sieht in uns nur dumpes Stimmvieh?
Was die Grünen brauchen ist ein Mensch der Spitze der seine Befindlichkeit unter das Wohl des Grünen Projekts stellt. Der eine Wärme und Herzlichkeit ausstrahlt. Der auch seine Kritiker gern hat und nicht nach Vergeltung strebt. Voggi is ein schlimmer goscherter Junge aber er ist unser Junge. Wir Grüne sind ein bunter Haufen. Wir brauchen auch unterschiedliche Typen als Mandatare damit wir uns alle in der Partei wiederfinden können. Jede Glawi braucht ihre/n Anti-Glawi. Jede Luni ihre/n Anti-Luni.
Nur Lunis , Glawis und Sburnis ist das Rezept zur Einstelligkeit, wenn nicht noch schlimmer.
Man und frau muss die da oben stoppen, bevor sie noch mehr Schaden anrichten.
Glawi sind womöglich die 97,4% vom BuKo zu Kopf gestiegen.
97,4% .Ok aber nicht vom grünen.Wahlvolk.
Die Standard.at Umfrage ,die nach der entscheidung losging spricht Bände:
1079 = 86% für Voggi .
Eva!. Wake up and smell the coffee.!

aukitz (Gast) - 1. Feb, 01:17

ja, recht hast!!
Johann T. - 31. Jan, 10:42

Schade dass er nicht kandidieren kann...

Aber alles in allem muss man einfach auch klarstellen, dass JOHANNES NICHT KANDIDIEREN WOLLTE, sonst wäre er auf Platz 2 der Liste....

der h. (Gast) - 31. Jan, 10:49

Das Brrr Wort

Ich finds schon etwas seltsam, daß eure Feministinnen die Wände hochgehen, wenn einer behauptet sie hätten Brüste, und dann im umdrehen so schöne Ehrentitel vergeben wie Silberrücken.
Um selbigen gleich auf der Stelle rauszubeissen. Also unterm Vorsitz Glawischnig gabs bis jetzt nur Fehlentscheidungen und Peinlichkeiten.
Naja, jedenfalls habt ihr mir die Wahlentscheidung erleichtert.

elias (Gast) - 31. Jan, 12:49

Strategie mit Vision und Methode

Glawischnig erklärt ihre Entscheidung in einem Video auf Wahltotal.at
http://tinyurl.com/glawischnigsvision
One Brick (Gast) - 31. Jan, 21:57

Quelle

Den Begriff "Silberrücken" hat meines Wissens der Rauscher vom Standard in die Debatte getragen - nicht die GrünINNEN.
Eva go home! (Gast) - 31. Jan, 10:50

Abgehobenheit wird bestraft!

Ich hoffe Frau Glawischnig bekommt nun die Rechnung serviert und wird bei den kommenden Wahlen gehörige Denkzettel verpasst bekommen. So eine Abgehobenheit in unserer Führungsspitze zerstört auf lange Sicht einfach alles.

Wie lange wird die Selbstzerstörung noch weitergehen?

Bis die letzten Stammwähler verscheucht wurden, oder ist es klares Kalkül in Zukunft nur noch als reine Frauenpartei aufzutreten? Der Erfolg einer solchen Bewegung wird sich IMHO in Grenzen halten.

battl (Gast) - 10. Jun, 13:11

vorher hats ja auch gepasst, dass parteien reine männerbünde waren
da hat wohl der großteil nicht gejammert. jetzt wo auf einmal viele frauen da wären, wird
sofort alles umgedreht, boykottiert, unfähigkeit vorgeworfen. naja, wieso sollten grüne
menschen anders sein als blaue oder rote oder schwarze oder...
Andreas (Gast) - 31. Jan, 11:31

Unverständlich

Ihn nicht an erster Stelle kanditieren zu lassen, war meiner Ansicht nach schon der erste Fehler. Welchen Grund gibt es, einen Spitzenkandidaten auszutuaschen, wenn dieser seinen Job bisher gut gemacht hat (und ja, ich halte Voggenhuber auch für einen der wenigen konstruktiven, österreichischen EU-Politiker).

Aber OK, Voggenhuber hat selbst auch unprofessionell regaiert, als er die Kanditatur auf Platz 2 für sich selbst ausgeschlossen hat. Das ist zwar aus meiner Sicht menschlich verständlich, aber trotzdem nicht sehr professionell.

Die Entscheidung, ihn jetzt die Knadiatur auf dem lezten Platz zu verwehren, ist aber der grösste Fehler, den die Führung der Grünen hat machen können. Wovor hat die Parteiführung Angst? Ja, Vorzugsstimmen hätten die Wunschreihenfolge der Parteispitze über den Haufen werfen können. Aber es wären trotzdem Stimmen für die Grünen gewesen. Solche Kommentare wie "da könnte ja ein Mann 3 gewählte Frauen überschatten" erwecken bei mir den Eindruck feministischer Angstbeisserei. Letztendlich hätten die Grünen durch eine Kandidatur Voggenhubers nur profitieren können.

Alex (Gast) - 31. Jan, 11:34

Dáccord

Aber warum ist eigentlich der Vergleich mit Tieren entwürdigend???? Gerade die Grünen sollten unsere tierischen Brüder und Schwester schätzen. "Silberrücken", auch wenn es von den Emanzen vielleicht negativ gemeint ist, sollte als Ehrentitel angesehen werden.

schweigerj (Gast) - 31. Jan, 11:54

lächerlich lt. pilz ?

unfähig, aber nicht lächerlich. es beginnt nun wohl die vorherschaft der politischen nackerpatzeln. glawischnig, sburny, taubmann, vassilakou, ...

elias (Gast) - 31. Jan, 12:54

Was heißt da Nackerpatzel

Glawischnig ist die beste "Verkäuferin" die es gibt! Sie versteht ihre Vision bestens ins Licht zu rücken!
http://tinyurl.com/glawischnigsvision - mit Video.
grill charly - 31. Jan, 11:58

basisdemokratie???

das schlamassel beginnt doch mit diesem einzelwahlmodus beim bundeskongress. er wirkt wie ein mehrheitswahlrecht, weil bei jeder abstimmung die stärkste lobby sich erneut durchsetzen kann (ansonsten sind die grünen ja vehemente vertreterInnen des verhältniswahlrechtes).
da geht`s dann los mit politischer ränke, absprachen, intrigen (weibl, mandl, minderheit, behindert, bundesänder...... schlimmer als beim bündewesen in der övp).
da kann es schon vorkommen, dass speziell ein kandidat! durchgereicht wird.
es muss eine klare willensbildung geben, jede/r darf antreten, zuerst eine vertrauensabstimmung: wer nicht 50% erreicht steht nicht mehr zur wahl, dann ein wahlgang, erreicht die/der erste nicht über 50% gibt es eine stichwahl, fertig ist die liste!
nur so hören diese unappetitlichen funktionärsnachwehen auf.

lisa (Gast) - 31. Jan, 12:01

natürlich war es ein fehler von jvoggenhuber, nicht gleich an 2. stelle zu kandidieren. aber ihn nun nicht antreten zu lassen, entlarvt sich selbst! leider ein schwerer fehler. ich verliere eine wählbare partei!

Ben Hemmens (Gast) - 31. Jan, 12:02

Ich lese mit Interesse, dass meine Landesorganisation, die steirische, bei den gestrigen Voggenhuber-Gegnern gelistet wird. Somit wird mir die Möglichkeit, mich gefühlsmässig als "steirischer" oder bloss "Grazer" Grüne über die mehrfachen Aktionen und Statements von der Bundesebene hinwegzumogeln, die mir seit dem NR-Wahlkampf größere Schwierigkeiten bereiten, erheblich erschwert.

In der Tat engt sich meine Zustimmung zu den Grünen immer mehr auf die Verkehrspolitik in Graz ein, wo Lisa Rücker und Team endlich einen beherzten Versuch machen, aus dem jahrzehntelangen Stillstand dieser Stadt und seinens Umlands auszubrechen.

Das Problem hat Voggenhuber in einem Interview in der Presse am 08.01 perfekt beschrieben:
"Die Europapolitik der Grünen ist die, für dich stehe. Diese Politik genießt laut unseren Untersuchungen auch die höchste Akzeptanz. In Folge der Wahlniederlage bei der Nationalratswahl wurde begonnen, das infrage zu stellen. Das geschah nicht in Form von Kritik, sondern mit dieser unterschwelligen Absage, die in einer nationalistischen Verweigerung endet. Da habe ich aufgeschrien. Ich bin auf die Barrikaden gegangen. Es hat mich bedrückt. Aber ich bin überzeugt, dass die konstruktiv-kritische Haltung zu Europa, das Mitwirkenwollen an einer tragfähigen Rolle der EU, in Wahrheit bei den Grünen unumstritten ist."

Ich bin NICHT mehr überzeugt. Ganz im Gegenteil scheint die gleiche Doppelbödigkeit von nationalistischen Gefühlen, verpackt in nur mehr vordergründig europäisch klingenden Positionen, wie bei den anderen Parteien, sich auch bei den Grünen den Weg zu bahnen.

Ein schleichender Richtungswechsel wird vollzogen - mit so wieseligen Formulierungen, dass eine klare Debatte sehr erschwert wird. Es wird endlos wiederholt, dass es keine Kursänderung gibt - aber eine positive öffentliche Formulierung dieses Kurses hat es seit dem Abgang Van der Bellens nicht mehr gegeben. Der "Lissabon ist tot" -Sager wurde nur halb zurückgezogen, und das offenbar widerwillig.

Als EU-Ausländer reicht mir das nicht. Das europäische Hemd steht mir näher als der österreichische Rock - und wenn das eine für viele etwas komische Perspektive ist, so sind wir auch nicht ganz seltene Lebewesen, gibt es doch ca. 400.000 von uns im Lande. ich bin ja genau in der Zeit des EU-Beitritts hierher gezogen. Ich habe auf eine Öffnung Österreichs im folgenden Sinne: (wieder Voggenhuber) vetrtraut:

"in Österreich hat die Kritik an Europa weniger mit Europa zu tun als mit einer missglückten Identitätssuche unseres Landes nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Dieser Unort, angefroren am Eisernen Vorhang, war als Insel der Seligen empfunden worden. Ich versuche das immer mit der Schlüsselstelle im „Herrn Karl“ zu beschreiben: Da sitzt er unten im Keller, von oben hört man die Sirenen einer Rettung. Und er sagt: „Karl, du bist es nicht!“ Die heimische Politik ruft der Bevölkerung ständig zu: „Du bist es nicht!“ Europa aber ruft: „Du bist es doch.“ Von uns wird etwas erwartet."

DAS ist es, was ich bei einem Kandidaten / einer Kandidatin bei der Europawahl als Mindestbekenntnis voraussetze. Etwas entsprechendes habe ich von Glawischnig, Lunacek oder Lichtenberger noch nicht wahrgenommen. Und somit ist meine Stimme für die Grünen bei dieser Wahl zumindest noch nicht gesichert. Es muss bis dahin nicht nur behauptet werden, die Linie nicht geändert zu haben, es muss bewiesen werden, dass diese von den beiden Kandidatinnen sowie der Parteispitze unzweideutig mitgetragen wird.

Salzburger Wähler (Gast) - 31. Jan, 12:06

"Aber wer sich "in Brüssel" umhört wird bezüglich Johannes Voggenhuber eine klare Antwort bekommen:
Er ist einer der wenigen Abgeordneten überhaupt, der etwas bewegt, dessen Wort Gewicht hat, kurz, ein Schwergewicht."
Ist das so? Dann erklären Sie mir mal, warum, wenn Johannes V. so viel bewegt, ein solches Schwergewicht ist, ganz wesentliche Themen der Grünen nicht durchgesetzt werden konnten. Zahlt Ö. nicht etwa ein in EURATOM und fördert damit die Atomwirtschaft in Europa? Was ist mit dem Abbau von Bürgerrechten im Zuge des sogenannten "Kampfes gegen den Terror"? Was ist mit dem Einzug der Gentechnologie in der EU?

Für mich sieht es so aus, als dürften die Grünen, etwa in Person von Herrn Voggenhuber, ihre Meinung sagen. Und dann kommt "business as usual". Fragen Sie mich als Grünwähler seit Anbeginn (als Salzburger seit Gründung der Bürgerliste), dann ist die Geschichte der Grünpolitik in der EU eine Geschichte des Wollens und nicht Könnens, eine Geschichte des Versagens. Wer wirklich wichtige, ja, essentielle Grünthemen nicht durchsetzen kann, ist kein Schwergewicht, niemand, der etwas bewegt, und keiner, dessen Stimme wahrhaft Gehör findet. Eher ist er schmückendes Beiblatt. Das ist nicht alleine Voggenhubers Schuld, sondern generell ein Versagen der Grünen Politik in Brüssel. Ihr, liebe Freunde, seid lieb und nett. Und so schön angepasst.

Ich war, bei dem Wetter muss ich wieder daran denken, vor fast 25 Jahren (heuer ist der runde Geburtstag, nebenbei gesagt) in der Hainbruger Au dabei. Hätten wir damals so agiert wie die Grüne Politik in Brüssel, die Au wäre ein schönes Kraftwerk geworden.

Ihr fragt mich nicht, ich sage es trotzdem: die Grüne Politik hat in Brüssel versagt.

Ben Hemmens (Gast) - 31. Jan, 15:19

Sie scheinen hier etwas zu verwechseln: dass die Grünen ihre Positionen nicht restlos durchsetzen, liegt wohl vor allem daran, dass sie in den einzelnen Ländern sowie im Europaparlament nur eine kleine Fraktion sind.

Wenn die "böse EU" zum Beispiel den Oberösterreichern verordnet, unter gewissen Bedingungen den Anbau von genetisch modifizierten Pflanzen zuzulassen, dann mag das aus grüner Sicht zwar in der Sache unerfreulich sein: aber es ist alles andere als ein beweis, dass die EU undemokratisch ist. Eher im Gegenteil. Der Konsens in Europa lautet, dass Gentechnik eben nicht ganz so gefährlich sei, und die Rechtslage reflektiert diesen Konsens.

Ob wir Demokraten sind, haben wir nicht dann zu beweisen, wenn wir unsere Position durchsetzen, sondern dann, wenn die Entscheidungen gegen unseren Willen gehen.

Hainburg war freilich eine Episode, wo die Grünen sich üner ihrem Gewicht geschlagen haben. Ähnliches wäre - entsprechend talentiertes Personal vorausgesetzt - natürlich in der EU zu wünschen. Aber wer bitte wird das am ehesten können: Voggenhuber oder die Antivoggenhubers? Voggenhuber hat solches Kaliber sehr wohl in Sachen Grundrechtscharta usw. demonstriert.

Glauben Sie dann, dass Glawischnig & co. mit ihrer Abwendung von den 30.000 WählerInnen, die Voggenhuber ihre Vorzugsstimmen gegeben haben, schaffen werden, über das Grüne Milieu hinaus Stimmen zu gewinnen? Kaum.
Salzburger Wähler (Gast) - 31. Jan, 18:01

@ Ben Hemmens

Ich verwechsel gar nichts. Dass man in einem politischen Umfeld wie die EU für seine Anliegen eine Mehrheit finden muss, versteht sich von selbst. Was ich kritisiere, dass ist die nahezu völlige Absenz von Mitteln, die darüber hinaus gehen, darauf zu warten, dass man vielleicht irgendwann mal eine Mehrheit zustande bringt.

Als wir in der Hainburger Au vor rd. 25 Jahren froren, waren wir gewiss keine Mehrheit im Lande. Den meisten Leuten war die Au schlicht egal. Wie hat's damals geheißen? "So ein Aufstand wegen ein paar Brennesseln und Gestrüpp". Wir haben dennoch dagegen gesetzt, und zwar aktiv. Hätten wir darauf gewartet, dass wir irgendwann mal die Mehrheit im Lande haben, es gäbe die Au nicht mehr.

Und ich kritsiere die selbstgefällige Leugnung der Realitäten. Wie kann man ernsthaft behaupten, es hätte Voggenhubers Worte in Brüssel Gewicht, wenn die Grünen Anliegen dennoch auf der Strecke bleiben? Die Grünen sind angepasst (nicht nur, aber auch in der EU), sie sind "staatstragend" geworden.

Es wird Zeit für eine neue Grüne Politik in Brüssel. Eine die nicht staatstragend und "EU ohne Wenn und Aber" ist, sondern eine, die sagt: EU ja, ABER ... und dann kommen eben massiv vorgetragen Forderungen was sich ändern muss. Mit dieser EU steht nämlich aus grüner Sicht nicht alles zum Besten. In den letzten Jahren gab's Abbau von Bürgerrechten, gab's den massiven Einzug und die massive Förderung der Gen-Technologie (Agenda 21), gab's und gibt es jetzt wieder verstärkt die Förderung der Atomtechnologie. Das sind Kernanliegen der Grünen. Bei keinem davon haben sich unsere EU-Grünen im Protest dagegen besonders hervorgetan.

Die EU, so wie sie jetzt ist, baut systematisch alle Anliegen aus, die konträr zur Grünen Politik stehen. Und dagegen muss endlich mal ein massiver Widerstand, ein massives Auftreten Einzug halten von Seiten der Grünen erfolgen. Oder sie müssen sich ernsthaft den Vorwurf gefallen lassen tatsächlich nur Bobos zu sein, die eine "wohlfühl-grün-Politik" vertreten, die niemanden weh tut, und die daher eigentlich auch niemand braucht.
Ben Hemmens (Gast) - 31. Jan, 19:48

Es heisst weder Warten auf Mehrheiten noch sich auf allen Linien durchsetzen.

Ich habe schon sehr heftige Meldungen der Eurogreens in den von Ihnen benannten Sachen wahrgenommen. Schauen Sie nur mal auf die Website von Dany Cohn-Bendit. Rhetorisch geht er zumindest immer wieder ans Limit. Soll er dann im Plenum auch noch ein bissl die Möbeln demolieren?

Und in Österreich hat sich durch die EU die Lage der Bürgerrechte aus meiner Sicht netto erheblich verbessert, nicht verschlechtert. Da haben wir hierzulande wahrlich keinen Überfluss, dass wir etwas in die anderen Länder expoertieren können.

ich verstehe die Worte, die Sie verwenden: "staatstragend" und "angepasst" nicht. Wenn das heisst, dass man demokratische Prozesse und ihre Ergebnisse akzeptiert, dann finde ich das eher positiv.
Paul (Gast) - 31. Jan, 12:14

Emanzipation falsch verstanden...

So, danke, das wars. Seit 15 Jahren wähle ich aus Überzeugung, zwar manchmal auch mit Bauchweh, grün. Nicht zuletzt,
weil es mir nicht immer nur um den puren Inhalt in Details, sondern vor allem um die Grundhaltung und die politische Kultur
ging.
Aber das jetzt war ein Schlag ins Gesicht all jener, die es mit der direkten Demokratie ernst gemeint und gehofft haben,
die Grünen wären kein intriganter Funktionärshaufen, denen es zuallerst um eigene Befindlichkeiten geht. Ganz nebenbei
haben Glawischnig und Co den Anliegen in Sachen Emanzipation und Gleichstellung einen Bärendienst erwiesen.
Ich bin enttäuscht und werde zwar am Wahlzettel Grün ankreuzen, aber Johannes Voggenhuber daneben schreiben.
Dann zählt meine Stimme zwar nicht im Sinne der Wahlarithmetik, dafür aber in meinem Empfinden.

Gast (Gast) - 31. Jan, 12:40

Sind sie sicher, dass die Stimme dann ungültig ist? Meines WIssens würde diese Stimme trotz ungültiger Vorzugsstimme für Grün gezählt wird.

Mir ist das zu riskant. Ich hoffe, dass die Grünen (also eigentlich die aktuelle Führungsmannschaft) nach der Europawahl aufwachen und wieder zur Vernunft kommen.
Andreas (Gast) - 31. Jan, 16:03

Die Stimme ist dann nicht ungültig. Eine ungültige Vorzugsstimme macht *nicht* die gesamte Stimme ungültig. Ein Kreuzerl bei den Grünen und Voggenhuber darunter ist schlicht eine Stimme für die Grünen. Nicht mehr, nicht weniger.
Gerald Bäck (Gast) - 31. Jan, 12:37

Kein Vertrauen in Lunacek

Die ganze Misere ist ja nicht nur eine "Watschn" für Voggenhuber, sondern zeugt auch von Mangelden Vertrauen in die Wahlkampfstärke Lunaceks. http://www.baeck.at/blog/2009/01/31/gruene-angst-vor-dem-waehler/

elias (Gast) - 31. Jan, 12:41

Suderantentum vs. Aktionismus

Schluss mit dem Suderantentum! Aktionismus ist angesagt!
http://tinyurl.com/pilzwillswissen - Macht's mal was!

Aktueller den je!

Thun (Gast) - 31. Jan, 12:51

Die Grünen

Herzlos, Hirnlos, Eierlos - Die Grünen

Freu mich schon drauf damit die Wahlplakate der Grünen zu überkleben

Ab jetzt arbeite ich wieder mit bei den Grünen - ganz basisch

Gratuliere zum Projekt 5 %

domas (Gast) - 31. Jan, 14:06

sehr richtig

dem ist nichts weiter hinzuzufügen! chorherrs kommentar trifft meinen derzeitigen zustand als "einfacher" wähler
sehr genau! frau glawischnigg hat das (vor)urteil, dass es ihr lediglich um sich selbst und verbündete funktionäre
geht leider sehr rasch bestätigt!

wd

latour (Gast) - 31. Jan, 14:19

natürlich sehr richtig

Auch ich finde super was Chorherr schreibt. Nur was hilft es uns? Wen wählen wir? Irgendwer muss etwas unternehmen, nur wer?
Alfred J. Noll (Gast) - 31. Jan, 14:11

Eselei

Es ist nicht zum Verzweifeln, es ist bloß ein gehörige Eselei: Die Grünen haben ein Wählerpotential, das weit über die Stimmen hinausreicht, die sie bei Wahlen regelmäßig bekommen - jetzt zeigt uns der EBV, dass die Grünen gar nicht daran interessiert sind, Stimmen zu bekommen - na, dann soll, wer die Mechanismen parlamentarisch-institutionell verfasster Demokratie nicht kapiert oder amateuthaft daran vorbei beschließt, auch wieder im Orkus der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Eine Blitzumfrage im Bekanntenkreis hat ergeben: Die Grünen machen sich mit solch einer Trottelei unwählbar - möge Johannes über die Salzburger Landesliste kandidieren, dann habe ich seit Jahren wieder einmal einen Grund, meiner Herkunft aus Salzburg etwas Positives abzugewinnen.

Ulrike (Gast) - 31. Jan, 14:23

Traurig

Es ist traurig, wenn sich die Grünen, als derzeit einzige echte Barriere gegen den neuerstehenden Rechtsextremismus, so zerfleddern.
Es wäre m.E. alles zu tun, um endlich mehr Vertrauen in der Bevölkerung zu gewinnen.
Ob Voggenhuber in das EU Parlament einzieht, hätte man den GrünwählerInnen überlassen sollen.Kritik kann man zurückweisen oder daraus lernen oder beides, doch ich hätte gerne, dass die Grünen lernen, mit Kritik konstruktiv umzugehen.
Da in Österreich das "Grünen- Bashing" leider sehr in Mode ist, kann ich mir vorstellen, dass bei manchen die Nerven diesbezüglich blank liegen.
Doch der Weg, den man nun genommen hat, ist eine offene Einladung zu immer mehr Kritik.
Zurecht fragen sich GrünwählerInnen wie ich: was ist mit der Basisdemokratie und warum müssen wir immer zuschauen, wie sich die Grünen, deren Erfolg wir sosehr wünschen, immer noch mehr Äste absäbeln statt Bäume zu pflanzen.

Jakob (Gast) - 31. Jan, 14:46

Ich teile ihre Meinung voll und ganz!!!!

tetrade (Gast) - 31. Jan, 14:54

Turbo-Realo Glawischnig

Frau Glawischnigs Ambition beschränkt sich seit Jahren darauf zur "Seitenblicke"-Prominenz gezählt zu werden und in den Society-Spalten präsenter als auf der Politikseite zu sein. Letzteres kann man auf Dauer nur erreichen, wenn man es sich mit Dichand nicht verscherzt, sonst sind "Krone" und "heute" und "News" etc. weg. Diese Ambition teilt sie mit Faymann und Pröll und Häupl und vielen anderen aus der politischen Klasse dieses Landes. Sie musste daher so schnell wie möglich die alte EU-Politik der Grünen tauschen gegen eine Im-Prinzip-Ja-Aber-EU-Distanz wie es die Faymann-SP getan hat. Dazu musste symbolisch der kompetenteste aktive EU-Politiker Österreichs fallen. Sonst merkt Dichand nicht, dass man es ernst meint.

Punkt. Das ist die Story. Mehr ist da nicht dran. Glawischnig ist ein Turbo-Realo. Im Unterschied zu Faymann, der zurecht 80% seiner Wähler unter den "Krone"-Lesern sucht und findet, kann Glawischnig ähnliches nicht behaupten. Der Grün-Wähler ist ein "Krone"-Verächter. Es geht nur um sie und ihren Mann in dieser Frage. Und diese Interessenslage verfolgt sie konsequent.

Grüne Konter (Gast) - 31. Jan, 15:19

Abstimmen

Klick auf Grüne Konter und dann kannst du abstimmen.

Die Fragen:

Bist du mit der Entscheidung des erweiterten Bundesvorstandes Voggi überhaupt nicht kandidieren zu lassen einverstanden? Voggi wollte vom letzten Listenplatz aus das Feld aufmischen:-)

Wie oft wird Eva Glawischnig Spitzenkandidatin der Grünen bei Nationalratswahlen sein?

landgruen (Gast) - 31. Jan, 16:15

umbequem muß weg

UNBEQUEM MUSS WEG
Von Voggenhuber sagt man, er wäre manchmal unbequem im Umgang, sage ungeschminkt die Wahrheit, balge nicht opportunistisch um Stimmen, genieße im Europaparlament höchstes Ansehen und hat durch äußersten Fleiß sehr viel am Bau eines funktionierenden Europas beigetragen. Seine Hauptlobby ist seine gute Arbeit. Was kann man eigentlich von einem Politiker noch Besseres verlangen?
Doch die frauenbeherrschte Grünenführung beschließt seine Absetzung, weil sie sich offensichtlich unter Europapolitik etwas anderes vorstellt. Einfach verrückt.
MFG ein nun leider nicht mehr Grüner.

ossi1967 - 31. Jan, 16:45

Gottseidank ist es vorbei!

Ich bin froh, daß es nun endgültig und eindeutig geklärt ist. Voggenhuber wählen zu können, wäre für mich eine gefährliche Versuchung gewesen. Denn:

Eigentlich will ich nicht mehr grün wählen. Was früher eine Selbstverständlichkeit für mich war (eben das Kreuzerl bei Grün), fällt mir in den letzten Jahren immer schwerer. Es gibt keine Bürgernähe mehr, man diskutiert mitten in der schwersten Wirtschaftskrise darüber, ob Frauen Brüste haben oder nicht, Rechtsstaatlichkeit wird der Willkür der Boulevardmedien geopfert … und jetzt das. Das alles kann ich nicht mehr ertragen. Das geht so nicht. Nicht mit mir. Ich hatte mich also darauf eingerichtet, auch am 7.6. „weiß“ zu wählen.

Und dann kamm die Idee mit dem 16. Listenplatz. Eine Möglichkeit, jemanden als Person zu wählen, dem man die Fachkompetenz zutraut - und gleichzeitig zum Ausdruck zu bringen, daß man den derzeitigen Kurs der Grünen untragbar findet. Grün wählen aus Protest gegen Grün! Teuflisch. Verführerisch. Ich hätt's getan. Und ich hätte mich nachher geärgert, weil sich genau jene Leute, die für den falschen Kurs bei den Grünen verantwortlich sind, meine Stimme als Erfolg und Bestätigung an den Hut gesteckt hätten.

Nun sind die Fronten (hoffentlich endgültig) klar. Und führe mich nicht in Versuchung …

Bin dankbar für Vorschläge, wen ich stattdessen wählen kann. Anforderungsprofil: differenziert, nicht populistisch-vereinfachend, Mut zu unbequemen Wahrheiten, kopflastig, gesellschaftlich liberal und keine Sucht nach Kandidaten mit Zahnpastalächeln.


Mr.Hat (Gast) - 31. Jan, 17:03

Rückschritte

als an sich konsequenter ÖVP-wähler, dessen größter wunsch es war und ist, schwarz/grün auf bundesebene verwirklicht zu sehen, erfüllt mich die entwicklung der grünen nicht nur in den letzten tagen und wochen, sondern eigentlich in den letzten monaten und jahren mit sorge und trauer;
ich halte alexander van der bellen für einen überaus integeren politiker und auch an johannes voggenhuber hat mich immer fasziniert, dass er in letzter konsequenz die sache über die parteilinie gestellt hat; es mag durchaus sein, dass er dies aus eigeninteresse und dickköpfigkeit getan hat - stört es mich? überhaupt nicht! ganz im gegenteil, es ist auch parteiintern höchst notwendig, dass es immer leute gibt, die die parteilinie hinterfragen und versuchen, eine fortentwicklung zu provozieren; nichts ist schlimmer als ein schmieriger politiker wie werner faymann, der es möglichst allen recht machen und sich an den "mainstream" anbiedern will; wo ist z.b. die teuerung hinverschwunden? keine spur mehr davon, stattdessen sind die gelder versenkt und die finanzkrise bittere realität;

genau aus diesem grund genießen leute wie voggenhuber auch ansehen in der bevölkerung, weil ein solches auftreten mit glaubwürdigkeit einhergeht; ganz egal, ob man seine standpunkte vertritt oder nicht, man hat das gefühl, dass man es zumindest mit jemandem zu tun hat, der für das steht, was er sagt;
aus der sicht von glawischnig ist der schritt höchst nachvollziehbar, konnte sie sich doch auf diese weise von einem unliebsamen kombattanten ein für allemal verabschieden;
mit glawischnig und insbesondere auch der unerträglichen vassilakou haben die grünen einen weg eingeschlagen, der auf lange sicht konstruktive, ehrliche zusammenarbeit unmöglich scheinen lässt - dass es doch möglich wäre zeigt das gut funktionierende oberösterreichische projekt; die grünen sind, was seriösität anbelangt, leider auf dem besten weg, so zu werden, wie die deutsche "linke" - ohne klare linie, ohne focus auf sachpolitik, nur mehr darauf bedacht, mit stimmen links der SPÖ über die runden zu kommen;

insbesondere die wirtschaftspolitischen ansichen van der bellens wurden in den letzten jahren ohnehin zunehmends einer einheitlichen parteilinie geopfert - unvergessen bleibt das interview mit armin wolf, wo ihn dieser darauf hinweisen musste, dass sein soeben geäußertes - in der sache grundvernünftiges und schlüssiges! - statement leider in diametraler opposition zum damaligen parteiprogramm stand

stehen SPÖ und ÖVP in gestalt von faymann und pröll für stillstand, so haben die grünen leider den retourgang eingelegt und überlassen das spielfeld dem rechtspopulismus; dabei sieht man doch gerade an der hessenwahl und dem gewinn der dortigen FDP, dass ehrliches, liberales gedankengut auch zu zeiten einer wirtschaftskrise zu stimmgewinnen führen kann - dass "die liberalen" in österreich nicht fuß fassen konnten liegt wohl eher an der partei und seiner vorgeschichte bzw. den handelnden personen und weniger daran, dass das wählerpublikum für eine solche linie nicht aufnahmefähig wäre

ex-wähler (Gast) - 31. Jan, 17:15

nun ja,

da wird ja hart daran gearbeitet, wieder unter die 10% zu kommen.

gratulation!

Mo (Gast) - 31. Jan, 17:23

Leider, aber bestimmt nicht

Ich werde zum ersten Mal seit ich Grün wählen kann und darf nicht Grün wählen. Leider, aber bestimmt nicht. Und ich kenne mehr als einen, dem das ähnlich geht.

Didgperson (Gast) - 31. Jan, 18:09

Was mich nervt wurde schon fast alles gesagt,

... bis auf dass die Grünen ihre Kernkompetenz verloren haben. Da flötet diese unsägliche Glawitschnig
irgendwas von "alleinerziehenden Müttern" (politisch korrekt müsste es alleinerziehende Eltern heissen) & bei
der rezenten Gasknappheit hiess es, dass wir unbedingt "einen Energiegipfel" brauchen. Seit wann ersetzt
operative Hektik die offenbare geistige Windstille. Oder ist es gar Inkompetenz? Sollte sich bis zur Europa-
wahl - mit Voggenhuber versteht sich - nicht gravierend etwas ändern, so muss ich mich nach einer neuen
politischen Heimat umsehen. In der Zwischenzeit plädiere ich für die Umbenennung der Grünen in FPÖ (Frauen-
partie-Österreichs). Oder vielleicht hilft der zweifelsohne eintretende Absturz bei der Europawahl
bei der dringend gewordenen Erneuerung/Neugründung einer wirklich ohne Mitleid wählbaren Grünen Partei.

landgruen (Gast) - 31. Jan, 18:38

genial

habe heute im Standard einen Ausduck für die neue Grünen Führungsriege gelesen: Vaginalfraktion, einfach genial.

Salzburger Wähler (Gast) - 31. Jan, 18:52

Das ist nicht genial, sondern dumm. Vielleicht, wenn Sie so etwas als genial empfinden, wären Sie bei einer anderen Partei besser aufgehoben, etwa jener von Herrn Paul Burgstaller, also der VP.

Der fand es seinerzeit lustig Terezija Stoisits aufzufordern, sie möge das Mikrophon "in den Mund nehmen und fest dran lutschen." Das scheint ja ihren Lebenssinn genau zu treffen.
gerli (Gast) - 31. Jan, 19:12

Echt ein Wahnsinn diese Zustaende

also ich find das ganze echt traurig. was wird da nach aussen hin kommuniziert ausser stuemperhaftes vorgehen und verletzter stolz? ich weiss eigentlich gar nicht, welche seite da "vernuenftiger" agiert, lose-lose beschreibt es schon ganz gut. es gibt auf alle faelle ein lustiges video auf Wahltotal, ner Polit-Web2.0-Plattform:

http://wahltotal.at/questions/208

Noch Fragen?
Dann am besten dort posten, wuerd ich sagen...)

lg, Gerli aus Amstetten

Erich (Gast) - 31. Jan, 19:46

Prof.

Letztens hast du noch oberklug dahergeredet, das es eigentlich toll wäre, wirklich die Basis bei Voggi entscheiden zu lassen. Jetzt hast du einen tag gebraucht, um dir eine lächerliche Rechtfertigung zu zimmern, die du morgen schon selber nicht mehr glaubst, dafür aber umso heftoiger am sessel picken ...
da werden einem ja die alten rechten nazis wieder sympathisch wenn man euch dilettieren sieht?
mfg erich

e9325827 - 1. Feb, 00:23

?

Ich finde Herrn Chorherrs Begründungen und auch Entscheidungen durchaus nachvollziehbar und verständlich, keineswegs lächerlich und oberklug. (Was ist das überhaupt für ein Wort? Sollte es wenn schon nicht obergscheit heißen? Egal.)

Ich finde allerdings Ihren Vorwurf der Sesselkleberei an Herrn Chorherr für lächerlich und nicht nachvollziehbar. Er war Parteichef, wurde von seinen Parteifreunden abgeschossen und arbeitet dennoch weiter bei den Grünen mit -in der dritten Reihe.

Und so seltsam es bei den Grünen auch zugehen mag - die Gefahr, dass mir die alten rechten Nazis sympathisch würden, ist gering.
Und eine Frage noch - warum werden Ihnen die Nazis "wieder sympathisch"?
Thomas Z. (Gast) - 31. Jan, 20:15

"Was jetzt passieren wird?
Sehr viele dieser Wähler/innen werden ihre Antwort wissen.
Das ist Demokratie."

...nun, seit ich wählen durfte waren für mich die Grünen (bis auf einmal) aus Überzeugung die einzige Partei, die meine Stimme auch verdient hatte.
Schon bei der letzten NR-Wahl jedoch war für mich das Kreuzerl bei den Grünen der allerletzte Griff zum geringsten Übel und beileibe keein Überzeugungsakt mehr.

So leid es mir tut, meine Antwort weiß ich für diese Wahl schon jetzt. ...und die wird keine der im Parlament sitzenden Parteien sein.

MfG TZ

Johannes L (Gast) - 31. Jan, 20:56

ich kann mich meinem vorredner nur anschließen... ich bin bereits bei der letzten wahl zwischen lif und den grünen geschwankt und habe mich dann doch für die grünen entschieden...
doch nun muss ich einsehen, dass in der einzigen für mich wählbaren partei, die sich auch im parlament befindest, eine anscheinend machbesessene frau das steuer übernommen hat, die es offensichtlich nicht erträgt wenn etwas nicht nach ihrem willen geschieht und deshalb muss ich mir für die europawahlen neue antwortmöglichkeiten suchen, doch eines ist bereits jetzt gewiss: die grünen werden diese antwort ganz bestimmt nicht mehr sein - so leid mir das auch tut aber dieser kurs kann nicht mehr unterstützt werden...
Michael aus Margareten (Gast) - 31. Jan, 21:13

Eine Parteiführung, die sich vor den EIGENEN Wählern fürchtet, ist jämmerlich. Offensichtlich hatte man Angst, dass Voggenhuber mehr Vorzugsstimmen bekommt als Lunacek.

Basisdemokratie ist also offensichtlich, wenn die DemokratInnen bestimmen, was die Basis (=Wähler) will.

Und wenn der basisdemokratischen Partei die Basis nicht mehr gefällt, wählt man sich halt eine neue Basis.

Nun die Basis bei den nächsten EU Wahlen wird eine verdammt elitäre sein.

Alex (Gast) - 31. Jan, 21:29

Jetzt kann die Grünen nur noch eines retten...

wenn, nämlich Johannes v. Voggenhuber erster demokratisch gewählter Kaiser von Europa wird.

Sollte das nicht eintreten, haben sich die österreichischen Grünen in den letzten Tagen so radikal demontiert, und damit auch die Arbeit eines Peter Pilz oder Christof Chorherr so gründlich an den medialen Rand gedrängt und nachhaltigst desavouiert, dass es einen Schaudern macht, und wahrscheinlich die nächsten 2 Nationalratswahlen die 8% angestrebt werden werden.

Trotzdem, Glück auf!...

... in Afrika.

jutta (Gast) - 31. Jan, 21:37

lieber christoph,
wie so oft teile ich deine meinung teilweise: ja, voggenhuber gar nicht antreten zu lassen ist keine gute idee. dass er nachdem er den ersten platz nicht geschafft hatte beleidigt abgerauscht ist, war auch keine gute idee. das ganze ist sehr unerfreulich. soweit sind wir uns ja einig.

wo ich mit dir gar nicht einer meinung bin, ist die alphatiergeschichte: voggenhuber wird meiner meinung nach zu recht für seinen egozentrischen aggressiven stil kritisiert. er hat einmal gesagt, ER sei das grüne projekt. und er betreibt eine ICH-AG. teamfähigkeit ist für mich auch eine wichtige eigenschaft wenn man in einer firma arbeitet und auch bei den grünen. das interessiert einen voggenhuber nicht.

voggenhuber auf platz 16, das wäre ein offener machtkampf gewesen, und zwar einer den voggenhuber genauso destruktiv geführt hätte wie in der vergangenheit. ich kann verstehen wenn das vielen grünen zu dumm ist. jaja, die medien hätten das großartig gefunden, sie leben davon. lunacek hätte mit demselben stil ihre agenda pushen müssen wie er: aggressiv und laut und selbstverliebt. passt nicht zu ihr.
das unerfreulichste an der geschichte ist für mich aber, dass jetzt gegen frauen gewettert wird was das zeug hält. lunacek sei unfähig, glawischnig auch, alles zicken und angsthasen. sie sind es nicht.
ich glaube nicht dass wir die wahl verlieren, weil voggenhuber nicht mehr antritt. er wird fehlen, aber es werden sich andere profilieren können. es wird sich etwas anderes entwickeln und das solltest gerade du gut finden.

One Brick (Gast) - 31. Jan, 22:23

Gute Analyse!
sgm (Gast) - 31. Jan, 23:10

"lunacek hätte mit demselben stil ihre agenda pushen müssen wie er: aggressiv und laut und selbstverliebt. passt nicht zu ihr."

Genau das müsste sie tun, damit die Medien sie überhaupt wahrnehmen.
Gerade bei der EU Wahl, die sowieso niemanden interessiert, ist das aber notwendig, wahrgenommen zu werden. Und wer mucksmäuschen still ist, der verliert klar und deutlich!
e9325827 - 1. Feb, 00:26

@Jutta:
Hmm, ich wollte irgendwo hier meine Meinung posten. Ich sehe, Sie sind mir zuvorgekommen ;-)
kritikus (Gast) - 1. Feb, 09:59

@jutta,

in einigen punkten haben sie recht, trotzdem sollten sie z.b. bedenken, wer diesen widerlichen
geschlechterkampf - wenn mann das jetzt so frei von der leber weg sagen darf -
begonnen hat. hat es eine glawischnig notwendig, ständig von frauenpower zu sprechen?
Oder ist es tatsächlich erforderlich dieses "typisch mann" und sonstiges jedem zu erzählen,
auch wenn er/sie es vielleicht gar nicht hören will?

voggenhuber ist präpotent, egozentrisch, teilweise selbstverliebt und oberlehrerhaft; was
aber seine arbeit anbelangt: gibt es da tatsächlich seriöse kritik, oder geht es tendenziell.
wieder in die richtung - na ja, ein mann halt?

zugegeben, voggenhubers angebot hat(te) schlicht und einfach die falsche überschrift,
nachdem er in doch sehr überbordender arroganz den zweiten listenplatz ablehnte. aber
andrerseits sollte frau sich auch daran erinnern, wie glawischnig säuselte und in aller
öffentlichkeit - wohl auf voggenhubers beleidigtsein bauend - verkündete, er möge doch
bitte die grünen unterstützen. ja, und da dürfte die vorsitzende eva glawischnig aus der
der sicht ihrer machtposition johannes voggenhuber aber gewaltig unterschätzt haben -
und schon war das dilemma fertig.

im nachhinein gesehen lief es eindeutig darauf hinaus, voggenhuber zu demontieren und
die eigenen vertrauten nach brüssel zu schicken - ein intrigenstadl, bei dem versucht wurde,
mit schönen worten und lieblichen seitenblicken, den beschlossenen abgang voggenhubers
der staunenden grünwählerschaft unter dem motto "selbst schuld, er will ja nicht!" zu
verkaufen.

und das ist jetzt gründlich in die hose gegangen.
p (Gast) - 1. Feb, 10:34

machtkaempfe

@jutta
mich als waehler interessieren machtkaempfe nicht.

ich haette gern dass ein offensichtlich kompetenter politiker die arbeit weiter macht, die er bisher gut gemacht hat. die gruene parteispitze hat mir hier zwei dinge gezeigt: a) kompetenz ist zweitrangig, b) sie hat angst dass der waehler sich falsch entscheiden koennte und will sicherheitshalber dem waehlerwillen keine chance geben.

na gut, ich kann ja auch woanders mein kreuzerl machen.
Felix (Gast) - 1. Feb, 10:59

Jutta, du schreibst: "das unerfreulichste an der geschichte ist für mich aber, dass jetzt gegen frauen gewettert wird was das zeug hält. lunacek sei unfähig, glawischnig auch, alles zicken und angsthasen. sie sind es nicht."

Dass in dieser Situation gegen Frauen gewettert wird, liegt in der Natur der Sache: Die Personen, die die Demontage von Voggenhuber maßgeblich betrieben haben, sind halt Frauen. Glawischnig, Lunacek und Co. werden aber nicht für ihr "Frausein", sondern einzig für ihr Handeln kritisiert. Und die Attribute unfähig, Zicke und Angsthase (die in dieser deutlichen Form auch selten formuliert werden in diesem Zusammenhang) zielen ja per se nicht nur auf Frauen ab, oder?
Aber das ist leider ein Punkt, wo bei manchen Frauen die Gleichbehandlung im eigenen Kopf noch nicht ganz angekommen ist: Sobald sie für ihr Handeln kritisiert werden, orten sie sofort einen Angriff auf sich "als Frau". So lebt es sich aber auch ein bissl gar einfach...
jutta (Gast) - 1. Feb, 11:53

nachdem man hier einem, der antwortet, nicht erneut antworten kann, muss ich das technisch eben so lösen.... also:

@ sgm (anonym) - 31. Jan, 23:10
"Genau das müsste sie tun, damit die Medien sie überhaupt wahrnehmen.
Gerade bei der EU Wahl, die sowieso niemanden interessiert, ist das aber notwendig, wahrgenommen zu werden. Und wer mucksmäuschen still ist, der verliert klar und deutlich!"

ja, mucksmäuschenstill sollte man nicht sein, da hat man in der politik nichts verloren. es ist allerdings schwierig, neben einem so aufgeblasenem ego wie voggenhuber überhaupt eine chance zu haben von den medien wahrgenommen zu werden. es verkauft sich besser, wenn man öfter mal komplett danebengreift in der formulierung etc. dies aber bitte nicht als medienschelte verstehen. sondern eher als konsumkritik. was interessiert leserInnen mehr: wenns kracht oder die nackte info?


@kritikus

"... voggenhubers angebot hat(te) schlicht und einfach die falsche überschrift,
nachdem er in doch sehr überbordender arroganz den zweiten listenplatz ablehnte. aber andrerseits sollte frau sich auch daran erinnern, wie glawischnig säuselte und in aller öffentlichkeit - wohl auf voggenhubers beleidigtsein bauend - verkündete, er möge doch bitte die grünen unterstützen. ja, und da dürfte die vorsitzende eva glawischnig aus der
der sicht ihrer machtposition johannes voggenhuber aber gewaltig unterschätzt haben - und schon war das dilemma fertig...."

ja, da haben beide fehler gemacht. große fehler.

@p
"...mich als waehler interessieren machtkaempfe nicht."

idas ist dein gutes recht. wenn es dir um inhalte geht und nicht um personen, dann bist du bei den grünen weiterhin gut aufgehoben. wenn es dir um die person voggenhuber ging, dann schaut die grüne welt nun anders aus. festzuhalten ist: die kompetenz bringen die anderen kandidatinnen auch mit.

@Felix
"... Glawischnig, Lunacek und Co. werden aber nicht für ihr "Frausein", sondern einzig für ihr Handeln kritisiert. "

ich habe nicht die postings hier auf chorherr.at gemeint, hier geht die diskussion fast immer sachlich ab. ich habe gestern lange die kommentare auf derstandard.at gelesen und ja, da bricht ein frauenhass raus aus den leuten ("...die grünen barbiepuppen..." etc, ich erpar euch das), den ich sehr traurig und für die situation auch erstaunlich vehement finde: da wurde so einiges ausgelöst und ja, mich wundert das schon.
sgm (Gast) - 31. Jan, 23:07

Warum kann man wohl auf der GRUENE.AT Seite zu den Artikeln der Leute nichts posten?
Genau aus dem Grund, weil sich die meisten Grünen vor den Wählern fürchten. So werden auch Meinungen unterdrückt. Ich kenne kein anderes Forum von den Grünen außer bei Chorherr, wo die Leute wirklich viel posten und konstruktiv ihre Meinung sagen. Schaut man sich z.B. http://www.dielunacek.at/ an, so sieht man wie wenig den Leuten das interessiert.

Ulrike (Gast) - 1. Feb, 14:21

Dialog

Ich habe Frau Glawischnig bei einem Leserinterview mal gezielt eine Frage gestellt, um mitzuhelfen, Vorurteile gegenüber den Grünen auszuräumen. Meine Frage begann mit: "Viele Menschen meinen, dass die Grünen ..."Glawischnig hat darauf geantwortet: "Man redet nicht mit uns, sondern über uns."
Da habe ich mir schon gedacht. Ja, liebe Frau Glawischnig, es ist aber schon die Aufgabe einer Partei, an die (potentiellen) Wähler heranzutreten und nicht umgekehrt.
hugo gold (Gast) - 1. Feb, 10:41

nie wieder dieses grün

ich wähle die grünen seit es die grünen gibt. aber die glawischnig diktatur werde ich nicht wählen, leider. meine partei ist mir verlorengegangen.

Gertraud (Gast) - 1. Feb, 13:59

unglücklicher Zeitpunkt

es ist geradezu tragisch, dass die Unmöglichkeit so knapp vor den Landtagswahlen stattfindet. Die Haltung, die hier zum Ausdruck kommt, ist ja eine grundsätzliche, die nicht nur etwas über die Europawahlen aussagt, sondern über die Partei (Bundespartei) als solche. Ich hoffe, unsere Landespartei distanziert sich entsprechend, sonst werden die Grünen für mich auch bei der Landtagswahl nicht zur Partei erster Wahl!

Ulrike (Gast) - 1. Feb, 14:16

Wählerauftrag

Es darf doch wohl als sicher angenommen werden, dass der Wählerauftrag an die Grünen lautet, Macht - und Grabenkämpfe zu unterlassen.
Dieses Pochen auf die "Stimmenmehrheit", wenn es doch eine eher knappe Mehrheit ist, hat nichts, aber auch gar nichts, mit echter Demokratie zu tun.
Zumal die GrünwählerInnen überhaupt nicht berücksichtigt wurden.
Wenn Sie so weitermachen, Frau Glawischnig, dann werden die Grünen sich bald nicht mehr wohltuend von anderen Parteien unterscheiden.
Tatsächlich erinnert mich die dargebotene Härte und der Mangel an Verhandlungs - und Kompromißbereitschaft an eine gewisse Frau Fekter.

c. rieder (Gast) - 1. Feb, 14:18

kaum zu verstehen

Sehr geehrter Herr Chorherr,

Ich kann Ihnen nur zustimmen. Auch ich halte das Vorgehen der Gruenen in der Causa Voggenhuber bedenklich im
doppelten Sinn: 1.) ist es ein Wahnsinn, dass ein derart profilierter Politiker durch Frau Lunacek hinausgemobbt wurde;
2.) ist es demokratiepolitisch bedenklich wenn man nicht zulassen will, dass Herr Voggenhuber ueber
Vorzugsstimmen ins EU Parlament kommt. Wie es Herr Boehm in der Presse formuliert: Die Gruenen sind eine
normale Partei geworden und das ist nicht als Kompliment gemeint. Schade darum.

Wild Rose (Gast) - 1. Feb, 14:28

Grüne gleich Große Parteien

Ich verfolge mit Verwunderung die Diskussion um Voggenhuber. Die Fehler die von der Parteispitze als auch von Herrn Voggenhuber gemacht wurden erinnert mich an die iskkussionen innerhalb der großen Parteien. Ich habe bis jetzt immer die Grünen bewundert für Ihre Art und Weise wie Sie mit Problemen und problematischen Themen umgehen. Doch in letzter Zeit unterscheiden Sie sich kaum in der vorgehensweise von SPÖ oder ÖVP. Dabei wäre es doch ein leichtes gewesen vom Vorstand den Herrn Voggenhuber auf einen der letzteren Listenplätze zu setzen. Wenn er dann verzichtet hätte, dann wäre alles wahrscheinlich leiser vor sich geangen. Ich finde es schade das ein verdienter Politiker wie er auf so unelegante Art und weise aufs Abstellgleis verschoben wird.
Ich hoffe dass die Grünen bald wieder auf die richtige Linie finden, denn sonst werden bald die guten Ziele durch Machtkämpfe zerstört.

Josephina (Gast) - 1. Feb, 17:15

Spaltungstendenzen

Ich schließe mich dem Wortlaut voll und ganz an!
Voggenhuber warnt meiner Meinung nach sogar indirekt vor der Gefahr einer Spaltung wie bei FP/BZÖ. Wenn erst einmal die Eskalation losgetreten wurde entwickelt sie sich lawinenartig.
Denunziation und Sexismus ist kein Weg um kantige und arbeitsame Politiker in in Pension zu schicken.
Meine Stimme bekommt er - und nur er; jedenfalls eine Danke für den Einsatz für Österreich und Europa.
willi (Gast) - 1. Feb, 19:43

binschonweg

und möchrt doch wieder zurück ????
gottseidank hats nicht funktioniert, 10 jahre sind genug, oder soll sich jetzt auch bei den
grünen die erbpacht durchsetzen????
Heimo (Gast) - 1. Feb, 14:42

Voggenhuber

ich bin seit zwei jahrzehnten überzeugter grünwähler, aber jetzt überlege ich mir wirklich meine stimme nicht mehr den grünen zu geben. es ist für voggenhuber peinlich genug wenn er sein eigenes vorhaben nicht zu kanditieren widerlegt. ich denke von der menschlichen und der politischen seite her hat der vorstand versagt. die zweite listenreihe hätte er sich klar verdient. es gehr für mich auch um so etwas wie anstand und der kommt so nicht durch
lg hh

Ulrike (Gast) - 1. Feb, 14:47

Psychologisch gesehen

Hand aufs Herz, liebe Eva, und nix für ungut, aber sind Sie nicht noch immer ein bißchen das starke junge Mädchen, das sich gegen die eigene Familie durchsetzen muß?

Christoph Kaminsky (Gast) - 1. Feb, 14:58

Wirklichkeitsverächter

Ich werde diesen Wahlen also fernbleiben. Des Voggenhubers wegen und der immer noch ungeheuerlichen Ignoranz der Grünen in Sachen Ausländerproblematik. Erst gestern wurde mein halbwüchsiger Sohn grundlos von einer Ausländergang halb bewusstlos geschlagen, als er einem bedrängtem Mädchen zuhilfe kommen wollte. Die Grünen beweisen immerzu wie abgehoben sie sind und wie sehr sie den Bürger und seine Nöte verachten. Ideologisch verbohrte Wirklichkeitsverächter in Reinkultur sind sie.

Ulrike (Gast) - 1. Feb, 15:10

Naja

Meinem Sohn ist so etwas vor zwei Jahren auch geschehen - die Polizei hat sich nicht viel drum gekümmert - das Innenministerium ist aber nicht in der Hand der Grünen und es ist schon SEHR kindisch,die Ausländerkriminalität dauernd den Grünen in die Schuhe zu schieben, als hätten sie sie verursacht.
Die GESAMTE Zuwanderungspolitik bis heute wurde ausschließlich von SPÖ, ÖVP und FPÖ/ BZÖ gemacht.
Ulrike (Gast) - 1. Feb, 15:17

P.S.

Ich wünsche Ihrem Sohn baldige Besserung und dass die Leute gefunden werden, dass es da mehr Einsatz gibt, als bei meinem Sohn. Und es ist natürlich sehr verständlich, dass Sie im Moment sehr erbost sind, aber bitte den Zorn an die Adresse der Täter adressieren.
Ich bin heute noch wütend - auch auf die Polizei, die Gewalt so wenig ernst nimmt.
Klobouk (Gast) - 1. Feb, 15:59

Ohne Voggenhuber

werde ich grüne nicht mehr wählen

weltbeobachterin (Gast) - 1. Feb, 16:53

schade

wenn so Grabenkämpfe geführt werden um die Macht.
Ja, der Wähler soll entscheiden und ich sehe das EU-Wahlrecht als relativ gut an, da Wähler den, der ihnen am ehesten
entspricht nach vorne bringt.
Außerdem ist das auch politisch dumm, da so auf ein Gutteil von Sympathisanten verscheucht werden.

Helmut (Gast) - 1. Feb, 17:07

beschämend

S.g. Herr Voggenhuber!

Ich frage Sie: ist dasnoch Ihre Partei? Wenn ich mir diese Grabenkämpfe, dieses Intrigenspiel, die jämmerliche Demontage von Herrn Voggenhuber, die heutigen Aussagen von Frau Sburny usw ansehe, so sollten sich vernunftorientierte Grüne schön langsam überlegen, ob das noch ihre Partei ist.

Es ist jedenfalls sicher nicht die Partei, die alle meine Bekannte, Verwandte und ich selbst zukünftig wählen werde.

Flo (Gast) - 1. Feb, 19:05

... same here
thomas s (Gast) - 1. Feb, 17:10

DIe Grünen ...

.. haben gerade in Zeiten des Scheiterns von Neo-Liberalismus und Turbokapitalismus die einmalige Chance, europaweit einzufordern, was die Basisgrünen auch stark gemacht hat: Ökologische Grundwert in sie (gescheiterte) ökonomischen Betrachtungen europaweit reinzubringen ! Aber was tun SIe ? Sie demontieren Ihre kritischsten - und damit wertvollsten - Köpfe. EIn Blick nach Brüssel reicht aus, um zu erkennen, daß Voggenhuber und Co Ihre Spuren hinterlassen haben; das zählt und nicht ein schönes gsichterl .... ! Schande über solch taktisch unkluges und kurzsichtiges Vorgehen auf Landes- und auch in Richtung EU-Ebene. Politik muss nachhaltig schmecken und authentisch sein, sollte kein "fast-food" werden, heute so und miorgen so ! Ich hätte erstmals die GRÜNEN gewählt, jedoch bei solchen dilletantischen Entscheidungen kann ich das bei Bestem Willen nicht (mehr) verantworten ... und bleib konservativ !

evergreen (Gast) - 1. Feb, 21:03

Voggenhuber hat seine Spuren hinterlassen in Brüssel? Na, dann zählen Sie mir konkret auf, was er in Bezug auf kernthemen der Grünen dort erreichte, sagen wir mal im Bereich Gentechnologie, Euratom und Atomkraft, Abbau von Bürgerrechten in den letzten Jahren. Was genau sind denn da die Erfolge von ihm, wo hat er denn da seine Spuren hinterlassen?

Die Grünen - alle europäischen Grünen - lügen sich tief in den Sack. Sie sind bedeutungslos in Brüsse, konnten nichts erreichen und nichts verhindern. die Mehrheiten der konservativen und der linken Partein bügeln sie nach Lust und Laune nieder. Das ist die Realität. Alles ander eitle Selbstbespiegelung.
Grüne Konter (Gast) - 1. Feb, 17:52

Über Glawi abstimmen

Die PyrrhussiegerInnen freuen sich zu früh.
Und wenn. Worüber denn? Über einen Pyrrhussieg ?
Klick auf oben auf Grüne Konter und stimm ab.
Über Voggi und Glawi.

bernie (Gast) - 1. Feb, 18:03

danke

sehr treffender kommentar! ich jedenfalls hätte voggenhuber mit vorzugsstimme gewählt.

Peter Gehrmann (Gast) - 1. Feb, 18:15

Würde

Lieber herr Chorherr,

ich möchte mir erlauben, darauf hinzuweisen, daß meiner Ansicht nach ein Vergleich mit Silberrücken - so werden die in Würde gealterten Gorillamänner genannt - weder eine Schmähung darstellt, noch sonst eine Beleidigung.
Wenn grüne Neostalinisten die Bezeichnung Silberrücken beleidigend meinen, spricht dies für ihren dubiosen Charakter.

Silberrücken sind tapfere, würdige und ausgesprochen friedliche Affenmenschen. Innerhalb der jetzigen Führungsriege der Grünen wird vermutlich derart schwer anzutreffen sein.

willi (Gast) - 1. Feb, 19:39

binschonweg

oiso, warum man jemand der seit monaten immer und überall kundgetan hat, dass er entweder auf platz 1 kandidiert oder
gar nicht und dann nachdem das abstimmungsergenis zu seinem ungunsten ausgegangen ist, das nicht akzeptieren kann son eine 180 sondern eine 180 kehrtwendung macht, das man da wieder erwarten noch mal das binschonweg,bindochwiederda ernst
thaft diskutiert, dieser nach nochmaliger negative abstimmung nur noch die beleidigte leberwurscht ist, und das dann nicht asl die
als die allüren eines alten sesselklebers erkennen kann - versteh ich nciht. wo ist der wille der grünen zur erneuerung???
bei den alten silberrücken (und da gibts ja nicht nur den guten voggenhuber) offenbar nicht - da wird gemauert, geklammert
ert und da kommen bei den ach so frauenfreundlichen grünen die ärgsten machotriebe raus! nach dem motto wenn schon
ich nciht gewinnen darf, dann sollens auch die andern nicht, und vorallen nicht diese w.... . das hatten wir schon mal in
schwarz.
na dann gute nacht grüne fällt mir da nur ein.

Lukas Bauer (Gast) - 1. Feb, 20:28

die Grünen zum Thema Basisdemokratie


andreas (Gast) - 1. Feb, 21:59

schade

die selben mechanismen wie in den anderen partein. schade...

jemand der den "apparat" kritisiert wird entfernt.

einen so eloquenten und erfahrenen politiker rauszukicken find ich
bedenklich.

es tut mir sehr leid um johannes voggenhuber, dessen kritik von "außen" konnte ich zumeist nachvollziehen.

aber scheinbar ist man wirklich innerhalb einer jeden partei in einer realitätsfremden glocke gefangen, wo es nicht um inhalte sondern um machterhalt geht.

wertvolle leicht "außenstehende" parteikollegen die eine meinung haben und den mut zu kritisieren habens schwer. noch schwerer wenn sie so kanntig- man kann auch charakterstark sagen wie j.voggenhuber...

schad, daß gerade bei den grünen es um nix besser zugeht als bei den anderen partein...wie dieser fall zeigt

Grünwähler (Gast) - 1. Feb, 23:40

Amateurhaftes Trauerspiel

Was mich an der ganzen Angelegenheit interessiert -. ist da wirklich nur die gekränkte Eitelkeit eines Ohne-Mich-Gehts-Nicht Anlaß, diese beispiellos untergriffige und unsachliche Kampagne gegen die eigene Führung loszutreten, oder ist das ein handfester Putschversuch gegen eure neue Parteichefin?

Was immer der Grund ist: Ihr habt es gründlich vemasselt, und zwar auf sehr amateurhafte Weise. Schade nur, daß das der grünen Bewegung nicht gut tun wird.

Gscherda - 2. Feb, 00:06

der lange Weg

Vielleicht steht hinter der EU-Abwahl ein gaaaaanz raffinierter Plan.

Wie es nachzulesen ist auf Peter Pilzens Blog:
" Johannes hat öffentlich angekündigt, dass er sich im Fall seiner Nichtwahl ohne jeden Groll zurückziehen wird.
Er hat versprochen, diesmal auf das grüne Porzellan zu achten. Ich bin dafür, dieses Angebot so zu lesen,
wie es gemeint ist: als Angebot für einen besseren Umgang miteinander
und als Basis für einen Wahlerfolg bei der nächsten österreichweiten Wahl,
die wir gewinnen müssen – und wohl auch wollen."

Johannes Voggenhouber. als Spitzenkandidat. Einmal ein Mann, dann wieder eine Frau, dann wieder ein Mann,...

Johannes Voggenhuber ist zu profiliert, um ihn bei der EU endzulagern / ihn in Brüssel zu asylieren.

windigeswiesel (Gast) - 2. Feb, 02:26

ich bedauere diese sache sehr

ich hatte Voggenhuber als extrem integeren und konstruktiven politiker betrachtet und eigentlich waren die grünen bei der EU-wahl für mich eine logische sache durch ihre langfristig solide und konstruktive eu-politik... nun muss ich gestehen, sehe ich die sache viel kritischer - Lunacek bzw die Grünen müssen nun erst mal beweisen, dass es keine änderung hin zum populismus gibt (den ich in keinster weise unterstützen will) - sonst wäre nur mehr die alternative ÖVP vorhanden, die ansonsten noch zum projekt EU konstruktiv stehen...
Daher werden sich die Grünen stark ins zeug legen müssen und viel viel überzeugungsarbeit leisten müssen... ich kann nur sagen, sehr schade wie das alles gelaufen ist und das es so kam... ich wünsche mir weiterhin ein grünes, starkes und soziales europa und keine kurzfristigen populistischen mitläufer...
klaus (Gast) - 2. Feb, 09:10

Leider sind die Grünen anscheinend jetzt auch dort angekommen, wo sie nie hinwollten - schade. Das Ganze jetzt unter dem Mäntelchen des Feminismus zu diskutieren, ist wohl sehr weit hergeholt.
Meiner Meinung nach geht es lediglich um Machterhalt. Eine Clique rund um Glawischnigg versucht krampfhaft, ja nicht zu viel von dem Platz am Futtertrog aufzugeben, den sie so mühsam sich erkämpft haben, und da gibt es eben Freunderlwirtschaft, so wie wir es aus den anderen Parteien kennen.
Es geht nicht mehr um die Sache, sondern nur mehr um den eigenen persönlichen Vorteil (und den der FreundInnen - hier). Auf alle Fälle werden Sie jetzt zumindest 3 Stimmen weniger bei der Wahl haben.

oesterseicherl (Gast) - 2. Feb, 09:56

willkommen...

...im club der 'altparteien' koennte man so manchen ins stammbuch schreiben!
ein durchaus laenger angelegter aufenthalt in afrika; zb zur erstellung einer studie ueber die
auswirkungen und vorteile des archaischen clan-systems auf oekologie und
entscheidungsprozesse waere jenen auch gegoennt.
dann koennten adere fuer eine wirklich konstruktive europapoloitik sorgen...

os

boomerang - 2. Feb, 10:01

Grüne Politikm war für mich von einigen wenigen Gesichtern geprägt,
die beiden "pelzpapperten" Vogge und VdB, Pilz und Petrovic sowie
Chorherr und der lustige Vorarlberger. Graue Vorzeit bestand aus
Freda Meissner-Blau, Herbert Fuchs und dem Auhirschen. Dass nun
ein weiterer aus der ersten Reihe verschwindet, zeigt doch einfach nur,
dass neue Leute nachkommen.
Natürlich ist es nicht besonders schlau, einen derartigen Kapazunder
wie Johannes Voggenhuber nicht wieder ins EU-Parlament zu entsenden.
Aber es geht in dieser Wahl ja auch nicht um Personen. Es geht um Ideen,
Einstellungen, Sichtweisen und Kompetenz. Und darum, dass die Wähler
sehen, dass sie in ihrem Willen unterstützt werden. Und das traue ich den
neuen Damen zu. Und andere Wähler sicher auch.
Und nun schlafen Sie noch mal drüber und genießen sie die Zeit im Afrikacamp.

coyote (Gast) - 2. Feb, 12:24

"StalInnen" ...

wäre mein kreativer Vorschlag für eine neue "Grünzeugs" - Tasche !

Rellip (Gast) - 2. Feb, 12:32

enttäuscht

wird wohl so mancher Grüner jetzt sein, nachdem sich Voggenhuber endgültig zurückgezogen hat. Die Grünen haben eine große Chance wegen kleinlicher Eifesüchteleien vertan. Die Wähler werden wohl eine Antwort haben. Die Grünen haben nun offensichtlich endgültig den Spring zur "Partei" geschafft.

Kurt Greussing (Gast) - 2. Feb, 12:38

Grüne Europa-Politik - der Hit des Jahres!

Es ist einfach herzerwärmend zu sehen, wieviele Menschen - aus ganz unterschiedlichen Lagern - sich für grüne Europa-Politik ins Zeug legen. Nachdem EU-Themen - etwa die EU-Landwirtschaftspolitik oder die Position der EU bei WTO-Verhandlungen - und die damit verbundene Haltung der österreichischen Vertreter in EU-Gremien immer schon breiteste Beachtung in der österreichischen Innenpolitik gefunden haben, ist das allseitige Interesse für die Voggenhuber-Kandidatur nur konsequent. Dass er über Nacht so viele Freunde für seine europapolitischen Positionen gefunden hat, ist also kaum überraschend - und höchst erfreulich!

Auch ich weine folglich dicke Tränen zusammen mit den vielen Freunden, die Voggenhuber über Nacht für seine Europa-Politik gefunden hat. Doch halt - was war das eigentlich für eine Europa-Politik? Gut, er ist vehement und wortgewaltig für die Verfassung und (als zweitbeste Lösung) für den Lissabon-Vertrag eingetreten, doch wen außer ein paar prononcierten grünen Pro-Europäern (unter anderen bei den Vorarlbergern) hat das gejuckt?

Die Europa-Politik der Grünen ist insgesamt ein Trauerspiel - mit und ohne Voggenhuber. Denn auch wenn sie natürlich nicht auf eine Ebene mit den Europa-Troglodyten von FPBZÖ und den EU-Schmierenkomödianten von SPÖVP zu stellen sind, Lichtgestalten einer wünschenwerten EU-Politik sind die Grünen auch nicht. Denn sie haben vor allem eines nicht geschafft, da nicht einmal versucht: EU-Themen zu Themen der österreichischen Innenpolitik zu machen.

Bei jeglicher EU-Entscheidung sind österreichische Politiker - durch den Ministerrat bzw. die Fachministerräte - mitbeteiligt. Von wem aber wurden und werden sie dafür zur Verantwortung gezogen? Der österreichische Landwirtschaftsminister (und sein EU-Stab) zum Beispiel gehört zu den Hauptakteuren - und damit zu den Hauptverantwortlichen - der unseligen EU-Landwirtschaftspolitik, die wiederum durch ihre Dumping-Exportförderungen die Weltagrarordnung auf das schädlichste beeinflusst -, und kein Schwein regt sich darüber auf. Lediglich Lunacek hat sich kurz zu Wort gemeldet (und ist gleich darauf verstummt), als kürzlich der Vorschlag von Baroso, eine 2008 nicht abgeholte Milliarde aus dem Landwirtschaftsbudget in die Verbesserung der Produktionsgrundlagen armer Bauern, z.B. in Sierra Leone, zu investieren, u.a. von Österreich abgeschmettert wurde. (Es gab dann eine verwässerte Lösung, die vor allem den Agrarieren nicht weh getan hat.) Auch von Voggi habe ich da nichts gehört - er werkt halt mit hoher Anerkennung in Brüssel, die österreichische Innenpolitik scheint ihn kalt zu lassen - oder er findet bei den österreichischen Grünen eben keine Transmissionsriemen in die Innenpolitik.

P.S.: Bloß damit kein Missverständnis entsteht: Wer wegen wiederholter Majestätsbeleidigung von einer Liste gekippt wird, hat schon aus Gründen antimonarchistischer Raison meine Sympathie. Und meine Stimme, wenn er auf einer eigenen Liste kandidieren sollte.

werwolfi (Gast) - 2. Feb, 13:02

ich habe bisher keine blogeinträge von herrn Chorherr gelesen und bin ein wenig baff über die z.t. etwas ungelenken formulierungen und die stilistischen schwächen...

INHALTLICH kann ich ihm aber nur vollkommen zustimmen!

total daneben :-)

Lieber Christoph,

ich unterschreib - virtuell - Deine Meinung zu 100%

Auch ich bin der meinung, dass der Johannes es in den vergangenen Jahren übertriben hat: die Besserwisserei, die Mediengeilheit, die Arroganz.
Und ich hab ihn nicht gewählt in Celovec - obwohl ich ihn als Politiker und auch seine Position immer sehr geschätzt hab´.

Und ich glaub auch, dass seine Idee, am letzten Platz anzutreten gefinkelt war, ja eigentlich ein bißl eine Frechheit war und ist.

Aber der Antrag von ihm war da. Und da müßte eine Parteiführung in der Lage sein, Größe zu beweisen. Und Einsicht, dass sie zu blöd waren, das vorherzusehen: sonst hätten sie gleich alle Plätze in Klagenfurt wählen können: dann hätte sich die Situation so nicht ergeben. Und dort war es ja tatsächlich eine demokratische Entscheidung. Jetzt ist es aber eine ZK-Entscheidung, eine administrative und keine politische.

Aus meiner Sicht ist das fatal und absolut daneben. Es zeigt letztlich eine Angst unserer politischen Führung. Und bei Leibe keine Größe. Es wär nämlich schon auch möglich gewesen, dieser Chuzpe mit einem Lächeln zu begegnen (unter 4 Augen / Ohren hätte man ihn dann durchaus einen Arsch nennen dürfen). Und nebenbei: ob J.V. wirklich die Vorzugsstimmen bekommen hätt, wenn er nicht auf den Plakaten drauf steht? Ich bin mir nicht sicher.

Ich hab zwar kein Afrikacamp vor mir - aber auch ich werd mir irgendwo Ablenkung suchen (müssen).

Liebe Grüße,
Gerhard Wannenmacher

P.S.: diese Funktionärssicht findet sich nahtlos im OE-Prozess wieder. Ein für eine politische Partei (schon gar unsere) ungutes Ding...

peter (Gast) - 2. Feb, 14:23

das erste mal seit dem ich

19 geworden bin, wähle ich nicht die "Grüne Alternative"

wenn sich die grünen einen voggenhuber nicht leisten können ...
dann brauche ich sie auch nicht.

good bye and
good luck

Roman (Gast) - 2. Feb, 15:37

Verdammt...

...jetzt haben mir diese Berufspolitiker auch noch die letzte Partei weggestritten.

Wenn man eine Partei als Marke ansieht - und nix anderes ist es nun mal - dann ist alles danebengegangen was danebengehen konnte. Kernwählerschicht der Grünen sind nun mal keine Menschen die auf sinnlose und herrschsüchtige Dauerkonfrontation aus sind. Die Grünen lieben die Balance, die Harmonie. Grüne wollen Gerechtigkeit. Grüne wollen Mitsprache. Grüne wollen Menschen mit sozialer Kompetenz. Wir-gegen-das Kapitall/Amoral/Konzerne aber nicht Wir-gegen-uns. Die Führung dieser Grünen hat alle kapitalen Fehler gemacht die man machen kann um den Kunden/Wähler zu verwirren. Nun gibt es da aber eine Grundregel im Marketing: Ein verwirrter Kunde kauft nicht.

Wie kann man es schaffen ein so positiv besetzte Marke in so kurzer Zeit zu runinieren?

Die Grünen sind nicht böse wegen dem Voggenhuber, die Grünen sind böse weil man auf ihren Werten herumgetrampelt ist. Die grüne Führung hat ihre Wähler nicht verstanden. Die grüne Führung schreibt ihrer Wählerschaft vor wen sie zu wählen hat. Sowas geht bei der FPÖ. Dort wäre es sogar das einzig richtige Konzept. Aber Grüne wollen eigenverantwortlich entscheiden. Toleranz gegenüber Quer- und Andersdenkern ist eine grüne Kernbotschaft.

Sich selbts nicht an seine eigenen Wert zu halten ist der allergrößte Fehler den man machen kann. Die Führung der Grünen hat in begangen und er ist nicht mehr aus dem Gedächtnis der Kunden zu tilgen. Ich hoffe ich liege mit meiner Ansicht total daneben.

Gruß,
Roman

Löckinger (Gast) - 2. Feb, 18:57

Ende der österr. Grünen im EU-Parlament?

Naja, die Feigheit der Mehrheit gegenüber den Wählern hat gesiegt mit 17:12.
Jetzt sollen die Wählerinnen und Wähler sprechen.
So ist das in der Demokratie.

ein Bobo (Gast) - 3. Feb, 00:21

Die Grünen haben wieder einmal versagt breitere Wählerschichten zu bekommen.

die partei hat durch diese entscheidung mit sicherheit viele bürgerliche wähler wie ich einer bin verloren. bin mit sehr vielen grünen realo ideen einverstanden, doch fühlte ich mich von der ideenlosigkeit der letzten jahre schon sehr verkrämt. habe sie eigentlich nur mehr auf grund von mangelnden alternativen gewählt und nicht mehr aus überzeugung. der frust um die sache mit voggenhuber ist wahrscheinlich auch nur deshalb so groß geworden, da er einer der wenigen in der partei ist der diese ideenlosigkeit anprangerte. die grünen brauchen mehr kritische politiker wie ihn.
mit den diskussionen um voggenhuber hat die partei jetzt sicherlich einen Denkanstoss bekommen der genützt werden sollte.
meine forderungen um in zukunft bessere politik zu machen:
- endlich antoworten zum thema ausländerpolitik
- konkrete vorschläge bez. grüner wirtschaftspolitik
- echtes einsetzen für grüne Umwelthemen (dazu bekennen ist mir für eine partei mit der geschichte zu wenig)
- gleichstellung von Homosexuellen ist wichtig, sollte aber nicht dauernd als eines der wenigen themen im wahlkampf und jetzt in den medien genannt werden
- für eine partei die 15 prozent haben will ist diese fixierung und der transport von wenigen themen wie dieses zu wenig
Je mehr Stimmen die Partei bekommt, desto leichter lassen sich solche Anliegen auch durchsetzen.
- grüne wähler wollen inhalt und keine nett lächelnde menschen auf plakaten
- besseres Auftreten in den Medien
- Nicht immer nur im alternativen lager auf stimmen fang gehen, leute wie ich sind damit nicht anzusprechen, beides ist wichtig (voggenhuber ist so jemand der bürgerliche wähler erreichen kann)
- Klare Europapolitik- was hat man von frau lunacek bis jetzt gehört außer von ihrem besuch beim Regenbogenball???

Wo ist der Inhalt?
Möchte überzeugt werden von guten argumenten, jetzt hat die Partei zeit ihre werte zu transportieren. hoffe von der neuen parteiführung angesprochen zu werden um die partei schlussendlich wählen zu können.
Bälle interessieren mich nicht.
PS: Frau lunacek sollte ihren blogg nicht zensieren und könnte mal stellung zur jetzigen diskusiion nehmen.

also viel erfolg beim wähler zurückholen

historix (Gast) - 3. Feb, 12:15

Trockij und das ZK

Nein, Voggenhuber ist kein "grüner" Trockij und nein, die Damen in der Parteispitze sind ebenfalls kein "stalinistisches" Zentralkomitee. Trotzdem, die in der Causa Voggenhuber an den Tag gelegte politische Kultur der GRÜNEN kann ohne große Verrenkungen als "Revolutuion von oben" gedeutet werden und erinnert dann doch wieder sehr an die politische (Un-) Kultur der einstigen KPdSU, unliebsame und opnierende Genossen in aller Öffentlichkeit loszuwerden. Und das finde ich sehr bedenklich.

Die hohen ethischen Ansprüche, die die GRÜNEN an sich und an Andere stellen, machen die Fallhöhe in diesem unsäglichen PR-Desaster nur noch größer.

Und nicht, dass Ihr mich falsch versteht: Herrn Voggenhuber hätte ich meine Vorzugsstimme sowieso nicht gegeben. Ich habe ihn aus meiner Zeit in Salzburg als menschlich sehr, sehr unangenehm in Erinnerung (und das ist überaus freundlich formuliert).

Ergo: grüne Inhalte einfach nur kommunizieren und hohe ethische Ansprüche einfach nur einzufordern reicht halt nicht. Man muss halt schon auch selbst grün Handeln! Und das gilt auch für die eigene politische Kltur!

HEB (Gast) - 3. Feb, 21:51

Schade...

Die Vorgänge um Voggenhuber zeigen, dass die Grünen verdammt alt geworden sind.

Lieber bequemere, angenehmere KandidatInnen....
Lieber keinen Querkopf...
Lieber weniger statt mehr Kompetenz...

Glawischnigs Interview im Report bestand weitgehend aus Phrasen, wie man das auch von anderen Parteien kennt.

Wie auf diese Weise der Rechtsruck unter den Jugendlichen rückgängig gemacht werden soll, ist mir schleierhaft.

Gérard (Gast) - 3. Feb, 22:22

Na gute Nacht, Grüne!

Der ORF-Report Beitrag über die Grünen und diesen Blog hier hat mich bewogen, seit längerem wieder mal hier rein zu schauen. Tja, schaut nicht gut aus.

Offenbar sind alle Befürchtungen, der Rückzug von VdB würde die alten, parteiinternen Fraktionen wieder aufleben lassen, wahr geworden. Es scheint den "Jungen" wirklich nur um Macht, Posten und Einfluss zu gehen - die Inhalte sind scheinbar völlig unwichtig.

Und wenn es um Inhalte geht, dann feiert offenbar der alte Fundi-Protest-Chaos-Geist fröhliche Urständ'. Jetzt gilt wieder: im Zweifel dagegen (gegen EU / Kapitalismus / Globalisierung / Marktwirtschaft ...)

Nur weiter so. Die Wahlergebnisse werden euch recht geben. Ich habe es auf jeden Fall nicht bereut, den Grünen schon bei der letzten NR-Wahl nach langjähriger Unterstützung nicht mehr meine Stimme gegeben zu haben. Und daran wird sich auch heuer ganz sicher nichts ändern.

Blöd gelaufen

Auch ich bin der Ansicht das Johannes Voggenhuber recht unorthodox, man kann auch sagen selbstzerstörerisch und kamikazehaft seine Wiederwahl betrieben hat. Ja das kann Er !

Wie schon öfter in seiner politischen Laufbahn hat er sich mit Wucht in eine Wand gestürzt (siehe den EU-beitritt Österreichs) um dann aber eine 180 Grad Wendung hinzulegen.
Das ist nicht der brave Funktionär berechenbar, zielstrebig und umweltschonend.

Die Frage ist aber immer wieder, wie geht man mit solchen Personen und solchen Entscheidungen um.

Der EBV hat seinen Umgang mit diesem Thema recht deutlich gemacht:

* Wo kämen wir denn da hin ?
* Da könnte ja jeder kommen !
und * was es wiegts das hats.

recht österreichisch, recht obrigkeitlich und recht apparatokratisch.

Oder wie es Christoph Chorherr so treffend gesagt hat : "Schmecks!"

Was Ihr Obergrüne (Bürokraten?) leider gar nicht mehr sehen könnt, ist das es halt auch immer wieder
Personen und Fälle gibt die sich nicht in das parteitaugliche Einheitsschema einpflanzen lassen.
Nicht alles ist Cap-bar, Willi-g geMoltert oder kann ge-Schüsselt werden.
Das sind die, die ihr ganzes Leben in der Partei verbracht haben und die Realität des Lebens Ihrer Wähler nie erlebt haben.
Wir sehen ja wie sie und regieren.

Die Denkweisen und die Verfahren dieser Leute werden auch in der Grünen Partei immer mehr, die Listen und Postenbesetzungen
werden immer eher mit den Personen erfolgen die den braven und fleissigen Apparatschik geben als den unberechenbaren Querkopf.
Das ist alles verständlich, auch für mich.

Aber dem Wähler keine Chance zu geben seine eigene Meinung zu bilden, indem man Voggenhuber die Möglichkeit nimmt zu kämpfen, zu überzeugen und eventuell sogar zu gewinnen, überschreitet den Rubicon (um nochmals mit Christoph Chorherr zu sprechen).

Hier zeigt sich doch nur Eines:
Die Angst des Apparats vor dem Unvorhersehrbaren, dem Wählerverhalten !
Also: weg damit !

Nicht der Apparat muss Vertrauen zu Voggenhuber haben sondern die Wähler zu den Grünen und Ihren Personen !
Schon vergessen ?

Es wurde den Grünen in den letzten Jahren, bei den letzten Wahlen vorgeworfen, wie ein pragmatisierter Haufen Ideenloser zu wirken. Ja - auch von Voggenhuber !

Was für Kommentare verdient den dann diese Entscheidung ?
Ist das der Aufbruch ?
Ist das der Neuanfang ?
Ist das der Weg eine andere Politik zu machen ?

Oder ist das nicht bloss die Politik der 60er Jahre SPÖ mit Ihren zu selbständig gewordenen Frontleuten ?
(Franz Olah wird sich erinnern). Man wird ja wohl was recyceln dürfen ?

Ich habe die oberösterreichische Alternative Liste mitbegründet und habe nach den langen Vereinigungsschmerzen der Grünen in Öberösterreich und vor allen Dingen wegen der Einstellung der Grünen - voran Voggenhuber - zur Mitgliedschaft Österreichs meine Parteimitgliedschaft damals beendet (ich bin Unternehmer).
Falsch: Denn gerade Johannes Voggenhuber hat gezeigt, dass er lernfähig ist und innerhalb der EU mit derselben Verve zu kämpfen imstande ist wie vorher dagegen.

Jetzt nach 15 Jahren werde ich wieder Parteimitglied. Was erlebe ich da?
Eine Truppe die sich ins Hemd macht an statt das man dem Wähler Pfeffer in die Hand gibt, und riskiert dass der was anderes wünscht als es sich der Apparat vorstellt.
Wahnsinn: DEMOKRATIE !!! das darf nicht sein !

Mit dieser Einstellung dieser Peronalauswahl und dieser Art von Entscheidungsfindung hat schon die KPDSU die Sowjetunion versiebt.
Da wird den Grünen in Österreich doch auch noch was honettes gelingen !

WEITER SO ! H.C. WIRDS FREUEN ! DIE WÄHLER WERDENS (wahrscheinlich) DEUTLICH MACHEN !

Karl Pragerstorfer

Es muss nicht zuende sein !

Nach all dem Gerausche und nach dem Auftritt von Eva Glawischnig im ORF-Report, bleibt bei mir hängen:

DUMM GELAUFEN !

Natürlich war die Wahl der Kandiaten für die EU-Wahl maximal demokratisch: Bundeskongress.

Das Problem ist aber dabei das alles an einem Zeitpunkt und an einem Ort entschieden wird.
Nacher: keine Chance ?
So ist das Leben aber nicht, immer wieder führen Entscheidungen zu Denkprozessen und die führen zu neuen Entscheidungen.

Was wäre passiert, wenn Johannes Voggenhuber sich nur ein paar Stunden schneller eingekriegt hätte und schon am Bundeskongress seine Kandidatur für den letzten Platz der Liste angekündigt hätte ?
Ich denke es wären viele (alle?) die dafür gestimmt hätten.

Aber eine paar Tage später keine Chance?
Ist das wirklich so ?
Müssen Entscheidungen die an einem Tag getroffen werden unverrückbar sein, unveränderbar in Raum und Zeit`?

Ein nächster Bundeskongress wäre sicher viel zu spät. Aber...
Die Statuten der Bundesgrünen sehen einige Möglichkeiten vor Abstimmmungen herbeizufürhren, wir sind ja doch eine demokratische Partei, sogar überdemokratisch wenns drauf ankommt (oder ankäme?)

Wie wärs mit einer Urabstimmung ?
Die Landesversammlungen von mindestens 3 Bundesländern sind notwendig

oder einem ausserordentliche Bundeskongress ?
mit dem einzigen Thema: Soll V. auf der Liste stehen oder nicht.
hier gibt einige Möglichkeiten diesen Einzuberufen u.a. 1/3 der Delegierten zum BK oder alle Delegieren dreier Länder.

Wenn viele diese Sache wirklich ernst ist, warum nicht diese Mühe auf sich nehmen ?
Oder wollen wir es dabei belassen weile s halt bequemer ist.

HIER KÖNNEN WIR ZEIGEN WAS GRÜNE WIRKLICH SIND:
* Wir reagieren auf die Folgen der Entscheidung
* Wir geben MACHMAL jemandem UND UNS eine zweite Chance
* Wir machen uns Mühe

Es liegt an EUCH (Delegierte, Ländervertreter),

CAN WE ? (say: YES WE CAN !)

Ein Nachsatz: Die Entscheidungsprozesse der Grünen mit Delegierten und (physischen) Kongressen zu einemn Zeitpunkt an einem Ort sind veraltet. Besseres wäre möglich würde man die moderne Kommunikationsmedien verwenden. ALLE Mitglieder könneten mitstimmen, Delegierte bestimmen wäre überholt. Entscheidungen könnten Stück für Stück gestrofffen und auch revidiert werden. Ein Tag, ein Ort müsste nicht mehr das Wohl und Wehe einer Sache für lange Zeit festlegen.
Das Leben sit anders. Es gibt immer neue Chancen und neue Erkenntnisse. Wir sollten unsere Strukturen an das Leben anpassen und nicht and die Vorbilder der Parteiorganisation aus dem 19. Jahrhundert.

Karl Pragerstorfer

Corvus (Gast) - 3. Feb, 23:43

"oder einem ausserordentliche Bundeskongress? mit dem einzigen Thema: Soll V. auf der Liste stehen oder nicht."

Also, es würde mich doch sehr wundern, wenn Voggenhuber das einzige Thema beim nächsten Bundeskongress werden würde. Ich würde davon ausgehen, dass Glawischnig, Sburny, Lunacek & Co auch zur Diskussion stehen. Die Frage ist nur, ob der sich Bundeskongress noch vor den EU-Wahlen zusammenraufen kann, oder ob das erst nach der sich doch recht deutlich abzeichnenden Einbußen bei den Wahlen möglich sein wird. Wir werden sehen.
Marko (Gast) - 5. Feb, 09:43

viel Spaß und nicht entäuscht sein :) - Es geht bergauf !

Polsteff (Gast) - 5. Feb, 10:53

Voggenhuber...

...hat, bei all seinen Verdiensten, das (neoliberale) Europa viel zu stark verteidigt und viel zu selten (hörbare?) Kritik daran geübt. Selbstverständlich sind die Grünen dazu da für ein anderes Europa zu kämpfen. Das ist ein absolut berechtigtes Anliegen und hat, nur weil es populär ist, mit Populismus wenig zu tun.

Ich kenne sehr viele Leute, die die Grünen wegen ihrer Europa Linie bei den letzten Wahlen nicht gewählt haben. So gesehen könnte V. auch Mitschuld für das mäßige Abschneiden bei den letzten Wahlen angelastet werden.

christian gusenleitner (Gast) - 8. Feb, 17:11

"überwuzelt"

lieber herr chorherr,

jaja, ich bin des umstands bewusst, dass sie zur zeit wohl so einige mails bekommen, ich wollte aber dennoch meine meinung zur derzeitigen krise auch direkt bei einem bekannteren mitglied der grünen loswerden. an sie wende ich mich deswegen, weil mich ihre kommentare sowohl im netz als auch im tv zur derzeitigen verfassung der grünen sehr angesprochen haben und ich außerdem das gefühl habe, dass ein an sie gesandtes feedback nicht komplett verschwendete zeit ist.

ich habe die grünen bisher eigentlich immer gerne gewählt, zumindest bis kurz vor der letzten nationalratswahl. und eigentlich wäre ich fast so etwas wie ein prototyp des grünen wählers (wenn es denn so etwas geben sollte): student (sozialwissenschaften), zwischen 25 und 30, wohnhaft in einem wiener innenbezirk, stufe mich eher links (aber moderat) im politischen spektrum ein. politikinteressiert bin ich auch, halte mich diesbezüglich auch auf dem laufenden sowohl durch print- als auch durch internetmedien, habe etliche freunde und bekannte in künstlerkreisen, etc. etc. etc. und ich kaufe, sofern es mir finanziell möglich ist, bio- und fair trade - produkte, oder produkte, deren qualität höher ist und die nicht nach bereits kurzer zeit zu entsorgen sind. umweltthemen wurden mir quasi schon als säugling eingeimpft, sowohl mein vater als auch mein großvater sind biologen, meine mutter war in den 80ern in linz bei diversen umweltinitiativen tätig. wie gesagt: eigentlich müssten die grünen genau meine partei sein, nur sind sie es leider nicht mehr.

und deshalb habe ich mir gedacht, dass es vielleicht hilfreich für sie sein kann, meine einstellung zu den grünen kurz zu umreißen. als zusätzliches puzzlestück zu all den feedbackpuzzlesteinen die sie zur zeit sicher erhalten.

der eindruck, den ich zu ihrer partei in den letzten jahren gewonnen habe, ist leider immer negativer geworden. und das, obwohl ich die initiativen vieler aktiver auf verschiedenen ebenen der politik wirklich gut finde und gefunden habe. nur, und das scheint mir ein sehr wichtiger punkt zu sein: emotional angesprochen werde ich vom "gesamtkunstwerk grüne" nicht mehr, zumindest nicht mehr im positiven sinne. mit der zeit, so zumindest mein eindruck, hat sich die partei unter alexander van der bellen zwar etwas beruhigt, ist einheitlicher geworden und vielleicht in mancher hinsicht auch "professioneller". nur wurde ob all dieser professionalisierung etwas übersehen: dass die grüne bewegung, zumindest wenn sie an ihren anfängen gemessen wird, kein projekt professioneller politiker war, oder zumindest wurde sie (soweit ich das mit meinem alter beurteilen kann) nicht als solches wahrgenommen.
anders gesagt: ich vermisse die freaks. das unkonventionelle. und vor allem das undogmatische. man kann nicht weltoffenheit propagieren ohne diese auch zu repräsentieren, sprich auch zu leben.
die derzeitigen hauptakteure der grünen auf bundesebene wirken entweder allesamt "überwuzelt" bzw. so, als würde ihnen ein gewisser schmäh (in maßen) in etwa so zugebilligt wie einem alterssenilen greis sexistische witze im altersheim. oder wie in der politikerfabrik maßgegossen. wo ist da die vielfalt? und wo sind die politiker und politikerinnen an vorderster (bundes-) front, die, und zwar ungeschönt, das als scheiße bezeichnen, was eindeutig (zumindest aus grüner sicht) scheiße ist? ohne floskeln und geschultem rhetoriksprech?

ich weiß, das alles hört sich sehr schwammig und vielleicht sogar etwas verworren an, meine abneigung ist aber ziemlich real. es geht heirbei nicht um die inhalte, denn die inhalte der grünen sprechen mich zu einem großen teil an. vielmehr hapert es an der authentizität, und die ist nur schwer vorzutäuschen. um es auf den punkt zu bringen: inhalte und die, die diese vertreten, scheinen oftmals nicht zusammenzupassen. das ist keine reine personalproblematik, sondern eine frage des anspruchs einer politischen bewegung an sich selbst. es geht dabei auch nicht nur um die frage, ob politiker, die für pelletsöfen eintreten, einen solchen auch verwenden. viel wichtiger scheint mir zu sein, ob es einer gruppe von menschen (also der partei) gelingt, einer gewissen vielfalt auch raum zu geben - nicht auf paternalistische art und weise a la "ja, ihr dürft eh auch...", sondern durch gelebte offenheit. ob dieses prinzip vereinbar ist mit dem bestreben nach stimmenmaximierung, weiß ich nicht. schön wär's auf jeden fall.

ad voggenhuber: die "lösung", die für diese causa gefunden wurde, ist ja eine mittlere katastrophe. mag sein, dass er nicht der sympathischste mensch der welt ist, eine grüne lösung hätte aber meiner meinung nach so ausgesehen, dass auch und vor allem von der parteispitze eine aussage gekommen wäre, nach der er zwar ein unsympathler ist, dennoch aber einen platz hat. und dass natürlich der wählerwille mehr zählt als eine in stein gegossene listenreihung der parteispitze.

nun ja. ich weiß nicht, inwiefern mein mail in irgendeiner weise hilfreich ist für sie. es wäre natürlich nett, wenn sie darauf antworten könnten, bestehen werd ich aber nciht drauf, ich kann mir ja, wie bereits gesagt, gut vorstellen, dass sie zur zeit etliche solcher mails erhalten.
ich wünsche ihnen alles gute, auch in der poitik, lg,

christian gusenleitner

p.s.: eigentlich müsste die geballte aufmerksamkeit, die die grünen derzeit auf sich ziehen, doch auch irgendwie nützbar sein, oder? wann war die grüne anhängerschaft das letzte mal derart aufgeweckt? das hat doch potential! just my two cents...

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