Zum Tod eines siebenjährigen Mädchens
von cc am 06.04.2017
Fall 1
Ein siebenjähriges Mädchen ist am Dienstag in Wien am Weg zur Schule von einem Auto getötet worden.
Öffentliche Reaktion darauf: gering.
Politische Konsequenzen?
Keine.
Genauer: Falls sie gezogen werden (Temporeduktion, Geschwindigkeitsüberwachung, Fußgängerzonen), werden sie va von Boulevard heftig bekämpft.
Das Mädchen war nicht das erste Todesopfer heuer.
Und ich fürchte: Sie wird nicht das letze gewesen sein
Fall 2
Irgendwo in Europa ereignet sich ein Terroranschlag.
Menschen werden getötet.
Öffentliche Reaktion: Schlagzeilen und Debatten überall
Politische Konsequenzen: Umfangreich. Freiheitsrechte werden eingeschränkt, Überwachung ausgebaut, Demokratie abgebaut
Was ist der Unterschied zwischen Fall 1 und Fall 2
Auf den ersten Blick ist es eindeutig:
Beim Terroranschlag wären vorsätzlich Menschen getötet.
Beim tödlichen Autounfall wollte das keiner.
Jedoch:
Es ist unstrittig, dass politische Massnahmen die Zahl der Verkehrstoten drastische reduzieren könnten.
Nur: Es ist nicht gewollt, ja, diese Maßnahmen (für die ich politisch eintrete) werden heftig bekämpft.
Anderes (unbehinderte Fahrt für Autofahrer) scheint wichtiger.
Ist das Leid der Eltern des Mädchen geringer als jenes der Eltern der Terroropfer?
Ich will diese Ignoranz nicht hinnehmen.
Diese skandalöse Akzeptanz struktureller Gewalt.
Die Tatsache, dass Kindern in Städten und auch am Land die Freiheit geraubt wird, sich in ihrer Wohnumgebung frei zu bewegen.
Denn sie könnten dabei getötet werden.
Und es lässt alle kalt.
Auch Schweigen auf social media zu Fall 1.
Vielleicht bin ich grad besonders sensibel mit meinen zwei kleinen Kindern.
Und meiner Angst, wenn sie allein am Gehsteig zu laufen beginnen.
Sie könnten ja auf die Strasse abbiegen.
Warum muß die Straße Todeszone sein?
Ich akzeptiere das nicht.
Ja, nennt mich in dieser Frage Fundi.
Abschliessend eine Zahl und eine Frage:
In der EU sterben jährlich bei Verkehrsunfällen 25 000 Menschen.
Hätten wir noch eine Demokratie, wäre die Opferzahl durch Terroranschlägen auch nur 10% davon?
Ein siebenjähriges Mädchen ist am Dienstag in Wien am Weg zur Schule von einem Auto getötet worden.
Öffentliche Reaktion darauf: gering.
Politische Konsequenzen?
Keine.
Genauer: Falls sie gezogen werden (Temporeduktion, Geschwindigkeitsüberwachung, Fußgängerzonen), werden sie va von Boulevard heftig bekämpft.
Das Mädchen war nicht das erste Todesopfer heuer.
Und ich fürchte: Sie wird nicht das letze gewesen sein
Fall 2
Irgendwo in Europa ereignet sich ein Terroranschlag.
Menschen werden getötet.
Öffentliche Reaktion: Schlagzeilen und Debatten überall
Politische Konsequenzen: Umfangreich. Freiheitsrechte werden eingeschränkt, Überwachung ausgebaut, Demokratie abgebaut
Was ist der Unterschied zwischen Fall 1 und Fall 2
Auf den ersten Blick ist es eindeutig:
Beim Terroranschlag wären vorsätzlich Menschen getötet.
Beim tödlichen Autounfall wollte das keiner.
Jedoch:
Es ist unstrittig, dass politische Massnahmen die Zahl der Verkehrstoten drastische reduzieren könnten.
Nur: Es ist nicht gewollt, ja, diese Maßnahmen (für die ich politisch eintrete) werden heftig bekämpft.
Anderes (unbehinderte Fahrt für Autofahrer) scheint wichtiger.
Ist das Leid der Eltern des Mädchen geringer als jenes der Eltern der Terroropfer?
Ich will diese Ignoranz nicht hinnehmen.
Diese skandalöse Akzeptanz struktureller Gewalt.
Die Tatsache, dass Kindern in Städten und auch am Land die Freiheit geraubt wird, sich in ihrer Wohnumgebung frei zu bewegen.
Denn sie könnten dabei getötet werden.
Und es lässt alle kalt.
Auch Schweigen auf social media zu Fall 1.
Vielleicht bin ich grad besonders sensibel mit meinen zwei kleinen Kindern.
Und meiner Angst, wenn sie allein am Gehsteig zu laufen beginnen.
Sie könnten ja auf die Strasse abbiegen.
Warum muß die Straße Todeszone sein?
Ich akzeptiere das nicht.
Ja, nennt mich in dieser Frage Fundi.
Abschliessend eine Zahl und eine Frage:
In der EU sterben jährlich bei Verkehrsunfällen 25 000 Menschen.
Hätten wir noch eine Demokratie, wäre die Opferzahl durch Terroranschlägen auch nur 10% davon?
Danke
Ich denke mir das seit Jahren! Langsam, ganz langsam wird Autofahren ja, zumindest in den Städten, wenn ausreichendes Angebot von ÖPNV, uncool.
Es wird also nur noch ca. 500 000 weitere Opfer dauern, bis sich was ändert!
Bei den, leiser tötenden, E-Autos hoffe ich, dass deren AI à la longue doch die meisten Tötungen verhindern wird.
Momentan werden noch die tödlichsten Autotypen am bevorzugtesten gekauft!
Auch hier schaut der Gesetzgeber, aus Angst vor der Autolobby, weg!
Geld regiert die Welt