Wohnen auf dem Supermarkt
von cc am 02.11.2012
Grafik: querkraft
das zukünftige Auhofcenter mit günstigen Wohnugen am Dach
Grafik: querkraft
Wiens Stadtplanung (also unser grünes Ressort) steht vor einer gewaltigen Herausforderung.
Wiens Bevölkerung wächst ausnehmend stark, so stark, wie wenige andere Städte in Europa.
In den letzten 10 Jahren hat Wiens Bevölkerung um 170 000 Menschen zugenommen.
Im letzten Jahr allein (Sept. 2011 bis Sept. 2012) um 24 255 Personen.
Sark steigende Nachfrage erhöht die Preise nach Wohnungen, und da die Fläche Wiens nicht vergrößert werden kann, wird auch Bauland tendentiell knapper (v.a. weil wir Frei- und Grünflächen soweit irgend möglich schützen wollen) und teurer.
Wo gibt es Bauland zu günstigen kosten ist eine Schlüsselfrage.
Deswegen versuchen wir jetzt eine weitere neue Strategie:
Die enorm platzverschwendenden ebenerdigen "Schachteln", die Supermärkte mit ebenso platzverschwendenden Parkplätzen in Einfamilienhausqualität müssen ein Ende haben.
Auch dort gehört verdichtet, eine gemischte dichte Stadt entwickelt.
Ein erstes Pilotprojekt (viele weitere sollen folgen) entsteht in Kürze beim Einkaufszentrum Auhof.
Hier hat der Betreiber im Zuge eine neuen Widmung zugestimmt, zu sehr günstigen Grundstückskosten seine Dachfläche als "Grundstück" für eine Wohnhausanlage zur Verfügung zu stellen.
So ist es dort möglich, ohne "auf der Grünen Wiese" Platz zu verschwenden, zusätzliche Wohnugen zu errichten.
V.a. für viele Menschen, die im Auhof arbeiten, und häufig von weither anreisen müssen, wird das eine auch verkehrssparende Alternative sein.
Da kaum Grundstückskosten anfallen, und möglicherweise sogar die anfallende Abwärme des Einkaufszentrums zur (Teil-) Beheizung genutzt werden kann, entstehen dort sehr günstige Wohnungen mit günstigen Energiekosten für die Nutzer.
Die Wohnbaugenossenschaft der Privatangestellten wird mit dem Architektenteam querkraft dieses Pilotprojekt verwirklichen.
Viele weitere "Stadtverdichtungen" auf unternutzen Supermarktflächen sind in Vorbereitung.
Schon in wenigen Wochen möchte ich hier ein weiteresProjekt präsentieren.
Berichte dazu:
orf
Kurier
wien heute
Wr. Zeitung
Wirtschaftsblatt
Grundsätzlich ja, aber..
@ hondo
Es gibt sehr, sehr verschiedene "Lebenswelten".
Seltsamerweise...
Ich glaub schon, dass da einige drauf gewartet haben.
Und es ist auch eher wurscht, obs jetzt genau die Angestellten sind, die dort wohnen. Die Wohnungen werden wahrscheinlich weggehen wie die warmen Semmeln, weil halt im Westen sonst fast keine Wohnhausanlagen gebaut werden, sondern nur "Projekte".
Wenn das von der Statik her klappt, kann man das ruhig öfter machen.