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die Autoindustrie schlägt zurück

Klimaschutz ist Klimapolitik.
Und Politik heisst Kampf.
Wer ist stärker?
Die europäische Politik, die richtigerweise die Autoindustrie (ohnehin zahm mit langen Übergangsfristen) zur Reduktion der CO2 Emissionen zwingen will.
Nachdem freiwillige Vereinbarungen von der Autoindustrie nicht gehalten wurden.
Oder deutsche Autobosse, die jetzt massiv Druck auf "Brüssel" ausüben
Vielleicht widmet sich auch die österr. Öffentlichkeit dieser ziemlich relevanten Auseinandersetzung, statt uns zum 100. Mal mit "Enthüllungen" über Stache&Co zu langweilen.
teacher - 27. Jan, 18:05

1. muss ich den ORF loben wegen der "Klimawoche": Gute Beiträge gegen die Klimaveränderung!
2. haben mich darauf meine Schüler angesprochen. Deren Meinung ist eindeutig:
http://teacher.twoday.net/stories/3243255/

cc - 27. Jan, 18:15

idee für teachers schüler

ja, ich glaube auch, dass das Bewusstsein vieler Menschen (und v.a. vieler junger) ganz anderes zuliesse, als die kaum spürbaren Massnahmen in der Politik.
Konkrete Idee: Drucken Sie ihren Schülern obigen "Protest" der Autobosse aus, erklären Sie, was hinter der EU.initiative steht, und dann sollen Sie einen (Protest-) Brief (unterschrieben von möglichst vielen ihrer Freunde) an die österr. Generalimporteure dieser Autofirmen schicken, vielleicht mit dem Inhalt, dass Sie ihre Eltern beim nächsten Autokauf....
Und diesen Brief dann als Leserbrief an verschiedene Redaktionen.
Ich druck ihn gern hier ab.
a.m. (Gast) - 28. Jan, 00:56

was das war nur eine "Klimawoche" ? dachte der ORF will das jetzt länger als Schwerpunkt haben. Denn eine Woche bringt nicht sehr viel, um die Mehrheit der Bevölkerung zum Umdenken anzuregen.
teacher - 28. Jan, 12:11

@ cc's idee:
"Manipulation", "Agitation", "Instrumentalisierung von Abhängigen" ... ich höre schon den Aufschrei der sog. Wirtschaft.
Und irgend eine Zeitung fände einen tollen Titel à la "Pragmatisierter Lehrer vernichtet Arbeitsplätze."
Ist es Angst, Feigheit oder betonte Unabhängigkeit, dass die Zeit des Unterschriftensammelns in der Schule vergangen ist?
Jedenfalls sitzen wir angeschlagen im Glashaus und werfen sicher nicht mit Steinen. Schon gar nicht, wenn man keine Pragmatisierung mehr als Schutzschild vorweisen kann
maschi - 28. Jan, 12:31

@teacher

Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung der engagiertesten Schüler kann ja vielleicht auch schon Wunder wirken. Schliesslich wird die Schule sich ja auch nicht demonstrativ in den Weg stellen wollen, wenn Schüler sich aus völlig eigenem Antrieb politisch betätigen, oder?

Ausserdem kann man als Lehrer doch politisch neutral bleiben und mal ganz unabhängig von der konkreten Agenda Auskunft darüber geben, wie und mit welchen Methoden man zum Beispiel als Einzelner politisch aktiv werden kann...
a.m. (Gast) - 28. Jan, 00:53

"Warnung vor Jobabbau
Die gesamte europäische Automobilbranche wäre davon betroffen, besonders aber die deutsche, wird in dem Schreiben argumentiert. Der Wettbewerb würde durch einen starren Grenzwert massiv verzerrt. Die Autobosse drohen offen mit der Schließung und Verlagerung von Produktionsstandorten."

das ganze ist ja wirklich eine übertriebene Farce der Automobilbranche. Denn lt. Berichten ist es möglich, die Autos so zu bauen, dass sie "schadstoffärmer" sind. Ein Grenzwert kann ja auch mit einer Bandbreite angegeben werden. Und am besten man schafft das ganze so aus dem Weg, indem die Hersteller einfach Strafgelder bei erhöhtem Schadstoffverbrauch zahlen müssen.

konsequenterweise müsste die EU auch nur mehr schadstoffarme Autos in EU-Länder einführen lassen.

für die Automobilindustrie ist ja der Klimaschutz egal. Denn denen ist der Klimawandel ja sicher auch recht --> je mehr Autos defekt werden, desto mehr Nachfrage nach Neuwägen, könnte der Effekt sein. So eben wie in der Bauwirtschaft nach heftigen Naturkatastrophen.

Die EU sollte endlich mit dem Klimaschutz anfangen und Unternehmen fördern, die Klimaschutz betreiben (--> was ja enormes Beschäftigungs- und Wirtschaftswachstum mit sich bringen wird im Innland).

gbtoe (Gast) - 28. Jan, 08:30

problem mit strafgeldern

Strafgelder und Emissionsaufschläge für Verbraucher sind mit Vorsicht zu genießen:
Kosten, die durch Strafgelder für Hersteller entstehen, können z.B. auf die Preise der schadstoffärmeren Autos umgewälzt werden. Das reduziert wiederum den ökonomischen Anreiz zum Kauf der schadstoffarmen Autos.
Emissionsaufschläge, zB. Eine öffentliche Abgabe beim Kauf von Schadstoffschleudern müssten sehr hoch sein, um einen lenkenden Effekt erzielen zu können. Es besteht dann die Gefahr, dass solche Aufschläge öffentlich als ungerecht wahrgenommen wird. Zudem ist bei diesem System das Problem zu beachten, dass dann im politischen Prozess über finanzielle Quoten gestritten wird, dh die Diskussion löst sich vom Umweltziel und verläuft tendenziell zugunsten der Schadstoffschleuder-Lobby.
Insofern halte ich den Vorstoß von Dimas für gar nicht schlecht. Übrigens berichet auch der ORF: http://orf.at/070127-8614/index.html
MfG
maschi - 28. Jan, 10:56

Auf die Gefahr hin...

... dass wieder einige mit den Augen rollen werden.

Ich bin auch für Klimaschutz. Mir ist auch klar, dass bis 2050 einiges sehr anders aussehen wird müssen. Und dass wir heute damit anfangen müssen. Soviel vorweg.

Mir gibt aber die Sprache zu denken. Das letzte Mal war von einem "heldenhaften" Vehalten des Kommissars in der "Schlacht" gegen die Autoindustrie die Rede, diesmal heisst es nun überhaupt "Politik" sei "Kampf". Und die Autoindustrie "schlägt nun zurück". Werden also die Jedi-Ritter am Schluss die Oberhand behalten oder wird der Todesstern zu Ende gebaut werden?

Ich möchte dazu nur leise anmerken: solange wir glauben, den anderen "niederringen" zu müssen, solange wir glauben, dass es tief drin eben um einen Kampf des einwandfrei Guten gegen das absolut Böse gehe, und dass es nur drauf ankäme, auf der richtigen Seite zu stehen und das Böse zu vernichten, solange hängen wir mystisch-religiös geprägtem und letztlich irrationalem Denken an. Und werden unsere Energie in verlustreichen Kämpfen verpuffen sehen.

Dabei gäbe es doch ein Prinzip, das stärker ist als das Prinzip "Kampf". Es ist das Prinzip "Kooperation". Dem anderen zuhören. Die Sorgen des anderen versuchen zu verstehen. Um sich in Folge intensive Gedanken darüber machen zu können, wer denn fairerweise die Lasten für die von uns gewünschten Veränderungen tragen sollte. Und wie Lösungen aussehen könnten, bei denen letztlich alle gewinnen. Denn auch wenn solche Lösungen vielleicht schwierig zu finden sind, müssen wir uns immer wieder bewusst machen, dass es solche Lösungen IMMER geben muss, wenn eine Veränderung für die Gemeinschaft aller Menschen insgesamt mehr Gutes als Schlechtes bringt. Denn das heisst letztlich nichts anderes, als dass es durch die Veränderung einen Überschuss an "Nutzen" zu verteilen geben wird.

Wenn wir aber glauben, "kämpfen" und "niederringen" zu müssen, dann ist das ein starkes Indiz dafür, dass wir bezüglich der Verteilung der Lasten und Nutzen einer politischen Massnahme bisher einen eher armseligen Job gemacht haben...

coyote (Gast) - 29. Jan, 00:02

Wo er Recht hat ...

.. da hat er Recht:
Kampf bringt keine nachhaltigen Veränderungen, da es immer einen Besiegten
gibt, der auf Rache sinnt.

Also müssen wir Opel, Peugeot und andere halt an ihre glorreiche Vergangenheit
erinnern, als sie noch Fahrräder produziert haben...

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