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Persönliches über Lehren und Lernen

knapp zwei Monate lang etwas Alltägliches, aber für mich Neues probiert.
In der w@lz 17 Jugendliche auf die Geographie-prüfung (Lehrplan 7. und 8.AHS) vorbereitet.
Zweierlei war (mein) Ziel.
1.) alle müssen die Externistenprüfung positiv bestehen
2.) Da der Lehrplan eigentlich eine "Einführung in die Volkswirtschaft" vorsieht, wollte ich schlicht für das unglaublich spannende Thema, "Wie funktioniert eigentlich Wirtschaft" Interesse wecken.
3.) Wollt ich auch selbst etwas lernen.
Beginnen wir mit 3.)
Da die Jugendlichen kritisiert hatten, dass kein ordentliches Skriptum vorliege, war meine Antwort: "Na, dann schreiben wir eins, und mit Helges Unterstützung haben die Jugendlichen selbst ein wiki gebastelt, das (nicht überall ganz richtig aber immerhin) einen ganz passablen Überblick gibt.
Hier das Produkt.Nach dem Motto "selber tun, statt nur zuhören"
Zu 2.)
Das Lob einer Schülerin gestern nach der Prüfung ("Wirtschaft" war ihr vorher ein spanisches Dorf) "habe schon lange nicht soviel "Allgemeinbildung" gelernt, die auch interessant war" ging mir wie Honig hinunter (Man weiss ja gar nicht, wieviel Lob jemand vertragen kann)
Ja und 1.)
Nach vier Stunden Zuhören: Alle sind durchgekommen.
Freu mich einfach!
Hier (weils kurz sein soll) nur zwei Schlüsse aus walz-Erfahrungen:
1.) Es ist wunderbar als Schule weiterstreichende Freiheit zu haben. Sowohl bei der Wahl der didaktischen Methode wei bei der Zeiteinteilung.
Drum meine Forderung fürs öffentliche SDchulsystem: Gebt Lehreren und Schülern viele, viel mehr Freiheit darüber zu entscheiden, wie sie lernen wollen.
2.) Eine Trennung zwischen jenen die "lehren" und jenen die "prüfen" ist sehr fruchtbar.
jupe - 28. Nov, 10:29

ich teile die Forderung nach mehr Freiheit und freie Zeiteinteilung in der Schule! Außerdem
bin ich für fächerübergreifungen, projektarbeiten und ich bin strikt gegen kastldenken...

und ich bin ratlos, warum trotzdem das schulsystem noch immer vielerorts so ist, wie
es erwieserner maßen nicht sein soll.
Gut, dass es die Walz und alle anderen freien und alternativen schulen gibt, die sich
bemühen, aus den kindern sozial kompetente, wißbegierige und stabile persönlichkeiten
zu machen...
lg jupe

maschi - 28. Nov, 10:54

Ja, aber.

Warum dieser immer wiederkehrende Widerspruch?

Mehr FREIHEIT! Drum meine *Forderung* fürs ÖFFENTLICHE Schulsystem...

Leute, denkt doch mal nach. Das ist schlicht nicht vereinbar. "Öffentlich" heisst eben immer "Verwaltet" zu sein, heisst eben immer "Top-Down" zu arbeiten, heisst eben immer "Machtlos" zu sein, ja, heisst auch oft zu buckeln, sich durchzumogeln, sich als Rädchen im Getriebe zu empfinden und als solches dann irgendwann ersetzt zu werden.

Es gibt viele "Ausnahmen" und viel "Positives" und viele tolle Menschen in öffentlichen Schulen - keine Frage. Das Problem ist aber: Das "System öffentlich" arbeitet gegen sie und nicht für sie. Und das wird trotz aller Anstrengungen auch so bleiben.

Und wie sieht die Alternative eines Befürworters einer vielfältigen "Gesamtschule" aus? Das ist nicht so schwer:
1. Jeder Schüler bekommt einen durchschnittliche Schulkosten deckenden Scheck, den er bei der Schule seiner Wahl einlösen kann.
2. Schulen für 6-15 Jährige dürfen per Gesetz a. keine über diese Schulschecks hinausgehenden Schulgelder verlangen, und b. keinen Schüler, der die Aufnahme beantragt abweisen - es sei denn die Schule ist nach einem transparent gelaufenen Aufnahmeverfahren schlicht und einfach "voll": first come, first serve.
3. Öffentlich verwaltete Schulen spielen nach denselben Spielregeln 1 und 2 wie private verwaltete Schulen - sofern sie zusätzlich aus Steuergeldern subventioniert werden, muss diese Subventionierung auch den Privaten zugutekommen.

Was brauchen wir denn mehr an öffentlicher Regelung für ein vielfältiges und alle Entwicklungschancen wahrendes Schulsystem? Jedenfalls sicher keine öffentlich verwalteten Schulen.

schneckenhaus (Gast) - 28. Nov, 12:33

@

bitte veranlassen sie doch, dass endlich das unsägliche @ aus der schreibweise der w@lz entfernt wird.

diese "moderne" attitüde erinnert mich an eine mit "fließwasser" werbende pension in hintertumpfing.

maschi - 28. Nov, 15:04

Off topic: Zum Geburtstag.

...von http://www.okto.tv/ und mir selbst habe ich das erste Mal hier zum "klassisch" grünen Thema Kernfusion gepostet. Und eine ausführliche Antwort von CC bekommen. Dass ein Politiker hier tatsächlich selbst schreibt, hat mich damals schon ein wenig beeindruckt.

Vor einem Jahr dann war ich schlecht drauf und liess mich bitten, doch zu bleiben.

Und heuer, was gibt es heuer? Ich dachte einfach, ich muss jetzt endlich auch selbständig werden. Und deshalb gibt es ab sofort auch einen maschi blog.

Mal sehen, was da rauskommt.

a.m. (Gast) - 2. Dez, 00:00

Wie alt ist maschi in der Realität?
~20-30
30-40
40-50
>50
?

Herzliche Glückwünsche!
maschi - 2. Dez, 00:07

Danke...

... 37 Jahre bin ich seit vergangener Woche auf diesem Planeten. Ändert das jetzt etwas? :)
a.m. (Gast) - 2. Dez, 01:09

nein das ändert nichts. aber ist interessant zu wissen. denn ich hätte dich auch anhand des Schreibstils über 30 geschätzt ;-)
Gérard (Gast) - 28. Nov, 17:20

Prüfungsvorbereitung?

Abgesehen davon, dass ich es lieber sähe, würde sich CC primär mit seinen ureigensten politischen Aufgaben, i.e. Wr. Verkehrspolitik & Stadtplanung, beschäftigen anstatt sich als Ehrenlehrer, Südafrikaentwickler etc. umzutun, hier meine Frage zum Thema:

Warum müssen die Kinder einer Alternativschule erst speziell auf die Abschlussprüfungen vorbereitet werden? Werden die entsprechenden Stoffinhalte nicht unterrichtet? Sind die dafür eingesetzten Lehrer nicht kompetent genug (weil ein Externer nötig war)? Ist so ein Crash-Kurs (offenbar haben die Schüler vorher nichts über "Wirtschaft" erfahren) überhaupt nachhaltig?

Gerade (Volks-)Wirtschaft und Politik, gemeinsam als Politische Bildung, sollte Pflichtfach in allen Schultypen sein, schließlich ist das Teil des tägl. Lebens, mehr noch als so mancher natur- oder geisteswiss. Inhalt. Darum finde ich es umso bedenklicher, wenn solche Inhalte nur als Crash-Kurs angeboten werden, damit eine Prüfung darüber bestanden wird...

Kofi (Gast) - 14. Mai, 02:16

haha aber nein, von einem Crash-Kurs kann keine Rede sein!

Als ehemaliger Schüler der Walz kann ich Ihnen sagen warum extra eine externe Prüfung gemacht wurde: die Walz ist keine staatlich Anerkannte Schule (gewesen? bin ja nicht mehr "aktiv"). Dadurch waren SchülerInnen verpflichtet eine Externistenmatura abzulegen, und auch die gesammten Jahre der Oberstufe extern zu bestreiten.
Diese Auslagerung der Prüfungsstelle hat sich aber auch als großer Vorteil erwiesen.
Es wird so z.B. immer einige Monate intensiv ein gewisses Unterrichtsfach unterrichtet und dann eine Prüfung über den Stoff von 5.-6. oder 7.-8. Klasse abgelegt. Und in diesem Fall war es eben so im Fach "Geographie und Wirtschaftskunde". Und wenn für so einen Unterricht CC zur Verfügung steht, warum nein sagen?
Stephan Bonefish - 29. Nov, 10:07

W@lz

Lieber Christoph Chorherr!

Mit großem Interesse verfolge ich Ihre Ausflüge in das Schulsystem!
Meine älteste Tocher besucht seit heuer eine sog. Alternativschule (Kreamont-Schule in
St. Andrä Wördern). Es ist fantastisch zu sehen, wie sich meine Tochter entwickelt!
Wenn ich das mit Ihren Kindergartenfreunden vergleiche, kann ich nur feststellen, dass
die sog. Alternativschule der Regelschule bei weitem überlegen ist - so meine bisherige
Erfahrung.
Was ich immer sehr interessant finde:
In 'unserer' Schule finden unter anderem Methoden Anwendung, die ich bis dato nur von
Management Seminaren kannte, wie zB. mindmapping, Feedback-Schleifen, Projekt-
Management etc. All das natürlich kindergerecht aufbereitet.

Die Frage, die sich mir immer stellt? Warum ist es für so viele beferemdlich, wenn in diesen
Formen unterrichtet wird. Im beruflichen Alltag wundert sich doch niemand ernsthaft, wenn
jemand seine Ideen/Gedanken zu einem Thema mittels einer Mindmap ordnet...

Ein weiteres Beispiel: Warte ich im Berufsleben (oder überhaupt im Leben) nur immer auf die
Aktion um dann zu Reagieren, werde ich es nicht weit bringen. Warte ich im Leben auf einen
Stundenplan, der mir genau vorgibt, was ich wann zu tun habe, werde ich es vermutlich auch
nicht leicht haben.
Wenn nun Kinder (in für mich absolut verblüffender Selbständigkeit) ihren Schulalltag
organisieren, so wirkt das für Aussenstehende befremdlich...WARUM?

Eine Anmerkung habe ich nur: Ihre Begeisterung für die Walz-Schule ist für mich nachvoll-
ziehbar. Was mich massiv abschreckt, ist der Preis. Unfassbar...
Hier sind wohl nur wenige, äusserst begüterte Familien in der Lage, ihren Kindern solch
einen Schul-Luxus zu bieten.

LG
Stephan Rist

Gérard (Gast) - 29. Nov, 16:56

Auf die Lehrer kommt's an!

Ich wage zu bezweifeln, dass generell eine "Alternativschule einer Regelschule bei weitem überlegen" ist, eventuell können im Einzelfall Vorteile überwiegen.
Die von Ihnen angesprochenen Methoden sind durchaus keine Seltenheit mehr im modernen Unterricht, auch Montessoris Zugang ist längst Allgemeingut. Die Frage ist immer, ob die jeweiligen Lehrer diese Methoden anwenden wollen und können. Das Wollen muss von einer Schulverwaltung gesteuert werden, das Können bedarf entsprechender Qualifikationen und eines passenden Umfelds. - Und hier sind wir beim Dilemma, da öffentliche Schulen durch mangelnde Ausstattung (Unterrichtsmaterial, Räume für offenes Lernen etc.) und viel zu große Klassen das Nachsehen haben gegenüber Privatschulen, die ein üppiges Schulgeld verlangen können.

Alternativschulen, die so alternativ sind, dass sie fast an Sekten grenzen (Steiner), haben das Problem, dass deren Absolventen zwar sozial top sind und künstlerisch perfekt gefördert, aber kaum Fachkompetenz aufweisen. So sind zB. für naturwiss. Studien eben bestimmte mathematischen Fertigkeiten nötig, die nicht in einem 14-Tage-Intensivkurs erlernt werden können.
jupe - 30. Nov, 11:13

Gegenbeispiel: Ich war vom 4. bis zum 14. Lebensjahr in einer alternativen Betreuung (zuerst Kinderladen dann Schule - nicht Steiner und auch keine Sekte), dann in einer öffentlichen Schule. Anschließend habe ich mein Physikstudium zum Thema Interferenz von Molekülen (Quantenphysik) mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Und Mathematik finde ich auch nicht böse - trotz Alternativschule.

ich denke, auf vielen Seiten gibt es viele Vorurteile. Auf Lehrerseite, Elternseite, Politikseite.

Und ich stimme völlig zu: auf die LehrerInnen kommts an. Deshalb finde ich: die engagierten, kinderfreundlichen LehrerInnen müssen unterstützt werden wo es nur geht!
a.m. (Gast) - 2. Dez, 00:17

Freiheit im Gestalten des eigenen Schulsystems

einerseits soll man Lehrern großen Freiraum geben, aber andererseits soll ein Lehrer bestimmtes Allgemeinwissen vermitteln, das standardisiert ist durch den Lehrplan. (Natürlich ist der Lehrplan dazu sowieso sehr oberflächlich, sodass der Lehrer viel Spielraum in der Gestaltung und bei den Inhalten hat)
Der einzige Raum, wo es diesen Freiraum noch nicht gibt ist das Schulsystem. Wieso Gesamtschule? Wieso Neue Mittelschule? Wieso nicht altes System belassen?

Wieso kann nicht jede Schule selbst ihr System entwickeln? Schule wird dann zum Erfolg wenn die Reformen von der Basis her geschehen!!!
Weder Gesamtschule oder sonst irgendein System kann die Schule zum Erfolg bringen, wenn das System von den Lehrenden und Schülern nicht akzeptiert wird!

Autonome Schulen schaffen, die untereinander im Wettbewerb stehen. Das sollte das Ziel sein.

teacher - 2. Dez, 12:33

Gratuliere. Die wiki-Entscheidung ist eine schöne Antwort auf das fehlende Skriptum.
Leider kennen 90 % der Lehrer wikis gar nicht (oder Blogs, Lernplattformen etc.).
Warum?
Weil es keinen Anreiz gibt, sich damit zu beschäftigen. Diejenigen, die es tun, machen das auf eigene Kosten in ihrer Freizeit und bekommen keine Unterstützung, ihr Wissen auch einzusetzen. Nur Gegenwind und Probleme.
Wir bekommen Lehrbücher geschenkt, Kreide und Tafel. Also nutzen wir es auch.
Wir bekommen keine Fortbildungen, die uns ins EDV-Zeitalter beamen würden und auch nicht die entsprechende Infrastruiktur (W_LAN, Notebooks, Software ...), also?

Zur Freiheit der Schulen: Ja, bin ich dafür. Aber die Kämpfe innerhalb der Lehrerschaft, wohin die richtigen Wege führen werden, möchte ich nicht erleben müssen. Wir wissen nicht, was gute Schule ist, es gibt dazu in Öst. keinen Konsens.

cc - 2. Dez, 14:42

was ich nicht verstehe

lieber teacher,
es gibt Fortbildungen zu hunderten, die all das lernen lassen, was v.a. in Computerbereich notwendig ist.
Warum muss man warten, bis eine Fortbildung ANGEBOTEN wird?
Ist es nicht Aufgabe der Schule, zumindest zu versuchen, die Lust am selber weiterdenken-weiterlernen zu wecken?
Und wie wars bei mir beim wiki?
Ich wusste, dass es das gibt, hatte Lust es zu probieren. Hab mich mal mit einem klugen Kopf (helge) getroffen und es dann in der Klasse vorgestellt.
Ohne es zu wirklich zu können!!
Und siehe da, zwei Hände schossen in die Höhe auf meine Frage, wer sich mit wikis auskenne.Die haben dann auch Verantwortung übernommen.
Das der "Lehrer" da vorn auch etwas nicht kann, weiss, muss doch kein Nachteil sein?
Ich kann jetzt sagen: Mit wikis selber machen, kenn ich mich jetzt besser aus.
Weil wirs probiert haben.
Was ich mich grundsätzlich frage:
Warum wirken so viele Schulen als das Gegenteil eines Ortes, wo Lernen ausprobiert wird?
Gérard (Gast) - 2. Dez, 17:19

...mal mit Lehrern reden!

Ich bin zwar selbst keiner, kann aber auf Berichte aus erster Hand aus dem Bekanntenkreis zurück greifen, was bei Politikern, Journalisten und Bildungstheoretikern offenbar nicht der Fall ist. Dann würde man nämlich die wirklichen Ursachen von Unterrichtsproblemen erfahren, die durchaus nicht mit dem Wundermittel "Gesamtschule" aus der Welt geschafft werden können:

- administrative Überfrachtung des Lehrberufs, dadurch geht schon viel Zeit verloren, die für Vorbereitung oder Fortbildung genützt werden könnte
- null Anreiz für besonders engagierte Lehrer, die zB. neue Methoden ausprobieren oder selbst Unterrichtsmaterial herstellen (fürs offene Lernen nötig)
- steigende Schwierigkeiten, überhaupt zum Unterrichten zu kommen, da immer häufiger zunächst persönliche Probleme der Kinder gelöst werden müssen ("sozial auffällige" Kinder)
- mangelnde Voraussetzungen (Sprachdefizite, Kinder aus sog. bildungsfernen Schichten, desinteressierte Eltern etc.)
- nicht zuletzt mangelndes Geld, einerseits die Basisfinanzierung der öff. Hand, andererseits die nötigen, privaten Zuzahlungen für neue Unterrichtsmethoden (Material, Exkursionen, Geräte etc.)

Mich nervt zusehends die Selbstgerechtigkeit so vieler Politiker und öffentlicher Meinungsmacher (inkl. der unzähligen "Bildungsexperten" im Land), die alle vorgeben zu wissen, wie's geht. Tatsächlich sollte man viel öfter auf Lehrerinnen und Lehrer hören - denn die wissen wirklich, woran es krankt!
teacher - 2. Dez, 20:04

Danke, Gérard, kann ich unterschreiben.
Lieber cc, was nützt es, dass wir uns hier einig sind. Die Mehrheit der Lehrer wird uns nicht folgen. Ich kenne z.B. an der Uni Wien mehrere Didaktik- und Pädagogikprofessoren, die dieses Web2.0-Zeug für Blödsinn halten und andere, die GBL (game based learning z.B. mit den SIMS) in die Klassen bringen wollen. Wer hat jetzt recht?
Die LehrerInnen suchen sich halt aus, was sie für brauchbarer (oder einfacher, sicherer, kommunikativer ...) halten ... und viele halten im Zweifelsfall an den alten (bewährten) Methoden mit Buch und Heft fest.
Wikis, Podcasts, Weblogs, ePortfolios etc. das klingt ja herrlich modern (und ich mag das!), aber ob es effiziente Unterrichts-Tools sind, das muss erst erwiesen werden.
maschi - 3. Dez, 09:32

Weitestgehend ignoriert

wurde ja mein obiger Beitrag zum Thema, in dem ich die Ansicht vertrete, dass "öffentlich verwaltete Schulen" einfach kein sehr guter Nährboden für guten Unterricht sind - CC fragt sich weiterhin, "warum so viele Schulen als das Gegenteil eines Ortes wirken, wo Lernen ausprobiert wird". Vielleicht ist eine sehr persönlich gehaltene Ergänzung dazu lesenswert und in all seiner Tragik auch kurzweilig: My teachers and me.
facelift op (Gast) - 11. Mär, 13:28

anonymous,uncategorized,misc,general,other

slán Das Fahrwerk ist geblieben, wird nun jedoch mit einem schlankeren und griffigeren Lenkrad angesteuert.
...... (Gast) - 8. Dez, 02:20

Eignungstest für Wiener Lehrer

Nun nachdem jetzt nach dem Pisa Test - der österreichweit ja nicht ernstgenommen werden darf - öSTERREICH schlecht abgeschnitten hat, soll ein Eignungstest für Wr. Lehrer eingeführt werden, und das alles nach dem vollendetem Studium und natürlich nur für WIENER.
Man begründet das damit, dass man bei Unternehmen ja auch Bewerbungsgespräche oder -tests hat.

Pädagogisches Fingerspitzengefühl soll da gemessen werden. Ich frag mich nur wie man sowas messen kann in einem einzigen Test?
Noch dazu ist so ein Test sehr fragwürdig. Vergleich dazu Tests, die die Intelligenz messen sollen.
Muss ein angehender Lehrer nun Parteibuch führen von der derzeitigen Stadtregierung, da ja doch jede Partei unterschiedliche Auffassungen von einem guten Lehrer hat. Und was ist überhaupt ein guter Unterricht? Was ist überhaupt ein guter Lehrer?


Die Ausbildung soll aber gleich bleiben. Die derzeitige Ausbildung sieht aber nur THEORETISCHES Basiswissen über die Pädagogik vor. Praxis ist in der Ausbildung nicht vorgesehen. Lediglich ein Unterrichtspraktikum am Ende des Studiums. Wieso erst am Ende. Ja ok, es gibt einzelne Hospitationsstunden und einzelne Stunden die man unterrichtet, aber auch erst im späteren Verlauf des Studiums. Wie soll also ein herangehender Lehrer praxisnahes pädagogisches Fingerspitzengefühl entwickeln während seines Studiums, wenn dieser dies nicht im Blut hat.
An den pädagogischen Hochschulen unterrichtet man von Beginn der Ausbildung an, also um die Praxis gemeinsam mit einem Betreuungslehrer zu erfahren.
Auch noch zu beachten: Ein AHS Lehrer muss ja auch gegenüber einem Volksschullehrer wesentlich mehr Fachwissen haben, und dementsprechend ist auch die Ausbildung anders ausgerichtet.

Die Grünen verlangen überhaupt: Eingangsgespräch, Assessmentverfahren, Leistungsvorlage und Feedbacks von Lehrpersonal und Studienkollegen.
Na bummm >>> das ist ja ein sehr umfangreiches Auswahlverfahren wie bei hochrangigen Managerposten in Unternehmen. Und ein Lehrer erhält noch lange nicht das Gehalt eines Managers!

Meiner Meinung sollte nur die Praxis bereits am Beginn des Studiums enthalten sein, denn da würde ein herangehender Lehrer wesentlich mehr lernen. "was Hänschen nicht lernt, lernt dieser nimmermehr" heißt ein Spruch.
Und was bringt einem theoretisches "blabla", wenn die Praxis fehlt. Einer der Arzt studiert hat ja auch schon während des ganzen Studiums immer wieder mit der Praxis zu tun.

Auswahlverfahren sind meiner Meinung nach nicht zielführend, da damit gute Lehrer von schlechten Lehrern nicht getrennt werden! Für Eignungstests sich zu verstellen ist für herangehende Lehrer auch keine Kunst. Außerdem sind am Beginn eigentlich immer die Lehrer hoch motiviert, bis sie an die Freiheitsgrenzen des Systems gelangen und/oder bis die Schüler den Lehrer fertig gemacht haben bzw. ihn zur Verzweiflung bringen. Schließlich hat ein Lehrer nach seiner Ausbildung keine praxisorientierten pädagogisch sinnvollen Lösungsmöglichkeiten durch Praxis-Üben erfahren können während der Ausbildung. Weiters gibt es keine Anreize dafür, dass ein Lehrer hoch motiviert sich viel Arbeit antut zur Vorbereitung des Unterrichts und sich sehr stark für die Schüler engagiert. Vorbereitungszeit für Stunden wird sowieso von vielen Menschen unterschätzt und ist auch unterbezahlt. Und da könnte man auch ansetzen, Anreize zu schaffen (ob finanzielle oder materielle).


Und noch etwas: Wieso wird Verantwortung von Politikern immer weitergegeben? Ich wäre für Eingangsgespräche mit einem Moderator, öffentliche Assessmentverfahren, Leistungsvorlage und Feedbacks vom VOlk bevor ein Politiker einen Posten erhält :-p

Und wieso hinterfragt man nicht einmal den PISA Test? (Ich weiß, wenn eine Schule schlecht abschneidet, so steigt die Chance auf finanzielle Mittel)
Sehr objektiv scheint dieser Test nicht zu sein, wenn in anderen Ländern direkt NUR für den Pisa-Test hingearbeitet wird, wo Schüler Geld erhalten, wenn sie am Test teilnehmen. Und hier in Österreich? da ist es den meisten Schülern egal, bemühen tun sich wenige. Es geht ja auch um "Nichts" (Keine Note, etc.). Man braucht ja nur Schüler zu befragen, die an dem Test teilgenommen haben.
Und haben Schulhospitationen in Folge so einer Studie stattgefunden, wo Unterricht beobachtet wurde? Wo das Umfeld, das Schulgebäude, und alle Faktoren miteinbezogen wurden, die noch relevant sind. Nur das Wissen abzufragen ist meiner Meinung nach nicht ein qualitatives Merkmal für eine Studie. (wobei ich die Pisa-Studie nicht kenne, aber ich urteile jetzt einmal nach Medienberichten)

Und zum Abschluss noch einmal: Wie misst man die Intelligenz so, dass man eine qualitative Aussage über das Messergebnis machen kann?

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