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ruinierte "Freiräume" in Wien (3)

Nach den Gasometern und dem Wienerberg im Süden gehts diesmal mit der U1 nach Transdanubien.
Endstation Kagran und dann paar Minuten nach Nordwesten in das grosse neue Siedlungsgebiet rund um die Tokiostrasse.
Hier wäre qualitätsvolle Stadt-und Freiraumplanung besonders wichtig.
Es ist flach, man kann nicht an gewachsene Strukturen anschliessen, bauen auf der Grünen Wiese also.
Am Widmungsplan könnte es noch grosszügig aussehen:
Eine breite Strasse mit einem Grünstriefen in der Mitte.

Die Wirklichkeit (zur Erinnerung:das aussen des Hauses ist das "innen" der Stadt):

138-tokyopapier

Mistkübel, parkende Autos, Plastiksackel zieren "den Freiraum".
auch hier packt einen nur der Drang: weg!
Kaum ein Raum, ein Platz, der zum Verweilen einlädt.

Das sicherste Indiz, Freiraumqualität zu bewerten, stellen die Räume,die Freiflächen da, die für die Kinder vorgesehen sind.
Und das sieht dann so aus (man glaubt es kaum):

spieltokyo2_img

man beachte u.a. die Grösse, und die Belüftung der Tiefgarage, die genau auf den "Spielplatz" bläst

oder hier:

spielplatz tokyo_img

aber:
wie trommelt nicht überall die SPÖ:
diese Stadt ist gut verwaltet.
Kris (Gast) - 13. Okt, 08:34

Noch schlimmeres Beispiel

Ganz in der Nähe der Tokiostraße ist die "Compact City" (Donaufelderstraße 10, von Kagran aus eine Station mit dem 26er nach Baumanngasse). Dort gibt es ein unglaublich perverses Beispiel eines "Spielplatzes" - muss man sehen um es zu glauben. Einfach dort auf das obere Niveau gehen (Rolltreppe oder Stiege links am Gebäude), da gibts so eine Art Freifläche. Dann ganz nach rechts hinten gehen und staunen.

Die Architektin hält ihr Bauwerk übrigens für ganz fantastisch (die potentiellen Mieter weniger: letztes Jahr zumindest war es halbleer).

ED (Gast) - 13. Okt, 14:14

Nicht nur in der Peripherie

auch in der inneren Stadt gab es in den letzten Jahren schwere Planungsfehler, man nehme nur die Umbauten der Mariahilfer Strasse und der Landstrasser Hauptstrasse (oder auch des Schwarzenbergplatzes). Auch die Aushöhlung der Nahversorgung durch mangelnde Unterstützung für Kleinbetriebe bei gleichzeitiger Zulassung (bez. Förderung) eines EInkaufszentrenwildwuchses an den Stadträndern zählt wohl dazu.

derbaron - 13. Okt, 14:20

Können Sie das auch begründen? Ich halte nämlich gerade Mariahilfer Straße und Landstraße für Orte, an denen man sich auch als Fußgänger gerne aufhält. Man mag das eine oder andere kritisieren (z.b. Radwege und Stadtmobiliar), aber im Grunde genommen sind diese Straßen nicht mit den von Chorherr kritisierten Beispielen vergleichbar.

Der Schwarzenbergplatz ist ein Kapitel für sich und zu einem Gutteil sicher Geschmackssache, aber ich finde ihn gelungen und keinesfalls so abweisend wie die genannten Beispiele.
Kris (Gast) - 14. Okt, 11:47

So übel ist die Mariahilfer Straße nicht, dort herrscht wirklich urbanes Leben (wenn man das mit dem Zustand davor vergleicht...).

Allerdings wäre es mutig und sinnvoll gewesen, die innere Mahü komplett als FuZo einzurichten. Der Autoverkehr dort kommt sowieso nicht von der Stelle, als Radfahrer steht man sinnloserweise dauernd mit im Stau (oder muss sich gefährlich vorschlängeln).
ED (Gast) - 19. Okt, 17:00

@derbaron und Kris

Etwas verspätet meine Antwort.
Das urbane Leben in diesen Strassen gibt es wohl eher trotz, und nicht wegen der Umbauten nach dem U-Bahnbau. Wie Kris richtig feststellt, hätte der Autoverkehr aus der innere Mahü zur Gänze verbannt gehört, dann wäre genug Platz für Radwege, aber auch für Orte zum Verweilen gewesen. So staut man sich mit dem Auto von der 2er-Linie bis zum Westbahnhof, und als Radfahrer hat man die Mögichikeit, entweder auch in der Kolonne zu warten, oder sich in halsbrecherischer Weise zwischen Stau und parkenden Autos durchzuschlängeln (es hat da schon mal einen tödlichen Unfall gegeben). Da die Parkgaragen in der Stiftgasse und beim Museumsquartier ohnehin immer halb leer stehen, hätte man auf die paar Parkplätze getrost verzichten können.
Ähnliches gilt für die Landstrasser Hauptstrasse. Auch da wurde, wo es nicht ganz leicht ging (also von der Invalidenstrasse bis zum Rochusmarkt) auf einen Radweg vergessen. Und auch wenn es inzwischen ein paar Lokale mit Schanigärten gibt, wirklich einladend sind diese beim derzeitigen Verkehrsaufkommen nicht (am späteren Abend ist es zugegebener Maßen ganz ok).
Natürlich sind beide Fälle mit Tokiostraße etc. nur bedingt vergleichbar. Allerdings passen sie meiner Meinung nach sehr wohl zu dem Befund, dass die Stadt Wien an den Menschen und deren Bedürfnissen vorbeiplant.
Gérard (Gast) - 14. Okt, 21:59

Beängstigende Beispiele

Vielen Dank für die fürchterlichen Beispiele einer städtebaulichen Fehlplanung! Eine Bekannte von mir wohnt in einem der Wohnkäfige (das Innere der oben abgebildetetn Wohnhäuser ist einer Käfigbatterie nicht unähnlich) und will nach knapp einem Jahr wieder ausziehen!

Die Gestaltung der Freiräume ist nicht vorhanden, die Geschäfte und Lokale beschränken sich auf wenige, miese Cafés, in denen bemitleidenswerte Menschen ihren trostlosen Alltag totschlagen und für die Freizeit gibt es (in Gehweite) das grausige Donauplex bei der U1/Kragan. Eine Spielwiese für Großstadt-Soziologen, aber kein moderner Lebensraum!

Wer ist für so eine Planung verantwortlich? Wieviel Macht und Einfluss hat denn hier das Rathaus wirklich? Sind wir alle selbstverliebten, aber realitätsfremden Arichtektinnen ausgeliefert (jünstes Bspl: Spittelau-Bau)?

Anderes Beispiel für Fehlplanung: die "Donaucity"!

StephanW (Gast) - 18. Okt, 15:11

Übrigens: der Grünstreifen in der Mitte der Tokiostraße war ürsprünglich für eine Schnellstraßenbahn vorgesehen. Passiert ist diesbezüglich... nichts.

BP (Gast) - 19. Okt, 15:26

Stenzel/ÖVP: Privatisiert die Parks

Stenzel: Nehmen Sie zum Beispiel London: Dort sind herrliche Parks in der
City gesperrt. Da haben dann nur Private Zugang.

Das wollen Sie wirklich?

Stenzel: Why not? Und ich bin dafür, dass man die Videokameraüberwachung
ausdehnt, als Erstmaßnahme.

BP (Gast) - 19. Okt, 20:24

Nachtrag

mw (Gast) - 19. Okt, 22:10

freiräume sind teil der öffentlichkeit - selten wird diskutiert, wie viel sei kosten oder kosten dürfen - wie entsteht freiraumplanung, wer redet da mit ........

es wäre meiner meinung nach auch dringend darüber zu diskutieren wie es dazu kommt, dass "stararchitekten" (beispiel aktuell: zaha hadid) am donaukanal etwas planen , dann wird es gebaut, und der stararchitekt sagt dann: es ist nicht (mehr) mein "kind" . was passiert hier, wie ist es möglich, dass letzlich so viele ressourcen verschleudert werden, oder ist es ganz einfach: vielleicht fehlt da einfach der politische wille?

larry (Gast) - 25. Okt, 14:45

tokiostrasse

lieber cc,

so sehr du bei der kritik an der planung im donaufeld/tokiostrasse recht hast, anbei dennoch eine notwendige ergänzung, die "freifläche" betreffend: der "grüne" mittelstreifen in der tokiostrasse ist nicht als freifläche gedacht, sondern eine vorhaltefläche für die strassenbahn (26, oder wie auch immer diese linie dann heissen soll), die in zukunft (?) 21. und 22. bezirk schneller verbinden soll.

lg

fraanz (Gast) - 9. Nov, 22:11

Tokiostrasse

Also es kann in der Tokiostrasse viel (falsch)fotografiert werden.
Der Lieferwagen in der Wiese und der Mist stammt aus der Zeit als die Bauten Nr.14+12
bezogen wurden.
Vielen Leuten gefällt es hier
www.tokiostrasse.at

Ein Bild von oben, das die Freiräume hier zeigt
http://www.tokiostrasse.at/tokiostr.jpg

Lebe seit 22 Jahre immer in dieser Gegend und Wohnqualität ist 1A.
Die Geschichte mit der Strassenbahn ist zu vergessen. Sind Pläne aus den 80ern und
überholt. Wo sollte auch jetzt die Bim am unteren Ende der Josef-Baumanngasse hin ?
So wie es einmal urspünglich geplant war.
fraanz (Gast) - 9. Nov, 22:12

Anrainer (Gast) - 22. Apr, 22:01

12 Millionen Euro rausgeschmissen

Sehr geehrte Frau Hauk,

anlässlich des Artikels URL: http://donaustadt.gruene.at/bezirkspolitik_mitbestimmung/artikel/lesen/41475/

frage ich Sie nun, da dies für mich aus dem Artikel nicht zu ersehen ist:

Sind die Grünen nun FÜR oder GEGEN den Bau einer völlig unnötigen neuen Straßenbahnlinie
mitten durch den einzigen Grünstreifen in der Tokiostraße (1220 Wien)?

Wir Anrainer sind völlig zufrieden mit der momentanen Variante, die meisten Menschen fahren mit der Linie 26
zwischen U-Bahn Stationen U6 Floridsdorf und U1 Kagraner Platz über die Donaufelder Straße,
ein paar wenige, die direkt zu Zentrum Kagran U1 wollen, fahren mit dem Bus 27A durch die Tokiostraße dorthin,

es ist Geldverschwendung der Ärgsten Art hier neue Schienen zu legen, Kosten von 12 Millionen Euro,
und uns Bürgern wird gesagt, wir müssen alle sparen und die Stadt habe kein Geld!!!

Alles wird mit Beton und Schienen und Verkehr und riesigen Bauklötzen zugekleistert,
nun will man uns Anrainern das allerletzte bisschen GRÜN NEHMEN!!

Darum Frage ich Sie ernsthaft und ehrlich:
Ist das im Sinn der „Grünen“??


Mit freundlichen Grüßen,
Anrainer
michi (Gast) - 6. Apr, 11:00

Tokistrasse

Ich Danke ihnen, Hr.Chorherr, für diesen Berricht. Ich wohne mit meiner Familie in der Tokiostrasse und es gibt wirklich absolut keine Freiräume für die Kinder, z.b. Fussball zu spielen ist unmöglich, der kleine Käfig, der ohnehin ein Scherz ist, ist immer abgesperrt. Ein weiteres Übel ist das sehr starke Verkehrsaufkommen, hier wird richtig gerast.

Anrainer FÜR Kinder (Gast) - 22. Apr, 22:04

Neue Bim- Tokiostraße

In diesem Jahr wird für die Linie 25, die zum Teil parallel zum „26er“ verläuft, ein
kurzes Streckenstück für rund 12 MILLIONEN EURO neu gebaut.
Dieses führt dann von der Josef-Baum-Gasse über die Tokiostraße zur
U1-Station Kagran.
Baubeginn: Montag 23. April 2012
Bauende: Montag, 31. Dezember 2012
(auch in der NACHT BAUBETRIEB laut Wr.Linien)
Streckenbeschreibung:
Von der Endstation Floridsdorf (S- und U-Bahn) wird die Linie 25 in südöstlicher
Richtung über die Schloßhofer Straße und die Donaufelder Straße geführt. Dabei
benutzt sie die bestehende Trasse gemeinsam mit der Linie 26. Auf diesem
Abschnitt mit dem höchsten Fahrgastaufkommen der Linien 25 und 26 werden
durch die zwei Linien künftig mehr Straßenbahnen verkehren.
Tokiostraße - Prandaugasse (Neubauabschnitt)
Neubautrasse der Linie 25 von der Donaufelder Straße über die Tokiostraße nach
Kagran
Daten:
Länge: 8,5 Kilometer (Bestand), ein Kilometer (Neubau)
Neue Stationen: eine
Kosten: circa zehn Millionen Euro (Stand 2007)
Eröffnung: 2013
Verkehrsmaßnahmen:
Fahrtrichtung Prandauergasse:
Sperre Tokiostraße zwischen Donaufelderstraße und Nippongase (01.07.-30.09.)
Fahrtrichtung 22. Bezirk:
Sperre Donaufelderstraße im Bereich Dückegase (01.07.-30.09.)
Umleitungen:
Individulaverkehr und Linie 27A Fahrtrichtung Prandauergasse: von Josef
Baumanngasse über Donaufelderstraße - Dückegasse - Prandauergasse(23.04.-30.09.), Individualverkehr von 01.07.-30.09. über Donaufelderstraße und
Dückegasse.
Individulaverkehr Fahrtrichtung 22.Bezirk über Dückegasse und Prandauergasse,
Linie 27A Fahrtrichtung Josef Baumanngasse über Attemsgasse -
Donaufelderstraße und Josef Baumanngasse (ab 23.04.)
Baubeginn: Montag 23. April 2012
Bauende: Montag, 31. Dezember 2012

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