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Was ist das für ein Land?

Nachfolgende Meinungsumfrage (sample mehr als 2000) finde ich aufschlußreich, aber viel mehr noch: erschreckend.
Man sehe sich die Haltung der Österreicher/innen im Detail an:

imas21

imas1

quelle: Wienerzeitung

Ich lese mir die Antworten wieder und wieder durch, und frage mich:
Wie kann das sein?

update 21. Mai:
Lesenswerte Replik darauf von Martin Blumenau
Wolfgang (Gast) - 17. Mai, 10:16

Schön ists nicht.

Aber erschreckend? Ich würds ca. so erwarten. Dass rot bei Zuwanderern noch negativer denkt, als schwarz, ist zwar etwas extrem - man sollte aber nicht vergessen, dass viele rote, die so denken, inzwischen grün wählen.

Den Altersschnitt der Wähler darf man auch nicht vergessen. Die jüngeren Grün-Wähler mit Auslandssemester und Kollegen aus aller Welt fühlen sich eher als Europäer, als Menschen, die den Großteil ihres Lebens mit dem Eisernen Vorhang verbracht haben.

Wolfgang (Gast) - 17. Mai, 10:21

Korrektur 1. Absatz

gemeint sind da natürlich ex-rote, die positiv über Zuwanderung denken. Die wählen vermutlich inzwischen eher grün.

Man muss es der Wiener SPÖ ja schon hoch anrechnen, wie nüchtern sie die Nachbarschaftskonflikte im Gemeindebau als solche behandelt, anstatt populistische Migranten=Lärmmacher Argumente aufzugreifen.
Robert (Gast) - 17. Mai, 11:13

Grünwähler?

Die FP/SP/ÖVP-Ergebnisse wundern mich gar nicht. Was mich aber wundert, sind die Grünwähler selbst. 50% unverbesserliche Katholiken? 30% homophob bzw. xenophob. 19% der Grünen sagen "Frauen zurück an den Herd"? Huch!

Wolfgang (Gast) - 17. Mai, 11:57

Mich wundert das nicht

Das ist eine österreichweite Erhebung. Sprich: Da sind transitlärmgeplagte Tiroler Landbewohner ebenso drin, wie Leute, die gegen Atomkraft sind, sich ein ordentliches Ökostromgesetz wünschen, oder die auf eine bereits eingestellte Nebenbahn angewiesen waren.

Die Grünen sollten froh sein, dass sie diese Wähler noch haben. Dass man mit einer Grünstimme nicht gleich sämtliche Ansichten der Partei 1:1 übernimmt, ist doch völlig normal.
Stefan Mackovik (Gast) - 17. Mai, 13:06

wundern...

...tut mich das leider nicht.

Zeigt schwarz auf weiss, was ich schon immer vermutet habe.

Als Ursache gibt's für mich zwei Gründe:

1. in Österreich hat es sowas wie "Aufklärung" und noch wichtiger: Entnazifizierung nicht gegeben.

2. es zeigt, dass das Bildungssystem total im argen liegt.

Ich hatte das Glück, einige progressive, engagierte Lehrer zu haben, und Eltern, die mir Werte vermittelt haben - wer weiss, wenn das nicht so gewesen wäre....

Antifa rules (Gast) - 18. Mai, 14:33

Die nicht vorhandene Entnazifizierung ist das Problem!

Ja, das stimmt. Fangen wir gleich bei den Grundlagen an: Die Nazis haben deutsch gesprochen. Ein guter Entnazifizierter wird daher diese Sprache nicht mehr verwenden. Die Nazis haben auch die Ehe und Kinder hochgehalten. Ein guter Entnazifizierter wird daher weder heiraten noch Kinder zeugen. Wie gesagt, nur die Grundlagen, aber auf denen kann man aufbauen - vor allem ab der nächsten Generation.
Raphael (Gast) - 20. Mai, 14:16

Entnazifizierung

Ein paar andere Beispiele gefällig? Die Nazis hatten das "Bettlerunwesen" "bekämpft" indem sie Bettler eingesperrt haben. Auch heute werden in den Großstädten Österreichs Bettler eingesperrt. Ebenso werden heute wieder fast täglich Deportationen durchgeführt. Die genaue Herkunft von Afrikanern interessiert unser Innenministerium nicht, weshalb auch Menschen aus Togo, Ghana oder sonst einem Westafrikanischen Land einfach nach Lagos/Nigeria geflogen werden. Die österreichischen Polizeibeamten verlassen dabei nicht einmal das Flugzeug. ....
Martin (Gast) - 17. Mai, 13:48

72% der Grünen wollen Pläne verwirklichen

Sehr interessant:
72% der Grün-affinen geben an, dass sie viele Pläne haben, die sie verwirklichen möchten.
Das zeigt das riesige Potential für Aktivitäten innerhalb der Grünen. Aufgabe der Grünen Organisation wäre es, Gelegenheiten für diese riesige Gruppe zu schaffen, um gute Pläne voranzutreiben.

anonym (Gast) - 17. Mai, 15:43

Ich fürchte mich in Ö immer mehr!

Das Schlimme ist, dass in Österreich -- ich schätze -- die Mehrheit nicht einmal grundlegende Menschenrechte anerkennt! Ein Beispiel: Ich glaube, dass in Österreich sicherlich die Mehrheit die Watsche bei der Kindererziehung für gesund hält.

tripolt (Gast) - 18. Mai, 09:47

Was ist das für eine Stadt?

Eine Stadt die von einer rot-grünen Koalition regiert wird und man spürt die Grünen nicht!

Häupl zur Absage der 100-Euro-Jahreskarte:
"Die Opposition hat kein Interesse, sich mit den kruden Dingen des Lebens zu beschäftigen." Zu diesen würde etwa das Budget gehören. "Das haben die Grünen auch nicht gemacht, als sie in der Opposition waren", fügte Häupl hinzu. Nun würden sie sich "in den Mühen der Ebene" des Regierens befinden: "Darum wird es die 100-Euro-Jahreskarte auch nicht geben."

Liebe Grüne, lieber Christoph: Wehrt euch! Laut, deutlich und wenns sein muss auch frech (so wie Häupl). Schon klar, dass ihr den SP-Beton nicht im Vorbeigehen sprengen könnt, aber ihr müsst die Betonierer entlarven und beim Namen nennen.

Kommuniziert eure Visionen (auch immer noch die Citymaut) mindestens so deutlich, wie etwaige Kompromisse, die ihr eingehen müsst. Seid ein unbequemer Regierungspartner und gebt euch nicht kleinlaut.

Niemand erwartet Wunder von euch, aber viele erwarten deutliche Gegenrede, gerade in so wichtigen Dingen wie dem öffentlichen Verkehr! Warum rechnet ihr nicht vor, wie eine 100-Euro-Jahreskarte zu finanzieren wäre ?

Die oben genannte Meinungsumfrage erschreckt mich nicht, das ist so täglich erlebbar. Um so wichtiger ist es, mit zukunftstauglichen Visionen der (ver-)öffentlich(t)en Meinung entgegen zu treten.

martin (Gast) - 18. Mai, 11:58

Die unerträgliche Langsamkeit

Beispiel Jahreskarte: Was mich noch mehr ärgert: Dass Häupl mehrfach unbelangt sagen kann, dass dazu Arbeitsgruppen bis Jahresende diskutieren. Ja, was gibts denn da bitte viel zu diskutieren? Da wird es zuständige Personen bei den Wr. Linien geben, die werden 2-3 verschiedene Tarifmodelle vorlegen und dann muss darüber entschieden werden. Das dauert 1-3 Besprechungen lang. Warum bis Jahresende? Und genauso langsam zieht sich alles dahin (Mariahilfer Straße "wir müssen untersuchen" - na bitte! Das Thema existiert seit gut 10 Jahren).
Nächstes Thema: Veränderung bei Beamtenpensionen. Alle wissen, dass Wien Schlusslicht ist - Grüne stecken den Kopf in den Sand.
cc - 18. Mai, 17:03

@Martin

zur "unerträglichen Langsamkeit"
"Was gibt da viel zu diskutieren?"
1-3 Besprechungen reichen??
Ja, wenn man eine ähnliche Position hat, und nur das "wie" besprochen werden soll.
Hier gibts aber "eher" unterschiedliche Positionen.
Wir wollen Öffi-Tarife senken, die SP will das, na sagen wir eher nicht (mit dem nicht falschen Argument steigender Kosten)
Wir legen verschiedene Gegenfinanzierungen vor ( sagen wir einmal recht allgemein, das Parken), das will so wieder die SPÖ nicht.
Man versucht jeweils den anderen zu überzeugen, aber bei ziemlich unterschiedlichen Positionen liegt ein Kompromiß so ohne weiteres nicht auf der Hand.
Die Sache wäre rasch entschieden: Wenn die SPÖ deutlichen Tarifsenkungen zustimmt
oder.
Wenn wir dem Gegenteil zustimmen.
Zu Zweiterem kann ich nur sagen: Das wollen wir nicht!
Also müssen weitere Gespräche, weitere Modelle, weitere Finanzierungen gefunden, bewertet, berechnet und beraten werden.
Ganz grundsätzlich: So funktioniert Politik.
Gäbs eine SP Absolute, wär die Frage längst entschieden: Die Öffi Tarife wären schon verteuert worden.
cc - 18. Mai, 17:09

@tripolt

wir haben da eine andere Strategie.
Denn wir werden langfristig nicht daran gemessen, wie laut wir jetzt etwas schreien, sondern an dem, was herauskommt.
Ja, die Öffitarife sind (nicht nur uns) sehr wichtig.
Wir wollen eine Senkung!
Die SPÖ das Gegenteil.
Am Ergebnis werden wir gemessen, nicht an der Begleitmusik.
tripolt (Gast) - 19. Mai, 09:57

@cc

Ich glaube nicht an ein Entweder/Oder in dieser Frage.

Ich traue den grünen Protasgonistinnen in der Regierung durch aus das langfristige Bohren harter Bretter zu, an denen die Regierungsbeteiligung letztendlich auch gemessen werden wird. Ob allein die Ergebnisse reichen werden um bei den nächsten Wahlen deutlich zuzulegen bezweifle ich, angesichts des Zustandes der Wiener SP.

Dafür brauchts die Begleitmusik, vor allem auch transportiert über Massen (z.B.Gratis-) medien. Die seriösen Regierungsgrünen bleiben frech, laut und visionär!

Zumindest in meinem persönlichen Umfeld herrscht die Stimmung, dass man die Grünen nicht hört und nicht spürt. Und dann kommt ganz schnell das hämische Argument mit dem "Futtertrog" und ähnliches (Dienstwagen usw.).

Wenn sich die Grünen vor der Stimmung der Menschen (lt. Umfrage) "fürchten", muss man eben auch dieser Stimmung entgegenarbeiten und das ist über Sacharbeit alleine m.M.n. nicht möglich.

Trotzdem, oder gerade deshalb: Viel Erfolg!
Raphael (Gast) - 20. Mai, 14:25

Öffentlichkeit

> "Man versucht jeweils den anderen zu überzeugen, [...] So funktioniert Politik."

Sollte man sich nicht von der Öffentlichkeit helfen lassen, wenn man im Hinterzimmer nicht weiter kommt? Ich bin ziemlich sicher, dass die meisten Wienerinnen und Wiener für eine Tarifsenkung sind. Warum nützt euch dieser öffentliche Rückenwind nicht?
hannes (Gast) - 18. Mai, 23:02

Warum sollten die Tickets der Öffentlichen Verkehrsmittel billiger werden, wenn die Preise für praktisch alle Güter und Dienstleistungen steigen? Die Energiepreise - also auch der Strom - werden auch teurer. Warum sollen die Steuerzahler erneut zur Kasse gebeten werden? Reicht`s nicht schön langsam?

Ernst (Gast) - 19. Mai, 00:15

@ CC

Solange sich die Grünen in überheblicher Selbstgerechtheit suhlen und Floskel wie "Was ist das für ein Land" von sich geben und dadurch indirekt jeden Österreicher verunglimpfen werden die Grünen auch keine ernstzunehmende Partei!
Wolfgang (Gast) - 19. Mai, 14:45

Ganz einfach

Wegen des Lenkungseffektes.
Der gleiche Grund, warum das Parkpickerl kommt. Wenn ich am Ziel mehr fürs Parken zahl, als die Öffifahrt kostet, fahr ich eher öffentlich.

Für mich wärs allerdings trotzdem ok, die 449 Euro weiterhin zu zahlen, und Leuten mit wenig Geld das Ticket zu schenken. (Ich zähl da jetzt alle Studenten, Zivildiener usw. auch dazu).
Raphael (Gast) - 20. Mai, 14:32

Steuerzahler

> "Warum sollen die Steuerzahler erneut zur Kasse gebeten werden?"

Als Steuerzahler musste ich auch die Autobahn nach Mistelbach mit-bezahlen. Ich habe weder ein Auto noch bin ich diese Autobahn jemals gefahren. Wann wird den Autofahrern endlich bewusst, dass ihre Art der Fortbewegung nicht für alle Menschen - nein, nicht einmal alle Wiener - möglich ist? Würden alle Öffi-Fahrer in Autos sitzen, dann würde der Straßenverkehr endgültig zusammenbrechen.
Andreas (Gast) - 21. Mai, 13:41

Nichts Neues

Entsetzen oder Verwunderung kann es imho nur von Menschen geben, die sich abschotten. Ich denke ich habe mit Menschen aus allen Wählerschichten zu tun, darf mir also das grüne "Zuwanderung ist (nur) gut" genauso anhören wie "ich find's schön dort, weil's keine Türken gibt". Beides ist für mich nicht akzeptabel und negiert die Bedürfnisse von Menschen sich abzugrenzen, sich als Teil einer Gruppe zu fühlen. Ich schweife ab.
Bei dieser Grafik fehlen mir jedoch auch Fragen, die vereinen wie: "Ich möchte für rmein Kind das Beste", "Gute Ausbildung ist wichtig", "Parteien sollten mehr zusammenarbeiten". Fragen zu finden, wo sich Meinungen unterscheiden ist leicht (und populär) - ein "Linkbait" halt.

dieter (Gast) - 31. Mai, 21:42

Österreich ist ein ganz normales und vernünftiges Land. Die Ergebnisse der Umfrage sind überhaupt nicht außergewöhnlich. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass gerade jene Gruppe, deren Lebenswandel und familiären Verhältnisse am bravsten und konservativsten sind, bei solchen Umfragen lügen und das exakte Gegenteil behaupten.

In den USA spricht man davon, dass die liberalen "Eliten" die Werte der 60er predigen, aber die Werte der 50er leben.

Ich würde darauf wetten, dass Grünwähler (nach Alter korrigiert) die geringste Scheidungsrate, die anständigsten Kinder haben, usw.

Würde mich wundern, wenn es anders wäre.

a.m. (Gast) - 23. Jun, 16:48

Wer wurde gefragt?

Das ist meiner Meinung das interessanteste bei solchen Umfragen.

Und die nächste Frage:

Wie viele Personen wurden befragt?

Meistens sollen 500 Personen ausreichen, um dies auf 8 Mill. Einwohnung umzulegen.

Und die nächste Frage:

Wie informativ und wie detailiert sind diese Fragen? Sind es 0815-Fragen? Sind es Fragen, die nur die Medienleute erwarten oder sind es Fragen, die die Bevölkerung beantwortet wissen will?

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