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Bildungsnotstand

danke OECD!
Die publizierten Zahlen illustrieren den grössten Frevel an Österreichs Zukunft.

Als Beleg für ihren Befund nennt die OECD den Anteil von Uni- und Fachhochschulabsolventen (Erstabschlüsse) pro Jahrgang. Dieser sei in Österreich zwischen 2000 und 2004 zwar von 16,0 auf 19,6 Prozent gestiegen. Die meisten OECD-Länder hätten aber "weit größere Fortschritte" gemacht, so dass im OECD-Schnitt mittlerweile 34,8 Prozent eines Jahrgangs (2000: 27,5 Prozent) einen Hochschulabschluss vorweisen können. In der Schweiz sei etwa die Abschlussquote im gleichen Zeitraum von 10,4 auf 25,9, in Italien von 18,1 auf 36,8 Prozent gestiegen. "Mittlerweile bildet im OECD-Raum nur noch die Türkei weniger Akademiker pro Jahrgang aus als Österreich", heißt es seitens der OECD. Spitzenreiter sind bei diesem Indikator u.a. Island (50 Prozent), Australien (46,4 Prozent), Norwegen (45,4) oder Dänemark (45,3).

Wir haben viel zuwenige Student/innen.
OECD Schlusslicht gemeinsam mit der Türkei.
Geben viel zuwenig für Bildung aus.
Gut, wichtig und richtig, dass das jetzt veröffentlicht wird.
Und wichtig auch die Festlegung von Alexander van der Bellen, dass es für uns ausgeschlossen ist, mit Ministerin Gehrer (die diese Politik verantwortet) in einer Regierung zu sitzen.
Unglaublich, dass Schüssel wiederholt erklärt hat, an Gehrer und ihrer Politik festhalten zu wollen.

Die grösste Bildungsreform der 2. Republik stellt van der Bellen in Aussicht.
Weil Journalisten so gerne Koalitionsbedingungen abfragen:
Das ist eine.
teacher - 12. Sep, 13:13

Obwohl ich bei den Statistiken sehr vorsichtig bin (man kann das Niveau einer österreichischen Matura nicht mit der in Polen vergleichen, oder gar einen österr. Ingenieur mit einem Ing. in Frankreich), sprechen die Ränge und Entwicklungen Bände. Wir gehen in die völlig falsche Richtung, Frau Gehrer!

FF (Gast) - 13. Sep, 08:24

Ja genau!

Wozu brauchen wir Unis und Schulen?

Gemütliche Keller ohne Ablenkung mit ein paar Büchern tun es auch (vgl. CCs Beitrag: "Natascha Kampusch, ihre Bücher und die Zukunft der Bildung").

Da hätte ich von Herrn Chorherr schon gern eine Reaktion auf die Kommentare gelesen.
hope (Gast) - 12. Sep, 14:38

Fahrlässig

Das sind mal wirklich harte Fakten.
Jeder der jetzt noch an Gehrer festhält handelt schwer fahrlässig und gefährdet Österreichs Zukunft.
Koalitionsbedinung keine Gehrer: macht einen Pluspunkt für die Grünen

coyote (Gast) - 12. Sep, 18:19

Nasse Fetzen,

schöne frische nasse Fetzen zu verkaufen !

McNet (Gast) - 12. Sep, 18:41

Was tun mit den Akademikern?

Das traurige an der ganzen Diskussion bezüglich "zuviel" oder "zuwenig"
Akademikern ist halt letztlich die Tatsache, dass

1. das Ausbildungsniveau an vielen UNIs / FHs einfach schlecht ist!
2. Inhalte weltweit zu uniform sind und keine Alleinstellungsmerkmale
für die Absolventen ermöglichen!
3. Inhalte zu abgehoben und in der Praxis nicht umsetzbar sind (bei
Studiengängen wie z.B. VWL, BWL, IT-Management, Kommunikation, ...)
3. man als Akademiker am Arbeitsmarkt überhaupt nicht hoch gehandelt wird!
4. Akademiker Jobs machen, die noch vor 10 Jahren Leute mit mittlerer Reife
erledigt haben (Stichwort: Bildungsinflation).
5. man sich trotz steigender beruflicher Anforderungen und der steigenden
Lebenshaltungskosten als Akademiker mit durchschnittlichen Gehältern
begnügen muss (Angebot/Nachfrage-Situation) und sich folglich
Investition in Bildung in der Realtiät oft nicht lohnt!
6. noch mehr Akademiker (von gleichen Studiengängen) die Angebots- und
Nachfrage-Situation weiter verschlechtern wird, weil sich dann zuviele
mit dem selben (Durchschnitts-)Know-How für die gleichen
(wenigen) Stellen anstellen können! Handwerker können sich die Jobs
aussuchen und ihre Forderungen stellen (denken wir nur mal an Köche
im Tourismus).

Ich bin dagegen, die Akademiker-Quote künstlich heben zu wollen und den Leuten
dann (speziell im Inland) keine Perspektiven offerieren zu können! Bildung allein schafft
keinen fruchtbaren Boden. Akademiker werden überdurchschnittlich in ICH-AG's
und freie Arbeitsverhältnisse hineingezwängt. In den Entrepreneurship-Vorlesungen
wird den Leuten gesagt, sie sollen ihr Glück selber versuchen. Innovationen benötigen
jedoch als oberste Priorität Kapital. Ich kann noch so gute Ideen haben, die jedoch
nicht umsetzbar sind, wenn kein Kapital vorhanden ist. Und hier hilft der Staat
absolut nicht, übrigens auch die Länder nicht mehr. Das UGP vom AMS ist zuwenig.
Es fehlt an Risikokapital. Bitte keine Studenten um der Studenten willen!

akademiker (Gast) - 12. Sep, 20:10

Ich kann ein Lied davon singen

Ich bin Pharmazeut, habe die Uni Wien verlassen (3000 Euro Brutto) weil ich es dort nicht
mehr ausgehalten habe und habe lange einen Job in einer Firma gesucht. Auf jede freie Stelle
kommen 60-200 Bewerber; und das sind Jobs, die noch vor 15 Jahren SEKRETÄRINNEN gemacht
haben. Ich hatte schon Bewerbungsgespräche, wo die Abteilungsleiterin der Zulassungs-
abteilung einer Pharmafirma eine ehemalige Sekretärin war, die 4 Akademiker unter sich hatte.

Vielleicht haben wir gemessen an anderen Staaten weniger Akademiker an der Gesamt-
bevölkerung, aber auf dem Arbeitsmarkt sind viel zu viele!!!!
Es gibt nur mehr ganz wenige gute Jobs (gut = Privatwirtschaft nicht öff. Dienst), und um die
hauen sich die Leute die Schädel ein. Man wird als Bewerber richtig paranoid,
und traut sich gar nicht mehr im Freundeskreis erzählen, für welchen Job man sich gerade beworben
hat, aus Angst, der Freund könnte es weitererzählen und ein Anderer bewirbt sich ebenfalls.
little teacher (Gast) - 12. Sep, 19:33

Falsche Richtung

Wie wahr - in der Bildungspolitik gehen wir durch jahrelange Kürzungen in die völlig falsche Richtung!

Nicht nur, dass wir zu wenig Akademiker haben, schon in der Pflichtschule läuft einiges schief.
Riesige Klassen im städischen Bereich, zu wenig Planposten für dringend erforderliche Lehrer, keine Personalreserven in manchen Bezirken, ....

Wenn das so weiter geht, sind wir nächstes Mal vielleicht noch hinter der Türkei.

Schade um unsere Zukunft!

Gérard (Gast) - 12. Sep, 19:47

Das wahre Problem sind die Pflichtschulen!

Diese ewigen Zahlenspielereien nerven mich inzwischen gewaltig. Ich habe mich darüber schon einmal ausgelassen, darum hier nur ganz kurz mein Einwand:
Wie wird ein Uniabsolvent definiert? In den meisten OECD-Ländern gilt als Absolvent bereits ein durchschnittlich 21jähriger mit einem Bachelor-Degree einer streng verschulten Ausbildung. In Österreich liegt das durchschnittliche Studienbeginnalter bei 20 Jahren und gilt als Abschluss (bisher) erst ein Magisterium bzw. ein DI. Und die werden im Schnitt erst nach 5-7 Jahren erlangt.

Solange nicht die BHS-Matura in diese "Akademikerstatistiken" miteinbezogen werden, ist ein Vergleich schlicht unzulässig und populistisch. Beleg für meine These: Im Vgl. der Doktoratsabsolventen ist Ö. mit 2,1% deutlich über dem OECD-Schnitt von 1,3% - und ein Doktorat ist in diesem Zusammenhang die einzige Ausbildungsschiene, die wirklich international vergleichbar ist!

Die wirklichen Probleme in Bildungsbereich liegen aber im Pflichtschulbereich, und hier wiederum v.a. bei den Hauptschulen in Ballungsräumen. Nicht 50% mehr junge Menschen, die sich das Schildchen "Studierender" umhängen, brauchen wir dringend, sondern Menschen, die eine fundierte Grundbildung erhalten, um im Leben überhaupt bestehen zu können!

Trotzdem, die Liesl Gehrer soll sich natürlich wieder dem Flötenspielen und Handarbeiten widmen.

akademiker (Gast) - 12. Sep, 22:54

Als Ex Uni-Assistent...

...kann ich zum Thema Bildung auch was beisteuern.

1. Die österreichischen Unis sind Scheiße (ebenso wie die Gymnasien) weil lauter
pragmatisierte, frustrierte Nichtstuer dort herumkrebsen.
Wer selber Beamter war oder ist (Und das sind bei den Grünen eh 90%) weiß, was
ich meine.

2. Die österreichischen Unis bleiben Scheiße, weil....
...die pragmatisierten, frustrierten Nichtstuer noch alle mindestens 15 Jahre herumkrebsen.

teacher - 13. Sep, 14:44

Grauslich formuliert, aber nicht ganz falsch.
Stellt sich sofort die Frage: Was tun wir dagegen?

Die Lösungen, die ich politisch vernehme (Gesamtschule, Klassengrößen ...) ändern doch in Wirklichkeit sehr wenig.
hope (Gast) - 13. Sep, 15:26

Lehrer prüfen

Wie wärs mal mit Prüfungen für Lehrer über ihr jeweiliges Fachgebiet zb. alle fünf Jahre?
Und wenn sie nicht bestehen werden sie rausgeschmissen oder müssen nachsitzen.
Ich sehe nicht ein wie in einer Welt des "lebenslangen Lernens" gerade die ausgenommen sind die für die Ausbildung zuständig sind.
Auch wären für viele Lehrer Pädagogik Kurse dringend nötig.

Überall in der Industrie gibt es Qualitätssicherung nur in den Schulen nicht, das ist nicht zeitgemäß.

Weiters sollte imho eine 64 jährige Frau Ministerin keine Berechtigung haben für eine Generation die ein __halbes Jahrhundert__ jünger ist strategische Entscheidungen treffen zu können.

So und jetzt bitte mal Ideen von den Grünen, und nicht nur mehr Geld und mehr Studienplätze. Qualität ist heuzutage gefragt.
Georg (Gast) - 8. Mär, 07:28

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