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Als ob-Politik

Außerdem stellt die SPÖ die Entwicklung eines "Jugendgetränks" in Aussicht, das dem Alkohol Konkurrenz machen soll.
gefunden hier
Das, was Politik eigentlich sein könnte und sollte, grosse gesellschaftspolitische Fragen abzuwägen, und daraus Strategien zu entwickeln, scheint sie immer mehr zu negieren.
Teils will sie nicht, teils kann sie nicht.
(Zugegeben es ist mühsam, und setzt eine gewisse "Zumutung" an die Bevölkerung voraus.)
Stattdessen greift "Als ob Politik" immer mehr um sich.
Sie dient der Unterhaltung, schafft kurzfristig mediale Präsenz, und versucht zu verschleiern, dass ihr Einfluss immer geringer wird.
Tja und so entwickelt eine Partei eben ein neues Getränk.
Falsch!
Sie wird nie eins entwickeln, sie "stellt dies in Aussicht".
Als ob, eben.
coyote (Gast) - 11. Mai, 15:04

Als Nächstes ...

präsentieren sie uns wahrscheinlich ein Hundefutter, das die Hundescheisse nach
Lavendel duften lässt.
Oder die Nichtraucher - Schutzmaske ...

kritikus (Gast) - 11. Mai, 15:39

Na, auf das Ergebnis der SP-"Getränkedesigner" bin ich aber gespannt :). Das ist aber so oder so zum Scheitern verurteilt, denn sollte wirklich ein hypes Getränk erschaffen werden, wird es von den Kids wohl auch bald zum Mixen mit Alkohol verwendet werden...

Bei seiner Meinung, die Jugendschutzgesetze wären nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind, muss ich Kalina allerdings voll recht geben. Zumindest im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien ist das definitiv so.

maschi - 11. Mai, 16:34

Parallelwelt

Die Politik bewegt sich immer mehr in einer Art Parallelwelt, die mit der Welt der Anderen nur noch am Rande zu tun hat. Ich spreche bewusst von "der Politik" und schwäche mein Argument bewusst nicht ab, indem ich von einzelnen oder manchen Politikern spreche. Es gibt bekannte Ausnahmen, aber bei näherer Betrachtung sind diese Ausnahmepolitiker meist nur Teilzeitpolitiker und aus diesem Grund wohl noch etwas besser auch in der Welt der Nichtpolitiker verankert.

Diese Ausnahmepolitiker kennen dann beide Welten bis zu einem gewissen Grad - es ändert aber eben nichts daran, dass es zwei Parallelwelten sind, die grundverschiedenen Gesetzmässigkeiten folgen.

Für mich besteht daher das eigentliche Hauptproblem darin, dass die meisten immer noch von einer "anderen Politik" und "anderen Politikern" träumen. Man müsste ja "nur" die bestehende Politik abwählen und dann hätte man doch andere Politiker, nicht wahr? Man müsste ja nur die "richtigen" Politiker wählen, und solange die Leute das eben nicht täten, solange bekämen sie eben "diese" Politiker. Ist es nicht so? Klingt das nicht grundvernünftig?

Es geht mA leider viel tiefer. Die Hilflosigkeit der konkreten Akteure hat nicht gar so viel mit den konkreten Akteuren selbst zu tun - das System Politik bisheriger Prägung als solches gerät zunehmend in die Krise. Und solange wir nicht anfangen über eine Neuerfindung von "Regieren" und "Regiertwerden" nachzudenken, und dabei alle unsere heiligen westlichen demokratischen Kühe zur Disposition stellen, solange wirds immer schmerzhafter werden. Und vor allem: Mit den Ausreden aufhören: Das Geld reicht nicht, die Globalisierung ist schuld, etc. etc.

Topfen.

a.m. (Gast) - 13. Mai, 23:00

das ist wohl ein Beispiel dafür, dass man nichts ernst nehmen darf, was Politiker von sich geben.

coyote (Gast) - 14. Mai, 11:03

Die kurze Halbwertszeit...

Ich kann mich noch an eine Begebenheit anlässlich der Schaffung des Nationalparks "Thayatal - Podyji" erinnern (auf tschechischer Seite war er es bereits - das Niemandsland, nach dem Fall des eisernen Vorhangs, auf österreichischer gab es noch Widerstände zu überwinden):

Da sagte ein Großgrundbesitzer blauen Geblüts (Hardegg oder Waldstein, weiß ich nicht mehr):
"Wenn ich einen Wald anpflanze, dann ist das für Generationen. Da bin ich nicht
bereit, das jemand zu übertragen, der in Legislaturperioden denkt!"

In Wien hat man voriges Jahr gerade erst die Großfeldsiedlung thermisch zu
sanieren begonnen (eh erst 33 Jahre nach dem 1. Ölschock).
Allen Klimaschutzbeteuerungen zum Trotz geht es in der Bezirkspolitik immer
noch vorrangig um "mehr Parkplätze".
Die Bewusstseinshalbwertszeit scheint erheblich länger zu sein, als die der Verantwortung. Wenn das kein Dilemma ist...

teacher - 14. Mai, 20:54

Ja, so sehe ich das auch. Die Politik handelt nicht, sie erweckt nur den Eindruck zu handeln. Man fühlt sich dann betrogen.

schneckenhaus (Gast) - 15. Mai, 18:25

um so erfrischender,

dass sie (hoffentlich nicht nur) den eindruck erwecken, ihrem politischen denken auch handlungen folgen zu lassen!

vielen dank dafür....
(wobei mir ihre antwort auf meine frage neulich "warum sie nicht wien bzw. bundesweit wichtigere grüne funktionen bekleiden", nicht ausreichend war. die tatsache, dass sie mit ihren funktionen zufrieden sind, reicht meiner meinung nach nicht aus um die grüne partei zu entlschuldigen, die ihnen zur zeit keine größere bedeutung zumisst.)

Terroristin - 15. Mai, 18:53

Alleine das "in Aussicht"-Stellen sollte man als Drohung auffassen.

mMichi (Gast) - 17. Mai, 17:01

Hi.
>Sie sollten sich besser auf ihre Sachen mehr Konzentrieren, als sich Gedanken über ein Getränk zu machen.

cc - 18. Mai, 09:23

Hi,

ich halte es für ein grosses Privileg, selbst darüber entscheiden zu dürfen, was "meine Sachen" sind

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