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jetzt wird´s wirklich eng

Bisher haben "sie" abgewiegelt.
Nein, es gibts genug Öl.
Und die Förderländer werden es auch liefern können.
Nein, nein , es gibt keine grundsätzliche Krise.
"Sie" sind die Gralshüter des fossilen Energieestablishments.
Die IEA .
Sie geben mit dem energy outlook die jährliche Bibel heraus.
Und jetzt das.
Ihr Chefökonom spricht das bisher Unaussprechliche aus:

Wir sollten das Öl verlassen, bevor es uns verlässt.


und er bestätigt weiter, was bisher streng tabu war:

Energiehunger trifft Energieknappheit: Während die Nachfrage nach Öl wächst, sinkt die Förderung – es drohen Lieferklemmen, eskalierende Preise, Inflation.

Eigentlich müsste man dieses Gespräch
auf den Titelseiten unserer Medien lesen

statt dessen werden uns die Ohren vollgesäuselt, wie toll weltweit der Autoabsatz steigen wird:

Siehe dieser Bericht über enorme Zuwächse in der Autoproduktion

Und die sollen und werden mit Öl fahren.
Wo soll das herkommen?

Hintergrund:
Dr. FATIH BIROL, geb. 1958 in der Türkei, ist Chefökonom und Leiter der Abteilung Wirtschaftliche Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris. Er ist verantwortlich für den World Energy Outlook, die wichtigste Publikation der IEA zu Energiemärkten und -ressourcen.
dieter (Gast) - 14. Apr, 23:54

Aufklärungskampagne

Die Medien berichten schon immer wieder über Peak-Öl. Leider übernehmen sie immer dann, wenn der Ölpreis einen neuen Rekord erreicht immer die ad-hoc Erklärungen der Analysten. (geborstene Pipeline in Nigeria, defekter Öltanker hier, politische Unruhen da) Ein derartiges Ereignis kann man freilich immer finden, um eine Preissteigerung zu "erklären".

Wichtig wäre eine Aufklärungskampagne. Die Österreicher müssen darüber informiert werden, dass der Sprit und Energie generell knapp und immer teurer werden. Man muss den Menschen vermitteln, dass es in ihrem eigenen Interesse ist, sich darauf einzustellen und ihre Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren.

Ökosteuern werden da nichts bringen, weil sie künstlich sind. Und das Klimwandel-Argument wird auch kaum jemanden beeindrucken. Nur wenige Leute werden aus Gewissensgründen auf Benzin verzichten, der dann ohnehin von jemanden anderen verbraucht wird.

Hier muss man an die Menschen als vernünftige und eigennützige Marktteilnehmer appellieren.

Gérard (Gast) - 15. Apr, 13:07

Öl gibt's massig

Mit der Taktik, das Öl geht zu Ende, wird kein Umdenken bzw. Um-Handeln zu erreichen sein. Denn Erdöl gibt es in rauhen Mengen (riesige Vorkommen in S-Amerika, die gerade erst entdeckt werden, riesige Vorkommen in N-Russland und unter der Arktis, vermutlich auch riesige Vorkommen in der Antarktis), das reicht locker noch im gesamten 21. Jhdt. für alle Wachstumsstaaten.

Dh. zielführender wäre die Taktik, den Menschen klarzumachen, dass immer mehr Individualverkehr die Lebensqualität des unmittelbaren Umfelds einschränkt. Man braucht sich nur die Veränderungen in Wien in den letzten 10, 20 Jahren anzusehen. Wo früher 2x tgl. gestaut wurde, wird heute durchgehend gestaut. Die Parkflächen werden dank SP-Politik immer mehr. City-Maut gibt's dank SP-Politik keine. Der öff. VK ist dank SP-Politik unzureichend (ich warte mit Freuden auf den Zusammenbruch während der EM) und kann keinen Autopendler zum Umsteigen animieren.

dieter (Gast) - 16. Apr, 18:06

Nicht zu jedem Preis

Russland geht das Öl aus:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,547545,00.html
"In der zweitgrößten Ölnation der Welt geht die Fördermenge seit Beginn des Jahres zurück."

Diese Ölreserven in der Arktis und sonstwo, falls sie sich materialisieren, werden sehr teuer zu fördern sein.

Dass der weitverbreiteter Individualverkehr die Lebensqualität einschränkt, dürfte den Menschen schon klar sein. Nur schlägt sich das nicht in individuelles Verhalten um, weil dieses auch nichts an der Situation verändert. Am bequemsten hätte man es, wenn alle anderen mit den Öffis fahren und man selber freie Bahn hätte.

Der Verzicht auf das Auto ändert auch nichts an der Lage. Es beruhigt maximal das Gewissen, aber der Parkplatz, den man durch den Verzicht aufs eigene Auto frei hält, wird schnell von einem weniger altruistisch Denkenden für sein Zweitauto benutzt.
maschi - 16. Apr, 18:14

in die falsche richtung

zu fahren ist nicht nur auf der autobahn wenig empfehlenswert. ich bin nichtautofahrer aus purem egoismus, wenn man so will. die zeit für ein auto habe ich nicht. weder auf der strasse, noch die ganze hardware wartung... es reicht wenn ich ab und zu mir einbilde, taxi fahren zu müssen und es dann doch gleich wieder bereue.

es nervt einfach.
sg (Gast) - 16. Apr, 19:13

@ maschi

wenn du zu deinem kommentar noch die einschränkung in wien hinzugefügt hättest würd ich dir zustimmen, aber so kann man deiner aussage nur als extremer idealist oder eigentlich schon "autohasser" zustimmen.

sobald du z.b. zum wandern, ski fahren, ski touren gehen aus der großen stadt hinauswillst kannst du das derzeitige öffentliche angebot getrost vergessen

versuch mal nur als beispiel aus dem 21 bezirk mit den öffis zur talstadion der rax seilbahn zu kommen (ist noch ein recht faires zeil, da noch verhältnismäßig gut erreichbar), dauert mit angstminuten >= 2stunden

mit pkw eine stunde und sobald man zu zweit unterwegs ist ist's auch nicht teurer
maschi - 16. Apr, 20:13

jaja, das stimmt schon, auf dem flachen land gibt es einen "use case" für das auto. mir als stadtbewohner reicht dafür das konzept carsharing vollkommen. ich schenk nämlich auch nicht gern geld her. zumindest nicht der autoindustrie...
dieter (Gast) - 17. Apr, 18:44

Ein anderes eigennütziges Motiv für den Verzicht aufs Auto, ist, dass man sich das Fitnesscenter spart.

Da sollten ARGUS und VCÖ mal eine Studie zum Thema blade Autofahrer machen um der Radfahrerhetze von ÖAMTC, ARBÖ, ÖVP und FPÖ mal was entgegenzusetzen.

Was das Land angeht, so werden sich die Landbewohner ganz besonders umstellen müssen. Früher ging's ja auch ohne Auto, nur hatte man damals halt gewisse Nachteile gegenüber der Stadt. Herumgejammer ändert da überhaupt nichts an der Realität steigender Ölpreise. Für die steigenden Preise sind nämlich nicht Idealisten, Autohasser und Ökos, wie ich verantwortlich, sondern die Ressourcenlage und die ist nicht verhandelbar.

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