meine 45 Autos
von cc am 22.10.2008
leider nicht online.
meine Mobilitätskolumne im aktuellen falter:
Welches Auto ich persönlich denn fahre, werde ich gar nicht selten gefragt. Je nach Laune lautet die Antwort entweder “habe keines”, oder es folgt eine Aufzählung der von mir benutzten Automarken Audi, VW, Skoda, Fiat, und wenns beliebt auch Mini.
Eigentlich “hab” ich so ca 45 Autos.Denn das heisst heute “autofrei”.
Und “haben” heisst schlicht, sie günstig nutzen können.
Ferdinand besitzt sie rechtlich. Er betreibt seit mehr als 25 Jahren einen kleinen Autoverleih, gleich bei mir um die Ecke.
Alltag heisst Rad, Öffi oder Taxi; aber gelegentlich, gar nicht so selten, am Wochenende, oder für einen Vortrag in den Bundesländern, oder für den Urlaub ist ein Auto einfach praktisch.
Ferdinands Service ist perfekt. Ein kurzer Anruf: “Brauch etwas Kleines fürs Wochenende”, auch wenns ganz kurzfristig ist, und das Auto steht bereit.
“Auto nutzen statt besitzen” ist mein gelebtes Motto seit zehn Jahren.
Es ist unglaublich bequem, spart mir Zeit und Geld.
Kein An- und Abmelden, kein G`scher um Parkpickel, Autobahnvignette, Service, Reperatur, Winterreifen.Und es ist billig:
Das Wochenende (Freitag 18.00 bis montag Früh) kostet 88 Euro für einen Kleinwagen.
Nur Benzin muss extra gezahlt werden.
Wenn man eine Rechnung über das ganze Jahr aufmacht, ist es eigentlich finanziell absurd ein eigenes Auto zu besitzen, wenn man weniger als 10 000 Kilometer fährt.
Denn was beim hysterischen Gejammere über die Benzinpreise völlig falsch eingeschätzt wird: Mehr als 50% der Kosten eines Autos betreffen die Anschaffung, weniger als 20% entfallen auf Benzinkosten.
“Meine” Autos sind immer top-gepflegt, haben fast nie mehr als 30 000 km und v.a.: ich muss mich nicht um sie kümmern. Sie sind da, wenn ich sie brauche, ein grösserer Kombi, wenns um Transporte geht, meist ein sparsamer Kleinwagen, und wenn mich die sommerliche Lust packt, auch mal ein Cabrio.Ob Skiträger, Kindersitz oder Ketten im Winter. Alles wird ohne Zusatzkosten angeboten.
Ferdinands gibts ganz viele in der Stadt.Fast jeder hat einen in der Nähe. Einige sind sogar noch deutlich billiger.Viele Autohändler bieten so nebenbei, auch aus steuerlichen Gründen Leihwagen an.
Ferdinand ist das traditionelle Angebot;
“Carsharing” ist die vielleicht zeitgemässe technologisch anspruchsvolle Alternative.
Carsharing heisst in Wien:
80 Autos stehen an 45 Standorten.
Man meldet sich für ein Auto entweder per internet oder über eine 24 Stunden hotline an, und reserviert ein Auto.
Eine persönliche elektronische Karte sperrt das Auto auf, man entnimmt den Autoschlüssel aus dem Handschuhfach, fährt und stellt es zum vereinbarten Zeitpunkt wieder zurück.
Das Bahnland Schweiz zeigt uns, wie die Zukunft aussehen kann.
In Österreich hat das Unternehmen “carsharing” 15 000 Mitglieder, in der Schweiz bereits 150 000.
Bei uns sind es österreichweit 100 Standorte, in der Schweiz an die 1000.
Schweizer Know-how soll jetzt auch bei uns Schwung und Wachstum bringen.
Die meisten der österreischischen Carsharing-Kunden kommen über die Kooperation mit der ÖBB sowie den Wiener Linien.
So kostet der “Einstieg” bei carsharing 60 Euro, Besitzer einer ÖBB Vorteilscard zahlen jedoch nur 29 Euro.
Gezahlt wird bei carsharing sowohl nach Zeiteinheit (1 Euro 50 cent je Stunde) als auch je km (38 cent bis 100km, 28 cent ab 100km).
Wochenendtarif: 70 Euro fix sowie 18 cent/km.
Diese Preise beziehen sich auf einen Kleinwagen.
Auch hier zeigt sich: “Autonutzer” ersparen enorm viel Geld gegenüber “Autobesitzern”.
Die Geldersparnis ist augenscheinlich. Ein Miet-oder carsharing-Auto holt man sich dann und nur dann, wenn man es wirklich braucht. Steht der eigene Kübel vor der Tür oder unten in der Garage siegt fast immer der innere Schweinehund. Dann werden auch die kürzesten Strecken mit dem Auto gefahren.
Fragt sich nur, warum das noch immer für so wenige eine Alternative ist.
Gespräche zeigen: Die Hemmschwelle scheint hoch zu sein.
Auto ist nichts Rationales. “Bekomm ich es dann wirklich, wenn ichs brauch?”, die häufige, geradezu änglichste Frage.
Ganz anders jene, die “umgestiegen” sind. “Heut versteh ich nicht, warum ich solange gezögert habe.
Der beste Moment zum “Umsteigen”: wenn das alte Auto kaputt oder verkauft ist, statt einer Neuanschaffung.
Das beste Argument für Urbanisten: Sie gehen doch auch gerne und oft auswärts essen; kaufen Sie sich dafür gleich ein eigenes Restaurant?
meine Mobilitätskolumne im aktuellen falter:
Welches Auto ich persönlich denn fahre, werde ich gar nicht selten gefragt. Je nach Laune lautet die Antwort entweder “habe keines”, oder es folgt eine Aufzählung der von mir benutzten Automarken Audi, VW, Skoda, Fiat, und wenns beliebt auch Mini.
Eigentlich “hab” ich so ca 45 Autos.Denn das heisst heute “autofrei”.
Und “haben” heisst schlicht, sie günstig nutzen können.
Ferdinand besitzt sie rechtlich. Er betreibt seit mehr als 25 Jahren einen kleinen Autoverleih, gleich bei mir um die Ecke.
Alltag heisst Rad, Öffi oder Taxi; aber gelegentlich, gar nicht so selten, am Wochenende, oder für einen Vortrag in den Bundesländern, oder für den Urlaub ist ein Auto einfach praktisch.
Ferdinands Service ist perfekt. Ein kurzer Anruf: “Brauch etwas Kleines fürs Wochenende”, auch wenns ganz kurzfristig ist, und das Auto steht bereit.
“Auto nutzen statt besitzen” ist mein gelebtes Motto seit zehn Jahren.
Es ist unglaublich bequem, spart mir Zeit und Geld.
Kein An- und Abmelden, kein G`scher um Parkpickel, Autobahnvignette, Service, Reperatur, Winterreifen.Und es ist billig:
Das Wochenende (Freitag 18.00 bis montag Früh) kostet 88 Euro für einen Kleinwagen.
Nur Benzin muss extra gezahlt werden.
Wenn man eine Rechnung über das ganze Jahr aufmacht, ist es eigentlich finanziell absurd ein eigenes Auto zu besitzen, wenn man weniger als 10 000 Kilometer fährt.
Denn was beim hysterischen Gejammere über die Benzinpreise völlig falsch eingeschätzt wird: Mehr als 50% der Kosten eines Autos betreffen die Anschaffung, weniger als 20% entfallen auf Benzinkosten.
“Meine” Autos sind immer top-gepflegt, haben fast nie mehr als 30 000 km und v.a.: ich muss mich nicht um sie kümmern. Sie sind da, wenn ich sie brauche, ein grösserer Kombi, wenns um Transporte geht, meist ein sparsamer Kleinwagen, und wenn mich die sommerliche Lust packt, auch mal ein Cabrio.Ob Skiträger, Kindersitz oder Ketten im Winter. Alles wird ohne Zusatzkosten angeboten.
Ferdinands gibts ganz viele in der Stadt.Fast jeder hat einen in der Nähe. Einige sind sogar noch deutlich billiger.Viele Autohändler bieten so nebenbei, auch aus steuerlichen Gründen Leihwagen an.
Ferdinand ist das traditionelle Angebot;
“Carsharing” ist die vielleicht zeitgemässe technologisch anspruchsvolle Alternative.
Carsharing heisst in Wien:
80 Autos stehen an 45 Standorten.
Man meldet sich für ein Auto entweder per internet oder über eine 24 Stunden hotline an, und reserviert ein Auto.
Eine persönliche elektronische Karte sperrt das Auto auf, man entnimmt den Autoschlüssel aus dem Handschuhfach, fährt und stellt es zum vereinbarten Zeitpunkt wieder zurück.
Das Bahnland Schweiz zeigt uns, wie die Zukunft aussehen kann.
In Österreich hat das Unternehmen “carsharing” 15 000 Mitglieder, in der Schweiz bereits 150 000.
Bei uns sind es österreichweit 100 Standorte, in der Schweiz an die 1000.
Schweizer Know-how soll jetzt auch bei uns Schwung und Wachstum bringen.
Die meisten der österreischischen Carsharing-Kunden kommen über die Kooperation mit der ÖBB sowie den Wiener Linien.
So kostet der “Einstieg” bei carsharing 60 Euro, Besitzer einer ÖBB Vorteilscard zahlen jedoch nur 29 Euro.
Gezahlt wird bei carsharing sowohl nach Zeiteinheit (1 Euro 50 cent je Stunde) als auch je km (38 cent bis 100km, 28 cent ab 100km).
Wochenendtarif: 70 Euro fix sowie 18 cent/km.
Diese Preise beziehen sich auf einen Kleinwagen.
Auch hier zeigt sich: “Autonutzer” ersparen enorm viel Geld gegenüber “Autobesitzern”.
Die Geldersparnis ist augenscheinlich. Ein Miet-oder carsharing-Auto holt man sich dann und nur dann, wenn man es wirklich braucht. Steht der eigene Kübel vor der Tür oder unten in der Garage siegt fast immer der innere Schweinehund. Dann werden auch die kürzesten Strecken mit dem Auto gefahren.
Fragt sich nur, warum das noch immer für so wenige eine Alternative ist.
Gespräche zeigen: Die Hemmschwelle scheint hoch zu sein.
Auto ist nichts Rationales. “Bekomm ich es dann wirklich, wenn ichs brauch?”, die häufige, geradezu änglichste Frage.
Ganz anders jene, die “umgestiegen” sind. “Heut versteh ich nicht, warum ich solange gezögert habe.
Der beste Moment zum “Umsteigen”: wenn das alte Auto kaputt oder verkauft ist, statt einer Neuanschaffung.
Das beste Argument für Urbanisten: Sie gehen doch auch gerne und oft auswärts essen; kaufen Sie sich dafür gleich ein eigenes Restaurant?
hört sich
doch nur in der stadt
und in der stadt glaub ich sowieso, dass mobilität leicht verfügbar ist, das große problem ist ja immer noch die situation am land
hier muss etwas investiert werden.