ein wunderbares Fahrrad
von cc am 14.04.2009
Dieses Fahrrad hab ich für den falter getestet:
in 20 Sekunden wirds zum Gepäckstück z.B. für die U-Bahn
nach dem Testen war ich so begeistert, dass ich mir eins gekauft hab.
Hier mein schon von Zuneigung durchsetzter Testbericht:
Betrachtet man die Kajüte eines Segelschiffs oder die Werkstatt eines erfahrenen Zimmermanns, so begreift man die jahrhundertelange Erfahrung, die schrittweise Verbesserung, die zu unglaublich praktikablen und auch schönen Details geführt hat.
Beim Faltrad Brompton (bitte nicht Klapprad, das ist so ziemlich das genaue Gegenteil) sind es keine Jahrhunderte, aber immerhin auch 25 Jahre Erfahrung und schrittweise Verbesserung , die man ihm bei jeden Handgriff, jedem Detail ansieht.
Es ist ganz einfach und in 20 Sekunden zu falten, unsereins braucht noch doppelt so lang, und in ebenso kurzen Zeit wieder fahrbereit zu machen. Es steht sicher und selbstbewusst auf seinem Packträger, der zusätzlich mit kleinen Rädchen ausgerüstet ist, um es dann wie einen kleinen Koffer hinter sich herzuführen.
Sein grösster Vorteil: Die so simple Vervielfachung der Reichweite eines Fahrrads. Täglich zehn Kilometer oder gar mehr zu radeln, dafür gibts zwar einige bewundernswerte Aficionados, aber es schränkt ein.
Mit dem Brompton schrumpft die Distanz: Geradelt wird zur nächsten U- oder S-Bahn, und unbeschadet der Beförderungsbedingungen für Räder das Brompton gefaltet, hineingetragen und neben den Sitz gestellt.An geeigneter Stelle ausgestiegen, aufgefaltet, und los gehts.
Weitere Vorteil: fast perfekter Diebstahlsschutz, und das ohne Schloss. Denn genausowenig, wie man seinen Laptop vor der Türe anhängt, wird das Brompton überall mit hingenommen. Jetzt wo wir die Sonne in Schanigärten geniessen, einfach das hintere Rad vorklappen (ca 3 Sekunden) und schon steht das verkleinerte Brompton ganz selbstbewusst neben unserem Sessel.
Wäre es nicht als Produkt schon überzeugend genug, seine Geschichte ist wunderbar.
Der heute 62 jährige Londoner Andrew Ritchie, studierter Techniker und in jungen Jahren als Landschaftsgärtner tätig, begann 1976 sein erstes Faltrad zu entwickeln, das was erhältlich war, schien ihm zu umständlich. In seinem Schlafzimmer stellte er den ersten Prototyp her.; der derauffolgende Versuch Geld für eine Unternehmensgründung aufzutreiben schlug mehrfach fehl. Es wäre doch absurd, ausgerechnet in England, wo eine Fahrzeugfertigung nach der anderen schliessen musste, eine Fahrradproduktion zu starten. Ritchie glaubte jedoch an seine Vision. Und stellte weiter Einzelstücke her, schlicht vorfinanziert von jenen, die es wollten. Aus dem Fenster seines Schlafzimmers überblickte er die Brompton Oratory, eine katholische Kirche, nach der er sein Rad benannte.
Bis heute wird das Brompton von Andrew Ritchie und inzwischen rund 70 Mitarbeitern in London gefertigt.Klar könnte er in Asien billiger produzieren, aber das geht dem Perfektionisten gegen den Strich. Denn nur hier, wo seine selbst täglich mit dem Brompton zur Arbeit fahrenden Angestellten jedes Detail, jede Schweissnaht penibel überprüfen können, sei jene Qualität sicherzustellen, die für ihn das Brompton ausmacht.
Wirtschaftskrise? kennt er nicht. Derzeit werden mitten in London ca 22 000 Falträder hergestellt, immer mehr für den Export, Wartezeiten können vorkommen.
Kauft man ein Brompton (Preis: ab 900 Euro) muss man sorgfältig auswählen. Penibel wird die Schrittlänge gemessen um die Höhe der Sattelstange zu bestimmen. 13 Farben stehen zur Auswahl, vom klassischen Schwarz bis zu Kornblumenblau. Günstiger aber regenanfälliger Seiten-oder technisch ausgefeilter Nabendynamo? Will man besonders leicht laufende Reifen, die jedoch pannenanfälliger sind, oder besonders robuste, jeweils mit oder ohne reflektierende Seitenwände? Zwei, drei oder Sechsgang? Die speziell fürs Brompton entwickelten Taschen sind eine eigene Geschichte.
Jedenfalls empfiehlt es sich, bei der Cooperative Fahrrad in der Gumpendorferstrasse eines der beiden Leih-Bromptons zu testen und sich Tips für den Alltagsgebrauch zu holen. Zum Beispiel, wie man das Brompton die Stiegen hinaufträgt und dabei beide Hände freihält. Oder wie man durch bloss teilweises Einklappen (Lenker bleibt oben) das Brompton zu einem Einkaufswagen umfunktioniert. Oder wie man auf den “easyweels” am Packträger das Brompton schieben kann, ohne sich zu bücken.
Warum das Brompton in London, Barcelona oder Berlin zum Strassenbild gehört, in Wien aber noch nicht, bleibt ein urbanes Rätsel.
und abschliessend: sein Erfinder Andrew Ritchie führt vor, wie einfach es ein- bzw. auszufalten ist;
weitere infos über das Brompton samt links hier
in 20 Sekunden wirds zum Gepäckstück z.B. für die U-Bahn
nach dem Testen war ich so begeistert, dass ich mir eins gekauft hab.
Hier mein schon von Zuneigung durchsetzter Testbericht:
Betrachtet man die Kajüte eines Segelschiffs oder die Werkstatt eines erfahrenen Zimmermanns, so begreift man die jahrhundertelange Erfahrung, die schrittweise Verbesserung, die zu unglaublich praktikablen und auch schönen Details geführt hat.
Beim Faltrad Brompton (bitte nicht Klapprad, das ist so ziemlich das genaue Gegenteil) sind es keine Jahrhunderte, aber immerhin auch 25 Jahre Erfahrung und schrittweise Verbesserung , die man ihm bei jeden Handgriff, jedem Detail ansieht.
Es ist ganz einfach und in 20 Sekunden zu falten, unsereins braucht noch doppelt so lang, und in ebenso kurzen Zeit wieder fahrbereit zu machen. Es steht sicher und selbstbewusst auf seinem Packträger, der zusätzlich mit kleinen Rädchen ausgerüstet ist, um es dann wie einen kleinen Koffer hinter sich herzuführen.
Sein grösster Vorteil: Die so simple Vervielfachung der Reichweite eines Fahrrads. Täglich zehn Kilometer oder gar mehr zu radeln, dafür gibts zwar einige bewundernswerte Aficionados, aber es schränkt ein.
Mit dem Brompton schrumpft die Distanz: Geradelt wird zur nächsten U- oder S-Bahn, und unbeschadet der Beförderungsbedingungen für Räder das Brompton gefaltet, hineingetragen und neben den Sitz gestellt.An geeigneter Stelle ausgestiegen, aufgefaltet, und los gehts.
Weitere Vorteil: fast perfekter Diebstahlsschutz, und das ohne Schloss. Denn genausowenig, wie man seinen Laptop vor der Türe anhängt, wird das Brompton überall mit hingenommen. Jetzt wo wir die Sonne in Schanigärten geniessen, einfach das hintere Rad vorklappen (ca 3 Sekunden) und schon steht das verkleinerte Brompton ganz selbstbewusst neben unserem Sessel.
Wäre es nicht als Produkt schon überzeugend genug, seine Geschichte ist wunderbar.
Der heute 62 jährige Londoner Andrew Ritchie, studierter Techniker und in jungen Jahren als Landschaftsgärtner tätig, begann 1976 sein erstes Faltrad zu entwickeln, das was erhältlich war, schien ihm zu umständlich. In seinem Schlafzimmer stellte er den ersten Prototyp her.; der derauffolgende Versuch Geld für eine Unternehmensgründung aufzutreiben schlug mehrfach fehl. Es wäre doch absurd, ausgerechnet in England, wo eine Fahrzeugfertigung nach der anderen schliessen musste, eine Fahrradproduktion zu starten. Ritchie glaubte jedoch an seine Vision. Und stellte weiter Einzelstücke her, schlicht vorfinanziert von jenen, die es wollten. Aus dem Fenster seines Schlafzimmers überblickte er die Brompton Oratory, eine katholische Kirche, nach der er sein Rad benannte.
Bis heute wird das Brompton von Andrew Ritchie und inzwischen rund 70 Mitarbeitern in London gefertigt.Klar könnte er in Asien billiger produzieren, aber das geht dem Perfektionisten gegen den Strich. Denn nur hier, wo seine selbst täglich mit dem Brompton zur Arbeit fahrenden Angestellten jedes Detail, jede Schweissnaht penibel überprüfen können, sei jene Qualität sicherzustellen, die für ihn das Brompton ausmacht.
Wirtschaftskrise? kennt er nicht. Derzeit werden mitten in London ca 22 000 Falträder hergestellt, immer mehr für den Export, Wartezeiten können vorkommen.
Kauft man ein Brompton (Preis: ab 900 Euro) muss man sorgfältig auswählen. Penibel wird die Schrittlänge gemessen um die Höhe der Sattelstange zu bestimmen. 13 Farben stehen zur Auswahl, vom klassischen Schwarz bis zu Kornblumenblau. Günstiger aber regenanfälliger Seiten-oder technisch ausgefeilter Nabendynamo? Will man besonders leicht laufende Reifen, die jedoch pannenanfälliger sind, oder besonders robuste, jeweils mit oder ohne reflektierende Seitenwände? Zwei, drei oder Sechsgang? Die speziell fürs Brompton entwickelten Taschen sind eine eigene Geschichte.
Jedenfalls empfiehlt es sich, bei der Cooperative Fahrrad in der Gumpendorferstrasse eines der beiden Leih-Bromptons zu testen und sich Tips für den Alltagsgebrauch zu holen. Zum Beispiel, wie man das Brompton die Stiegen hinaufträgt und dabei beide Hände freihält. Oder wie man durch bloss teilweises Einklappen (Lenker bleibt oben) das Brompton zu einem Einkaufswagen umfunktioniert. Oder wie man auf den “easyweels” am Packträger das Brompton schieben kann, ohne sich zu bücken.
Warum das Brompton in London, Barcelona oder Berlin zum Strassenbild gehört, in Wien aber noch nicht, bleibt ein urbanes Rätsel.
und abschliessend: sein Erfinder Andrew Ritchie führt vor, wie einfach es ein- bzw. auszufalten ist;
weitere infos über das Brompton samt links hier
900?
Vielleicht wird es ja noch ein bisschen kostengünstiger durch höhere Stückzahl, bis ich mein Studium fertig habe :)