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Pensionisten als 5.Sozialpartner? Gründe für mein NEIN

Die koalitionären Pensionistenvertreter Khol und Blecha wollen vieles für ihre Klientel.
V.a. sie als 5 Sozialpartner etablieren.
Das hat mich ziemlich aufgeregt, und ich hab auf mich twittermäßig auf 140 Zeichen darüber alteriert.
Zu meinem großen Erstaunen haben einige zurückgezwitschert sinngemäß mit der Botschaft:No hallo, ist doch ganz OK diese Forderung, wollen halt auch mitreden, die Pensionietn, wie es denn um mein Demokratieverständnis bestellt sei.

Gut, auf 140 Zeichen kann man schlecht argumentieren, dafür gibts einen blog.

Deswegen halte ich es für absurd und schädlich, "die Pensionisten" zum 5. Sozialpartner zu befördern:


1.) Interessen junger Menschen werden immer mehr vernachlässigt.
Klar: denn bereits 50% aller Wahlberechtigten ist 50 plus.
2.)Bildung wird politisch vernachlässigt, Jungendliche werden immer stärker in präkere Beschäftigungsverhältnisse abgedrängt, weitgehend ohne soziale Absicherung, und oft zu "Hungerlöhnen".
Da es sich um geburtenschwache Jahrgänge handelt, sind diese Fragen für SP/VP, die stark bei Pensionisten punkten, und extrem starke Pensionistenvereinigungen haben kaum ein Thema. Auch nicht für die Sozialpartner, weil diese ja jene vertreten, die “drinnen” sind im System.Sozialpartner verteidigen auch I deren Privilegien, zulasten derer die “draussen” sind. Gutes Beispiel: Journalisten mit KV versus junger als "freier” Mitarbeiter.
3.) Wozu sind Sozialpartner da/entstanden? es sind die Beteiligten des Produktionsprozesses, und sollen Konflikte lösen (Lohn, Arbeitszeit etc.), die unmittelbar in diesem Prozeß entstehen.
Tatsächlich leisten sie der Entdemokratisierung Vorschub, indem sie Entscheidungen arrogieren (Energie/Umwelt/allgem. Steuerfragen) die eigentlich ins Parlament (DAS ist die Vertretung "des Volkes") gehören. Übrigens: Vollsvertreter sind gewählt. Sozialpartner wenn, dann nur sehr mittelbar.
4.)Schon jetzt werden über immense Staatsschulden die heute Jungen über Gebühr belastet. Denn sie werden zurückzuzahlen haben, was heute ausgegeben wird. Z.B. steigende Zuschüsse zu heutigen Pensionen. Denn: das tatsächliche Pensionsantrittsalter liegt bei 59 (bei Männern,58 bei Frauen) obwohl die Lebenserwartung steigt und steigt (was für sich genommen ja wunderbar ist).
Diese laufend steigenden Pensionsausgaben auch des Staates finanzieren heute schon die Jungen, obwohl sie wissen, dass sie "diese" Leistungen niemals erhalten werden
5.) Pensionsvertreter als 5. Sozialpartner ist doppelt fatal: Es fördert die weitere Entdemokartisierung: Entscheidungen werden aus dem öffentlichen Parlament hinter die verschlossenen Türen nicht unmittelbar gewählter "Sozialpartner" verlagert.
Ausserdem zementiert es weiter die Umverteilung zulasten der Jungen.Ein rasches Auslaufen der extrem ungerechten "Hacklerregelung" und das unvermeidliche und auch wünschenswerte Ansteigen des tatsächlichen Pensionsantrittsalters wird so noch mehr blockiert.
6.) Oder sollen in Zukunft auch Vertreter der "Jugend" Sozialpartner werden? Und dder Arbeitslosen? Und der Auto bzw Radfahrer? Das ist doch verrückt?
7.) Oder sind wir längst verrückt?
Grüner (Gast) - 8. Okt, 22:47

Ja genau,

die Pensionisten gehören entmündigt. Leisten nix und verursachen nur Kosten.

Joseph (Gast) - 8. Okt, 23:19

Stimme dir restlos zu.

Die Pension ist ein Recht, das Menschen während ihrer Arbeitszeit erworben haben. Die solidarische Gesellschaft sorgt dafür, dass es tatsächlich einen sorgenfreien "Lebensabend" gibt.
Der Konsensus darüber ist auch heute nicht in Frage gestellt.
Was hingegen in Frage zu stellen ist: Wie lange denn dieser Lebensabend dauern soll.
Ich meine: Mit steigender Lebenserwartung soll er länger werden, aber nicht LINEAR. Anders gesagt: Für jedes Jahr mehr Lebenserwartung müssen 4 Monate mehr gearbeitet werden.
Das ist nur gerecht, denn man gewinnt pro Jahr 8 Monate dazu.
Gleichzeitig sorgt man mit diesem "Dritteljahr" dafür, dass die Jahr um Jahr "länger" werdenden Pensionen nicht allein auf die Schultern der jüngeren Arbeitnehmer verteilt werden.
Voilà. Einfache Sache. Kann man sicher kommunizieren.
Nur tut das keiner. Warum? Weil Christoph Recht hat: Die Alten haben eine Lobby, die Jungen nicht.
Es wäre absolut verfehlt, der Lobby jetzt auch noch Systemstatus zu verleihen!
sigi (Gast) - 9. Okt, 18:38

Alten als auch die ganz JUngen

haben ein riesen Problem eine Arbeit zu finden!
Wenn z.B. jemand mit 55 Jahren gekündigt wird, hat er kaum noch Chancen am Arbeitsmarkt.
Das Antrittsalter für die Pension zu heben, löst das Arbeitsmarktproblem nicht und wird in Zukunft nur die Arbeitslosenzahlen in die Höhe treiben.

Genauso ist es für die Jungen für den Anfang schwer ohne Erfahrungen einen Job zu finden.
Wolfgang (Gast) - 10. Okt, 13:49

Arbeit

Das Arbeitsproblem ist ja auch ein viel komplexeres. Klar wünscht sich der Staat möglichst viele Leute die arbeiten und Steuern zahlen, wobei er natürlich möglichst wenige davon selbst beschäftigen will. Genauso wünscht sich jede Firma möglichst viele Leute, die von jemand anders bezahlt werden, und daher kaufkräftige Kunden sind.
Es gibt aber nicht genug Arbeit. Wir leben in einer Überflussgesellschaft, in der viele Produkte durch Sollbruchstellen eine künstlich verkürzte Lebensdauer haben, besonders Elektrogeräte (Reparatur bei uns ist teurer als ein neues Produkt aus China), aber auch Autos sind so geplant, dass sie nach 10-15 Jahren unwirtschaftlich werden.
Ich bin der Meinung, dass man das ganze nur so lösen kann, dass man die Wochenarbeitszeit reduziert - dann kann man auch länger arbeiten. Die eventuell kürzere Pension ist halb so schlimm, wenn man dafür eine 4-Tage-Woche hat. Ich will jetzt mehr Zeit haben, um etwas zu unternehmen, nicht dann, wenn ich dazu vielleicht nicht mehr in der Lage bin. Jedes Mal in der Geschichte, als die Arbeitszeiten weiter beschränkt wurden, wars gut für die Menschen - und jedes Mal hat "die Wirtschaft" gejammert. Mit 35h würden wir alles erledigen können, was so anfällt, ich denke, dass auch 32h recht bald möglich wären. Mehr Entspannung könnte auch vielen Leuten mit Burnout-Syndrom oder Haltungsschäden helfen.

Ach weisst Du: früher wollten mal die Bauern ein Verfassungsgesetz dass Sie als Erhalter des Nährstands aufrechterhalten werden müssen.
Jeder Gruppe hat immer mal eine (für Sie) faszinierende Idee.
Es wird fast nie was draus.

Demokratie darf nicht erst mit 16 beginnen

7.) Ja!

Über ausreichende demokratische Gewichtung braucht sich die ältere Generation (der wir auch bald angehören werden) keine Sorgen machen.

Zwar etwas OT, gehört aber m.E. dazu:
Ich plädiere als Gegengewicht zur demographischen "Kopflastigkeit" die Einführung eines "Familienwahlrechts", sprich Kinder bekämen in irgendeiner Form ein passives Wahlrecht.

Es hat ja auch (richtigerweise) noch niemand gefordert, Demenzkranken ab 100 Jahren das Wahlrecht abzuerkennen. Warum sollen die Interessen von Kindern und Babys nicht auch entsprechend ihrer demographischen Präsenz demokratisch abgebildet werden?

Wolfgang (Gast) - 9. Okt, 14:43

"passives Wahlrecht" würd ichs nicht nennen.

Sowas hast du, wenn du kandidieren darfst.
a.m. (Gast) - 12. Okt, 20:40

Das würde aber so ausarten, dass manche Erwachsene eigentlich zwei Stimmen bei der Wahl haben und es so gegenüber Singles diskriminierend wäre. Schließlich haben die Eltern sehr viel Einfluss was die Meinungsbildung und -prägung von Kindern anbelangt.
hp (Gast) - 9. Okt, 08:16

Ihre Aufregung ist mir zu eindimensional

1. Von einer Interessensvertretung erwarte ich, dass sie auch Interessen vertritt.
2. Zu den demokratiepolitischen Bedenken wäre dann aber auch noch hinzuzufügen: wie demokratisch ist das Lobbying der Wirtschaft (besonders wenn es NICHT öffentlich passiert!) und wie demokratisch ist die Nichtoffenlegung von Parteienfinanzierungen.
3. Dass der Generationenvertrag im neolibealen Wirtschaftsdenken keinen Platz hat, weil keiner daran verdienen kann ist nicht verwunderlich. Ich wundere mich aber, dass auch von den Grünen ständig der Generationenvertrag madig gemacht wird (und die Generationen gegeneinander ausgespielt werden), aber man nichts dabei findet, dass Versicherungskonzerne und Finanzdienstleister bei der Privatpensionsvorsorge mit öffentlichem Geld gefördert werden.
5. Von den kleinen Pensionisten mehr Rücksicht und freiwilligen Verzicht zu verlangen, wenn gleichzeitig die Rettungsmilliarden für Banken den Handlungsrahmen des Staates enorm einschränken und diese Banken nun wieder genauso verantwortungslos weitermachen wie vorher, weil sie wissen, dass sie von der Politik als so "systemrelevant" bewertet werden, dass ihnen gar nichts passieren KANN und für die Verluste wieder die dummen Steuerzahler (übrigens auch die Jungen) blechen werden, ist blanker Hohn.
4. Dass die Pensionisten schon 50% der Wahlberechtigten ausmachen ist ein bequemes Argument, aber dass es den Parteien (außer der untergriffigen FPÖ) nicht gelingt, die Jungen zu motivieren an demokratischen Entscheidungen aktiv teilzunehmen, ist ein Armutszeugnis für die Politik. Lobbying kann kein Ersatz für demokratische Wahlen sein!

Waltraut Antonov - 9. Okt, 08:38

lieber christoph, meines erachtens bist du in die populismusfalle getappt. ich habe versucht, in meinem blog aufzuzeigen, warum: http://waltrautantonov.twoday.net/stories/boese-alte/main.
und ich freue mich auf eine interessante, wichtige debatte!

Wolfgang (Gast) - 9. Okt, 10:21

Populismus trifft auf Populismus

Die armen Mindestpensionisten werden doch gezielt missbraucht, um die Pensionen prozentuell zu erhöhen (sprich: die in Ihrem Blog angeführten Reichen bekommen eine dickere Erhöhung als die Armen).

Und während viele vor allem junge Österreicher ohne KV angestellt werden, wird Ihnen teilweise sogar von der Politik (!!) nahegelegt, privat vorzusorgen, weil die staatliche Pension in 40 jahren eh nicht reichen wird. Also doppelt zahlen, bei sinkenden Reallöhnen.

Noch schlimmer war nur die Pflegedebatte. Da versucht man krampfthaft, die 24h-Pflege zu legalisieren. Das sind Arbeitsverhältnisse, die in einem hoch entwickelten Staat einfach nicht legal hinzubekommen sind, außer man finanziert vier Vollzeitäquivalente pro zu pflegender Person.

Aber wenns um die Wählerstimmen von Pensionisten geht, versucht man natürlich, da irgendwas zu machen, anstatt mal klipp und klar zu sagen, dass das um nichts besser ist, als Schwarzarbeit am Bau.
waltraut (Gast) - 9. Okt, 10:56

genau darum geht es mir:

nämlich zu verhindern, dass die reichen noch mehr bekommen und die armen weniger. ich will nicht, dass die mindestpensionen als argument für die erhöhung ALLER pensionen dienen. ich will, dass die schere zwischen reich und arm unabhängig vom alter geschlossen wird. also: ich will, dass mindestpensionen erhöht werden, auch um die geforderten 1,9%, dass aber z.b. eine obergrenze eingezogen wird, bis zu der die erhöhung greift. oder dass die erhöhung gestaffelt wird, z.b.
was die arbeitsverhältnisse betrifft, stimme ich ihnen zu. anstellung ohne kv, private vorsorge, legalisierung zweifelhafter arbeitsverhältnisse - all das ist höchst hinterfragenswert und muss sicher ernsthaft diskutiert werden.
hp (Gast) - 9. Okt, 11:22

@Wolfgang

Ihr erstes Argument stimmt in der derzeitigen Debatte aber nicht. Es sollen nur die kleinen Pensionen prozentuell erhöht werden, die größeren Pensionen sollen eine Einmalzahlung erhalten, die bei späteren Erhöhungen nicht mitberücksichtigt wird (gestern Mittagsjournal Khol-Interview). Das wird seltsamerweise in den meisten Medienberichten verschwiegen.
Will man die Pensionsdebatte anheizen?
One Brick (Gast) - 9. Okt, 17:25

Ich seh die Populismusfalle nicht.

In dem Beitrag ging es unter der Überschrift, was von der Forderung der Pensionistenvertreter Blecha und Khol neben Arbeiterkammer, Landwirtschaftskammer, ÖGB und Wirtschaftskammer zum 5. Sozialpartner aufzusteigen zu halten ist. Weiterführend um die Frage, ob Pensionisten als Gruppe ausreichend politischen Einfluss haben. Auc diese Fragen kann man klare Antworten geben ohne sich gleich Populist nennen lassen zu müssen, selbst wenn die Antwort dergestalt ausfällt, dass die Interessen der Pensionisten sicherlich nicht unterrepräsentiert sind.

Wenn Du die Frage, ob die Pensionisten jetzt 1,5 oder 1,9% Erhöhung erhalten sollen diskutieren willst, gehört das unter eine andere Überschrift. Und da hast Du ganz recht, wenn Du beanstandest, dass gerade Blecha und Khol als Empfänger von Pensionen, die nur ein Top-Manager als Aktivbezug erreicht, schlecht als Vertreter aller Pensionsempfänger gelten können.

Du wirst auch hier kaum jemanden finden, der zwar der Ansicht ist, dass die Pensionisten nichts in der ausserparlamentarischen Sozialpartnerschaft zu suchen haben, und gleichzeitig den Mindestpensionisten eine 1,9% Erhöhung neidet.

Daher, liebe Waltraud Antonov, lassen wir die Populismuskeule besser ruhen.
waltraut antonov (Gast) - 9. Okt, 20:57

@one brick

doch. für mich ist es populistisch, wie christoph chorherr die alten als last für die jungen darstellt. es geht nicht um jung oder alt. es geht um arm oder reich, unabhängig vom alter. es gibt reiche und alte junge, es gibt reiche und arme alte. und die frage ist nicht, wieso die armen jungen die reichen alten finanzieren müssen, sondern die frage ist, wie eine umverteilung von armen zu reichen möglich ist - unabhängig vom alter.
mit argumenten, die alte als last für die jungen darstellen, werden generationen gegeneinander ausgespielt, die in wirklichkeit aufeinander angewiesen sind.
und was wirklich diskutiert werden muss, ist, wie wir - alle miteinander - bezahlte und unbezahlte arbeit gerechter verteilen können, wie wir also arbeitszeit teilen können - quer durch alle generationen, wie wir die bezahlung für die arbeit gerechter machen können - auch quer durch alle generationen. und dann natürlich, wie wir pensionen gerecht gestalten können. das sind immens wichtige fragen, und da ist es kontraproduktiv den eindruck zu erwecken, die alten seien schul und eine last für die jungen.
One Brick (Gast) - 10. Okt, 14:36

"sondern die frage ist, wie eine umverteilung von armen zu reichen möglich ist - unabhängig vom alter. "

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Verhältnis Einzahler vs. Bezieher des Pensionssystems in Richtung Bezieher verschoben.

Während es 1970 noch 1,4 Millionen Pensionsbezieher gab, sind es heute 2,2 Millionen - 50% mehr! Im selben Zeitraum hat die Gesamtbevölkerung aber nur von ca. 7,5 auf 8,3Mio zugenommen - das sind nur ca. 10%. Mit einem Wort: die einzig wachsende Bevölkerungsgruppe sind die Pensionisten.

Ganz unabhängig von der Verteilungsfrage arm/reich gibt es hier auch einen objektivierbaren Konflikt Einzahler/Bezieher und damit Jung/Alt. Aus dem Versuch, dieses Konfliktpotential wegzuignorieren kann kein Lösungsansatz entwickelt werden, er stellt damit die Basis für eine zukünftige Radikalisierung des Konflikts dar. Da hilft auch kein Ablenken auf andere Bereiche wie die Arbeitsverteilung wobei die von Dir angedeuteten "Lösungsansätze" (Arbeitszeit gerechter verteilen etc.) eine Aussicht auf Umsetzbarkeit vermissen lassen.
waltraut antonov (Gast) - 10. Okt, 16:57

arbeit umverteilen

ich glaube schon, dass es hier auch umsetzbare lösungsansätze gibt. wenn wir genauer hinschauen, werden wir ja feststellen, dass auch die pensionsbezieherInnen viel unbezahlte arbeit leisten: sie pflegen ihre angehörigen, sie kümmern sich um kinder und enkelkinder, sie unterstützen sie, sie betreuen sich auch gegenseitig. das heisst, mit dieser unbezahlten arbeit ersparen sie dem staat auch geld. wo wird denn das gewertet?
zur arbeitsverteilung: du meinst, die von mir angedeuteten lösungsansätze - arbeit gerechter verteilen - lassen eine aussicht auf umsetzbarkeit vermissen. vielleicht hast du recht - aber nur, wenn wir immer im bestehenden system denken, nicht über den tellerrand schauen und nicht bereit sind, neuland zu betreten. versuchen wir doch einen schritt hinaus aus dem bestehenden system, von dem wir ohnehin annehmen, dass es uns nicht weiterbringt! und dann haben wir zwar keine lösung, die schon morgen die welt ändert, aber zumindest wieder optimistischere perspektiven auf die zukunft. können wir uns darauf einigen?
Thomas Pöll (Gast) - 9. Okt, 08:56

Stimme vollkommen zu

Da haben Sie völlig recht, Herr Chorherr.
Die Problematik liegt generell in der Abschottung von Interessensgruppen, die sich dem "Zugriff" der berühmten "Menschen" entziehen. Wenn man das mit den IGs konsequent verfolgt, braucht man ohnedies keine demokratischen Institutionen (vom Gedankengut reden wir nicht einmal) mehr, sondern nur mehr demographische.

One Brick (Gast) - 9. Okt, 09:17

Ich finde es ganz lustig von den Oberpensis in einem Atemzug den im profil recht reisserisch vorgetragenen Gerontokratie-Vorwurf als Hirngespinst von Journalisten abzutun und anschliessend mehr Macht durch Aufnahme in die prädemokratische Machtzentrale "Sozialpartnerschaft" zu verlangen.

Von der Systematik der Sozialpartnerschaft haben sie dort nichts verloren, genausowenig wie Kinder und über mangelnden Einfluss brauchen wir uns wirklich keine Sorgen zu machen.

sigi (Gast) - 9. Okt, 18:34

Sozialpartner schaffen friedliches Klima!!!

Das Parlament als auch die Regierung ist gut beraten, wenn sie die Sozialpartnerschaft nicht über Bord werfen, denn sie lösen tatsächlich Konflikte und können auch mehr lösen, als es jemals das Parlament oder die Regierung zwischen den Interessen tun können.

Pensionisten kann man durchaus in die Sozialpartnerschaft integrieren, sie werden nämlich von niemanden in der Sozialpartnerschaft vertreten.

Die Jungen werden ja über die Arbeiterkammer bzw. Wirtschaftskammer unterstützt und dort vertreten.

--------------------------

und zum Thema Pensionserhöhung:
eine Pension bis zu 2000 EUR sollte sehr wohl von den 1,9% profitieren. Alle anderen Pensionen sollten 0% erhalten.
Ja es geht um Umverteilung. Kleinere Pensionen sollen besser gestellt werden. Die Pensionisten mit höheren Pensionen sollen Abstriche machen oder gleich bleiben.
Und in Zukunft sollte man Maximalpensionen einführen, d.h. egal ob Mangager, Politiker oder Arbeiter: vom Staat sollte es eine indexgebundene Maximalhöhe von Pensionen geben, sonst ist das Pensionssystem nicht mehr finanzierbar in Zukunft. Es kann ja nicht sein, dass der Staat Luxuspensionen auszahlt z.B. >5.000 EUR netto und Mindestpensionisten sich dafür das Leben nicht mehr leisten können.

teacher - 9. Okt, 21:05

Danke

Ich bin froh, wenn sich ein etablierter Politiker für Jugendliche und Kinder einsetzt.
Vergessen wir nicht: Wir zahlen weltweit die besten Pensionen - die besten Verhältnisse für Schule und Unis haben wir bei weitem nicht.
Die heutigen Pensionisten nehmen wesentlich mehr aus der Solidaritätskassa heraus als sie eingezahlt haben. Das ist gegenüber der nächsten Generation einfach schäbig und unverantwortlich.
Aber 2 Mio Pensionisten wählen ... Kinder nicht.
Ich bin mir sicher, dass viele Pensionisten sogar verstehen würden, wenn man eine Pensionserhöhung heuer ganz aussetzen würde.

sigi (Gast) - 10. Okt, 20:45

aber nicht für Mindestpensionisten!
die können sich auch jetzt schon sehr knapp das Leben leisten. Wohnung, Strom, etc. wird auch immer teurer,...
Tom Schaffer (Gast) - 10. Okt, 11:56

was gewichtiges hast du vergessen:

8.) sozialpartnerschaft hat mit demokratie jetzt nicht wirklich was zu tun.

a.m. (Gast) - 12. Okt, 20:28

seh ich ein bißerl anders.
lt. Wiki: "Der Begriff Sozialpartnerschaft bezeichnet ein kooperatives Verhältnis von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden (Sozialpartner) mit dem Ziel, Interessengegensätze durch Konsenspolitik zu lösen und offene Konflikte einzudämmen."
Schon alleine, dass die betroffenen (!) "Parteien"/Sozialpartner (Vertreter der Menschen) an einen Tisch eine gemeinsame Lösung ausarbeiten, ist sogar demokratischer als je der Parlamentarismus hier in Österreich, wo die Parteispitze das Stimmverhalten seines Stimmviehs (Abgeordneten) bestimmt. Und nur weil Politiker einmal in 5 Jahren gewählt worden sind, ist das System deswegen nicht demokratischer!

Die Sozialpartnerschaft ist ein wichtiges Instrument, um Konflikte zu lösen, die unter anderem oder vielleicht sogar vorwiegend Politiker erzeugen, weil sie durch Kasterldenken die Realität aus den Augen verlieren und nur mehr abgehoben in den Wolken schweben.

Aber grundsätzlich wäre nichts einzuwenden, wenn man die Sozialpartnerschaft neu gestaltet und sie modernisiert, und auch für Kritiker demokratischer macht.
Doris (Gast) - 10. Okt, 21:47

Lieber Christoph!

Tatsache ist, daß Du ab einem bestimmten Alter - Frauen früher als Männer - praktisch entmündigt wirst. Nicht nur daß man auch bei den Grünen praktisch sein passives Wahlrecht verliert und mitsamt seiner in einem langen Leben erworbenen Kompetenz ins Altenteil übersiedelt wird. Viele möchten länger arbeiten, es fehlen aber die entsprechenden Jobs und auch die Arbeitszeitmodelle für Ältere.Einer Gruppe von künftig 30 % der Bevölkerung wird auch die Kreditwürdigkeit abgesprochen, ganz abgesehen von unzählichen alltäglichen Diskriminierungen. Und da meinst Du, daß es keine adäquate Interessens-Vertretung braucht? Daß diese etwas demokratischer aussehen müßte, als Khol und Blecha sich vorstellen, ist klar. Den Grünen SeniorInnen ist auch klar, daß Interessensvertretung nicht heißt, die Generationen gegeneinander auszuspielen. Wir nehmen unsere Verantwortung gegenüber der Jugend ebenso wahr, wie wir erwarten können, daß wir als wertvoller Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden.

a.m. (Gast) - 12. Okt, 20:35

wie aus meinem Mund gesprochen, bezüglich den Diskriminierungen von älteren Menschen.

Nur würd ich die Pensionisten trotzdem nicht in die Sozialpartnerschaft geben; sie haben bereits eine Interessensvertretung. Es geht nur mehr darum, sie auch mehr in den Prozess von Verhandlungen einzubinden, sie anzuhören, usw.

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