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Ausländer:Ach, die Zahlen

Wahrscheinlich ist es ein frommer Wunsch-aber zumindest einen Versuch ist ist wert:
Die Integrationsdebatte möge "auch" mit rationale Argumenten geführt werden.

In diesem Zusammenhang ärgern mich jedesmal jene - auch in sog "aufgeklärten" Medien- Statistiken, welche den Problembereich Schule-Sprachkenntnisse-Ausländeranteil so illustrieren:
Wie hoch ist der Anteil der Schüler/innen mit nicht-deutscher Muttersprache?
Denn dieser ist in Wien hoch:46,5% in den Volksschulen, 55,4% in den Hauptschulen (aber nur 15% in der ASHS Oberstufe).

Mein zentraler Einwand: Dass jemand nicht deutsch, sondern türkisch, ungarisch oder Englisch als Muttersprache hat, sagt gar nichts über seine Deutschkenntnisse.
Meine grünen Kolleg/innen im Gemeinderat Maria Vassilakou, Alev Korun und Marco Schreuder sprechen fliessend Deutsch, haben jedoch griechisch, türkisch sowie holländisch als Muttersprache.
Ausser Deutsch eine andere Sprache als "Muttersprache" zu haben ist kein Problem sondern eine Chance .
Zum Problem wird es dann, wenn Deutsch nicht gekonnt wird.

Und wenn in eine Volksschulklasse eine grosse Anzahl unter diese Gruppe fällt, dann stellt das ein Problem dar, auf das reagiert werden musss.
V.a. mit ausreichend qualifiziertem Personal, um das Deutschlernen zu ermöglichen.
Sieht man sich diese Zahlen an, jene der Schüler/innen die schlecht Deutsch können, dann sieht das Bild völlig anders-weit weniger "berohlich" aus:
Volksschule: 16%
Hauptschule: 6%

Und schaut man noch genauer hin und betrachtet die Verteilung auf die einzelnen Schulstufen, so fällt auf, dass der Anteil jener, die nicht Deutsch können von Jahr zu Jahr deutlich fällt:
Von 4850 (das ist mit rund einem Drittel noch sehr hoch) Schülern im der ersten Kasse auf 677 in der vierten Klasse Volksschule.
Nun bin ich wahrscheinlich unverdächtig, ein Loblied auf die Wiener SPÖ zu singen, indem die Integration offenbar nicht so schlecht funktioniert (und in der Tat gibt es noch sehr viel zu verbessern, und in einigen - wenigen - Schulen sind die Probleme nach wie vor gross- hier müsste deutlich mehr gemacht werden)
Tatsache ist jedoch:
*)Das Problem ist quantitativ weitaus geringer, als rechte Parteien es gerne hätten
*)Lehrer/innen v.a in Volksschulen leisten beachtliche Integrationsarbeit und der Erfolg (Sprachkenntnisse werden besser) ist messbar
*) Mit verhältnismässig überschaubaren Mehrkosten (zusätzliche Sprachlehrere/innen, etc.)liesse sich dieser Erfolg noch deutlich steigern.

Abschliessend:
Die hohe Zahl von Kindern nicht deutscher Muttersprache zeigt jedoch eines: Wien ist längst eine multiethnische Stadt geworden.Und das politische Bewusstsein hinkt der Realität weit hinterher.
Zeit also, aus dieser Vielsprachigkeit die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorteile zu lukrieren.
thomasl (Gast) - 7. Aug, 17:08

Woher stammen die Daten der Schüler/innen die schlecht Deutsch können ?
Wie definiert sich schlecht ?

LG
Thomas

cc - 7. Aug, 17:54

Datenquelle

die Daten stammen vom Wiener Stadtschulrat und werden u.a. erhoben, um der Sprachförderbedarf festzustellen.
c.c.
nömix - 7. Aug, 19:02

Zeit also, aus dieser Vielsprachigkeit die gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Vorteile zu lukrieren.


Welche, zum Beispiel?

thomasl (Gast) - 7. Aug, 19:12

Danke für die Info.

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