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Haben wir genug Holz?

Holz wird knapp liest man immer öfter.
Aber auch: es wächst in Österreich mehr Holz nach, als genutzt wird.
Weil der nachwachsende Rohstoff Holz eine zentrale Säule der Energiewende ist, ist die Antwort auf diese Frage ziemlich wichtig.
Was also stimmt jetzt?

Nachfolgende Bilder (sorry für die nicht optimale Qualität der Auflösung) sollen die Frage anhand von Fakten beantworten.
Gratulation der Energieagentur für die immer hervorragenden Publikationen.

1. Es stimmt, es wächst in Österreich deutlich mehr Holz zu als genutzt wird. das zusätzliche Potential ist beträchtlich.

holzzuwachs

betrachtet man die letzen Jahrzehnte, so hat der gesamte Waldbestand deutlich zugelegt.Kurz gesagt: Heute gibts deutlich mehr "Holz im Wald" als z.B. vor fünfzig Jahren. Das hat u.a. mit der Aufgabe vieler Almen, und dem über Jahrzehnte sinkenden Holzpreis zu tun. (der erst jüngst wieder zulegt)

waldwachstzu

2. Erstmals seit Jahrzehnten steigt die Holznachfrage beträchtlich. Nicht nur in der Papier- und Zellstofferzeugung, sondern v.a. durch energetische Nutzung (Wärme und Stromerzeugung), wobei die berühmten Pellets (gelbe Leiste) nur einen verhältnismässig kleinen Anteil haben.

zukunftbrennstoffholz

3. Steigende Nachfrage trifft kurzfristig auf deutlich sinkende Importe (weil viele österr. Sägewerke in unseren Nachbarländern investiert haben) und das bisher importierte Holz jetzt dort verarbeitet wird, und bei uns fehlt. Darin liegt der Hauptgrund der derzeitigen "Holzknappheit"

4. Die Hauptschwierigkeit, relativ kurzfristig den Holzeinschlag deutlich zu erhöhen, liegt in der extrem kleinteiligen Eigentümerstruktur der Wälder.
Während "die grossen" Waldbesitzer nahezu den gesamten Zuwachs auch nutzen, lassen die vielen "kleinen" , davon gibts über 150 000, das Holz ungenutzt im Wald.

waldstruktur

holzzuwachsgroesse

Die Säge und Forstwirtschaft ist gerade dabei, Nutzungsmodelle zu entwickeln, um für diese "Kleinen" attraktive Angebote zu machen, damit wir nicht vor vollen Schüssel Hunger leiden.
Da dieses Thema für die von uns so angestrebte Energiewende von ausergewöhnlicher Bedeutung ist, möchte ich am 13. Sept abends in Wien dazu eine Diskussionsrunde mit Experten machen.
Details hier .
Serles (Gast) - 29. Aug, 13:22

1.) Es gibt ein gemeinsames Projekt der LWKS NÖ + OÖ zzum thema "Elefantengras"

vielleicht noch einen Referenten einladen.

2.) Es gibt Projekte der LWK NÖ zum Thema "Energieweizen"

Ebenfalls LWK NÖ (Präs. Schultes)

3.) Es gibt Voträge in der LW-Schule Tulln zum Thema "Der Landwirt als Energiewirt"

Klaus Kottwitz (Gast) - 5. Sep, 13:03

Europäisches Problem

zumindest in Deutschland haben wir genau das gleiche Problem. Viele Waldbesitzer, die eine kleine Parzelle geerbt
haben , wissen gar nicht daass Sie Wald haben, geschweige denn , was sie damit anfangen sollen.
Dieses Problem wird sich weiter verschärfen. Gute Konzepte zur Mobilisierung fehlen, es geht anscheinend nur die
"Ochsentour" , alle Waldbesitzer irgendwan persönlich zu kontaktieren. Die erste Hürde ist hierbei der datenschutz der
Waldbesitzeradressen. Insgesamt wird die Mobilisierung von Holz im Kleinprivatwald sicherlich lange dauern.

maschi - 5. Sep, 15:21

Ein weiter Weg...

... scheint es aber leider noch zu sein bis zur einigermassen "sauberen" Holznutzung. Der folgende Zeit-Artikel (den ich gesucht habe und erst jetzt wiedergefunden) enthält diesbezüglich ziemlich "starken Tobak" (und ist dabei in Summe keineswegs "holzfeindlich"). So haben Luftmessungen in der Umgebung eines Schweizer Dorfes zB ergeben, dass die Feinstaubbelastung aus den dörflichen Holzöfen bereits jetzt 4-6mal höher ist als jene der nahe gelegenen Autobahn. Und dass ein aktueller Pelletsofen angeblich schmutziger ist als ein Dieselmotor OHNE Partikelfilter sollte eigentlich auch zum Nachdenken Anlass geben...

http://www.zeit.de/2006/19/U-Holz_fen_xml

Wäre spannend, zu erfahren, ob Experten dafür bereits Lösungsszenarien sehen...

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