wem nützt das Sitzenbleiben?
von cc am 04.09.2006
Rund 33 000 junge Menschen trifft es:
Das ominöse Sitzenbleiben.
Die "grosse Bildungsreform", die wir nach dem 1. Okt anstreben, wird damit Schluss machen.
Denn: Sitzenbleiben nüzt niemandem, und kostet enorm viel.
Zwischen 300 Mio und beinahe einer Mrd Euro werden die Kosten geschätzt, je nachdem zu welchen "Preisen" die Schulkosten eines Jahres berechnet werden.
Die Alternative heisst sicher nicht "einfach Aufsteigen".
Warum nicht so:
Wer in einem oder mehreren Fächern das erforderliche Jahresziel nicht erreicht, muss dieses einfach im nächsten Jahr (oder auch später) nachholen.
Um z.B. zur Matura anzutreten, müssen alle notwendigen Prüfungen nachgewiesen werden.
Wann diese abgelegt werden, ist ohne Belang.
Die meisten Unis funktionieren so.
Wenn eine Bildungsreform Individualisierung zum Ziel hat, wird auch eine gewisse Zeitautonomie Einzug halten.
"Sitzenbleiben" ist derart demotivierend und teuer, dass es raschstmöglich abgeschafft werden soll.
Das hat überhaupt nichts mit "Leistungsfeindlichkeit" zu tun, wie konservative Politiker immer wieder argumentieren.
Die notwendigen Leistungen sollen und müssen erbracht werden.
Zeitversetzt, wenn erforderlich.
Das eingesparte Geld (es ist ein Vielfaches der Studiengebühren)sollte an den Schulen bleiben, um jene "Individualisierung" zu finanzieren, welche die Alternative darstellt.
Das ominöse Sitzenbleiben.
Die "grosse Bildungsreform", die wir nach dem 1. Okt anstreben, wird damit Schluss machen.
Denn: Sitzenbleiben nüzt niemandem, und kostet enorm viel.
Zwischen 300 Mio und beinahe einer Mrd Euro werden die Kosten geschätzt, je nachdem zu welchen "Preisen" die Schulkosten eines Jahres berechnet werden.
Die Alternative heisst sicher nicht "einfach Aufsteigen".
Warum nicht so:
Wer in einem oder mehreren Fächern das erforderliche Jahresziel nicht erreicht, muss dieses einfach im nächsten Jahr (oder auch später) nachholen.
Um z.B. zur Matura anzutreten, müssen alle notwendigen Prüfungen nachgewiesen werden.
Wann diese abgelegt werden, ist ohne Belang.
Die meisten Unis funktionieren so.
Wenn eine Bildungsreform Individualisierung zum Ziel hat, wird auch eine gewisse Zeitautonomie Einzug halten.
"Sitzenbleiben" ist derart demotivierend und teuer, dass es raschstmöglich abgeschafft werden soll.
Das hat überhaupt nichts mit "Leistungsfeindlichkeit" zu tun, wie konservative Politiker immer wieder argumentieren.
Die notwendigen Leistungen sollen und müssen erbracht werden.
Zeitversetzt, wenn erforderlich.
Das eingesparte Geld (es ist ein Vielfaches der Studiengebühren)sollte an den Schulen bleiben, um jene "Individualisierung" zu finanzieren, welche die Alternative darstellt.
Richtig
Interessant wäre es wohl auch den Einfluß des Sitzenbleibens auf die Klassengrößen zu untersuchen. Wenn den Schülern die Aufstiegsmöglichkeit nicht mehr durch einzelne Fächer verbaut wird, fällt ja schließlich auch der "Rückstau" nach unten hin weg.
Der Erwachsene ist bestrebt seine zusätzliche Belastung (zeitlich, finanziell) so schnell
wie möglich abzuschließen.
Was meinen Sie wie lange ein Schüler, bei Aufhebung der Anwesenheitspflicht, freiwillig
in irgendwelchen Kursen sitzt (die er vielleicht für unnötig ansieht) während seine
Freunde schon frei haben und irgendwo rumhängen.
Das Experiment mag vielleicht bei Schülern der Oberstufe (ab 15 Jahren) gutgehen aber
niemals bei 10-14jährigen!
Summerhill...
@maschi
Wieviele eigene Kinder haben bzw hatten sie in der Schule? Ihre Kinder haben immer freiwillig
gelernt? Sie haben kein einziges Mal gehört "die Lehrerin/der Lehrer hat gesagt wir können aber
müssen das nicht machen, also mach ich es nicht"? Ihre Kinder wussten wo sie ihre
Defizite haben, welche Übungen und welcher Umfang/Dauer für sie nützlich sind?
Wenn in einer Klasse ca 1/3 davon lernunwillig ist oder mit dem Lernziel überfordert sind, dann
wird das System der "Freiwilligkeit" in einer heterogen unterrichteten Unterstufe (10-14 Jahren) nicht funktionieren.
Sicher gibt es Kinder, die mit dem Schulsystem wie es in manchen freien Schulen (zb nach Summerhill)
gehandhabt wird, aufblühen .. nur man muss auch akzeptieren und berücksichtigen, dass es
auch Kinder gibt, die mit diesem System nicht können!
Schon in der Volksschule (oder grad dort) sind manche Kinder beim "freien Arbeiten" überfordert
erreichen aber ihr Ziel beim herkömmlichen Frontalunterricht - andere wieder können besser
"frei arbeiten" als nach fixen Vorgaben (Zeit, Umfang) zu arbeiten. Detto MS oder
Unterstufe-Gymnasium, da kommen dann noch weitere Schwierigkeiten dazu ...
Beim Thema "Anwesenheitspflicht aufheben" kommt mir das Schreien ... versuchen Sie mal ihrem Chef
zu sagen "mich kotzt die Anwesenheitspflicht an, ich komm heut nicht" ... etlichen Schülern ists
heut schon egal ob und wann und für wie lang sie in der Schule sitzen - was meinen Sie wird sich
daran ändern, wenn sie dann auch noch die "offizielle Erlaubnis" haben gar nimmer oder noch
weniger am Unterricht teilnehmen zu müssen.
Es wird niemals möglich sein, dass in einer "Gesamtschule" alle Kinder (mit ihren ver-
schiedenen Begabungen, Interessen und Voraussetzungen, den gleichen Bildungsstand am
Ende der Schulpflicht garantiert. DAS GEHT NICHT.
Kinder lernen ständig...
Die Erziehung per Zeitdiktat beginnt im übrigen bei den einfachsten und elementarsten Dingen, wie zB dem immer noch sehr oft praktizierten Zwang zum frühen "Sauberwerden" von Kleinkindern. Die Folge solcher Methoden sind Heerscharen an Menschen, denen die angeborene Lust am Selber-Lernen aberzogen wurde. Und das prägt dann als Massenphänomen vermutlich die Wahrnehmung von Menschen wie Andrea...
Zum Thema "mich kotzt die Anwesenheitspflicht an, ich komm heut nicht": Vielleicht ein Grund, warum sich viele Menschen, die konsequent "zur Freiheit" erzogen wurden, später selbständig machen...? Die brauchen dann nämlich keinen Chef mehr ;-)
Und zur Gesamtschule: Bitte informiert Euch darüber, in wievielen Ländern es das ab 10 Jahren "differenzierte" System überhaupt noch gibt. Sind wir umzingelt von Schulsystemen, die nicht funktionieren?
@maschi