back_top

auch wenn`s mir ziemlich schwerfällt

Muss zum ersten Mal Anerkennung nach Kärnten schicken.
Deswegen.
Das Land möchte die verpflichtende Vorschule einführen.
Per Landtagsbeschluss.
Was man daran erkennt:
Politik hat unglaublich viel mit "handwerklichen" Fähigkeiten zu tun.
Etwas politisch zu wollen, ist das eine.
Den "Riecher", die Fähigkeit, die Chuzpe, die Kraft und die Erfahrung zu haben, dieses Wollen auch umzusetzen ist ein zweites.
Warum macht das nicht die Wiener SPÖ mit ihrer absoluten Mehrheit?
Gerade hier wäre genau das (Stichwort Integration) so wichtig.
Meine These: Sie sind so satt, so selbstzufrieden, so von sich eingenommen, so im Glauben, "wien ist super", dass sie glauben, es nicht nötig zu haben, und ausserdem Krämerseelen sind, denn:
"Warum sollen "wir" das bezahlen.
Haider macht`s einfach.
Seine Motivation ist, vermute ich, weniger eine bildungs- und integrationspolitische, mehr eine taktische: Er ist der, der medial vorkommen möchte, und als "Umsetzer" wahrgenommen werden will.
Ich glaube, ich muss hier nicht meine eindeutige Haltung zu J. Haider darstellen.
Und hoffe sehr, dass er bei den nächsten Landtagswahlen Geschichte sein wird.
Aber: die politische Müdigkeit von VP und SP in der so wichtigen Bildungsfrage ist so himmelschreiend, und Haider zeigt, wie einfach es wäre, das als richtig Erkannte umzusetzen.
maschi - 14. Jun, 12:37

Ein ideales Thema ...

... für Haider. Er kann damit nämlich auch seine "alten" Botschaften transportieren - aber ohne sich von links prügeln lassen zu müssen, sondern sogar im Gegenteil.

Aber ganz egal. Nicht nur in der Politik - aber hier besonders - gilt, dass die Motive des Handelnden relativ uninteressant sind und sein sollten - solange bloss die gewollten Handlungen effektiv stattfinden.

Gérard (Gast) - 14. Jun, 16:08

Warum nicht in Wien?

Ganz einfach: weil es die Wiener SPÖ einfach nicht nötig hat! Sie weiß ganz genau, dass es in Wien...

...mehr Autofahrer als Radfahrer/Fußgänger/Öffi-Nutzer gibt,

...mehr Hundehalter als Eltern gibt,

...mehr Rentner als Schulpflichtige gibt,

...mehr Krone-Leser als Chorherr-Fans gibt,

...mehr Öl-/Kohle-Heizer als Passivhausbewohner gibt,

usw. usw. usw.

Noch Fragen?

PS: es wäre an den Grünen, die in Wahrheit alles andere als tolle Kommunalpolitik von Häupl & Genossen aufzuzeigen (Plakatkampagne zB), aber die Grünen verzetteln sich in 1.000 Details...

leckse - 18. Jun, 12:38

Bei einem Motorisierungsgrad von deutlich unter 400 würde ich wohl kaum von einer autofahrenden Mehrheit sprechen. Das Problem sind eher die Leute die am lautesten aufschreien, wenn es um Einschränkungen geht. Das sind insbesondere ÖAMTC und WKO.
Markus Gansterer (Gast) - 14. Jun, 21:36

Geldfrage

haider kann sich einen schulversuch auf eigene kosten leisten. jetzt, wo er die landesbank verscherbelt hat, ist kärnten ja reich.

nein, im ernst:
es ist klar, dass die gemeinsame schule/neue mittelstufe nur dann funktionieren kann - und das gerade in wien, wo es das größte integrationsbedürfnis gibt - wenn sie genug geld zur verfügung hat. bundesländerweite schulversuche (die ich sehr begrüßen würde), werden scheitern, wenn sie mit den derzeitigen bildungsbudgetmitteln auf die beine gestellt werden müssen. das heißt, ohne den sanktus des vp-finanzministers, können auch die roten länder keine sinnvollen großversuche machen.

beim verpflichtenden vorschuljahr/3. kindergartenjahr ist es wieder etwas anderes. hier gibt es infrastruktur und vergleichsweise geringen finanziellen mehraufwand. aber gerade im kindergartenwesen ist wien ja nicht gerade vorbild, wenn ich das von außen richtig sehe. unverständlich!

teacher - 14. Jun, 21:56

Ich wüsste nicht, was gegen ein Vorschuljahr spricht.
Ich frage mich nur, woher die ausgebildeten Fachkräfte kommen. Schlagartig werden aus Kindergärtnerinnen Lehrerinnen.
Will man hier beweisen, dass eine fundierte, gar akademische Ausbildung für solche Jobs gar nicht nötig ist?

maschi - 15. Jun, 06:48

Laut Kindertagesheimgesetz

von Wien müssen Kindergärten bewilligt werden und stehen unter behördlicher Aufsicht. Dort steht auch, dass ein Kindertagesheim/Kindergarten mit ausgebildeten KindergartenpädagogInnen arbeiten muss, die Ausbildung muss von der Republik Österreich anerkannt sein.

Konkret weiss ich das auch von meinen eigenen Kindern: Jede einzelne Kindergartengruppe muss von einer "KindergartenpädagogIn" geleitet werden, HelferInnen dürfen nur zusätzlich herangezogen werden.

Damit will ich nicht sagen, dass für eine De-Facto-Ausweitung der Schulpflicht nicht vielleicht zusätzliche Ausbildungsschritte notwendig werden, nur die Dinge ein bisserl zurechtrücken. By the way: Wie stehts eigentlich aktuell um die pädagogische Ausbildung von AHS-LehrerInnen?
cc - 15. Jun, 07:18

Blockade

zwei Anmerkungen zu teacher:
1. drezeit gehen in Wien knapp 90% (die Zahlen sind umstritten) der 5-jährigen in einen Kindergarten.Jene gut 10%, die es nicht tun sind ziemlich exakt jene, die mit "Bildungsferne der Eltern",Sprachprobleme, etc. beschrieben werden.
Genau diese Kinder gehören gefördert.
Nennen wir es meinetwegen "vorschulische Bildung", und sorgen wir dafür, dass zumindest ab 5 Jahren alle einen Kindergarten besuchen. Das wäre schon ein grosser Schritt.
2.Was mir, auch bei sehr engagierten und kenntnisreichen Kritikern unsres Bildungssysytems auffällt ist folgendes: Zu jedem Reformschritt wird argwöhnisch eingemahnt: ja, aber dafür muss doch erst b, c und e gemacht werden, sonst geht das schief.
Bei der Gesamtschule sehe ich das ein.
Aber so richtig es ist, Kleinkindbetreuer/innen (ich wurde belehrt, nicht Kindergärtnerinnen zu sagen) besser auszubilden und auch besser z bezahlen, warum muss das "vorschuljahr", besser, der verpflichtende Besuch eines Kindergartens darauf warten?
Der grosse Wurf, wo schlagartig alles besser wird, den gibt es nicht.
Kluge Massnahmen schritt für Schritt umsetzen, und den nächsten im Auge haben.
Woher kommt diese Murlosigkeit?
maschi - 15. Jun, 07:25

Wenn ich an meine AHS-Zeit

zurückdenke, dann habe ich eine sehr konkrete These dafür, woher die Mutlosigkeit kommt. Ich muss mir nämlich nur vorstellen, ich wäre immer noch dort.

Ich war eigentlich ein guter Schüler. Aber ich habe gelitten wie ein angeketteter und geschlagener Hund...
teacher - 15. Jun, 12:36

Ich sehe gravierende Unterschiede zwischen Kindergarten und Schule, deswegen ist die Ausbildung auch getrennt und unterschiedlich. Ich möchte, dass der Einstieg ins schulische Lernen, besonders bei den vorherrschenden sprachlichen Problemen, optimal gelingt. Dafür brauchen diese Lehrkräfte didaktisches Grundwissen - gebt ihnen mindestens ein Jahr Zeit. Fangen wir vorne an, nämlich die Lehrer dafür auszubilden.
schneckenhaus (Gast) - 18. Jun, 12:52

kindergärtnerinnen?

schön wäre, den berufstitel "kindergartenpedagogIn" zu verwenden. danke...
gtoe (Gast) - 20. Sep, 21:00

Artikel

interessanter artikel zur Geamtschuldebatte:
http://www.blackwell-synergy.com/doi/abs/10.1111/j.1468-0327.2007.00189.x
Der Gesamttext ist leider kosternplichtig. Immerhin stecken im abstract interessante Aussagen.

maschi - 21. Sep, 09:43

Bedeutet wohl ...

... dass eine Gruppe besonders stark benachteiligter Kinder im Schnitt der international real existierenden Gesamtschulen den "Anschluss" uU auch komplett verliert. Und spricht somit dafür, das Thema individueller Förderung in Gesamtschulen besonders ernst zu nehmen und auch vor - temporärer - "Absonderung" schwer benachteiligter Gruppen nicht zurückzuschrecken, wenn der langfristig messbare Erfolg eben dafür spricht.

In Wien existiert zB im Volkschulbereich ein Modell der "Mosaikklassen", mithilfe dessen schwer verhaltensauffällige Kinder mit sechs Jahren aus der Regelschulklasse herausgenommen werden können um in Folge nach drei Jahren Intensivbetreuung (zwei SpezialistInnen für sechs Kinder) mit hoher Erfolgsquote und nur einem Jahr "Zeitverlust" in die dritte Klasse Volkschule zurückzukehren...

Leider stehen solche Modelle immer in Gefahr von ideologisch motivierten Gleichmachern, denen die Wissenschaft eher wurscht ist auch rasch mal wieder demontiert zu werden.

Mail an
Christoph Chorherr

Versuche jedenfalls Mails selbst zu beantworten.

Christoph Chorherr auf Twitter Christoph Chorherr auf Facebook

Meine Tweets

    Aktuelle Beiträge

    10 Jahre später
    strom-gas24.de interessanter Artikel aufgrund des alters....
    timtonne - 4. Okt, 00:52
    Wenn ich mich grad irre,...
    Wenn ich mich grad irre, vergessen Sie den Kommentar...
    la-mamma - 9. Mär, 09:08
    Neue Bauordnung 2018
    In Städten, in Wien zu leben ist beliebt. Seine Bevölkerung...
    cc - 6. Apr, 12:18
    Barrierefreiheit
    Da es ja noch keine öffentlich zugänglichen Text gibt...
    martin.ladstaetter - 6. Apr, 11:20
    Word!
    Martin Schimak - 20. Nov, 12:55
    Deutschland: Ein schlichter...
    Der Anlass für diesen Blogpost ist das Scheitern der...
    cc - 20. Nov, 12:44
    Mehr Chorherrs!
    Lieber Christoph, Du engagierst Dich, übernimmst Verantwortung,...
    Andreas Kleboth - 29. Okt, 10:04
    Interconti
    Ich bin zwar kein grüner aber nun fällt es mir wie...
    WolfgangS - 27. Okt, 15:44
    Am besten alle "unecht-grünen"...
    Am besten alle "unecht-grünen" auch noch rausschmeissen...
    Martin Schimak - 27. Okt, 13:14
    Echt-Grüne...
    fliegen nicht...
    Hans Doppel - 26. Okt, 18:35
    Wer dich kennt,
    wird dir niemals unlautere Absichten unterstellen....
    Erwin Greiner - 26. Okt, 16:00
    Ein besonders krasses...
    ... dafür wie leicht es in der heutigen Medienwelt...
    Martin Schimak - 26. Okt, 14:16

    User Status

    Du bist nicht angemeldet.

    Feeds