Zeit für Sinnvolles
von cc am 04.05.2008
Dieser interessante Blogeintrag von Dieter Rappold hat mich zu meiner aktuellen Pressekolumne angeregt.
Ob ich den letzten Satz wirklich niederschreiben soll, war ein langes Hin und Her.
Dann hab ich ihn doch stehenlassen.
Ob ich den letzten Satz wirklich niederschreiben soll, war ein langes Hin und Her.
Dann hab ich ihn doch stehenlassen.
Der letzte Satz
Der letzte Satz hinterlässt bei mir jedoch einen fahlen Nachgeschmack. Nicht, weil ich den tragischen Anlass für ein Argument missbraucht sähe, das ist legitim. Sondern weil er suggeriert, dass sozial gestörte Jugendliche ein Resultat von zuwenig Beschäftigung von Erwachsenen mit Jugendlichen (oder Kindern) sind.
Das riecht etwas nach konservativer Weltsicht, die "Erziehung" als etwas von Erwachsenen für Jugendliche begreift - mit Konsequenzen wie zuhause festgenagelten Müttern und fehlenden Kinderbetreuungseinrichtungen. (Eine Weltsicht, die ich dir nicht unterstelle.)
Ich verstehe "Erziehung" eher als etwas, das informell im sozialen Raum passiert, der durch die Verkleinerung der Familienstrukturen so nicht mehr existiert. Und als etwas, das vor allem unter Gleichaltrigen stattfindet. Wofür leider oft die Voraussetzungen fehlen, vor allem im frühen Kindesalter.
Beides - die Frage nach der sinnvollen Verwendung freier Zeit und die Frage nach "Erziehung" - sind spannende Themen. Die Verknüpfung der beiden ist m.E. aber ein bisschen an den Haaren herbeigezogen.