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Verkaufts, mei G`wand, I foa in Himmel

meine aktuelle Pressekolumne.
dieter (Gast) - 16. Nov, 22:03

Die Wiener verbrauchten laut VCÖ schon seit Jahren am wenigsten Sprit und auch dieses Jahr ist der Spritverbrauch in Wien am stärksten zurück gegangen, nämlich um 6,9%, während er in Niederösterreich um 6,6% zunahm. (In Salzburg noch mehr, aber das ist wohl auch Tanktourismus)

Ich kann als Radfahrer die SUVs auch nicht leiden. Aber wenn es um den Energieverbrauch und das Klima geht, dann mache ich mir um Wiener SUV-Fahrer keine Sorgen.

Wenn man sich aber die Frage stellen will, wie man die Österreicher auf die zukünftige Erdölverknappung vorbereiten kann, dann sind Wiener SUVs meiner Meinung nach nicht relevant. Die SUV-Fahrer lassen das Drum einfach öfter stehen, bzw. haben ohnehin genug Geld um sich einen spritsparenden Zweitwagen zu kaufen.

[1]http://www.vcoe.at/start.asp?ID=4186&b=92

hannes.s (Gast) - 16. Nov, 22:16

Liebeskummer ?

Wenn wir übers Auto reden, dann reden wir nicht über die Vernunft, sondern über Emotionen, Status usw. usf. Aber auch bei uns wird die Liebe dazu vergehen, eine schöne Geschichte dazu unter http://www.zeit.de/2008/46/DOS-Autos

Aber: die meisten Menschen können nicht rechnen trotz Schule und ökonomisches Denken gibt es in der Schule gar nicht am Stundenplan, also bleiben sie bei den emotionalen Werten. Und damit ist das Auto ja komplett aufgeladen. Wenn man dann mit der plumpen Aufregung wie in Ihrem Kommentar oder der noch absurderen Forderung Ihrer Kollegin Glawischnig, SUVs in der Stadt zu verbieten, kommt, macht man sich bei vielen Menschen nur eines: unbeliebt. Wie sollen sie auch sonst reagieren, wenn die Politik nicht mal zur Kenntnis nimmt, das es sich beim Auto nicht um ein Fortbewegungsmittel, sondern um Emotionen geht?

Sollte man das ändern wollen, muss man den Menschen Rechnen und Ökonomie beibringen. Die Benzinpreise muss man ebenso wie sämtliche Parkgebühren radikal erhöhen. Dann werden sie schon langsam lernen, das es keinen Business Case für ein Auto in der Stadt gibt. Und sie plötzlich wohlhabend sind, weil sie kein Auto mehr haben... Und dann gehört die Stadt wieder denen, denen sie gehören sollte, den Menschen. Und nicht den Autos.

dieter (Gast) - 17. Nov, 00:22

Mit der Erhöhung von Benzinpreisen und Parkgebühren willst du dich etwa beliebter machen? Eva 170PS Glawischnig macht sich ja nur bei SUV-Fahrern unbeliebt. Alle anderen werden moralisch frei gesprochen. (Siehe meine Argumentation dazu im Kommentarbereich zum vorangehenden Blogposting[1]

Wohlhabend ohne Auto? Viele Menschen definieren ihren Wohlstand eben über das Auto und da würde der Wiener Arbeiter sich mit dem Niederösterreicher vergleichen und aufs Land ziehen, wenn er sich in Wien kein Auto mehr leisten könnte. Aus deiner Sicht wäre das überhaupt kein Problem, denn als neuer Speckgürtel-Bewohner hätte er ja nun plötzlich einen "busines case" für das Auto und somit deinen Segen.

Aus ökonomischer Sicht ist unter Bedachtnahme der Autoverliebtheit als Grundmotivation nur zu empfehlen, so wenig wie möglich zu pendeln. Denn mit dem eingesparten Benzin geht sich ein schöneres Auto mit mehr Extras aus.

[1]https://chorherr.twoday.net/stories/5321455/#comments
christoph (Gast) - 17. Nov, 13:53

Beim auto setzt die vernunft aus.

Ich selber hab in den 30 jahren meines Lebens noch nie ein auto besessen. Und meine Autonutzung (ausgeborgter Autos) ist mittlerweile fast 0!
Aber:
Autos sind – wie ich immer wieder erlebe – den leuten einfach nicht auszureden. Natürlich gibt es genug leute die nun „wirklich“ beruflich oder aufgrund der wohnsituation ein auto brauchen. Ich kenne aber viel mehr menschen die ein auto haben, obwohl sie es eben nicht oder nur sehr selten wirklich brauchen und die das auto vor allem auch dann benutzen wenn es nicht nowendig wäre. Es werden einfach viel zu viele fahrten gemacht, die nicht notwendigerweise mit dem auto gemacht werden müssten. (zigaretten holen, etc)

Ich sehe nur einen lösungsweg. Auto fahren durch Parkraumrückgewinnung für die Stadtbewohner, Citymaut, Parkpickerl, Benzinpreis, etc unattraktiver zu machen und alternativen (öffi, rad) zu fördern.

Einige Aussagen die ich in privaten diskussionen erlebt habe.
Ich habs nicht eilig, ich fahr lieber mit dem Auto. (ein kollege auf meinen hinweis, dass man vom Stepphansplatz auf die mariahilferstraße besser mit der U3 fährt)
Die Luft auf den Straßen ist so schlecht. Da fahr ich lieber Auto als Fahrrad.
Ich höre in der früh gerne mein eigenes radioprogramm – das geht nur im auto!
Zwischen den autos, hab ich am fahrrad angst, deswegen fahr ich auch lieber auto!
Etc. etc.
Gegen solche argumente ist man als radfahrer machtlos.

Wolfgang (Gast) - 17. Nov, 22:19

Ich verstehs schon

Das sind aber teilweise sehr gute Argumente. Lieber die Umwelt verschmutzen, als überfahren werden. Lieber im Auto sitzen, als im Regen warten/radeln. Lieber allein sein, als von Karlsplatzlern das Gambrinus draufgeleert zu bekommen.

Die Tatsache, dass Autofahren in Wien absolut nervtötend ist, hält mich allerdings davon ab. Dieselbe Tatsache hält mich übrigens auch davon ab, mein Fahrrad ernsthaft als Verkehrsmittel zu benutzen.
Raphael (Gast) - 19. Nov, 15:21

Die Luft auf den Straßen

Abgesehen vom Zynismus, der in der Argumentation liegt, dass die Luft im Auto besser wäre als im Freien, ist diese Aussage auch nachweislich falsch. Besonders bei Neuwagen oder in Autos, die länger in der Sonne gestanden haben, findet man vermehrt flüchtige Kohlenwasserstoffe (VOC) und Weichmacher (Phthalate), die aus Materialien im Innenraum freigesetzt werden. Die Konzentration kann hier 20-mal so hoch sein wie in stark belasteten Wohnräumen.
http://www.medical-tribune.de/patienten/news/19518/
hope (Gast) - 19. Nov, 17:04

40km/h

Ich denke man könnte dem Problem der immer größern Autos Herr werden wenn man geringere erlaubte Höchstgeschwindigkeiten hätte. Zb. innerhalb des Gürtels flächendeckende 40 km/h Zone.

Mineralölsteuererhöhung und City Maut wären extrem unpopulär und ich glaube auch kontraproduktiv (weil dann mehr reiche Leute fahren und damit SUVs), außer man macht eine Gebührenbefreiung für Autos die bis zur erlaubten Höchstgeschw. emissionsfrei fahren können plus Staffelung nach CO2 Ausstoß.

Aber bei einer großflächigen 40er Zone gebe es nur Gewinner: weniger Gefahr für Fußgänger, Fahrradfahrer könnten auch auf den Straßen sicher mitfahren, Emissionen und Lärm wären geringer, U-Bahnen im Vergleich zum Auto wieder ein Stück schneller und attraktiver und die Autofahrer würden nicht unnötig weiter geschröpft werden (was das große Kontra Argument der Autofahrer bei allen anderen Maßnahmen ist).
Folge: die Lebensqualität in der Stadt würde ein gutes Stück steigen und SUVs wären weniger attraktiv da man bei geringen Geschw. keinen Panzer braucht.

Harald Kosobud (Gast) - 20. Nov, 18:48

Fehler in den Visionen

Als begeisterter Leser dieses Blogs, erlaube ich mir erstmals eine Anmerkung zu machen. Viele der Kommentatoren erscheinen mir grüne Puristen oder intellektuelle Vieldenker zu sein. Das ist absolut okay, aber in all den lesbaren Geistesblitzen fehlt mir doch ein Fünkchen Realität.
Vorstellungen in einem Blog darzulegen ist eine legitime, interessante Form des Ausdrucks und der persönlichen Einstellung. Ich bin ein IT-Kind der ersten Stunde und ich liebe die Kommunikation, so wie sie jetzt ist. Wenn man aber nur von Träumen spricht und dabei keine tragbaren Konzepte für die Allgemeinheit entwickelt, wird sich in unserem schönen Land auch nichts ändern. Verzeihen Sie mir, wenn ich dies aus persönlicher Erfahrung offen ausspreche: "Argumente zählen, vertretbare Lösungen wirken!"
Das soll bedeuten, dass ich allen geposteten Meinungen etwas abgewinnen kann. Sei es, weil ich die Menschlichkeit, den Intellekt, den Individualismus, den Öko-Freak oder die Verzweiflung in den Ansichten erkennen kann. Schön, das Sie posten, aber hinterfragen Sie sich dabei auch selbst. Einerseits macht es mir Freude, dass Sie als Kommentatoren respektabel argumentieren. Ich erlaube mir lediglich, Ihnen eine Frage zu stellen:"Warum ist dann alles so, wie es eben ist? Meinungen in der Politik, in der Lebenseinstellung, der Wirtschaft sind in unserer Gesellschaft vielfältig, oder sind sie auch der Meinung, dass die ORF-Satiresendung "Wir sind Kaiser" vieles auf den Punkt bringt? "Nä(h)mlich", das wir alle dämlich sind! Verstehen Sie meine Post nur als Denkhinweis und nicht als Kritik.

tetrade (Gast) - 21. Nov, 17:26

Vision ist kein Fehler nie

Ich meine das meinerseits nicht als Kritik deines sehr respektablen Standpunkts, sondern als Denkanstoß: Wenn ich Dich korrekt verstehe, plädierst Du für das Realitätsprinzip und dessen Einzug ins CC-Blog. Ganz abgesehen davon, dass viele bei den Wiener Grünen die Welt nicht mehr verstehen, wenn vom "Realo" CC mehr Realo verlangt wird wie von Dir, darf ich Dir entgegenhalten: Wenn es einer Ressource in diesem Land nicht ermangelt, dann der allgegenwärtigen, von allen Seiten und Parteien beschworenen Realistischheit, der Groß-Ideologie der Pragmatiker und Macher und Paktfähigen. Die San-ma-sich-öhrlich-mehr war-net-Drin-Doktrin, die den Kompromiß haarscharf einen Schritt nach vor, zwei zurück ansetzt.

Bitte: genau das können wir hier nicht wollen. Irgendwo müssen jene, die mit dem Blick fest im Rückspiegel vollgas nach vorne drängen, draussen bleiben. Hier wird jene Zukunft gesucht, die sich längst in der Gegenwart verbirgt und deshalb bisweilen schwer zu finden ist. Meine Meinung.

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