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Unis raus aus der Stadt?

Der Rektor der WU denkt darüber nach.
Der Rektor der TU genauso wie jener der "Angewandten":
Soll der Standort gewechselt und einer an der Peripherie gewählt werden?
Eine öffentliche Debatte, v.a. eine der Kommunalpolitik gibt es dazu nicht.
Vom Planungsstadtrat hab ich auch noch nichts gehört.
Dabei wäre eine Debatte wesentlich.

Denn was würde es z.B. für den 4.Bezirk und seine wachsende Urbanität (Galerien, Lokale, Schikanederkino, etc.) bedeuten, wenn die TU als Ganzes, so wie vom Rektor ernsthaft ventiliert, aufs Flugfeld Aspern ziehen würde?
Oder die "Angewandte" auf die Donauplatte vor der UNO-City?
Darüber soll die Stadtplanung nachdenken: erst verlagern sich Geschäfte und Kaufkraft an die Peripherie (Einkaufszentren,factory-outlets), es folgten die Kinos (Multiplexe samt "Erlebnisgastronomie"), aber auch grosse Bürogebäude wachsen entlang der sogenannten "Umfahrungsstrassen". Mit all dem zieht man Menschen aus der Stadt hinaus.

Amerikanische, aber auch deutsche Städte zeigen, wo das endet: Leblose, am Abend fast völlig "tote" Innenstädte.
Vom wachsenden Autoverkehr ganz zu schweigen.
Soweit ist es noch nicht.

Es muss auch kein Fehler sein, mit der einen oder anderen Fakultät z.B. die Donaustadt aufzuwerten.
Aber es muss über Ausmass, sowie um Auswirkungen auf die Stadt eine Debatte geben.
Momentan diktiert ausschliesslich der Rechenstift:
Können durch die Aufgabe innerstädtischer Lagen (derzeit noch hohe Mieterträge)
Ausbauten an der Peripherie (derzeit noch billige Bodenpreise) finanziert werden?
Was das für das Gewebe der Stadt bedeutet, diese Frage wird kaum gestellt.
In den nächsten Tagen möchte ich dazu StadtplanerInnen und Uni-Vertreter befragen, um diese Diskussion anzuzetteln.
Markus Gansterer (Gast) - 23. Aug, 11:54

Gründe FÜR eine neue Uni

Liebe Leute, ich möchte hier ein paar Argumente für eine neue Uni am freien Feld liefern.

Zuerst muss gesagt werden, dass ein moderner Unterricht in einem historischen Gebäude wie der Hauptuni nicht möglich ist. Viel Raum wird durch die alte Bauweise verschwendet, die Wege die man im Gebäude zurücklegen muss sind groß, technische Einrichtungen lassen sich nur schwer implementieren, im Sommer ist es zu heiß.

Die verschiedenen Institute sind über die gesamte Innenstadt verstreut. Hat meine VO auf der Hauptuni und muss nachher ein Buch aus einer Fachbibliothek abholen, muss man quer durch die ganze Stadt fahren. Hat man LVs in verschiedenen Instituten ebenfalls, kommt deswegen vielleicht sogar zu spät. Ein einheitlicher Standort für alle Institute und Hörsäle (vielleicht sogar für alle Unis zusammen) hätte nicht nur praktische Vorteile. Auch der interdisziplinäre Austausch würde gefördert, lägen die Institute nicht kilometerweit auseinander. Der Uni-Campus im AAKH ist ein tolles Beispiel, welche Athmosphäre davon ausginge.

Als Niederösterreicher (der nicht für eine einzelne Vorlesung oder für 10 min nach Wien fahren kann) ist es für mich schon einmal ein Problem, nachdem ich in meidling angekommen bin, nochmal fast eine halbe stunden mit der u-bahn zur Hauptuni zu fahren. Würde ein neuer Standort außerhalb der Stadt gefunden werden, müsste diser natürlich mit Öffis erschlossen werden, damit dieses Argument zählt.

Finanzieren müsste man die ganze Sache durch Immobilienverkäufe der Institute (von mir aus auch von er Hauptuni, wenn das Ding jemand haben will). Die meisten Institutsgebäude befinden sich in bester Innenstadtlage (z.B. Staatswissenschaft 1.Bez Hohenstaufengasse). Das müsste doch einiges wert sein.

vlg, Markus (Grüne Neunkirchen)
PS: schaut doch auch auf meinem Weblog vorbei: www.hellgruen.at

Gerald Born (Gast) - 23. Aug, 13:39

Für und wider: Unis aufs Land

Die Argumente von Markus Gansterer (aus Neunkirchen), der v.a. die Vorteile für nicht in Wien lebende Studierende (und Unterrichtende) beschreibt, haben einen gewissen Charme.

Ich kenne aber auch ein sehr gutes Negativbeispiel: Die Uni-Klagenfurt ist eher peripher gelegen. Auch Studierende die in Klagenfurt wohnhaft sind kommen mit dem Auto weil der öffentliche Verkehr mit dem in Wien nicht vergleichbar ist.
Während in Wien StudentInnen zu Mittag z.B. am Naschmarkt eine Kleinigkeit essen gibt's in Klagenfurt als relativ nahe Alternative zur Mensa den Burger King beim Kino oder einen McDonalds ...

Was soll weiters aus den alten Räumlichkeiten der Unis in der Innenstadt werden? Zugegeben, die Uni spart sich vielleicht Geld, aber die BIG wird kaum denkmalgeschützte Gebäude an andere vermieten oder verkaufen können (siehe z.B. altes Finanzamt f.d. 1.Bez. oder BG 1 & Handelsgericht; beides in der Riemergasse - Toplage!).

Dass man für sein Studium nicht quer durch die Stadt fahren muss wäre vernünftig. Man muss deshalb aber nicht gleich die Unis an die Peripherie umsiedeln.

Georg Z. (Gast) - 24. Aug, 16:14

Nach der Sicht eines nicht Wieners noch die Sicht eines an der Periphere lebenden. Natürlich bringen Unis Menschen ins
Stadtzentrum und damit leben. Jedoch hat ein Unistandort "auf der grünen Wiese aber IN Wien" auch seinen Charme.
Gerade Teile der Bezirke 10, 11 (der meinige), 21 und 22 sind schwer unterversorgt mit Lokalen und kulturellen Ein-
richtungen im Allgemeinen. Eine Uni, wenn sie an den öffentlichen Verkehr angeschlossen ist und gleichzeitig die ent-
sprechenden Wohnplätze (sprich Studentenheime) in der Umgebung geschaffen werden könnte auch als Ausgangs-
punkt für eine Belebung der 60er und 70er Jahre Schlafstädte besorgen. Es geht gar nicht darum ob "meine" Uni näher
zu mir rückt, Tatsache ist jedoch das fast 70% der Wiener außerhalb vom Gürtel leben jedoch alle großen Unis im Zentrum
liegen. Studierende, auch aus Wien, ziehen dadurch wenn möglich in die "studentischen" Bezirke innerhalb des Gürtels
und als Student der am Stadtrand lebt bleibt einem nur die lange Reise ins Zentrum wenn man nur am Abend mal ein Lokal
besuchen will.

Weiters haben Campusunis einfach einen gewissen Charme, lebt und studiert man in der selben Gegend entsteht eine
andere Verbindung zur Uni und zu Kollegen. Dies ist derzeit einfach nicht möglich, Unis und Studentenheime sind relativ
willkürlich auf Teile Wiens verteilt, angemessener Wohnraum rund um Unis ist für Studierende oft zu teuer, man fährt nur
zur Uni wenn man muss und hat sonst damit möglichst wenig am Hut.

Eine Variante wäre zB: die WU Wien absiedeln, die Uni Wien übernimmt das Gebäude und hat damit einen wesentlichen
Flächenzuwachs im 9ten Bezirk und kann Ministandorte abseits auflassen. Übrig wären dann 4 nahe beisammen liegende
Standorte - Hauptgebäude/NIG, Campus, Juridicum und Universitätszentrum Althanstraße, jeweils weniger als 15 Minuten
voneinander getrennt. Kleinstandorte werden aufgelassen (bringt Einsparungen + mehr räumliche Konzentration ohne dem
Nachteil dem 9ten die Studierenden zu "stehlen".

Die WU, die sowieso chronisch unter Platzmangel leidet, wird dann als Neubau in einen Außenbezirk verlagert und dient
als Gravitationszentrum für eine Belebung dieser toten Betonburgen. Nebenbei würde durch 20 000 Studierende von denen
dann vermutlich auch einige tausend in der Gegend wohnen würden auch die nötige Auslastung für Ubahnverlängerungen
geschaffen, gemeinsam mit dem gestiegenen Unterhaltungs und Kulturangebot würden auch die "Altbewohner" dieser Stadt-
teile profitieren.

Unis raus aus Wien, Nein, Konzentration der Innenstadtstandorte auf einige wenige Campuse plus zusätzlicher Campus am
Stadtrand - warum nicht?

Markus Gansterer (Gast) - 29. Aug, 13:42

Tolles Konzept

Ich finde Georgs Vorschlag wirklich ganz toll. Wäre so zu überlegen.

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