Kommentar von Stadtplaner Klaus Steiner
von cc am 16.09.2005
Dipl. Ing. Klaus Steiner
Stadtplaner
ehemaliger Mitarbeiter der MA 18
Angesichts der Eröffnung einer Dekorationswerkstatt für den Phantasten Ernst Fuchs im Penzinger Grünland und anderer vergleichbarer seitenblicketauglichen Aktivitäten (Mausis Kino zb) durch die Repräsentanten unserer Stadt, die sich mit ihrer Hundertwasserleidenschaft schon einmal ordentlich lächerlich gemacht haben, sehe ich nicht, wer sich hierorts wirklich und ernsthaft mit zukunftsorientierten tragfähigen Stadtideen beschäftigen könnte. Der Umgang mit den "internationalen Vertretern des phantastischen Realismus", also einer Wiener Spezialität, die es nur hier gibt, garantiert wenigstens ein bisserl eine Quote. Das hat der k&k Tapezierer Makart schon besser gekonnt. Für eine ordentliche Schlachtung auf dem Rathausplatz durch Nitsch (in der Burg darf er schon auftreten) oder einen betonierten Arsch, also ein Deix - statt ein Brauerhaus mit entsprechendem Eingang reicht der Mut nicht.
Diese Mutlosigkeit schlägt naturgemäß voll auf die Stadtplanung durch, die in Aspern lieber phantasiert als im dichtbebauten Gebiet das Naheliegende zu tun. Natürlich gibt es dort eine Reihe von großen sinnvollen weil im vorhandenen infrastrukturverband liegenden Entwicklungsmöglichkeiten für Be- und/oder Überbauungen, nicht nur das - zugegeben größte -am Donauufer. Man denke zb nur an das Umfeld der U4 Station am Margaretengürtel, die U6 Station Michelbeuern oder diverse MA48 Bereiche. Man muß also nicht unbedingt und vor allem nicht jetzt schon im grünen Stadtrand oder am Aussenring bauen. Darüberhinaus sollte man sich beim Planen/Bauen nicht immer an den dümmsten Beispielen orientieren. Dazu zählen – gemessen an der Zahl der Widmungen - die bei der Stadtplanung besonders beliebten, fatalen Einkaufszentren, die an den Aussen-/Schauseiten nur noch städtebaulich unergiebige Personal-, Ver- und Entsorgungs-, Ein- und Ausgangs-, Mistkübel- und sonstige -löcher in einem Passepartout von Garagen und Parkplätzen aufweisen. Man sehe sich die dadurch bestimmte Attraktivität öffentlicher Räume bei den Gasometern, in der Donaucity oder am Wienerberg an! Der typische Fußabdruck der Stadtplanung in der Stadt. Zu diesem mut- und haltunglosem Umgang mit Wien könnte man noch einiges anführen. Zb den vielfach vernachläßigten wenn nicht überhaupt mißachteten Zusammenhang zwischen Baulandausweisung und öffentlichen Verkehr (Monte Laa!) oder die Wiener Abart der Planung von Hochhausstandorten, die einem schadhaften Gebiss ähnlicher als einem Konzept ist. So sieht auch der STEP (Anm. Stadtentwicklungsplan) mit seiner vor Harmlosigkeit dröhnenden Sprache aus. Nur ja keine gewichtige Festlegung, immer schön offen bleiben damit alles (fast) für jeden möglich bleibt/wird. Älter hat der STEP nie ausgesehen.
Ich glaube daß es unter solchen Umständen ganz schwierig wird, Partner für zukunftsträchtiges zu finden, wenn nicht einmal das aktuelle alltägliche Planungsgeschäft ordentlich und niveauvoll bewältigt wird. Gleichwohl darf man nicht aufgeben, nicht nachlassen vom Besseren zu reden, wenn das gute unerreichbar ist,und sich nicht davon irritieren lassen, daß sogar Zwerge bei entsprechend tiefem Sonnenstand lange Schatten werfen. Ich wünsche dir Beharrungsvermögen, vor allem in devianter Hinsicht, eine besonders dicke Haut und potente brauchbare Partner. Inwieweit du das in deinem Umfeld realisieren kannst vermag ich nicht zu sagen.
mfg klaus steiner
Stadtplaner
ehemaliger Mitarbeiter der MA 18
Angesichts der Eröffnung einer Dekorationswerkstatt für den Phantasten Ernst Fuchs im Penzinger Grünland und anderer vergleichbarer seitenblicketauglichen Aktivitäten (Mausis Kino zb) durch die Repräsentanten unserer Stadt, die sich mit ihrer Hundertwasserleidenschaft schon einmal ordentlich lächerlich gemacht haben, sehe ich nicht, wer sich hierorts wirklich und ernsthaft mit zukunftsorientierten tragfähigen Stadtideen beschäftigen könnte. Der Umgang mit den "internationalen Vertretern des phantastischen Realismus", also einer Wiener Spezialität, die es nur hier gibt, garantiert wenigstens ein bisserl eine Quote. Das hat der k&k Tapezierer Makart schon besser gekonnt. Für eine ordentliche Schlachtung auf dem Rathausplatz durch Nitsch (in der Burg darf er schon auftreten) oder einen betonierten Arsch, also ein Deix - statt ein Brauerhaus mit entsprechendem Eingang reicht der Mut nicht.
Diese Mutlosigkeit schlägt naturgemäß voll auf die Stadtplanung durch, die in Aspern lieber phantasiert als im dichtbebauten Gebiet das Naheliegende zu tun. Natürlich gibt es dort eine Reihe von großen sinnvollen weil im vorhandenen infrastrukturverband liegenden Entwicklungsmöglichkeiten für Be- und/oder Überbauungen, nicht nur das - zugegeben größte -am Donauufer. Man denke zb nur an das Umfeld der U4 Station am Margaretengürtel, die U6 Station Michelbeuern oder diverse MA48 Bereiche. Man muß also nicht unbedingt und vor allem nicht jetzt schon im grünen Stadtrand oder am Aussenring bauen. Darüberhinaus sollte man sich beim Planen/Bauen nicht immer an den dümmsten Beispielen orientieren. Dazu zählen – gemessen an der Zahl der Widmungen - die bei der Stadtplanung besonders beliebten, fatalen Einkaufszentren, die an den Aussen-/Schauseiten nur noch städtebaulich unergiebige Personal-, Ver- und Entsorgungs-, Ein- und Ausgangs-, Mistkübel- und sonstige -löcher in einem Passepartout von Garagen und Parkplätzen aufweisen. Man sehe sich die dadurch bestimmte Attraktivität öffentlicher Räume bei den Gasometern, in der Donaucity oder am Wienerberg an! Der typische Fußabdruck der Stadtplanung in der Stadt. Zu diesem mut- und haltunglosem Umgang mit Wien könnte man noch einiges anführen. Zb den vielfach vernachläßigten wenn nicht überhaupt mißachteten Zusammenhang zwischen Baulandausweisung und öffentlichen Verkehr (Monte Laa!) oder die Wiener Abart der Planung von Hochhausstandorten, die einem schadhaften Gebiss ähnlicher als einem Konzept ist. So sieht auch der STEP (Anm. Stadtentwicklungsplan) mit seiner vor Harmlosigkeit dröhnenden Sprache aus. Nur ja keine gewichtige Festlegung, immer schön offen bleiben damit alles (fast) für jeden möglich bleibt/wird. Älter hat der STEP nie ausgesehen.
Ich glaube daß es unter solchen Umständen ganz schwierig wird, Partner für zukunftsträchtiges zu finden, wenn nicht einmal das aktuelle alltägliche Planungsgeschäft ordentlich und niveauvoll bewältigt wird. Gleichwohl darf man nicht aufgeben, nicht nachlassen vom Besseren zu reden, wenn das gute unerreichbar ist,und sich nicht davon irritieren lassen, daß sogar Zwerge bei entsprechend tiefem Sonnenstand lange Schatten werfen. Ich wünsche dir Beharrungsvermögen, vor allem in devianter Hinsicht, eine besonders dicke Haut und potente brauchbare Partner. Inwieweit du das in deinem Umfeld realisieren kannst vermag ich nicht zu sagen.
mfg klaus steiner
architekt