ja/nein Abstimmungen - eine grüne Kontroverse
von cc am 23.07.2012
Wie soll unsere Demokratie weiterentwickelt werden?
Was spricht für/gegen verpflichtende Ja/Nein Volksbefragungen?
Diese so wichtige Debatte wird nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der Parteien geführt. Auch bei uns Grünen.
Daniela Musiol ist grüne Nationalratsabgeordete und unsere Demokratiesprecherin.
Ich schätze sie sehr, auch wenn ich in einem sehr wichtigen Punkt, der verpflichtenden Volksbefragungen nicht mit ihr übereinstimme.
Hier habe ich argumentiert warum.
Nicht nur Demokratiedebatten gehören öffentlich geführt.
Wir habens hier (in der schönen Parlamentsbibliothek) versucht:
Was spricht für/gegen verpflichtende Ja/Nein Volksbefragungen?
Diese so wichtige Debatte wird nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der Parteien geführt. Auch bei uns Grünen.
Daniela Musiol ist grüne Nationalratsabgeordete und unsere Demokratiesprecherin.
Ich schätze sie sehr, auch wenn ich in einem sehr wichtigen Punkt, der verpflichtenden Volksbefragungen nicht mit ihr übereinstimme.
Hier habe ich argumentiert warum.
Nicht nur Demokratiedebatten gehören öffentlich geführt.
Wir habens hier (in der schönen Parlamentsbibliothek) versucht:
öffentlichkeit braucht raum
die grünen sollten die größte leistung schüssels anerkennen und sie sich zum vorbild nehmen, nämlich gegen den willen der "krone" eine regierung gebildet zu haben.
auch die immer wieder offensiv vorgetragene medienkritik der FPÖ im ORF hätte, wenn auch nicht inhaltlich, durchaus vorbildcharakter für die grünen.
ein ganz wesentlicher kritikpunkt an den grünen innerhalb der regierungsbeteiligung in wien, ist die totale negierung bzw. nicht thematisierung der medialen öffentlichkeit (gratiszeitungen "heute" und "österreich", oder etwa der raubzug im öffentlichen raum durch die gewista und die politischen und wirtschaftlichen verflechtungen dieses netzwerkes).
so lange den menschen medial derartig das hirn verklebt wird, macht es meiner meinung nach keinen unterschied, ob die "politik der gefühle" nun direktdemokratisch oder plebiszitär statt findet.
angesichts der krise seit 2008 ist über ausmaß, in welchem die politik (also der staat, also die bevölkerung) ihren handlungsspielraum aus der hand gegeben hat, mehr bewusstsein in die breite bevölkerung eingesickert, als man meinen möchte. dieses bewusstsein zu stärken und auszubauen, wege und mittel zu finden um die menschen für den demokratischen wert von "öffentlichkeit" zu sensibilisieren, wäre meiner meinung nach die größte und übergeordneste aufgabe der grünen in österreich
denn eines ist klar: grundsätzlich könnten sich (zumindest in europa) 70% der menschen auf, sagen wir 10 wesentliche punkte zur sofortigen "verbesserung der welt" einigen. nur, dafür braucht es eben eine starke öffentlichkeit, die auch in der lage ist, diese ziele nachhaltig zu kommunizieren.
ein wunderbares kommunales beispiel ist die parkpickerldikussion in wien: für kürzere parkplatzsuche, billigere und bessere öffis, verbesserte luft, weniger lärm, mehr sicherheit und gesundheit, klimaschutz oder mehr freiraum für kinder in der stadt, findet sich locker eine große wiener mehrheit. aber kaum geht es um die umsetzung, wird den menschen von oben genannten medien (und den parteiein die sich ihrer bedienen) ins hirn geschissen und das thema für partikularinteressen, ohne jeglichen gegenvorschlag missbraucht.
und so geht es bei allen themen, ob das nun vermögens- oder erbschaftssteuer, energiewende oder gleichstellungs- und integrationspolitik betrifft. so lange wir keine annähernd funktionierende öffentlichkeit herstellen, stehen die chancen für grundsätzliche veränderungen schlecht. meiner meinung nach wär hier der politische hauptansatzpunkt der grünen zu suchen. nur - dafür braucht es "eier" der einzelnen protagonistinen.
22 fruchtbare minuten
Wählergahlen, verloren geht. Beispielsweise einen im Video angesprochenen Fiskalpakt für junges Publikum, sagen wir Volksscher/innen, aufzubereiten wäre ein guter Schritt in die richtige Richtung!