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Fussballstadion: ein neuer Name für ein Megaeinkaufszentrum

"ein Stadion, das ökonomisch Sinn macht wird gebaut", so liest man im Sonntagskurier von Frank Stronach.
Wann macht ein Fussballstadion für 30 000 Zuschauer "ökonomisch Sinn"?
In Österreich, wo zu Heimmatches der Austria alle 14 Tage (Ferien ausgenommen) so um die 5000 Zuschauer kommen.
Ein Stadion macht nie ökonomisch Sinn.
Ausser:
Ausser es ist Behübschung des eigentlichen Zwecks.
Und der lautet: In Rothneusiedel soll, als Konkurrenz zur shopping city süd, weils gleich neben der Autobahn liegt ein riesiges Einkaufszentrum gebaut werden. (Das verschweigen weder Stronach noch sein Manager Rudas)

Zur Erinnerung:
Östereich liegt jetzt berreits im traurigen europäischen Spitzenfeld der Einkaufszentren.
Darüber hab ich hier schon genauere Fakten veröffentlicht.
Traurig, weil damit- wie wir alle sehen, das Sterben der urbanen Nahversorgung weiter beschleunigt wird.
Statt zu Fuss, mit Rad oder Öffis in der Nähe einkaufen, ab ins Auto und in den Stau ins Einkaufszentrum am Stadtrand.
Und weil Investoren wie Stronach den (finanziell) längeren Atem haben, bleiben die kleineren urbanen Nahversorger, denen die Kaufkraft abgezogen wird auf der Strecke und sperren zu-die Stadt verödet (schaut Euch US-amerikanische aber auch deutsche Städte an)

Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen.
Wie unprofessionell das angegangen wird (das macht ja richtig Hoffnung) sieht man v.a. daran:
Es sind die wichtigen Gründe noch gar nicht angekauft.
Und da die (landwirtschaftlichen) Liegenschaftseigentümer auch Zeitung lesen, kann man sich vorstellen, wie die Preisabgebote in die Höhe geschnalzt sind, seit Häupl versprochen hat: "das machen wir"
Und letztendlich muss es eine Widmung geben.

Was ich jetzt möchte: Eine städtebauliche Diskussion, ob Wien wirklich im Süden, wo der Verkehrskollaps längst zum Alltag gehört, ein Megaeinkaufszentrum benötigt.
muesli - 4. Dez, 23:47

hat nicht das schwarze niederösterreich vor kurzem öffentlich bekannt, keine stadtrand-einkaufszentren mehr genehmigen zu wollen? also jetzt, da die niederösterreicher den wienern kein verkehrschaos mehr bescheren, machen sich das die wiener selber.

dankwart (Gast) - 5. Dez, 09:59

Gegenstrategien zur EKZisierung

Lieber CC!

Danke für dein Engagement gegen das geplante Stadion. Aus städtebaulicher und verkehrlicher
Sicht ist wirklich beinahe unfassbar was da passiert. Das EKZ im Praterstadion ist noch nicht mal fertig,
wird schon das nächste Großprojekt geplant.

Anlässlich dieser EKZisierung bin ich um die hohe Lebensqualität in Wien besorgt.

Ich nehme das als Anlass, um dir einen Vorschlag zu schreiben, der mir schon länger durch den Kopf geistert.
Ist auch eine Art „Gegenmaßnahme“ zu den Einkaufszentren, um zu zeigen, dass es auch anders geht.

Autofreies Viertel in einem Innenbezirk Wiens.

So könnte das aussehen:
- Fahrverbot, ausgenommen Lade- und Zustelltätigkeit (auch für Anrainer).
- Keine Stellplätze auf Straßen, Pkw parken außerhalb
- Neugestaltung des Straßenraums für Gehen und Radfahren, Begrünung
- Beteiligung der Bürger im Planungsprozess, inklusive Abstimmung

Von einer Verpflichtung kein Auto zu besitzen halte ich nichts. Außerhalb des
Viertels sollten Stellplätze (am besten zu nicht subventionierten Preisen) vorhanden sein. Die Autobenützung regelt sich dann von selbst.
Sehr gut geeigent wäre dafür m.E der zweite Bezirk (nicht nur weil ich da wohne):
- U-Bahn kommt ab 2008
- Nahversorgung klagt bereits, betroffen vom EKZ-Praterstadion
- Viertel zwischen Taborstraße und Karmelitermarkt (oder so ähnlich) würde sich gut eignen, ist im Umbruch
- Volkgaragen am Rand gäbe es auch schon bzw. werden gerade gebaut. ;-)

Ich bin mir sicher, dass um diese Wohnungen ein richtiges G'riss ausbrechen würde. Andere Stadtteile könnten dem Beispiel folgen.
In den Niederlanden gibt’s sowas bereits.
Nachdem Bürgermeister Häupl in einem Interview gesagt hat „Es gibt keine autogerechte Stadt“, müsste er einem
derartigen Pilotversuch ja positiv gegenüberstehen ;-)

herzl. Grüße
dankwart

alexius (Gast) - 5. Dez, 12:17

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