Schaut so die Zukunft der Schule aus?
von cc am 14.02.2007
dieses posting ist wieder aus Suedafrika geschrieben, wo ich weitere sarch-Projekte vorbereite.
Sowohl die TU-Muenchen, als auch die Fachhochschule in Dessau (Sachsen Anhalt) sind derzeit in der Planungsphase.
Die einen wieder mit einem Kindergarten, die anderen mit einer Bibliothek.
Wieoft ich in den naechsten zwei Wochen den Weg ins Internt-Cafe finde weiss ich nicht, und oftmals ist dann dort die Verbindung "down".
mal sehen.
Heute hab ich mir ein grosses Schulbauprojekt angesehen, und obwohl mir viel an kritischer Bewertung dazu einfaellt, will ich hier bloss die fakten schildern.
Denn mich laesst das Gefuehl nicht los, dass so in einem Grossteil der Welt die Zukunft der Schule aussehen wird.
Ort:Southdown zwischen Johannesburg und Pretoria gelegen. Ein riesiges Immobilienprojekt mit taisenden Wohnungen, Einkaufszentrum,etc.
Aber heute gehen solche Projekte weiter: Da die Wohnungen vermarktet werden muessen, und der Staat mit dem Schulbau weder quantitativ noch qualitativ nachkommt, gruendet die Immobilienfirma eine Tochter heuert einen sehr faehigen ehemaligen Direktor an und "developt" einen riesigen Schulkomplex, der wirklich alle Stueckerl spielt (taeten wir in Wien sagen) riesige Sportareale (Fussball Schwimmbad, Tennis, etc), Kindergaerten, wunderschoene Freibereiche,Raum und equipment fuer vielfaeltige Kunstaktivitaeten.
Von der Lehrerauswahl bis zum Management der Schule wird auf hoechste Qualitaet Wert gelegt.
Und das "Konzept": viele der Eltern, die auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind, schauen genau,welche Schulen es fuer ihre Kinder gibt.
Und da die meisten (beide Eltern ) ganztags arbeiten, bevorzugt man Schulen, die alle Freizeitaktivitaeten anbieten.
Das ganze hat seinen Preis, ca 25000 Rand im Jahr, das sind ca 3000 Euro.
Weniger Kilometer suedlich in den townships.
Auch eine high school, "public" gefuehrt.
Kaum ausreichend Lehrer, die Gebaeude heruntergekommen,Unterricht findet statt oder auch nicht, hier wird sichtbar Zukunft vernichtet.
Man koennte sagen, die Erkenntnis ist banal:
Wenn der Staat nicht in der Lage oder willens ist, fuer qualitaetsvolle Schulen zu sorgen, weiss der Kapitalismus genau, dass heir Nachfrage besteht.
Und so verschaerfen sich die gesellschaftlichen Unterschiede weiter.
Insofern kann man nicht genuegend argumentieren, der enormen zivilisatorischen Errungenschaft, einem breiten, qualitaetsvollen oeffentlichen Schulwesen sowohl die ausreichenden ressourcen zu geben, aber auch genuegend Freiraum fuer Vielfalt, Experimente und "Kundenwuensche" (z.b. ganztaegige Betreuung oder flexiblere Ferienregelungen)
Gerade weil mich das heute gesehene Beispiel wegen seiner offensichtlichen hohen Bildungsqualitaet beeindruckt hat, und fuer Schulen in freier Traegeschaft sehr viel Sympathie verbinde, darf sich der Staat m.E. in diese Bereich nicht zurueckziehen.
Jedoch:
In den meisten der "emerging economies" duerfte das heute Gesehene nicht die Ausnahme sondern die Regel darstellen.
Dort ist das die Schule der Zukunft-fuer jene, die es sich leisten koennen.
Sowohl die TU-Muenchen, als auch die Fachhochschule in Dessau (Sachsen Anhalt) sind derzeit in der Planungsphase.
Die einen wieder mit einem Kindergarten, die anderen mit einer Bibliothek.
Wieoft ich in den naechsten zwei Wochen den Weg ins Internt-Cafe finde weiss ich nicht, und oftmals ist dann dort die Verbindung "down".
mal sehen.
Heute hab ich mir ein grosses Schulbauprojekt angesehen, und obwohl mir viel an kritischer Bewertung dazu einfaellt, will ich hier bloss die fakten schildern.
Denn mich laesst das Gefuehl nicht los, dass so in einem Grossteil der Welt die Zukunft der Schule aussehen wird.
Ort:Southdown zwischen Johannesburg und Pretoria gelegen. Ein riesiges Immobilienprojekt mit taisenden Wohnungen, Einkaufszentrum,etc.
Aber heute gehen solche Projekte weiter: Da die Wohnungen vermarktet werden muessen, und der Staat mit dem Schulbau weder quantitativ noch qualitativ nachkommt, gruendet die Immobilienfirma eine Tochter heuert einen sehr faehigen ehemaligen Direktor an und "developt" einen riesigen Schulkomplex, der wirklich alle Stueckerl spielt (taeten wir in Wien sagen) riesige Sportareale (Fussball Schwimmbad, Tennis, etc), Kindergaerten, wunderschoene Freibereiche,Raum und equipment fuer vielfaeltige Kunstaktivitaeten.
Von der Lehrerauswahl bis zum Management der Schule wird auf hoechste Qualitaet Wert gelegt.
Und das "Konzept": viele der Eltern, die auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind, schauen genau,welche Schulen es fuer ihre Kinder gibt.
Und da die meisten (beide Eltern ) ganztags arbeiten, bevorzugt man Schulen, die alle Freizeitaktivitaeten anbieten.
Das ganze hat seinen Preis, ca 25000 Rand im Jahr, das sind ca 3000 Euro.
Weniger Kilometer suedlich in den townships.
Auch eine high school, "public" gefuehrt.
Kaum ausreichend Lehrer, die Gebaeude heruntergekommen,Unterricht findet statt oder auch nicht, hier wird sichtbar Zukunft vernichtet.
Man koennte sagen, die Erkenntnis ist banal:
Wenn der Staat nicht in der Lage oder willens ist, fuer qualitaetsvolle Schulen zu sorgen, weiss der Kapitalismus genau, dass heir Nachfrage besteht.
Und so verschaerfen sich die gesellschaftlichen Unterschiede weiter.
Insofern kann man nicht genuegend argumentieren, der enormen zivilisatorischen Errungenschaft, einem breiten, qualitaetsvollen oeffentlichen Schulwesen sowohl die ausreichenden ressourcen zu geben, aber auch genuegend Freiraum fuer Vielfalt, Experimente und "Kundenwuensche" (z.b. ganztaegige Betreuung oder flexiblere Ferienregelungen)
Gerade weil mich das heute gesehene Beispiel wegen seiner offensichtlichen hohen Bildungsqualitaet beeindruckt hat, und fuer Schulen in freier Traegeschaft sehr viel Sympathie verbinde, darf sich der Staat m.E. in diese Bereich nicht zurueckziehen.
Jedoch:
In den meisten der "emerging economies" duerfte das heute Gesehene nicht die Ausnahme sondern die Regel darstellen.
Dort ist das die Schule der Zukunft-fuer jene, die es sich leisten koennen.
Ich kenne in Burkina Faso ein (vom Land Südtirol mitfinanziertes) Privatgymnasium, dessen Schülerschaft sich je zur Hälfte aus Oberklassekindern und aus begabten Stipendienbeziehern zusammensetzt.