Uns wirds besonders hart treffen
von cc am 07.11.2008
Ich mag weder Kastastrophengesänge noch Angstmacherei.
Beides lähmt.
Wenn jedoch sehr kritische Entwicklungen absehbar sind, soll man sie benennen.
Und ich glaube:
Die grosse Wirtschaftskrise kommt erst, und sie wird gerade Österreich besonders heftig treffen.
Statt einer langen ökonomischen Abhandlung kurzgefasst meine Thesen:
Österreichs “Erfolg” der letzten Jahre hat v.a. einen Namen: Osteuropa.
Dort hat das kleine Österreich überproportional viel investiert; nicht nur Banken, Versicherungen und Bauwirtschaft (die jedoch besonders) sondern auch Mittelbetriebe.
Österreich hat seine Exporte in diese Länder sehr stark ausgeweitet.
Und jetzt trifft die Krise in Osteuropa mit voller Härte.
Denn:
Diese Länder haben ebenso wie die USA eine riesige Immobilienblase aufgebaut.
In Moskau oder Bukarest waren Wohnungen und Büros deutlich teurer als in Wien.
Die ist geplatzt.
Der “Aufholprozeß” wurde sehr stark über Auslandsverschuldung finanziert.
Einer der Hauptgläubiger: Österreich
Ähnlich wie österreich (darüber wird bei uns noch verschämt geschweigen) haben sich Osteuropäer “günstige” Yen- oder Frankenkredite besorgt.
Diese Währungen haben in den letzten Wochen massiv (gegenüber dem Euro) aufgewertet, erst recht gegenüber den unter Druck befindlichen osteuropäischen Währungen.
Da werden sehr sehr viele ihre Kredite nicht mehr bedienen können.
Und die Kapitalflucht (tausche weiche Inlandswährung gegen Dollar oder Euro) wir den Teufelskreis weiter beschleunigen: Weitere Abwertung, Notenbanken müssen zur Gegensteuerung Leitzinsen erhöhen, das verunmöglicht Kredite, Wirtschaft bricht völlig ein.
Zu diesen gefährlichen Entwicklungen kommt:
Viele dieser Länder haben extrem labile Regierungen.
Ihre demographische Situation ist noch schlechter als bei uns: Sehr wenige Kinder, die gebildeten Jungen wanderten aus.(siehe Ostdeutschlad, jedoch ohne ein Westdeutschland das Abermilliarden hineinpumpen kann)
Eine sehr geringe Arbeitsproduktivität.
Um bei Wahlen zu punkten sehr hohe Lohnabschlüsse, va. im öffentlichen Dienst (in Rumänien erhielten Lehrer jüngst eine Erhöhung um 50%).
Das alles ist ein sehr sehr giftiger Cocktail.
Und er wird, gemeinsam mit der heimsichen Kreditklemme gerade Österreich hart treffen.
Das jüngste staatliche Bankenpaket fliesst 1:1 ins Auffangen von wahrscheinlich uneinbringlichen Krediten aus Osteuropa.
Fazit 1: Osteuropa hat in den letzten 15 Jahren eine rasante wirtschaftliche Aufholjagd hingelegt.Österreich hat davon sehr profitiert.
What goes up must come down.
Fazit2: Oben genannte Gründe lassen jetzt eine sehr starke, sehr tiefe Krise erwarten.
Weil sie gleichzeitig global auftritt.
Die Frage ist nur, wie lange diese Krise dauern wird.
Kann man (die österr., die europäische Politik) gegensteuern?
Ich meine, teilweise ja.
Ein gross angelegter Energie -und Ökokeynesianismus (Obama hat ihn wiederholt angesprochen) wäre das.
Dafür müsste man jetzt auf Europäischer Ebene Verbündete suchen.
Gerade Osteuropa ist politisch ansprechbar, die teilweise enorme Energieabhängigkeit von Russland zu reduzieren.
Ich sehe, da bin ich zumindest kurzfristig pessimistisch, kaum einen namhaften Politiker, der dafür richtig Dampf macht.
Aber die Krise ist ja noch nicht spürbar.
Beides lähmt.
Wenn jedoch sehr kritische Entwicklungen absehbar sind, soll man sie benennen.
Und ich glaube:
Die grosse Wirtschaftskrise kommt erst, und sie wird gerade Österreich besonders heftig treffen.
Statt einer langen ökonomischen Abhandlung kurzgefasst meine Thesen:
Österreichs “Erfolg” der letzten Jahre hat v.a. einen Namen: Osteuropa.
Dort hat das kleine Österreich überproportional viel investiert; nicht nur Banken, Versicherungen und Bauwirtschaft (die jedoch besonders) sondern auch Mittelbetriebe.
Österreich hat seine Exporte in diese Länder sehr stark ausgeweitet.
Und jetzt trifft die Krise in Osteuropa mit voller Härte.
Denn:
Diese Länder haben ebenso wie die USA eine riesige Immobilienblase aufgebaut.
In Moskau oder Bukarest waren Wohnungen und Büros deutlich teurer als in Wien.
Die ist geplatzt.
Der “Aufholprozeß” wurde sehr stark über Auslandsverschuldung finanziert.
Einer der Hauptgläubiger: Österreich
Ähnlich wie österreich (darüber wird bei uns noch verschämt geschweigen) haben sich Osteuropäer “günstige” Yen- oder Frankenkredite besorgt.
Diese Währungen haben in den letzten Wochen massiv (gegenüber dem Euro) aufgewertet, erst recht gegenüber den unter Druck befindlichen osteuropäischen Währungen.
Da werden sehr sehr viele ihre Kredite nicht mehr bedienen können.
Und die Kapitalflucht (tausche weiche Inlandswährung gegen Dollar oder Euro) wir den Teufelskreis weiter beschleunigen: Weitere Abwertung, Notenbanken müssen zur Gegensteuerung Leitzinsen erhöhen, das verunmöglicht Kredite, Wirtschaft bricht völlig ein.
Zu diesen gefährlichen Entwicklungen kommt:
Viele dieser Länder haben extrem labile Regierungen.
Ihre demographische Situation ist noch schlechter als bei uns: Sehr wenige Kinder, die gebildeten Jungen wanderten aus.(siehe Ostdeutschlad, jedoch ohne ein Westdeutschland das Abermilliarden hineinpumpen kann)
Eine sehr geringe Arbeitsproduktivität.
Um bei Wahlen zu punkten sehr hohe Lohnabschlüsse, va. im öffentlichen Dienst (in Rumänien erhielten Lehrer jüngst eine Erhöhung um 50%).
Das alles ist ein sehr sehr giftiger Cocktail.
Und er wird, gemeinsam mit der heimsichen Kreditklemme gerade Österreich hart treffen.
Das jüngste staatliche Bankenpaket fliesst 1:1 ins Auffangen von wahrscheinlich uneinbringlichen Krediten aus Osteuropa.
Fazit 1: Osteuropa hat in den letzten 15 Jahren eine rasante wirtschaftliche Aufholjagd hingelegt.Österreich hat davon sehr profitiert.
What goes up must come down.
Fazit2: Oben genannte Gründe lassen jetzt eine sehr starke, sehr tiefe Krise erwarten.
Weil sie gleichzeitig global auftritt.
Die Frage ist nur, wie lange diese Krise dauern wird.
Kann man (die österr., die europäische Politik) gegensteuern?
Ich meine, teilweise ja.
Ein gross angelegter Energie -und Ökokeynesianismus (Obama hat ihn wiederholt angesprochen) wäre das.
Dafür müsste man jetzt auf Europäischer Ebene Verbündete suchen.
Gerade Osteuropa ist politisch ansprechbar, die teilweise enorme Energieabhängigkeit von Russland zu reduzieren.
Ich sehe, da bin ich zumindest kurzfristig pessimistisch, kaum einen namhaften Politiker, der dafür richtig Dampf macht.
Aber die Krise ist ja noch nicht spürbar.
Arbeitslosenrate 18,4%
Finnland war in gewisser Weise in einer vergleichbaren Situation Anfang der 90er Jahre. Seine Wirtschaft bildete einen Hub zur ehemaligen Sowjet-Union, sie war überproportional abhängig von der Situation beim großen Nachbarn. Als die Sowjet-Union zerfiel, tauchte die finnische Wirtschaft in ihre historisch tiefgreifendste Rezession. Zwischen 1990 und 1993 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 11% und die Vollbeschäftigung rasselte auf einen Arbeitslosigkeits-Tiefpunkt von 18.4% im Jahre 1994. Fünf, erst recht 10 Jahre später, war Finnland eine der erfolgreichsten Volkswirtschaften weit und breit.
Bei allen Unterschieden, die man jetzt zwischen Finnland 1990 und Österreich 2009 ins Treffen führen kann, zeigt das Beispiel zweierlei: Einerseits das mögliche Ausmaß der Negativ-Kennziffern, auf die wir uns wenn es ganz schlimm kommt einstellen müssen; andererseits die Chance, dass aus einer solchen Krise im übernächsten Schritt eine Erneuerung und Erstarkung erwachsen kann. Diesen Prozess sollte man also nicht erdulden, sondern gestalten. Das sollte unsere eigentliche nationale Debatte in den kommenden Monaten und Jahren bestimmen.