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Autodichte/ Bezirke und die Stadtplanung

Wie können wir mit deutlich weniger Autos mobil(er) werden?
Wie können wir dadurch die Lebensqualität Wiens deutlich erhöhen?

Interessant ist die Ausgangsposition.

1.) Wien hat (im Österreichische Vergleich) die geringste Autodichte aller Bundesländer, aber auch im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten.
Interessant auch deswegen, weil Wien die höchsten Einkommen (pro Kopf) erzielt werden.

2.) Der Autobestand pro Kopf wächst in Österreich noch immer (In Wien geht er zurück)

auto1
auto11
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Interessant wirds, wenn man sich die Entwicklung in den unterschiedlichen Wiener Bezirken anschaut. Hier muß man zu verschiedenen Hypothesen greifen

3.) Denn die mit Abstand höchste Autodichte gibts im 1. Bezirk mit rund 500 PKW, die geringste im 15 mit 260. Die Unterschiede sind also beträchtlich

autoviel

(die Daten des 1. Bezirks sind nicht in der Grafik, aber im ganzen Artikel hier nachlesen)

autowen

4.) Das der mit öffentlichem Verkehr bestens ausgestattete 1. Bezirk die höchste PKW Dichte hat liegt am Einkommen.(These: dort gibts auch die meisten SUVs)
Hohes Einkommen, viele Autos, wenig Einkommen wenig Autos.

einkommen

5.) These 4. stimmt zum Glück nur bedingt. Verhältnismässig wohlhabende Bezirke wie z.B. der 7. oder der 8. haben deutlich unterdurchschnittlichen Autobesitz und dieser sinkt auch weiter

6.) verhältnismässig hoher Autobestand gibt es in den grossen Wachstumsbezirken 23, 22 und 21.
Die Funktionstrennung von Wohnen, Arbeiten und Einkaufen, der Wildwuchs an Einkaufszentren, bzw teilweise geringe Dichte der Bebauung und damit schlechtere öffentliche Erschliessung dürften Ursachen sein.
Sicherlich gibts auch andere.
Darüber nachzudenken lohnt.

7.) Im Wiener Umland ist die Motorisierungsdichte signifikant höher.

Jedenfalls sind diese interessante Zahlen Ansporn für eine veränderte Stadtplanung.
Worüber hier zu berichten sein wird.
Freu mich auf Kommentare.

Gebührenerhöhungen

bach

Wassergebühren plus 33%.
Das klingt nach viel.
Das ist sehr viel.
Diese beträchtliche Erhöhung hat aber eine Ursache.
Die Wassergebühr wurde, (und das war ein Fehler!), seit 1995 nicht mehr erhöht.
Man muß kein Ökonom sein, um zu verstehen:
Wegen der Inflation wurde real die Wassergebühr immer billiger.
Jahr für Jahr.
Die Wasserwerke wollen und müssen investieren.
Damit der unglaubliche Schatz, den unsere Ur-Ur Grossväter und Mütter geschaffen haben, Hochquellwasser nach Wien zu bringen und hier zu verteilen auch erhalten bleibt.
Drum wird jetzt erhöht.
Würden die Wasserwerke die volle Inflation abgegolten bekommen, würde also Wasser "real" genausoviel kosten wie 1995 müßte um 39% erhöht werden.
Jetzt, nach der Erhöhung, kosten 1000 Liter Trinkwasser 1 Euro und 75 cent.
Wie nannte man früher so eine Preis?
Wohlfeil.
Drum leisten wir uns den (im globalen Massstab ) enormen Luxus, unsere Toiletten mit Trinkwasser zu spülen.
Auch andere Gebühern werden steigen, manche jedoch sinken.
Jedenfalls wenn es nach uns geht.
Hier haben wir v.a. die Öffitarife im Auge.
Da sind wir noch in ziemlich harten Verhandlungen mit dem Koalitionspartner.
Denn Geld können wir nicht herbeizaubern.
Senkt man die Öffitarife, muss entweder das Angebot eingeschränkt werden (wir wollen es ausdehnen) oder das Geld muss von woanders herkommen.
Genau über Zweiteres verhandeln wir gerade.

US - "Kompromiss" Wie hätte er bei einem Verhältniswahlrecht ausgesehen?

obam

Es ist zu früh, ein genaues Urteil über den US-Budgetkompromiss zu fällen aber eines springt schon jetzt ins Auge:
Enormen Einsparungen (natürlich auch im Gesundheits-Sozial und Umweltbereich) stehen keinerlei Steuererhöhungen der Wohlhabenden gegenüber.
Das Ziel der Republikaner war klar: Präsident Obame so stark wie möglich zu beschädigen, und sein Gesundheitsprogramm zurückzustutzen.
Was ich heute betonen will:
Diese unfassare Blockade hat ursächlich etwas mit dem Wahlrecht zu tun.
Anders formuliert: Das kommt heraus, wenn man sich für ein Mehrheitswahlrecht entscheidet.
Da bleiben dann meistens bloss zwei (ganz selten wie in GB drei) Parteien übrig, die einander blockieren wie wir es in Österreich von rot-schwarz kennen.
Stellen wir uns kurz vor: Die USA hätten ein Verhältniswahlrecht, wie in den meisten europäischen Staaten.
Dann gäbe es Liberale, Grüne, gemäßigte wie extreme rechte Parteien, Sozialdemokraten, jedenfalls nicht "nur" zwei.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es dabei zu einem derartigen sozial ungerechten Sparprogramm gekommen wäre, ist minimal.
Es hätten sich Abgeordnete verschiedener Lager gefunden, die wahrscheinlich ihre Interessen eingefordert hätte, es hätte Kompromisse gegeben, die aber viel eher dem entsprochen hätte, was die US-Bevölkerung möchte.
Das, was jetzt herausgekommen ist, entspricht mit Sicherheit nicht einem breiten Interesse der Bevölkerung.
Wenn auch bei uns das nächste Mal wieder irgendwer ein Mehrheitswahlrecht fordert, sollte er sich auch diese Situation vor Augen führen.

Schule der Zukunft-der Standort

Jetzt haben wir sie der Öffentlichkeit vorgestellt.
Unser Pilotprojekt "Schule der Zukunft"
Die Wahl ist auf eine bestehende Volks- sowie eine Hauptschule im 3. Bezirk (Kleistgasse/Kölbstrasse) gefallen.
Warum dort?
Hier bündeln sich jene "Herausforderungen", vor denen das Wiener Schulsystem steht.
Schon baulich sieht man, dass heir viel verändert werden muß.
Aussderdem, und das ist das Wichtigste, waren sowohl Herr und Frau Direktor/in als auch der Lehrkörper diesem Modell gegenüber äusserst positiv eingestellt.
Sie wollen es versuchen.
Bis Dezember werden sie jetzt ein detailliertes Konzept ausarbeiten, damit im Herbst 2012 gestartet werden kann.
Wenn das gelingt, kann im Bildungsbereich viel gelingen.
Hier kurz zusammengefasst die Eckpunkte:

Ziel:
*)Entwicklung einer konkreten gemeinsamen Schule der 6.-15 Jährigen als attraktive, erfolgreiche und nachgefragte Schulform
*)Hohe Übertrittsrate von Volksschülern in diese neue Mittelschule
*)Auch Eltern der Mittelschicht möchten ihre Kinder in diese Schule geben
*)Hervorragendes zu entwickelndes 9. Schuljahr (Berufsorientierung)
*)Entwicklung als Ganztagsschule (8.00-15.30)
*)Beweis, dass die „Transformation“einer Schule möglich ist

Eigenschaften:
*)Hohes Ausmaß an Autonomie am Schulstandort
(Zeittaktung, innere Organisation, Schulschwerpunkte, pädagogische Instrumente, etc.)
*)Prinzip: Schule als lernende Organisation
*)Freiraum/Bewegung/Natur
*)Externe Projekte (lernen auch ausserhalb des Schulgebäudes) z.B. „wir betreiben einen Bauernhof“

Schwerpunkte und Schulprofil sollen vom Lehrkörper erarbeitet und weiterentwickelt werden
unsere Ideen:
Sprache und Sprachen
Theater/Musik/Tanz
Fernsehen /Medien selber machen
Gender (Buben (!)/Mädchen)
Qualitätsorientiere Berufsorientierung

Rolle von Stadtschulrat/Politik:
Ungewöhnliches ermöglichen
Ansprechpartner

Wichtiges Element:
Ein Beirat aus Persönlichkeiten, die den Lehrer/innen dieser Schule unterstützend (v.a. mit Kontakten) zur Verfügung stehen:
Persönlichkeiten aus dem Bereich:
TV/Medien
Theater/Tanz/Musik
Berufsorientierung
Integration
Buben/Mädchenförderung
etc.

update: Artikel dazu im Kurier
Artikel dazu im Standard
Artikel dazu auf orf.at
Artikel dazi in der Presse

Ökostrom-jetzt könnts losgehen

Wirklich Wichtiges bleibt wichtig auch paar Tage danach.
Das neue Ökostromgesetz, letzte Woche vom Nationalrat beschlossen ist so etwas wirklich Wichtiges.
Und in Zeiten allgemeinen Politiker-Bashing lob ich jetzt einmal ganz viele.
Sogar die Schwarzen und die Roten, denn sie haben wesentlichen Forderungen von uns Grünen nachgegeben. Nicht ganz freiwillig, denn dieses Gesetz brauchte eine 2/3 Mehrheit.
Inhaltlich hier eine hervorragende Analyse, der ich nichts hinzufügen kann.
Jetzt könnte es eigentlich losgehen mit einem Boom an Ökostrom.

Bin ich ein "Sexualpopulist"?

ich wurde in meine Karriere ja schon vieles geheissen.
Aber Sexualpopulist noch nie.
Bis gestern.
Und das kam so (Achtung längere Geschichte)
Ort: Burg Schlaining
Ich bin zur heurigen Sommerakademie eingeladen.
Thema: Umbruch in der arabischen Welt
Mir war auf dem Podium der Part zugedacht, wirtschaftliche Hintergründe zu beleuchten.
Gemeinsam mit Michael Cerveny (wir kamen erst nach der Einladung drauf, dass wir am selben Podium sitzen, und haben ein gemeinsames Referat gehalten) vertraten wir (hier jetzt verkürzt wiedergegeben) folgende These.

Die Umbrüche in der arabischen Welt haben auch eine Ursache in ihrer dramatisch sich zuspitzenden wirtschaftlichen Lage bedingt durch
1.) sinkende Ölexporterlöse
2.) deutlich steigende Einwohnerzahlen

Wir verdeutlichten das mit diesen Bildern:

peakegypt-

peakegypt-1
(vergrössern? anklicken!)

auf obiger Folie sieht man:
In Agypten war "peak oil" 1993
Seitdem geht die Ölförderung zurück.(grau)
Zusätzlich wird, auch wegen der steigenden Bevölkerung ein immer grösserer Anteil des Öls im Inland verbraucht.
So sind innerhalb sehr kurzer Zeit die Ölexporte (oben grün) auf 0 zurückgegangen. Ab jetzt wird Ägypten Öl importieren müssen.
Dieses Geld zu verdienen, wird schwer sein, und den Aufbau einer gänzlich neuen Wirtschaftsstruktur bedürfen.

Dann illustrierten wir die Bevölkerungsentwicklung in Ägypten (wo 95% der Fläche Wüste ist)
Innerhalb von weniger als 90 Jahren von 20 Mio auf 110 Millionen !

bevegypt1

bevegypt2

Gleichzeitig wiesen wir darauf hin, dass (zum Glück) auch in Ägypten innerhalb der letzten 20 Jahre ein gewaltiger demografischer Wandel stattgefunden hat, und Frauen jetzt deutlich später und deutlich weniger Kinder bekommen.

fertilegypt

fertilegypt1

Trotzdem werden sich unserer Meinung nach in den nächsten Jahren die Probleme verschärfen.
Wir wiesen auch auf folgende nicht länger finanzierbare Tatsache hin.
Länder wie Ägypten subventionieren signifikant aus öffentlichen Mitteln Benzin.

benzinsubv

benzinsubv1

In Ägypten, schreibt der britische economist in einem bemerkenswerten Artikel wird 8% (!) des BIP dafür verwendet. 4 mal so viel, wie für Nahrungsmittelsubventionen.

Schliesslich plädierten wir dafür, diese sonnenreichen Staaten massiv zu unterstützen, in die Solarenerergie einzusteigen.
Aber das ist hier nicht mein Thema.
Sondern:
In der darauf stattfindenden Diskussion wurde ich heftig kritisiert.
Wie könne ich so über Bevölkerungsentwicklung reden?
Das sei Biopolitik, rassistisch, und überhaupt, mir als Mann stehe es nicht zu ...

Manchmal platzt mir der Kragen, da teil ich dann ordentlich aus, und in diesem Fall war es so. Ich konterte sowohl in der Sache, aber zugegeben auch polemisch.
"Warum ist es in gewissen Milieus ein Tabu, stark wachsende Einwohnerzahlen zu thematisieren?
Irgendwie erinnert mich das an die katholische Kirche.
Genauso wie man dort öffentlich nicht über Sex reden darf, scheint es hier verboten, Bevölkerungsfragen zu anzusprechen.Wer das rassistisch nennt, ha keine Ahnung was Rassismus ist"
Worauf mich der Diskussionsleiter glatt zum "Sexualpopulisten" beförderte.
Daraufhin haben wir alle herzlich gelacht.
Warum ich das hier schreibe?
Weil es mir wichtig ist.

Stark steigende Bevölkerungszahlen sind auch eine Krisenursache.
Nicht zuletzt in der globalen Nachhaltigkeitsdebatte.
Warum soll man darüber nicht reden dürfen?

Preis & Dank den ÖBB

Ich steh am Bahnhof Landstrasse und wart auf die S7 Richtung Flughafen.
Bissl zu früh, denn alles ist genau kalkuliert.
Vertiefe mich in eine Zeitung.
Guter, lustiger Artikel (Martenstein in der Zeit)
Ein Geräusch schliessender Zugtüren lässt mich aufblicken.
Ich stand zu weit vorne am Bahnsteig,
Mein Zug setzte sich schon in Bewegung.
"Ich Idiot!!"
Begann trotzdem zu laufen.
Zugsfahrer sieht mich laufen.
Und es geschieht ein Wunder: Er lächelt mich aus seinem Führerstand an, bleibt wieder stehen und lässt die Türen öffnen.
Lob & Preis &Dank & Ehr den ÖBB und diesem Engel im T-Shirt.
(Falls hier zufällig ein höherer ÖBBler mitliest: es war S7 Abfahrt 11.46)

Bin mir übrigens sicher, kein Promifaktor. Er hat mich nicht erkannt, und so "well-known by face" bin ich zum Glück nicht.

Weil so viele oft (zu recht) über unsere Bundesbahn schimpfen.
Zumindest einige Monate lang haben sie jetzt in mir einen begeisterten Fan.

Und jetzt Ende, sonst versäum ich den Flieger (der wird wohl nicht stehnbleiben)

Fahrrad "Sprüche" erwünscht

update 1. Juli.
danke für die vielen sehr guten Vorschläge.
Ich hab jetzt einmal (vorerst) drei ausgesucht:
Dieses gefällt mir persönlich am besten:

SHIRT1

aber auch die zwei finde ich hervorragend:

SHIRT3

shirt1like

bitte weitertexten!
thanxx!!
c.



(Nicht nur) im Sommer sind T-shirts praktisch.
Dieses hab ich bereits, und trage es gerne (nicht nur, aber auch bei TV Interviews)

glueck

Jetzt möcht ich meine einschlägige Gardarobe erweitern
und sammle Vorschläge für Sujets, damit wir sie herstellen lassen.
Dieses z.B. wäre eine (bissl ironische) Idee und eine Antwort auf die aktuelle Diskussion.

radfahrer4
Was meint Ihr?

Meine Bitte an Euch: Habt Ihr weitere Vorschläge, die dem Radverkehr die gebührende Ehre "auf der Brust" erweisen?
Bin gespannt.

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