einfach zum Nachdenken
von cc am 06.10.2006
Bevor wir über neue, erweiterte Strategien (die sind notwendig) diskutieren, schauen wir uns Wiener Ergebnisse ein bisschen genauer an.
1.) Grüne und F sind DIE antagonischen Parteien (geordnet nach den 23 Bezirken)
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2.) Hohe Anteile von "Ausländern" (nicht österr. Staatsbürgern) kommen beinahe mehr uns Grünen als der F zugute.
Höchster Anteil im 15. Bezirk, hier liegt Grün deutlich vor F.In Simmering, bzw. in Floridsdorf unterdurchnittliche "Ausländeranteile" hier liegt F vor Grün.
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3.) eine extrem hohe Korrelation gibts jedoch, schaut man sich die Anzahl der Gemeindewohnungen in den 23 Bezirken an.
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Simmering am einen Ende (meiste Gemeidebauten, höchste F, geringste Grünstimmen) Neubau am anderen.
hier die F-Anteile genau nach Bezirken:
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und hier F bzw Grün, sowie die Gemeindebauten in den Bezirken
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Interpretationen und Strategievorschläge sind erwünscht.
1.) Grüne und F sind DIE antagonischen Parteien (geordnet nach den 23 Bezirken)
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2.) Hohe Anteile von "Ausländern" (nicht österr. Staatsbürgern) kommen beinahe mehr uns Grünen als der F zugute.
Höchster Anteil im 15. Bezirk, hier liegt Grün deutlich vor F.In Simmering, bzw. in Floridsdorf unterdurchnittliche "Ausländeranteile" hier liegt F vor Grün.
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3.) eine extrem hohe Korrelation gibts jedoch, schaut man sich die Anzahl der Gemeindewohnungen in den 23 Bezirken an.
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Simmering am einen Ende (meiste Gemeidebauten, höchste F, geringste Grünstimmen) Neubau am anderen.
hier die F-Anteile genau nach Bezirken:
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und hier F bzw Grün, sowie die Gemeindebauten in den Bezirken
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Interpretationen und Strategievorschläge sind erwünscht.
In den Gemeindebauten lebt diese Schicht eher weniger.
Siehe Wahlarithmetik --> Der ArbeiterInnenanteil der Grünen ist gleich null.
Ich denke auch nicht, dass sich hier kurz- bis mittelfristig viel ändern lässt. Dafür haben die Grünen zu intelligente Botschaften.
Es ist mehr an der SPÖ, diese Schichten wieder besser anzusprechen. Die Grünen können durch gezielte Arbeit bestenfalls einen ganz kleinen Anteil dieser Menschen von sich überzeugen, denke ich.
Damit das aber möglich ist, ist es notwendig, dass sich *alle* Parteien klarer gegen die FPÖ und andere Splittergruppen aussprechen, und auch gegen dere sinnlose/nicht zielführende Fremdenpolitik.
Der Ball liegt da glaub ich weniger bei den Grünen, außer vielleicht das Forcieren der Bildung. Da liegt unsere Chance :)
"Ausländer rein lassen"
- Asyl für alle, die's verdienen.
- Immigration für alle, die wir brauchen.
VdB hat mal von einem Punktesystem geredet. DAS ist es, was Österreich hilft.
Ich bin selbst strikt dagegen, unreflektiert Ausländer ins Land zu holen, aber in Wirklichkeit ist das nie passiert. Jahrzehnte lang wurden Gastarbeiter ins Land geholt, und dann halt die Familien dazu. Das erklärt ja auch die hohen Zuwanderungszahlen bis ca. 2000 (dann war das ja auch weitgehend abgeschlossen).
Es muss weiterhin so sein, dass Menschen, die wir brauchen, aktiv geholt werden. Dafür muss man Anreize schaffen, etc.
Und alle, die wir nicht brauchen, müssen sich irgendwie sonst als nützlich erweisen. Das klingt jetzt ein bisschen radikal, ich weiß jetzt nicht wie ich das anders formulieren sollte.
Jedenfalls kenne ich von türkischen FreundInnen die Situation, dass hier Menschen leben, wo die Frau nichts wert ist. Klar passiert das bei Österreichern auch. Vereinzelt. Aber bei den türkischen EinwanderInnen gibt es eine Tendenz, dass irgendwie bis auf eine türkische Freundin alle betroffen sind von solchen Zuständen. Und diese eine türkische Freundin sagt ihrerseits wieder, sie kenne keinen anderen Türken, der so nett ist wie ihr Vater (soll heißen: Er lässt sie die Matura abschließen.)
Ich bin strikt dagegen, und das muss auch thematisiert werden. Allerdings auf eine nicht emotionale Weise, weshalb das in einer großen Koalition wieder nicht möglich sein wird. Leider.
@Sebastian
- Asyl für alle, die's verdienen.
- Immigration für alle, die wir brauchen.
trifft das ziemlich auf den Punkt, was die Grünen in diesem Bereich vorschlagen. Sagen dürfen sie es aber nicht so, denn man fürchtet den Aufschrei von Links. Und da gehts nur um die Sprache, die als "rechte" Sprache missverstanden werden könnte. Klar würde die KPÖ aufschreien, die Grünen sind im neoliberalen Mainstream und reduzieren den Menschen auf seine Nützlichkeit. Und etliche Grüne würden sich dann nicht sehr wohl fühlen in ihrer Haut. Also spricht man im Zweifel lieber keinen Klartext.
Und diese zwiespältige Botschaft kommt halt nur bei 11% der Wähler an. Das Potential wäre viel höher.
Immigration für alle
arbeiterschicht, gemeindebauten
rechte türkischer frauen
ein typisches (auch hier in einem der kommentare geäußertes) klischee ist, dass türkische frauen/islamische frauen unterdrückt werden, ihr mann ihnen befiehlt wie sie ihr leben zu führen haben, sie keinerlei rechte innerhalb der familie besitzen, ihnen bildung untersagt wird, mit anderen worten, dass sie versklavt werden - wohingegen die fortschrittliche, moderne österreichische frau stark ist und dieselben rechte wie der österreichische mann besitzt, gut gebildet ist, mit beiden beinen im leben steht, sich nichts vorschreiben lässt - also ihren eigenen weg geht. in beiden fällen handelt es sich um extremvorstellungen, die somit nicht als repräsentativ für die gesamtheit gelten können.
ich habe auf grund meiner 2 nationalitäten großen einblick in die österreichische und die arabische kultur gewonnen, weiters hatte ich die möglichkeit, sowohl einblick in die "hohen" als auch die "niedrigen" sozialen schichten zu nehmen.
ich bin zu folgenden ansichten gekommen:
- türkische immigrantenfamilien der arbeiterschicht können in keinem fall als sinnbildlich für die türkische kultur genommen werden (ich habe viele türkische studienkollegen die gegenteiliges beweisen!!)
- der schlüssel zur gleichberechtigung liegt in JEDER kultur und in JEDEM land in der bildung der menschen!!!
- in meinen 20 jahren lebenszeit habe ich unter dutzenden von österreichischen ehen und familien höchstens 2-3 glückliche ehen sehen können, in denen gleichberechtigung herrscht. in allen anderen kann von respekt, verständnis und liebe kaum die rede sein. ich bin mir durchaus im klaren, dass diese erfahrungen nicht repräsentativ für wien sind.
- die mir durch mein gesellschaftliches umfeld und die wiener kulturszene vermittelten werte wirken auf mich selbstzerstörerisch und nicht zielführend.
ich gebe ein paar beispiele: wieso soll es sinnvoll sein, sich schon in jungem alter wie eine erwachsene zu benehmen, sich zu schminken, sich einen freund zu suchen, auf parties zu gehen, zu trinken, möglichst schnell sexuelle erfahrungen zu sammeln??? diese werte werden nicht, wie es so viele glauben, von jugendlichen und klassenkameraden produziert! sie sind tief in der österreichischen/wienerischen mentalität verankert. ich kann mich erinnern, dass meine volksschullehrerin, als ich sie nach meinem eintritt ins gymnasium besuchte, nicht nach meinen noten fragte sondern ob ich schon einen freund habe. am gymnasium selbst gab es geradezu einen wettlauf um "beziehungen" und "alles was dazu gehört".
- ich bin kein freund von extremen, das bild, das ich mir von der arabischen kultur gemacht habe ist ein äußerst positives, denn sexismus, der sich leider überall einschleichen kann, ist kein offizieller teil davon. ich würde die kultur mit folgenden adjektiven beschreiben: freundlich, offen, kinderliebend, familienfreundlich, gastfreundlich, temperamentvoll, tolerant und hilfsbereit.
auch das ist ein extremes bild, aber warum nicht einmal die positiven seiten herausstreichen, als ständig nur die schlechten?