Liebe grüne Vorwähler/innen,
von cc am 11.05.2009
Die Grünen Vorwahlen, Eure Initiative, so bin ich einmal mehr überzeugt, bringen viel in Bewegung, und zwingen uns Grüne , Grundsätzliches gründlich zu überlegen.
Über die ungemein wichtige Frage, "wer ist eigentlich die Basis einer Partei", ihre Wähler/innen oder ihre in der Partei aktiven Mitglieder (ich verzichte auf das m.E. präzise Wort "Funktionäre", weils es viele Grüne als beleidigend betrachten), darüber ist eine öffentliche Diskussion Anfag Juni in Vorbereitung. Gut so.
Nach der vertrottelten Aktion eines anonymen Einzelnen (will das jetzt bewußt nicht gendern), über die Max gestern berichtet hat, und die via twitter in diversen blogs zu starken Reaktionen geführt hat, möchte ich über ein Weiteres sehr wichtiges Phänomen des Politischen hinweisen, jenes der Zeit.
Und diesmal richte ich mich nicht wie sonst aufmunternd und antreibend nach "innen", an die Grünen, sondern an die von mir ausnehmend geschätzte und unterstützte Schar der Grünen Vorwähler/innen.
Lasst uns mit Eurer ungemein wichtigen, die grüne Idee stärkenden Initiative ein wenig Zeit.
Das muss sein.
Jüngst gab es genau dazu einen sehr klugen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung.
Darin ist zu lesen, wie sehr v.a. onlinemedien das Tempo in der Politik beschleunigen.
Wesentliche Prozesse des Politischen (ganz generell) brauchen aber Zeit.
In der Politik (und natürlich auch bei uns Wiener Grünen) gibt es verschiedene Verantwortlichkeiten, Gremien , die das tun müssen, was das Wesen des Demokratischen ist:
Interessensabwägung, Interessensausgleich.
Das heisst reden, Interessenskonflikte abwägen, Kompromisse finden, dafür Mehrheiten suchen, Chancen und Risken abwägen, ja und dann entscheiden.
Ich schreib das deswegen, weil - wie Ihr wisst - für mich die Sache läüngst klar wäre.Ich als Person hätte das längst entschieden; und Euch darüber mit grünem Dank derart überhäuft, dass Euch davon wahrscheinlich schlecht geworden wäre.
Nun gibt es aber eine Reihe von Personen, die mit Gründen, die ich zwar nicht teile, aber respektiere, das anders sehen, zumindest sicher sein wollen, dass nicht irgendwer (um ein erfundenes Beispiel zu nennen) Menschen, die viel Zeit haben und Geld brauchen dazu bringt Unterstützer zu werden, und dann ihm dadurch ein grünes Gemeinderatsmandat verschafft.
Das (so meine ich) ist nicht Aufgabe des "Unterstützerparagrafen".
Im schon angesprochenen SZ Artikel wird sehr schlau die Differenz zwischen »politischer Prozesszeit« und »medialer Produktionszeit« beschrieben.
Eure Stärke ist eine extrem kurze mediale Produktionszeit.Davon können wir lernen, insofern danke für Euer angebot, uns als Partei hier zu beraten. Wir werden das gerne aufgreifen.
Wir müssen aber für diese wesentliche Entscheidung, vielleicht ein paar hundert Unterstützer aufzunehmen, auf ein wenig "politischer Prozesszeit" bestehen.
Ich war am Wochenende auf einer grüninternen Klausur.
Dort war in den Pausen ausreichend Zeit, über Eure Initiative zu diskutieren.
Viele sehen sie positiv, viele sehen noch offene Fragen, einige sind skeptisch.
Aber niemand, nochmals niemand (und wir waren rund dreissig Leute) benutzte einen Ton, oder eine Haltung, die im zurecht heftig Kritisierten von gestern auch nur nahe kommt.
Insofern bitte ich Euch einerseits:
Um ein bisschen Geduld.
Dann bin ich froh dass mit Angela Stoytchev und Petra Galkova nach Robert Korbei zwei weitere Vorstandsmitglieder auf diversen Blogs posten und diskutieren.
Es werden noch mehr kommen.
Eine Befürchtung kann ich den Grünen Vorwählern mit Sicherheit nehmen. Dass die Aufnahme solange hinausgezögert wird, bis die Frist verstrichen ist.
Das wird nich passieren.
Ergo möchte ich um ein wenig kühlen Kopf bitten.
Jeder möge seinen Aufgabe erfüllen.
Wir Grüne nehmen uns zurecht die Zeit und werden schliesslich dazu kommen, auch die Skeptiker in der Partei überzeugt zu haben, dass die Grünen Vorwaheln eine riesige Chance für uns sind; und deswegen klaerweise aufgenommen werden (darum werd ich mich bemühen)
Und Ihr werdet weiter heftig für Eure Initiative werben, und so einen extrem wichtigen Impuls zur Weiterentwicklung der Demokratie leisten und v.a. auch beitragen, dass das Match 2010 nicht Häupl gegen Strache heisst, sondern grüne Erneuerung.
mit herzlichem aufrichtigen Dank
c.c.
Edit: Wichtiger Beitrag und noch wichtigerer Vorschlag von Jana
Über die ungemein wichtige Frage, "wer ist eigentlich die Basis einer Partei", ihre Wähler/innen oder ihre in der Partei aktiven Mitglieder (ich verzichte auf das m.E. präzise Wort "Funktionäre", weils es viele Grüne als beleidigend betrachten), darüber ist eine öffentliche Diskussion Anfag Juni in Vorbereitung. Gut so.
Nach der vertrottelten Aktion eines anonymen Einzelnen (will das jetzt bewußt nicht gendern), über die Max gestern berichtet hat, und die via twitter in diversen blogs zu starken Reaktionen geführt hat, möchte ich über ein Weiteres sehr wichtiges Phänomen des Politischen hinweisen, jenes der Zeit.
Und diesmal richte ich mich nicht wie sonst aufmunternd und antreibend nach "innen", an die Grünen, sondern an die von mir ausnehmend geschätzte und unterstützte Schar der Grünen Vorwähler/innen.
Lasst uns mit Eurer ungemein wichtigen, die grüne Idee stärkenden Initiative ein wenig Zeit.
Das muss sein.
Jüngst gab es genau dazu einen sehr klugen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung.
Darin ist zu lesen, wie sehr v.a. onlinemedien das Tempo in der Politik beschleunigen.
Wesentliche Prozesse des Politischen (ganz generell) brauchen aber Zeit.
In der Politik (und natürlich auch bei uns Wiener Grünen) gibt es verschiedene Verantwortlichkeiten, Gremien , die das tun müssen, was das Wesen des Demokratischen ist:
Interessensabwägung, Interessensausgleich.
Das heisst reden, Interessenskonflikte abwägen, Kompromisse finden, dafür Mehrheiten suchen, Chancen und Risken abwägen, ja und dann entscheiden.
Ich schreib das deswegen, weil - wie Ihr wisst - für mich die Sache läüngst klar wäre.Ich als Person hätte das längst entschieden; und Euch darüber mit grünem Dank derart überhäuft, dass Euch davon wahrscheinlich schlecht geworden wäre.
Nun gibt es aber eine Reihe von Personen, die mit Gründen, die ich zwar nicht teile, aber respektiere, das anders sehen, zumindest sicher sein wollen, dass nicht irgendwer (um ein erfundenes Beispiel zu nennen) Menschen, die viel Zeit haben und Geld brauchen dazu bringt Unterstützer zu werden, und dann ihm dadurch ein grünes Gemeinderatsmandat verschafft.
Das (so meine ich) ist nicht Aufgabe des "Unterstützerparagrafen".
Im schon angesprochenen SZ Artikel wird sehr schlau die Differenz zwischen »politischer Prozesszeit« und »medialer Produktionszeit« beschrieben.
Eure Stärke ist eine extrem kurze mediale Produktionszeit.Davon können wir lernen, insofern danke für Euer angebot, uns als Partei hier zu beraten. Wir werden das gerne aufgreifen.
Wir müssen aber für diese wesentliche Entscheidung, vielleicht ein paar hundert Unterstützer aufzunehmen, auf ein wenig "politischer Prozesszeit" bestehen.
Ich war am Wochenende auf einer grüninternen Klausur.
Dort war in den Pausen ausreichend Zeit, über Eure Initiative zu diskutieren.
Viele sehen sie positiv, viele sehen noch offene Fragen, einige sind skeptisch.
Aber niemand, nochmals niemand (und wir waren rund dreissig Leute) benutzte einen Ton, oder eine Haltung, die im zurecht heftig Kritisierten von gestern auch nur nahe kommt.
Insofern bitte ich Euch einerseits:
Um ein bisschen Geduld.
Dann bin ich froh dass mit Angela Stoytchev und Petra Galkova nach Robert Korbei zwei weitere Vorstandsmitglieder auf diversen Blogs posten und diskutieren.
Es werden noch mehr kommen.
Eine Befürchtung kann ich den Grünen Vorwählern mit Sicherheit nehmen. Dass die Aufnahme solange hinausgezögert wird, bis die Frist verstrichen ist.
Das wird nich passieren.
Ergo möchte ich um ein wenig kühlen Kopf bitten.
Jeder möge seinen Aufgabe erfüllen.
Wir Grüne nehmen uns zurecht die Zeit und werden schliesslich dazu kommen, auch die Skeptiker in der Partei überzeugt zu haben, dass die Grünen Vorwaheln eine riesige Chance für uns sind; und deswegen klaerweise aufgenommen werden (darum werd ich mich bemühen)
Und Ihr werdet weiter heftig für Eure Initiative werben, und so einen extrem wichtigen Impuls zur Weiterentwicklung der Demokratie leisten und v.a. auch beitragen, dass das Match 2010 nicht Häupl gegen Strache heisst, sondern grüne Erneuerung.
mit herzlichem aufrichtigen Dank
c.c.
Edit: Wichtiger Beitrag und noch wichtigerer Vorschlag von Jana
danke
Deswegen auch gerade jetzt der wichtige Beitrag von Jana!