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Bildung

Unsere Schule der Zukunft

schulederzukunft_web

Lange haben wir an "ihr" gearbeitet.
Jetzt wurde "sie" von Maria Vassilakou und mir der Öffentlichkeit vorgestellt.
Unsere "Schule der Zukunft".
Einerseits als konkretes Projekt, aber auch als Prinzip des Schulwesens generell.
Und als wesentlicher Anstoß zu einer inhaltlichen Bildungsdebatte.
Diese wird sicher sehr kontrovers.
Freue mich auf Eure Beiträge.

update: der Bericht darüber auf derstandard.at

Die Schule der Zukunft
eine freie, lernende Organisation

Die „Schule der Zukunft“ ist eine öffentliche Schule, die jedoch alle Qualitäten einer Privatschule besitzt. Die Schule der Zukunft hat Integration als zentrales Ziel, sowie die Förderung der Sprachenvielfalt. Sie bietet Lern- und Lebensraum sowohl für Schüler-Innen als auch für LehrerInnen. Neben dem staatlichen Lehrplan und den für diesen Standort besonderen Zielen, haben die Lernenden und Lehrenden völlige Freiheit. Sie entscheiden, wie sie die Lernziele erreichen wollen und welche Methoden sie an-wenden. Als Standort schlagen wir das neue Hauptbahnhof-Gelände in Wien-Favoriten vor. Die „Schule der Zukunft“ soll wie die neue Mittelschule die Volksschule bis zur neunten Schulstufe umfassen. In Absprache mit dem Bund soll in der „Schule der Zukunft„ auch eine Oberstufe geführt werden.

Schule der Zukunft – die Fakten

Der „Trägerverein“ der „Schule der Zukunft“ ist parteiunabhängig und frei.
Er besteht in ihrer Mehrheit aus Persönlichkeiten, die sich als Experten der Pädagogik bewährt haben. Die wichtigste Aufgabe dieses Trägervereins besteht in der Auswahl einer geeigneten Direktor/in. Zur wichtigsten Aufgabe der Schulleitung gehört die Auswahl und Motivation der Lehrenden sowie das Schaffen von Rahmenbedingungen, die engagiertes Lernen ermöglichen.

Da die Qualität jeder Schule primär am Engagement, der Motivation und der Befähigung ihrer Lehrer/innen liegt, muss die Personalhoheit an der Schule liegen. LehrerInnen an der Schule der Zukunft sind nicht pragmatisiert.

Als Standort schlagen die Grünen Wien für diese erste „Schule der Zukunft“ das Hauptbahnhof-Gelände in Favoriten vor. Sie soll sich dort bewähren, wo es viele Jugendliche aus benachteiligten Familienverhältnissen gibt. Die Schule der Zukunft soll rund 1.000 SchülerInnen Platz bieten, andere Schulen sollen jedoch bei großer Nachfrage dieses neue Schul-Konzept übernehmen können.

Die Schule der Zukunft ist autonom


Neben dem staatlichen Lehrplan und den für diesen Standort besonderen Zielen, haben die Lernenden und Lehrenden völlige Freiheit. Sie entscheiden, wie sie die Lernziele erreichen wollen, welche Methoden sie anwenden welche zeitliche Gliederung sie wählen, wieweit sie externe Projekte und andere Personen ins Lerngeschehen zuziehen, wie sie die Finanzmittel der Schule einsetzen

Hand in Hand mit dieser sehr weitgehenden Autonomie geht eine laufende Evaluierung, um auch gegenüber der Öffentlichkeit zu dokumentieren, dass die Lernziele erreicht werden.

Schule der Zukunft – die Ziele


+ In der Schule der Zukunft beherrschen nach der Pflichtschule alle SchülerInnen perfekt deutsch, egal welche Muttersprache sie sprechen. Die jeweiligen Muttersprachen werden speziell gefördert, es werden aber auch Fremdsprachen wie etwa Englisch oder Französisch unterrichtet.

+ Die Schule der Zukunft bietet umfassend Lern-und Lebensraum: Von Lesen und Spielen, Feiern und Essen, Sport und Kunst, Lachen und Wettkampf. Dies erfordert eine gänzlich andere, offene Architektur, wie sie in manchen finnischen oder schwedischen Schulen bereits realisiert ist. Besonders wichtig sind großzügige Freiräume.
+ Die Schule der Zukunft ist Lebens-und Arbeitsraum für Jugendliche, wie für Lehrende. Diese finden statt eines überfüllten, engen „Konferenzzimmers“ adäquate Arbeitsmöglichkeiten vor.

+ Die Schule der Zukunft hat Integration als wichtiges Ziel, und verschließt nicht die Augen vor damit einhergehenden Problemen. Wo Lehrer/innen an ihre Grenzen stoßen, unterstützen andere: z.B.
Sozialarbeiter/innen, Pädagog/innen für spezielle Bedürfnisse, Musiker, Sporttrainer, Film/ Theaterschaffende, etc.

+ Die Schule der Zukunft bietet auch den Eltern Lern- und Integrationsmöglichkeiten und ist offen für Kooperationen mit verschiedensten Institutionen: z.B. Volkshochschulen, NGOs, Bauernhöfen, Unternehmen, Spitälern, Altersheimen, etc.

+ Die Schule der Zukunft versucht jene besonders zu fördern, die durch ihr Elternhaus benachteiiligt sind. Aber ebenso bietet sie Begabten geeignete Entwicklungswege.

+ Die Schule der Zukunft ist eine lernende Organisation, hier werden neue Wege erprobt, und Probleme, die laufend in jeder Schule auftauchen werden selbstbestimmt gelöst.

+ Die Schule der Zukunft ist das Gegenteil einer „nachgeschalteten“ Dienststelle des Stadtschulrates, des Ministeriums, der Parteien. Sie ist frei!

Dieses Konzept kann und soll konkret umgesetzt werden.
Trotzdem ist es nicht bloß ein weiterer Schulversuch, sondern ein Prinzip, daß auf viele Standorte ausgeweitet werden soll.
Schon heute gibt es viele Schulen in Wien, wo engagierte Schulführungen mit motivierten Leher/innen vieles vom hier Beschriebenen realisieren.
Effekt: Sie sind überlaufen.
"Autonomie" heißt, daß jene sehr beliebten Schulen ausreichend Ressourcen erhalten, um ihr Angebot auszuweiten.
Auch soweit, möglicherweise einen zusätzlichen Standort nach ähnlichen Prinzipien zugesprochen zu kommen.
Also quasi eine Schulreform "von unten".

Hier vorerst "Punkt".
Zusätzliche Infos gerne, auch als Dialog, weil ich sehr gespannt auf Eure Reaktionen bin.

Kluge Worte

Da kann einer denken und schreiben.
Lesenswert.

Persönliches über Lehren und Lernen

knapp zwei Monate lang etwas Alltägliches, aber für mich Neues probiert.
In der w@lz 17 Jugendliche auf die Geographie-prüfung (Lehrplan 7. und 8.AHS) vorbereitet.
Zweierlei war (mein) Ziel.
1.) alle müssen die Externistenprüfung positiv bestehen
2.) Da der Lehrplan eigentlich eine "Einführung in die Volkswirtschaft" vorsieht, wollte ich schlicht für das unglaublich spannende Thema, "Wie funktioniert eigentlich Wirtschaft" Interesse wecken.
3.) Wollt ich auch selbst etwas lernen.
Beginnen wir mit 3.)
Da die Jugendlichen kritisiert hatten, dass kein ordentliches Skriptum vorliege, war meine Antwort: "Na, dann schreiben wir eins, und mit Helges Unterstützung haben die Jugendlichen selbst ein wiki gebastelt, das (nicht überall ganz richtig aber immerhin) einen ganz passablen Überblick gibt.
Hier das Produkt.Nach dem Motto "selber tun, statt nur zuhören"
Zu 2.)
Das Lob einer Schülerin gestern nach der Prüfung ("Wirtschaft" war ihr vorher ein spanisches Dorf) "habe schon lange nicht soviel "Allgemeinbildung" gelernt, die auch interessant war" ging mir wie Honig hinunter (Man weiss ja gar nicht, wieviel Lob jemand vertragen kann)
Ja und 1.)
Nach vier Stunden Zuhören: Alle sind durchgekommen.
Freu mich einfach!
Hier (weils kurz sein soll) nur zwei Schlüsse aus walz-Erfahrungen:
1.) Es ist wunderbar als Schule weiterstreichende Freiheit zu haben. Sowohl bei der Wahl der didaktischen Methode wei bei der Zeiteinteilung.
Drum meine Forderung fürs öffentliche SDchulsystem: Gebt Lehreren und Schülern viele, viel mehr Freiheit darüber zu entscheiden, wie sie lernen wollen.
2.) Eine Trennung zwischen jenen die "lehren" und jenen die "prüfen" ist sehr fruchtbar.

auch wenn`s mir ziemlich schwerfällt

Muss zum ersten Mal Anerkennung nach Kärnten schicken.
Deswegen.
Das Land möchte die verpflichtende Vorschule einführen.
Per Landtagsbeschluss.
Was man daran erkennt:
Politik hat unglaublich viel mit "handwerklichen" Fähigkeiten zu tun.
Etwas politisch zu wollen, ist das eine.
Den "Riecher", die Fähigkeit, die Chuzpe, die Kraft und die Erfahrung zu haben, dieses Wollen auch umzusetzen ist ein zweites.
Warum macht das nicht die Wiener SPÖ mit ihrer absoluten Mehrheit?
Gerade hier wäre genau das (Stichwort Integration) so wichtig.
Meine These: Sie sind so satt, so selbstzufrieden, so von sich eingenommen, so im Glauben, "wien ist super", dass sie glauben, es nicht nötig zu haben, und ausserdem Krämerseelen sind, denn:
"Warum sollen "wir" das bezahlen.
Haider macht`s einfach.
Seine Motivation ist, vermute ich, weniger eine bildungs- und integrationspolitische, mehr eine taktische: Er ist der, der medial vorkommen möchte, und als "Umsetzer" wahrgenommen werden will.
Ich glaube, ich muss hier nicht meine eindeutige Haltung zu J. Haider darstellen.
Und hoffe sehr, dass er bei den nächsten Landtagswahlen Geschichte sein wird.
Aber: die politische Müdigkeit von VP und SP in der so wichtigen Bildungsfrage ist so himmelschreiend, und Haider zeigt, wie einfach es wäre, das als richtig Erkannte umzusetzen.

Gesamtschule, wars das dann?

Bildungsfragen treiben mich um.
Hab einen längerer Kommentar für die Presse geschrieben.
Und um nicht nur auf eigene Artikel zu verweisen:
Das scheint eine Erzählung aus eine anderen Welt.
Interessant dabei: In einem westlichen Industrieland gelingt es, das Bildungswesen,
die Einstellungen von Politikern und von grossen Teilen der Bevölkerung
kurz die Bildungskultur grundsätzlich zu verändern.
Warum sollte es bei uns nicht funktionieren?

Kdolsky und die Gesamtschule

kdolsky
Quelle: heute
Während der ministerielle Pausenclown Andrea Kdolsky(im Nebenberuf Gesundheitsministerin) uns wahlweise mit grüner Pappnase oder Mulatschak tanzend aus allen Gazetten entgegenspringt, scheint in Wien wirklich eine sehr weitreichende Entscheidung gefallen zu sein.
Vizebürgermeisterin Laska kündigte an, ab 2009 nahezu flächendeckend die Gesamtschule einführen zu wollen.
Das wird spannend, denn sehr viele Fragen sind offen (bei der Gemeinderatssitzung am Freitag werden wir sie stellen)
1.) Eigentlich ist Laska dafür nicht zuständig. Um die Gesamtschule flächendeckend einzuführen bedarf es einer Gesetzesänderung auf Bundesebene (ob da die VP mitgeht?)
2.) Oder man machts als Schulversuch (was zwar rechtlich "hatscht", denn flächendeckend ist so etwas schwer argumentierbar) aber es ginge (wenn es das Ministerium duldet).
Jedoch: Dann müssen jeweils 2/3 der Lehrer/innen, der Elternvertreter und der Schüler/innen zustimmen, und zwar in jeder einzelnen Schule.
Angesichts des jetzt schon laut artikulierten Widerstands von AHS-Lehrergewerkschaft und AHS Eltern wird das mühsam bis unmöglich.
3.) Wie schaut die Übergangsfrist aus. Was machen jene Schüler/innen, die z.B. jeweils die 2. oder 3. Klasse AHS bzw Hauptschule besuchen.

Oder handelt es sich bei oben zitierten Vorschlag bloss um ein unabgesprochenes "brainstorming"?

Nachtrag 6 Stunden später : Scheint alles wie das Horberger Schiessen auszugehen.
Die Wiener Stadtschulratspräsidentin meint dazu: Geht sich bis 2009 nie aus. Soviel zur Wiener SPÖ:

Fragen über Fragen.
Ich bin gespannt, wie das weitergeht.Wir werden diese Fragen
(und viele mehr dazu) in den nächsten Tagen stellen.
Und sicher auch Wege finden, dies öffentlich zu machen.
Auch wenn inzwischen Kdolsky sicher ein ganz lustiger neuer Spass einfällt.

von der Kunst des Erziehens

nachfolgendes lesenswertes Gespräch hab ich in der Zeit gefunden.
Da sprechen zwei interessante Persönlichkeiten, Daniel Cohn-Bendit (den ich hier wohl nicht vorstellen muss) und Bernhard Bueb (langjähriger Direktor der sehr konservativen Internatsschule "Salem", und Autor des Buches "Lob der Disziplin") über Relevantes, das in unserer Schul-und Bildungsdiskussion zu kurz kommt: Über die Rolle von Autoritäten, die Auswirkungen von 68, Ziele der Schule im allgemeinen und auch sonst einiges Grundsätzliches.
Interessant zu lesen.
Und einmal mehr der Beleg, warum in Zeiten allgemein rückläufiger Zeitungsleser/innen, jene Blätter, die ihren Leser/innen Substanz zumuten, ihre Auflage deutlich steigern können.

Was heißt hier Ausländer?

Was heißt hier Ausländer? ... lautet der Titel meiner heutigen Pressekolumne. viele gruesse c.

Kultur - war einmal

Kluges schreibt Joachim Riedl in der neuen (wie immer lesenswerten) zeit über die Kultur-und Bildungspolitik der SPÖ:
Tatenlos nimmt die frühere Kultur- und Bildungsbewegung indes hin, dass der Bereich der bildungsfernen Schichten immer weiter expandiert und sich funktionaler Analphabetismus ausbreitet. Die neue soziale Frage, die aufgeworfen wird, weil ein vergleichsweise kleines Milieu gebildeter Eliten einer wachsenden Gruppe von Bürgern gegenübersteht, die sich, aus welchem Grund auch immer, dem geistigen Leben verweigert, will sich ihr nicht stellen. Geschweige denn, dass sie in ihr eine politische Herausforderung erkennt: Immerhin entsteht dadurch jenes soziale Terrain, auf dem die populistischen Phrasen wuchern können.
...
Unter anderem hat die SPÖ bei den vergangenen Wahlen wider Erwarten Zuspruch erhalten, weil sie versprach, das verzopfte und betuliche Klima der zurückliegenden Jahre hinter sich zu lassen. Was hätte da die Überraschungsministerin Claudia Schmied bei Amtsantritt sagen können, um dieses Versprechen aufrechtzuerhalten?

Sie hätte etwa Bruno Kreisky paraphrasieren können und zusichern, sie werde versuchen, alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens mit Bildung und Kultur zu durchfluten.

Hat sie aber nicht. Sie erklärte vielmehr, für sie, die viele Jahre in der Wirtschaft verbracht habe, bedeute Kultur »das Erschließen anderer, emotionaler Ebenen«. Eben nicht.


Diese Kritik, ist hier zwar zurecht auf die SP gemünzt, koennten aber m.E auch wir Gruene beherzigen..

hier der ganze Artikel.

20 Minuten über die menschliche Entwicklung

Jetzt hab ichs mir schon einige Male durchgeschaut.
Und immer wieder etwas Neues dabei gelernt.
Ein schwedischer Professor zeigt, wie man ein Thema, in diesem Fall Aspekte der menschlichen Entwicklung unglaublich anschaulich und für jeden Leser extrem lehrreich darstellen kann.
Nehmt Euch ca. 20 Minuten und schaut Euch die 9 Kapitel hier an.
Dank an Dieter für den Hinweis.

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