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Bildung

ein grosser Visionär und Denker

Mit über 80 Jahren möchte ich auch einst so geistig beweglich und wach sein.
Ihm gehört meine grösste Bewunderung.

Hartmut von Hentig hat sein ganzes Leben der Bildung gewidmet.

Bildung hab ich einige Male gelesen, es gehört zum Klügsten und Klarsten, was m.E. überhaupt zu diesem Thema publiziert wurde.

Jetzt hat Hentig sein "Alterswerk", eine Art Vermächtnis veröffentlicht:

Bewährung

Es hat mich sehr beeindruckt.
Der Untertitel ist Programm:
"Über die nützliche Erfahrung, nützlich zu sein".
Im Kern propagiert Hentig eine Entschulung der Bildung in der 7.-9. Schulstufe.
Ein Programm, das richtigerweise weit über das hinausreicht, was rund um PISA-Rankings so diskutiert wird.
Beide Bücher sind eine sehr zu empfehlende (Weihnachts-)Lektüre.

Ein (Weihnachts-) Buchtip

Glasklar durchdacht in seiner Analyse, scharf in seiner Argmentation:
Gerade weil mir das Bildungsthema so am Herzen liegt:
Konrad Paul Liessmanns Buch "Eine Theorie der Unbildung" sollten alle, die sich mit diesem Thema beschäftigen, gelesen haben.
Er zerfetzt geradezu all das was auf vielen Bildungsseiten der Zeitungen an allgemein geglaubten Phrasen so daherkommt.
PISA und Standortwettbewerb, der Bolognaprozess und die "Reform" der Universitäten.
Sehr sehr empfehlenswert!

die zentrale Ungerechtigkeit unseres Schulsystem

ich habe hier schon mehrmals auf die zentrale Ungerechtigkeit unseres Schulsystems hingewiesen.
Sag mir aus welchem Elternhaus Du bist, und ich sage dir welchen Bildungsweg Du einschlägst.
Mit dieser Grafik habe ich es belegt.
Analysen von Günter Haider sollten uns weiter aufrütteln.

haider1

Zur Erkärung:
ein hoher Wert auf auf der y-Achse zeigt, dass der Status des Elternhauses die Schulleistung stark bestimmt, ein niederer Wert bedeutet, dass dieser Zusammenhang gering ist.
Eigentlich klar: In Ländern, die nicht schon mit zehn Jahren trennen wie v.a. Finnland, Schweden, Dänemark aber auch die Schweiz gelingt es viel stärker, Startschwierigkeiten, die durch das Elternhaus bestimmt sind auszugleichen.
Weil erst später getrennt wird.


Noch aufrüttelnder folgende Grafik

haider2

Der linke Balken zeigt die Leistungverteilung (beim Pisatest) in der AHS, der Balken ganz links jene der 3. Leistungstufe der Hauptschule.
Unglaubliche 20% haben gleiche Leistungen. (in der 2. Leistungsstugfe sind es mahr als 50%)
Wähernd jedoch nahezu alle, die in die AHS Unterstufe gehen, die Chance erhalten, weiter Richtung Matura oder einer anderen höheren Ausbildung zu kommen, ist die 3. Hauptschulleiustungsgruppe eine völlige Sackgasse,
Damit ist man stigmatisiert und bekommt meist nicht einmal einen Lehrplatz.
Obwohl 20% dasselbe "können" wie Schüler/innen der AHS.

Mein Fazit einmal mehr:
Weg mit der absurden Trennung mit zehn.
Um die Chancen aller, v.a. aber jener zu erhöhen, die durch das Elternhaus einen Startnachteil haben, sollen alle in einer gemeinsamen Schule bis 15 lernen.
Interssant: die beliebteste Schule bei Eltern ist die Volksschule.
Und diese ist eine Gesamtschule.

zur Bildungsdebatte

Meine zwei letzten Beiträge (1,2)zur Bildung haben sehr viele Kommentare ausgelöst.
Nicht nur weil ich ersucht wurde zu antworten hier einige Gedanken zum Geäusserten:
Literalität halte ich für ein wesentliches Bildungsziel.
Nicht für das einzige!
Die eigene Sprache (sowie wenigstens eine, wenn nicht zwei andere) zu beherrschen, sich sowohl mündlich präzise ausdrücken zu können, im Stande zu sein, Gedachtes und Gewolltes im Gespräch (in einem Vortrag, einer Präsentaion) als auch schriftlich auf den Punkt bringen zu können, halte ich für ein zentrales Bildungsziel.
Die Welt der Bücher ist Ausdruck dieser Literalität.
Sie erschliessen andere (fremde, unbekannte) Sichtweisen, Lebenswelten, vertiefen sprachlichen Ausdruck und zeigen die Vielgestaltigkeit menschlicher Kultur.
Sie zeigen, dass es neben dem eigenen Leben (und den eigenen Vorurteilen, Lebens-und Denkweisen) auch ganz anderes gibt.
Sie wecken Neugier auf "das andere", und helfen auch Angst abzubauen.
Deswegen ist es - für mich- ein wesentliches Ziel jeglicher Bildung, Menschen die Welt der Bücher zu eröffnen.
Ich erspare mir und uns jetzt Zusammenhänge zwischen Fremdenfeindlichkeit, die mit Angst zu tun hat, und mangelnder Literalität zu argumentieren.
Nochmals: Literalität ist EIN, nicht DAS zentrale(s) Bildungsziel.

Soziales Handeln, sich in unterschiedlichen Gruppen zu bewähren, verschiedene Rollen zu erproben, schlicht sich im anderen als soziales Wesen zu begreifen, zu erfahren und damit zu entwickeln ist "Bildung" im umfassensten Sinn.

Deswegen halte ich es für absurd, wenn mir mache vorwerfen, ich hätte mit meinem Kommentar vorgeschlagen, als Alternative zur Schule, Kinder mit Büchern in Keller sperren zu wollen.

Jetzt zu jenen Kommentaren, welche sich skeptisch zu unserer Forderung geäussert haben, die Studentenzahl deutlich zu erhöhen:
Tatsache ist, dass das Risiko arbeitslos zu werden umso höher ist, je geringer der Ausbildungsgrad ist.
natürlich gibts auch Akademikerarbeitslosigkeit.
Diese ist jedoch signifikant geringer als die jener Menschen, welche über geringere Bildungsabschlüsse verfügen.
Ausserdem:
Erhöhte Bildung vergrössert schlicht Möglichkeiten.
Natürlich gibts keine Arbeitsplatzgarantie nach einem Studium.
Dieses ist auch nicht in erster Linie Berufsausbildung, sondern wissenschaftliche Qualifikation.
Und es gibt, gerade für angehende Akademiker/innen eine Eigenverantwortung für die Studienwahl.
Ich glaube aber, dass es unstrittig sein sollte, dass in einer Wissensgesellschaft der Ausbildung und Pflege von Qualifikationen höchste Priorität gegeben werden muss.
Um das zugespitzt in ein Bild zu fassen:
Was einer Industriegesellschaft Strassen und Eisenbahnen sind, die notwendige Basisinfrastruktur, sind einer Wissensgesellschaft "breite Autobahnen zur Qualifikation".
Und deswegen brauchen wir mehr und bessere höhere Schulen, und mehr Meschen, die bereit sind sich zu qualifizieren.
Diese "Investitionen" zu finanzieren sollte die nächste Regierung höchste Priorität geben.

Bildungsnotstand

danke OECD!
Die publizierten Zahlen illustrieren den grössten Frevel an Österreichs Zukunft.

Als Beleg für ihren Befund nennt die OECD den Anteil von Uni- und Fachhochschulabsolventen (Erstabschlüsse) pro Jahrgang. Dieser sei in Österreich zwischen 2000 und 2004 zwar von 16,0 auf 19,6 Prozent gestiegen. Die meisten OECD-Länder hätten aber "weit größere Fortschritte" gemacht, so dass im OECD-Schnitt mittlerweile 34,8 Prozent eines Jahrgangs (2000: 27,5 Prozent) einen Hochschulabschluss vorweisen können. In der Schweiz sei etwa die Abschlussquote im gleichen Zeitraum von 10,4 auf 25,9, in Italien von 18,1 auf 36,8 Prozent gestiegen. "Mittlerweile bildet im OECD-Raum nur noch die Türkei weniger Akademiker pro Jahrgang aus als Österreich", heißt es seitens der OECD. Spitzenreiter sind bei diesem Indikator u.a. Island (50 Prozent), Australien (46,4 Prozent), Norwegen (45,4) oder Dänemark (45,3).

Wir haben viel zuwenige Student/innen.
OECD Schlusslicht gemeinsam mit der Türkei.
Geben viel zuwenig für Bildung aus.
Gut, wichtig und richtig, dass das jetzt veröffentlicht wird.
Und wichtig auch die Festlegung von Alexander van der Bellen, dass es für uns ausgeschlossen ist, mit Ministerin Gehrer (die diese Politik verantwortet) in einer Regierung zu sitzen.
Unglaublich, dass Schüssel wiederholt erklärt hat, an Gehrer und ihrer Politik festhalten zu wollen.

Die grösste Bildungsreform der 2. Republik stellt van der Bellen in Aussicht.
Weil Journalisten so gerne Koalitionsbedingungen abfragen:
Das ist eine.

Natascha Kampusch, ihre Bücher und die Zukunft der Bildung

Man stelle sich Folgendes vor:
Da wird ein Mädchen 8 Jahre lang eingesperrt, bekommt ausser ihrem Peiniger niemanden zu sehen.
Sie hat nicht einmal die Volksschule abgeschlossen, geschweige denn Haupt-oder Mittelschule.
Meine These, nachdem ich ihr Interview gesehen habe.
Sie wird trotzdem innerhalb kürzester Zeit die Matura nachmachen.
Was sagt das über unser Bildungs-und Schulsystem?
Ist es, weil sie so ungeheuer intelligent ist, oder gibts andere Gründe?
Was bisher viel zu wenig beleuchtet wurde ist die Rolle der Medien.
Nicht jene über deren Sensationsgier.
Ich meine etwas viel Relevanteres:
Den Einfluss der Medien auf die "Erziehung" von Frau Kampusch.
Was war?
Kein Handy, kein Internet, kaum Fernsehn, kaum Menschen.
statt dessen: Radio, Bücher und Magazine.
Ich glaube, dass sie deswegen Imperfekt verwendet, sehr geformte Sätze.
Hier, man verzeihe mir die Ferndiagnose, handelt es sich um einen Fall extremer, durch grausame Umstände erzwungener "Literalität".
Meine Prognose (man wir es sicher in den nächsten Tagen hören):Sie hat nicht nur gehört und sehr viel gelesen, sie hat sicher auch sehr viel geschrieben.
Sie und ihre Sprache stammt aus einer anderen Zeit und trotzdem:
Sie zeigt, wie wichtig "das Wort", "die Sprache","das Buch", kurz die Literalität in der Bildung ist.
Ja, sie wird innerhalb kurzer Zeit die Matura machen.
V.a. deswegen, weil sie - zwar unter entsetzlichen Bedingungen, aber doch-literal erzogen wurde.
Sie wird sehr bald ein Buch schreiben, ich bin sicher, sie kann sich schriftlich extrem gut ausdrücken.
Wir könnten für unser Bildungssysytem extrem viel von Natascha Kampusch und ihrem Schicksal lernen.
Einerseits über die Wirkung von Medien (z.B. indem wir nachlesen, was Marshall McLuhan über ihre enorme Wirklichkeit schaffende Kraft geschrieben hat)
Andereseits über den "bildenden" Charakter von Büchern und der Kraft des Schreibens.
Und schliesslich auch über eine zu schaffende Durchlässigkeit des Schulssystems:
Da hat jemand nicht einmal einen Volksschulabschluss, und trotzdem lässt man sie (richtigerweise) ganz individuell auf kürzestem Weg die Matura nachmachen.
Was für Natascha Kapusch gilt, möge für alle gelten.
Als Grundprinzip:
Je nach Fähigkeiten den angemessenen Bildungsweg individuell massschneidern lassen.
Aussergewöhnlich, aufrührende Fälle könnten vielleicht Aussergewöhnliches anstossen.
Was mir abschliessend noch zur "Literalität" und die so wichtige Aufgabe jeder Schule, den Jugendlichen die Welt der Bücher zu öffnen auffällt:
In keinem westlichen Land werden Bibliotheken so intensiv genutzt, wie im PISA-Siegerland Finnland.

wem nützt das Sitzenbleiben?

Rund 33 000 junge Menschen trifft es:
Das ominöse Sitzenbleiben.
Die "grosse Bildungsreform", die wir nach dem 1. Okt anstreben, wird damit Schluss machen.
Denn: Sitzenbleiben nüzt niemandem, und kostet enorm viel.
Zwischen 300 Mio und beinahe einer Mrd Euro werden die Kosten geschätzt, je nachdem zu welchen "Preisen" die Schulkosten eines Jahres berechnet werden.
Die Alternative heisst sicher nicht "einfach Aufsteigen".
Warum nicht so:
Wer in einem oder mehreren Fächern das erforderliche Jahresziel nicht erreicht, muss dieses einfach im nächsten Jahr (oder auch später) nachholen.
Um z.B. zur Matura anzutreten, müssen alle notwendigen Prüfungen nachgewiesen werden.
Wann diese abgelegt werden, ist ohne Belang.
Die meisten Unis funktionieren so.
Wenn eine Bildungsreform Individualisierung zum Ziel hat, wird auch eine gewisse Zeitautonomie Einzug halten.
"Sitzenbleiben" ist derart demotivierend und teuer, dass es raschstmöglich abgeschafft werden soll.
Das hat überhaupt nichts mit "Leistungsfeindlichkeit" zu tun, wie konservative Politiker immer wieder argumentieren.
Die notwendigen Leistungen sollen und müssen erbracht werden.
Zeitversetzt, wenn erforderlich.
Das eingesparte Geld (es ist ein Vielfaches der Studiengebühren)sollte an den Schulen bleiben, um jene "Individualisierung" zu finanzieren, welche die Alternative darstellt.

Ausländer:Ach, die Zahlen

Wahrscheinlich ist es ein frommer Wunsch-aber zumindest einen Versuch ist ist wert:
Die Integrationsdebatte möge "auch" mit rationale Argumenten geführt werden.

In diesem Zusammenhang ärgern mich jedesmal jene - auch in sog "aufgeklärten" Medien- Statistiken, welche den Problembereich Schule-Sprachkenntnisse-Ausländeranteil so illustrieren:
Wie hoch ist der Anteil der Schüler/innen mit nicht-deutscher Muttersprache?
Denn dieser ist in Wien hoch:46,5% in den Volksschulen, 55,4% in den Hauptschulen (aber nur 15% in der ASHS Oberstufe).

Mein zentraler Einwand: Dass jemand nicht deutsch, sondern türkisch, ungarisch oder Englisch als Muttersprache hat, sagt gar nichts über seine Deutschkenntnisse.
Meine grünen Kolleg/innen im Gemeinderat Maria Vassilakou, Alev Korun und Marco Schreuder sprechen fliessend Deutsch, haben jedoch griechisch, türkisch sowie holländisch als Muttersprache.
Ausser Deutsch eine andere Sprache als "Muttersprache" zu haben ist kein Problem sondern eine Chance .
Zum Problem wird es dann, wenn Deutsch nicht gekonnt wird.

Und wenn in eine Volksschulklasse eine grosse Anzahl unter diese Gruppe fällt, dann stellt das ein Problem dar, auf das reagiert werden musss.
V.a. mit ausreichend qualifiziertem Personal, um das Deutschlernen zu ermöglichen.
Sieht man sich diese Zahlen an, jene der Schüler/innen die schlecht Deutsch können, dann sieht das Bild völlig anders-weit weniger "berohlich" aus:
Volksschule: 16%
Hauptschule: 6%

Und schaut man noch genauer hin und betrachtet die Verteilung auf die einzelnen Schulstufen, so fällt auf, dass der Anteil jener, die nicht Deutsch können von Jahr zu Jahr deutlich fällt:
Von 4850 (das ist mit rund einem Drittel noch sehr hoch) Schülern im der ersten Kasse auf 677 in der vierten Klasse Volksschule.
Nun bin ich wahrscheinlich unverdächtig, ein Loblied auf die Wiener SPÖ zu singen, indem die Integration offenbar nicht so schlecht funktioniert (und in der Tat gibt es noch sehr viel zu verbessern, und in einigen - wenigen - Schulen sind die Probleme nach wie vor gross- hier müsste deutlich mehr gemacht werden)
Tatsache ist jedoch:
*)Das Problem ist quantitativ weitaus geringer, als rechte Parteien es gerne hätten
*)Lehrer/innen v.a in Volksschulen leisten beachtliche Integrationsarbeit und der Erfolg (Sprachkenntnisse werden besser) ist messbar
*) Mit verhältnismässig überschaubaren Mehrkosten (zusätzliche Sprachlehrere/innen, etc.)liesse sich dieser Erfolg noch deutlich steigern.

Abschliessend:
Die hohe Zahl von Kindern nicht deutscher Muttersprache zeigt jedoch eines: Wien ist längst eine multiethnische Stadt geworden.Und das politische Bewusstsein hinkt der Realität weit hinterher.
Zeit also, aus dieser Vielsprachigkeit die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorteile zu lukrieren.

Was ist so schlimm an der Gesamtschule?

Teacher ist AHS Lehrer, offenbar häufiger Besucher meines blogs und Kritiker der Gesamtschule (siehe sein letzter Kommentar)
Ist vielleicht fruchtbar, eine niveauvolle Diskussion zu führen.

1. Die von Ihnen zitierte Studie ist mir auch aufgefallen.
Hier kann ich mich (wahrscheinlich wie Sie) nur über viele Eltern wundern und sie heftig kritisieren. Wer einem 7 oder 8 Jährigen den eigenen Fernseher ins Kinderzimmer stellt, überfordert ein Kind total.
Wie soll es alleine z.b. einen Zugang zum Buch finden, wenn per Knopfdruck jedwede Sendung abrufbar ist?
(Es geht mir nicht um das Fernsehgerät an sich - im Wohnzimmer - sondern um jenes im eigenen Kinderzimmer)
Kein Wunder, dass diese Kinder schlechtere Leistungen bringen.
2. Aber: Das ist für mich kein Argument, bereits 10 Jährige in "begabt" heisst "Matura" heisst "gesellschaftliche Position" und vice versa zu trennen, sondern so wie überall (!!) in Europa, mit Ausnahme Deutschlands und Österreichs diese Trennung erst vor der Oberstufe vorzunehmen.
3. In einer gemeinsamen Schule der 10-15 jährigen zu lernen , heisst auch nicht, dass alle alles gemeinsam machen müssen. Auch hier kann und soll bereits je nach Begabungen,Interessen aber auch Fördernotwendigkeiten differenziert werden.
Dazu braucht man auch speziell ausgebildete Personen, auch Sozialarbeiter/innen , die gerade diesen Förderunterricht organisieren sollen.
Das kann, da haben Sie recht, der klassische AHS Lehrer nicht alles anbieten.
4. Diese gemeinsame Schule bietet v.a. die Chance, dass jene, die vom Elternhaus ("bildungsferne Schicht" oder nennen wir es beim Namen "Unterschicht") benachteiligt sind, auch andere Milieus kennenlernen, sich andere Freunde suchen und "aufsteigen" können.
5. Wenn Finnland, das, wie ich hier in Grafiken gezeigt habe, deutlich bessere Gesamtergebnisse bringt UND gerechter ist, mit einer gemeinsamen Schule (samt innerer Differenzierung" zm PISA Sieger wird, dann versteh ich nicht, wieso sich so viele AHS-Leher dagegen sträuben.
6.Die Angst, dann mit Hauptschullehrern auf eine Stufe gestellt zu werden, die weniger verdienen, verstehe ich dann, wenn damit Gehaltskürzungen verbunden wären. Das ist, wenn es nach uns geht aber nicht der Fall, und angesichts der Macht der Lehrergewerkschaft auch nicht zu erwarten.

deswegen muss eine grundlegende Schulreform her

Neben der Energiewende ist eine grundlegende Reform des Schulwesens mein zweites Herzensanliegen (wenn so ein unpolitischer Begriff erlaubt ist)

Respekt statt Demütigung, heisst es in einem lesenswerten Interview
hier


insbesondere geht es darin um Hauptschulen, und was man machen kann, um die Aufstiegschancen derer zu verbessern, die vom Elternhaus benachteiligt sind.
Ja und im Kern geht es darum, warum die Trennung mit zehn so grundfalsch ist.

Fast alle haben Schule als Ort des Scheiterns oder der Demütigung erfahren...

Wir versammeln in diesen Schulen all jene, die sozial, kulturell, leistungsmäßig am schlechtesten gestellt sind. Deren Benachteiligung beginnt schon vor der Schule. Einem Akademikerkind wird in den sechs Jahren vor Schuleintritt etwa 1700 Stunden vorgelesen. Wissen Sie, wie viele Vorlesestunden ein Kind am anderen Ende der Sozialskala genießt?

ZEIT: Sagen Sie es.

Lehberger: Gerade einmal 30 Stunden. Statt solche Startunterschiede abzumildern, verschärft unser gegliedertes Schulsystem diese noch. Überspitzt formuliert, fragen wir nach der vierten Klasse: Wer von euch ist arm ? Wer kann schlecht Deutsch? Wer hat miese Noten? Wer ist mal sitzen geblieben? Alle, die sich melden, stecken wir in eine Klasse. Damit schaffen auch wir in der Schule eine Parallelgesellschaft – etwas, was wir Ausländern immer vorwerfen.

ZEIT: Inwiefern?

Lehberger: Wir halten die Kinder systematisch davon ab, Freundschaften mit Deutschen zu schließen. So lernen sie keine anderen Lebenskonzepte oder sozialen Schichten kennen und haben damit auch weniger Gelegenheit, ihre deutsche Sprachfertigkeit zu entwickeln. Von Pisa wissen wir, dass in städtischen Hauptschulen die Zusammensetzung der Schülerschaft so problematisch ist, dass es der Schule nicht einmal gelingt, die vorhandenen Leistungspotenziale ihrer Schüler auszuschöpfen.


Deswegen muss Schluss sein mit der Trennung bereits mit zehn.
Eine gemeinsame Schule mit innerer Differenzierung muss kommen.

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