back_top

Deswegen passiert nichts

Die aktuelle Gaskrise ist knapp überstanden, die nächste kommt mit Sicherheit.
Gerade in Wien, wo fast 50% mit Gas heizen, müssten die Alarmglocken läuten.
Und jetzt, endlich, konkrete Schritte zur Verminderung der Gasabhängigkeit setzen.
Deswegen haben wir im Gemeinderat Bürgermeister Häupl "dringlich befragt", was er zu tun gedenke, und auch zwei sehr konkrete, machbare Vorschläge eingebracht.
Hier unsere dringliche Anfrage:
Microsoft-20Word-20-20Gasabh-E4ngigkeit-20ist-20kein-20Schicksal (pdf, 25 KB)
hier Vorschlag eins:
Microsoft-Word-PassivhausstandardNeubauten (pdf, 19 KB)
und hier Vorschlag zwei:
Microsoft-Word-Sanierungsverpflichtung (pdf, 20 KB)

Beide Vorschläge brauchen zur Realisierung nur eines: den politischen Willen, es zu tun.
Alle würden profitieren, die Haushalte, die weniger für Energie bezahlen, die Umwelt und die heimische Wirtschaft, die gerade jetzt in der Wirtschaftskrise ewinen starken impuls bekäme.

Fazit der Wiener SPÖ: Es läuft eh super, so wies läuft, Änderungen sind nicht notwendig.
Unsere zwei Anträge wurden abgelehnt.

Hier auch per video ein Teil meiner Begründung und Häupls Antwort (sorry für den schlechten Ton,wir dürfen derzeit noch keine Micros am Rednerpult anbringen)

Der Bericht über diese GR-Debatte ist mir deswegen wichtig, da immer wieder zu lesen ist, es machen ohnehin schon alle Parteien "auf Umwelt".
Aus tausenden Erfahrungen: Es ist nicht so.
Wenn es um konkrete Entscheidungen geht, und irgendwelche anderen Interessen dagegenstehen, tut man nichts oder stimmt dagegen.
Wie eben in diesem Fall.
Es sei hier dokumentiert, wenn es dann bei der nächchsten Gaskrise heisst: Wieso haben "die Politiker" damals nichts gemacht.




Antwort Häupl 1:


Antwort Häupl 2:

Voggenhuber-postings

sehr interessante Auswertung

Basis- oder Funktionärsdemokratie

Wenn man wütend bzw besonders enttäuscht ist, soll man sich nicht sofort öffentlich äussern.
Sonst fallen Worte, die einem später leidtun.
Grundregel: Einmal drüber schlafen.
Drum hab ich gestern, nach der Entscheidung des erweiterten Bundesvorstands Johannes Voggenhuber nicht kandidieren zu lassen nicht gleich hier geschrieben.
Sondern bin schlafen gegangen.
Und heute?
Die Wut ist ein wenig verraucht, aber:
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letze mal so enttäuscht über "meine" Grünen war.
Ich halte diese Entscheidung für einen ganz schweren politischen Fehler.
Und obwohl ich in sehr vielen Frage "pragmatisch" bin, Kompromisse für unverzichtbar in einer lebendigen Demokratie, hier gehts für mich ans Eingemachte.
Denn es geht nicht um Charaktereigenschaften von Johannes Voggenhuber, oder um obskure Verschwörungstheorien, wonach sich hier "Silberrücken" gegenseitig stützen wollen-wobei ich mir die Bemerkung erlaube, dass ich es ziemlich "tief" finde, intern politisch Andersdenkende mit Tieren zu vergleichen.

Persönlich ist mein Verhältnis zu Johannes Voggenhuber, der mich, als ich Bundessprecher war mehr als einmal heftig öffentlich , und wie ich heute noch meine, ziemlich unpassend kritisiert hat, zumindest ambivalent.
Und ich kenne und schätze auch Ulrike Lunacek sowie Eva Lichtenberger.
Aber wer sich "in Brüssel" umhört wird bezüglich Johannes Voggenhuber eine klare Antwort bekommen:
Er ist einer der wenigen Abgeordneten überhaupt, der etwas bewegt, dessen Wort Gewicht hat, kurz, ein Schwergewicht.
Trotzdem ist es vertretbar , ihn nicht an erste Stelle zu wählen.
Wo für mich der Rubikon überschritten ist:
Einem, der knapp nicht erster wurde, nicht zu gestatten, am letzten Platz zu kandidieren.
Und so zehntausenden Unterstützern von ihm, die ihn und damit Grün gewählt hätten, auszurichten: Schmecks, wir der erweiterte Bundesvorstand, wir rund 30 Personen wissen für Euch zehntausende Wähler, was gut für Euch ist.
Was jetzt passieren wird?
Sehr viele dieser Wähler/innen werden ihre Antwort wissen.
Das ist Demokratie.
Dass J.Voggenhuber viele, sehr viele Unterstützer, Männer wie Frauen hat musste allen klar sein.
Jetzt sind Internetforen zwar nicht repräsentativ, aber sagen doch manches aus.
Und nicht nu auf diesem blog gingen die Zugriffszahlen durch die Decke sondern auch die Meinungen waren und sind sehr klar.
Ist deren Meinung wirklich egal?
Wie kann man einigen Zehntausend, die mit gutem Recht einen profilierten Grünen Wählenwählen wollen, einfach ausrichten, wir lassen Euch diese Person nicht wählen, weil wir wissens besser?
Wie kann so eine Partei einen Grundwert "Basisdemokratie" (im Grundsatzprogramm) für sich beanspruchen?
Ich war und bin skeptisch warum es basisdemokratisch sein muss.
Demokratisch allein müsste genügen.
Und das impliziert für mich: Das letzte Wort haben immer unsere Wähler/innen. Wir sind deren Vertreter.Um ihre Stimme sollen wir werben, mit ihnen sollen wir Kontakt suchen, mit ihnen diskutieren, sie für grüne Politik begeistern, Veränderungen bewirken.
Das Gegenteil dieser Basisdemokratie ist die Funktionärsdemokratie.
Oft, sehr oft sind wir dagegen aufgetreten.
Und jetzt?
In einer Schlüsselfrage beschliessen Funktionäre: Wir bestimmen, nicht ihr Wähler/innen!
Und was die Sache noch verschärft:
Diese Entscheidung wird auch auf die Gefahr hin getroffen, dass wir eine Wahl verlieren.
Wären wir ehrlich würden wir unseren Grundwert "Basisdemokratie" jetzt in "Funktionärsdemokratie" umwandeln.


Und jetzt fahr ich zum Afrikacamp und lasse meine grosse Enttäuschung hinter mir.

ORF-report ersucht Euch poster....

interessant, die neue Medienwelt.
Wer hat daran Interesse?

Wer entscheidet, Wählerschaft oder Partei?

Dazu dieser Kommentar von mir im Standard.
Ich halte diese Frage für sehr wichtig.

Die Wählerschaft entscheidet

Die Europawahl wird spannend.
Für uns Grüne kandidiert Ulrike Lunacek auf Platz eins und Eva Lichtenberger auf Platz zwei.
Auf Platz 16 kandidiert Johannes Voggenhuber.
(Korrektur 29.1: Voggenhuber möchte auf Platz 16 kandidieren.Ein erweiteter Bundesvorstand am 30.1. wird darüber entscheiden, ob er darf.
Meine obige Meldung entstand in der offenbar irrigen Meinung, dass es eine demokratische Selbstverständlichkeit sei, jemanden, der 47% für Platz eins erhalten hat, eine Kandidatur am letzten Platz zu ermöglichen)


Und jetzt sind die Wähler/innen am Zug, sie haben das letzte Wort (was ich hier oft verlangt habe).

Denn das Wahlrecht zum Europäischen Parlament regelt präzise.
Erhält ein Kandidat mehr als 7 % der Parteistimmen, ist er automatsich auf Platz 1 gereiht.

Nur zur Info:
Bei der letzten EP Wahl 2004 erhielt Johannes Voggenhuber 2004 30.459 von insg. 322.429 Grün-Stimmen, das waren 9,5%.

Es entscheiden also nicht wir Funktionär/innen wer ins Parlament einzieht, sondern die wahre "Basis", die grüne Wählerschaft.

Also ich find das super!

Radeln im Winter

weil es so in Wien selten ausschaut:

schneeradl

hab ich für den aktuellen falter einen Kommentar über Winterradeln verfasst.
(leider nicht digital verfügbar, drum hier im Volltext)


Wenn dieselbe Frage dutzende Male gestellt wird, dann lohnt es darüber nachzudenken.
Die rituelle Frage:”Du fährst wirklich auch im Winter mit dem Rad?”
Der unausgesprochene Unterton dazu: “Was bist Du eigetlich für ein schräger Vogel”?
Die rituelle ernst gemeinte Antwort:”Du fährst ja auch Schi im Winter, oder?” Zusatz: “Da zahlen viele Menschen sehr viel Geld, um sich bei wirklich klirrenden Temperaturen am Lift abzufrieren.”
Was ist also so abwegig, die Vorteile des Fahrrads das ganze Jahr, besonders aber im Winterhalbjahr zu nutzen?
Mobilität findet im Kopf statt, und ist von beträchtlichen Fehleinschätzungen geprägt.
Folgende Untersuchung ist legendär und kommt zu fast gleichlautenden Ergebnissen, egal in welcher Stadt der Welt sie durchgeführt wird: Fragt man regelmässige Autonutzer, wie lange sie für ihren täglich zurückgelegten Weg brauchen, geben sie im ehrliche Glauben eine deutlich kürzere Zeit an, als der gemessenen Realität entspricht. Fragt man ebendiese Autonutzer wie lange sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln brauchen würden, ist das Ergenis exakt konträr: Die angenommene Zeit wird deutlich überschätzt.
Gegen diese Barrieren im Kopf helfen keine “hard facts”, konkrete Ausbaumassnahmen, sondern nur Veränderungen der Einstellung.
Noch viel rätselhafter ist der weit verbreitete fixe Glauben, Radfahren im Winter sei unmöglich, weil, ja warum eigentlich?
Zu kalt?
Beim Bus oder bei der U6 zehn Minuten zu warten ist mit Sicherheit ungemütlicher, als am Rad zu sitzen.
Und wenn es draussen wirklich kalt ist, was motiviert dann Zehntausende, beinahe stundenlang vor Punschständen zu frieren, teure, übersüsste Getränke fragwürdiger Qualität zu trinken, statt sich in ein geheiztes Kaffeehaus zu setzen?
Warum frieren Sie beim Punschstand, aber Radfahren ist zu kalt?
Nächstes “Argument”: Aber der Schnee.
Wieoft liegt wirklich Schnee auf der Strasse? Es sind im “Winterhalbjahr” einige wenige Tage, die MA 48 versucht auch mit Heerscharen von Gerät- wie Mannschaft, diesen auch zu beseitigen, kaum liegt er auf der Strasse.
Erheben wir also leise unsere Stimme und singen ein Loblied auf das Fahrrad nicht dann, wenn alle Medien gleichgeschaltet Anfang April zur Eröffnung der Radsaison blasen, sondern jetzt, mitten in einem typischen Wiener Winter.
Das Rad ist eine der wenigen technischen Erfindungen des Menschen, welches die Natur übertrifft. Klein Landtier, keine Gazelle, sowieso keine Raubkatze bewegt sich derart energieeffizient, wie ein Radfahrer.Um es mit Zahlen zu illustrieren.Irgendwann, hoffentlich bald wird es Autos geben, die weniger als zwei Liter Sprit auf 100 km verbrauchen werden. Klingt heute noch nach Zukunftsmusik.
Und wir Radler? Wir brauchen umgerechnet 0,04 Liter auf 100 km, “Auftanken” ist Kultur pur, Florian Holzer beschreibt im Falter die schönsten Tankstellen.
Radlen ist wunderbar kommunikativ, und ermöglicht doch urbane Anonymität.
Erspät man aus einem Auto einen Bekannten, mit dem man gerne ein paar Worte gewechselt hätte, kann man höchstens hupen und winken.Mit dem Fahrrad bremsen wir einfach ab, und schieben, sofern uns danach ist, in ein kurzes Gespräch vetieft unser Vehikel am Gehsteig. Erblicken wir jedoch jemanden, mit dem wir ein Gespräch, aus welchem Grund auch immer vermeiden wollen, dann winken wir freundlich und fahren weiter.
Auch im Radler steckt der Spiesser, der Kleinbürger, der sich am Leid der vermeintlich “Reichen” labt.
Drum geb ich gern zu, dass es zu meinen kleinen Freuden zählt, oft, sehr oft an dicken, teuren Dienstwägen, die hinter einem Müllwagen oder sonst aus einem Grund im Stau stehen vorbeizufahren, und mit einem nur scheinbar freundlichen Lächeln Kontakt zu suchen.
Parkplätze sind kein Problem. Das liegt weniger daran, dass die Stadt Wien ausreichend Abstellbügel errichtet hat. Das Gegenteil ist der Fall. Für rund 800 000 Räder in Wien gibts derzeit weniger als 20 000 Abstellplätze, aber die Regulierungswut hat zu derart vielen Verkehrszeichen geführt, dass nahezu überall eines zur Verfügung steht.
Radverkehrszählungen zeigen, dass im Dezember oder Jänner rund ein Drittel jener Radler unterwegs ist, die dies auch im Sommer tun.
Mit Haube, Handschuhen und einer langen Unterhose bewaffnet, ists im Winter jedoch fast angenehmer als im Sommer, wo dem Schweiss durch die Hitze nur schwierig etwas entgegenzusetzen ist.
Auf die Räder, Urbanisten, nur die Kette müsst ihr öfters reinigen!

good banks statt bad banks

mein aktueller Pressekommentar

und hier die in der Printausgabe versprochenen links dazu:

GLS bank

Mikrokredite


Wohnbaubank

Mail an
Christoph Chorherr

Versuche jedenfalls Mails selbst zu beantworten.

Christoph Chorherr auf Twitter Christoph Chorherr auf Facebook

Meine Tweets

    Aktuelle Beiträge

    10 Jahre später
    strom-gas24.de interessanter Artikel aufgrund des alters....
    timtonne - 4. Okt, 00:52
    Wenn ich mich grad irre,...
    Wenn ich mich grad irre, vergessen Sie den Kommentar...
    la-mamma - 9. Mär, 09:08
    Neue Bauordnung 2018
    In Städten, in Wien zu leben ist beliebt. Seine Bevölkerung...
    cc - 6. Apr, 12:18
    Barrierefreiheit
    Da es ja noch keine öffentlich zugänglichen Text gibt...
    martin.ladstaetter - 6. Apr, 11:20
    Word!
    Martin Schimak - 20. Nov, 12:55
    Deutschland: Ein schlichter...
    Der Anlass für diesen Blogpost ist das Scheitern der...
    cc - 20. Nov, 12:44
    Mehr Chorherrs!
    Lieber Christoph, Du engagierst Dich, übernimmst Verantwortung,...
    Andreas Kleboth - 29. Okt, 10:04
    Interconti
    Ich bin zwar kein grüner aber nun fällt es mir wie...
    WolfgangS - 27. Okt, 15:44
    Am besten alle "unecht-grünen"...
    Am besten alle "unecht-grünen" auch noch rausschmeissen...
    Martin Schimak - 27. Okt, 13:14
    Echt-Grüne...
    fliegen nicht...
    Hans Doppel - 26. Okt, 18:35
    Wer dich kennt,
    wird dir niemals unlautere Absichten unterstellen....
    Erwin Greiner - 26. Okt, 16:00
    Ein besonders krasses...
    ... dafür wie leicht es in der heutigen Medienwelt...
    Martin Schimak - 26. Okt, 14:16

    User Status

    Du bist nicht angemeldet.

    Feeds