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Meine erste Analyse

3,8%.
Östereichweit Zweidrittel unserer Wähler/innen verloren.
Nach 31 Jahren aus dem Parlament herausgewählt.
Debakel ist ein Hilfsausdruck.
Ich habe Schlimmes befürchtet.
Mein interner Wahltip war 5,7%.
Mir war klar, dass wir verlieren werden.
Dass es so schlimm kommt nicht.
Seit Sonntag wechseln sich Wut, Enttäuschung und grosse Traurigkeit ab.
Gestern und heute hab ich etwas getan, was ich noch nie gemacht habe.
Diverse interviews abgelehnt.
Denn was hätte ich auf all die erwartbaren Fragen nach dem „Warum?“ und „wie jetzt weiter?“ viel anderes sagen können, als „Ich weiss es nicht“.
Gleichzeitig rattert der Kopf.
Gefühle zuzulassen und nicht wegzudrücken ist wichtig, sonst wird man ein Politzombie und Politphrasendrescher wie es viele gibt.
Aber nach zweimal (sehr schlecht) schlafen kann und will ich mich nicht weiter verstecken.
Denn es hat nicht dieser vernichtenden Wahlniederlage bedurft, um zu sehen und zu hören, dass vieles nicht gut läuft.
Dass viele Wähler/innen enttäuscht sind.
Jetzt versuche ich im Schreiben, das ich immer schon sehr geschätzt habe, mein Denken zu präzisieren, den Gründen nachzuspüren und erste Wege aufzuzeigen, die wir überlegen sollten.
Ich möchte gleich einschränken:
Das ist meine Analyse.
Es gibt sicherlich auch andere.
Wir sollten aber die bittere Tatsache, dass es uns jetzt nicht mehr als parlamentarische Vertretung auf Bundesebe gibt, nutzen, um gut nachzudenken und dort, wo es notwendig ist, tiefgreifend umgestalten.
Die hier angeführten Punkte mögen den Beginn einer Diskussion darstellen.
Sie sind weder vollständig, noch stellt die Reihenfolge eine Priorität dar.

1.) Zeit- dafür radikal
Auch wenn Wähler/innen wie Medien jetzt schnelle Antworten wollen. Die gibt es nicht. Wir sollen uns die notwendige Zeit nehmen.
Die nächsten Wahlen auf Bundesebene findet im Mai 2019 statt. Die Europawahl.
Bis dahin sollte wir erst grundsätzlich (und sicher schmerzhaft) das aufzählen, was 2/3 der Wähler/innen verjagt hat, dann die notwendigen, ich glaube auch radikalen (an die Wurzel gehenden) Veränderungen vornehmen.
Also: Jetzt brauchen wir keine Schnellschüsse

2.) Unsere Inhalte
Das kann ich kurz halten: unsere zwei Eckpunkte stehen fest. Bei allen Grünen weltweit:
Die Klimakrise als total unterschätzte globale Bedrohung,.
Die Notwendigkeit in kürzester Zeit aus der Fossilwirtschaft in eine erneuerbare umzusteigen.
Sowie als 2. Säule: Eine gerechtere faire Verteilung von Einkommen, Vermögen und Lebenschancen.
Ausserdem: Fairness zwischen Mann und Frau (von der wir noch immer weit entfernt sind) sowie Verteidigung und Ausbau einer offenen Gesellschaft.
Inhaltlich gilt es zu präzisieren, in Details abzustimmen, aber kurz: Die grüne Programmatik ist nicht unser Problem. Und das ist schon viel

Aber
3.) Diese Kritik begegnet mir oft, sehr oft:

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Und da hat einen wahren Kern.
Wir könnten, und ich glaube wir sollten ein paar uralte Tugenden in unserem politischen Diskurs neu beleben.
V.a. Respekt.
Wenn jemand nicht unsere Meinungen, unsere Positionen teilt kann ein Gespräch auch uns weiterbringen.Weil wir etwas dazulernen können.
Weil viele Menschen wie auch wir mit Widersprüchen leben.
Weil der Kompromiss, und nicht der Sieg über den anderen den Kern einer freien demokratie ausmacht.
Denn Hand aufs Herz: Auch wir haben schon paar mal ziemlich geirrt.
Auch ich.
Was bei diesen „Stilfragen“ jedenfalls weiterhilft: Neugier statt Belehrung.

4.) Die innerparteiliche Kontroverse ist ebenso schwierig wie notwendig
Gerade um unseren Außenauftritt klarer und wiedererkennbar zu machen, was in den letzten Jahren auch gelungen ist, wurde in einem wesentlichen Punkt übers Ziel hinausgeschossen.
„Nur kein Streit!“ Damit wurden auch notwendige öffentliche Klärungen unterbunden.
Aber genau das macht eine Demokratie lebendig, und sollte gerade bei uns Grünen kultiviert werden.
Um eine Position in einer gesellschaftlich relevanten Frage zu erringen, kann und muss in der Sache „gestritten“ werden. Zwei schwierige Zusätze: Ein hohes Maß an Respekt und Wertschätzung ist in so einer Debatte hilfreich, ja unabdingbar. Außerdem: Es mag passieren, dass medial wieder ein „grüner Streit“ daraus konstruiert wird. Das müssen wir aushalten.
Gerade jetzt, in dieser so schwierigen Situation für uns, müssen wir Kontroversen aushalten: Denn es geht ja um nichts weniger als die Frage, was die Grünen in Zukunft sein wollen.

5.) Öffnung
Jetzt sind sehr viele, ich glaube sehr viele tausende Wähler/innen aber auch diesmal „nicht mehr Wähler/innen“ betroffen. Die Grünen raus aus dem Parlament? Das haben sie nicht gewollt.
Es muss uns gelingen zeitgemässe Formen der Mitarbeit, der Mitgestaltung zu entwickeln und anzubieten.
Ich formulier es schärfer: „Nur“ wir grünen Mandatare und Funktionär/innen in Parteigremien allein werden das nicht schaffen.
Wir sind einst aus vielfältigen Bürgerinitiativen entstanden.
Viele wollen sich engagieren, für „grüne Inhalte“, und wenn wir spannende Formate anbieten auch für die Grünen als Partei.
Hier geht’s um Experimente. Die sollen wir rasch entwickeln und anbieten.

6.) Welche Partei wollen wir?

Jetzt wird’s ganz schwierig.
„Politische Partei“. das ist eine politische Einheit, die im 19. Jahrhundert gross geworden ist.
In einer Zeit, wo es kein Telefon, kein Radio, kein Fernsehn und schon gar kein Handy oder Internet gab.
Die Idee dahinter: Stellvertretend für die Gesellschaft wird innerparteilich eine Diskussion geführt, und dann durch die Mandatare umgesetzt.
„Partei“, das hat heute einen verheerenden Ruf.
Parteiengagement wurde auch missbraucht. Mit dem falschen „Parteibuch“ hattest Du oft keine Chance aug Job oder Wohnung.
Sowohl Kurz wie auch Pilz hatten offensichtlich Erfolg mit ihrem gemeinsamen Credo: „Weg mit der Partei." Beide sehr autoritär, was in Österreich vielen gefällt.
Ich habe hier keine einfache Antwort.
Ich bin mir auch sicher, dass der Ersatz von politischen Parteien durch lose Einzelpersonen in Parlamenten kaum eine Lösung darstellt.
Ich glaube aber auch dass wir jetzt die Chance haben, etwas neu zu erfinden.
Die Innenorientierung und Abgeschlossenheit unserer Parteigremien ist ein wesentliches Merkmal unserer Krise.
Wie könnte eine offene, spannende, Partei aussehen?
Wie wählt sie ihre Mandatare.
In unseren Landes- und Bundesversammlungen haben es politisch begabte Menschen „von aussen“ heute sehr schwer.
Meine These: Ein van der Bellen wäre heute unmöglich. Er hätte kaum eine Chance auf ein Mandat.
Aber wie sonst?
Nur zwei Gedanken dazu:
Warum nicht den gewählten Spitzenkandidaten das Recht einräumen, zwei oder auch mehr fähige Personen auszuwählen und ihnen einen sicheren Listenplatz anzubieten?
Oder: Den Wähler/innen (der mE wahren Parteibasis) ein viel stärkeres Recht auf die Auswahl und Umreihung auf der Kandidatenliste einräumen. (Das könnte auch so gestaltet sein, dass die Parität zwischen Männern und Frauen gewahrt bleibt)
Ich weiss: Hier gibt es Einwände, berechtigte Einwände.
Aber es geht nicht ums Perfekte. Es geht darum, dass das Bestehende sich offensichtlich nicht bewährt hat.
Also: Mut zum Risiko

7.) In Punkt 2.ober habe ich die These vertreten, dass unsere inhaltliche Positionierungen nicht unser Problem darstellen.
Jetzt muss ich dazu eine relevante Ergänzung vornehmen.
In jenem Thema, das in Deutschland und England, in Frankreich und den USA den Wahlkampf dominiert hat, Zuwanderung/Asyl bedarf es grüner Klärungen.
Sosehr ich glaube, dass dieses Thema im Verhältnis zu anderen im öffentlichen und medialen Diskurs total überbewertet ist, muss ich eingestehen: es nützt mir uns uns nichts., dass wir das so sehen.
Viele Menschen bewegt das sehr.
Natürlich hat das auch damit zu tun, dass fast jede Talkshow, und unzählige Artikel und Schlagzeilen sich immer wieder und immer wieder um Asyl, Zuwanderung und Islam drehen.
Und ich fürchte und glaube: Das wird sich so schnell nicht ändern.
Sehr beeindruckt hat mich dazu dieses schlanke Buch eines sehr klugen Autors (das ich sehr empfehle)
Als Menschenrechtspartei wurde uns vom politischen Gegner und von Boulevard in unseren Augen zuunrecht aber sehr wirksam das Etikett umgehängt: Die wollen alle reinlassen.
Und offene Grenzen a la 2015, das will die überwiegende Mehrheit der Österreicher/innen nicht.
Ich gestehe: Ich verstehe das und will das auch nicht.
Gerade hier müssen wir viel Widersprüchlichkeit erkennen und damit umgehen.
Viele wollen helfen, sind das Gegenteil von Rassisten, treten für Integration ein, und sehen trotzdem auch die negativen Seiten dieser Zuwanderung, die es gibt. Viele haben auch Angst.
Da wir nicht einem rassistischen Diskurs Vorschub leisten wollten und wollen, weichen wir vor manchen Klärungen und auch harten Entscheidungen zurück.
Ich formulier es einmal bewusst als meine persönliche Positions in dieser Frage.
Ich bin vehement für ein humanes Asylrecht.
Gerade deswegen muss ich dann aber auch befürworten, dass jene, die nach einem rechtsstaatlichen Verfahren einen negativen Asylbescheid erhalten, wieder aus Österreich ausreisen.
Wenn die meisten aus unterschiedlichen Gründen trotzdem hier bleiben, untergraben wir politisch das Recht auf Asyl.
Oder.
Da ich leidenschaftlich für ein Europa ohne Grenzkontrollen eintrete, muss dieses Europa seine Grenzen nach aussen schützen.
Deswegen muss es legale Wege geben, außerhalb Europas Asyl zu beantragen.
Und auch neben dem Weg des politischen Asyls muss es andere begrentze Wege der Einwanderung geben.
Beides gilt es zu klären. Die rechtlichen Wege der Einwanderung und deren klare Begrenzung.
Was der neugewählte Präsident Macron vorgelegt hat, kann uns ein Anknüpfungspunkt sein.
Hier brauchen wir Klärungen. Die werden uns nicht leicht fallen.Aber sie sind notwendig.

8.) Den notwendigen ökologischen Umbau gewinnend und lustvoll kommunizieren
Der Dokumentarfilm "tomorrow", der von der Energieerzeugung über Verkehr, Städtebau bis hin zu Ernährung und Demokratie gelungene Beispiele zeigt, berührt und motiviert.
Es gibt hunderte, tausende Initiativen in Österreich, die sich mit Leidenschaft unternehmerisch oder als NGO (was für mich eine andere Form des Unternehmerischen ist) engagieren.
Diese Riesenaufgabe, die Umgestaltung unseres Wirtschafts/Ernährungs/Verkehrs/Energiesystems darf nicht mehr so sehr eine der Belehrung als eine des besseren, gelingenden Lebens sein.
Gerade junge Menschen wollen sich engagieren, wollen konkrete Veränderung sehen. Diese sind unsere Bündnispartner, hier können wir bei der Vernetzung ebenso helfen, wie selbst dazulernen.
Also. Einmal mehr: Raus aus unseren Perteigremien, hin zu jenen, die gründen und umgestalten. Dialoge führen. Allianzen schmieden. Sich von der Lust des Gestaltens anstecken lassen.

Das alles geht nicht von heute auf morgen. Das dauert Monate und Jahre. Aber es zahlt sich aus.

Und jetzt möchte ich abschliessend einen Aufruf starten.
Dieser richtet sich nicht nach innen, an uns grüne Funktionär/innen.
Sondern an all jene, die glauben, dass es starke Grüne in den Parlamenten braucht.
Tretet bei.
In Wien als Mitglied oder Unterstützer.
Oder in einem anderen Bundesland.
Bringt Euch ein.
In keiner Partei haben Mitglieder (und Unterstützer) soviele Rechte wie bei uns.
Wir brauchen jetzt neue Ideen , Kraft und vor allem engagierte Menschen, die gemeinsam mit uns eine zeitgemässe grüne Partei neu gründen.
Wir brauchen Euch!
C. Araxe - 17. Okt, 21:45

Die Analyse ist aus meiner Sicht größtenteils sehr treffend, aber die Wahl hat genau so stattgefunden und jetzt wird Ö einen „rechten” Weg einschlagen. Europäisch k. u. k. Da ist mir Merkel echt noch lieber als Kurz.

moltobene - 17. Okt, 21:48

Sehr gut

Als ehemaliger Grünwähler kann ich fast allem zustimmen. Ergänzend kann man sagen, daß zwar die Themen richtig sind aber die Priorisierung innerhalb der Themen und die Kommunikation sagen wir verbesserungsfähig sind. Binnen I und Aufsichtsratquoten helfen 0,004% aller Frauen. Pilz braucht einen Auftritt und bringt ein echte Frauenthema in den Fokus (Alimentesicherung). Und dies ist nur 1 Beispiel

Alex8nder - 17. Okt, 21:49

lieber christoph, es freut mich, dass die beiden punkte, die auch ich als wesentlich erachte und als die kernthemen von eh überhaupt allem für mich definiert habe, auch von dir als essentiell erkannt werden. übrigens halte ich das wahlprogramm der grünen für diese vergangene wahl für fast perfekt, ein oder zwei dinge würde ich noch hinzufügen, aber an der programmatischen ausrichtung sollte sich genau gar nichts ändern.
auseinandersetzen müssen wir uns miteinander, egal ob das für andere wie streit aussieht, und zwar bitte basisdemokratisch. die idee mit den von listenersten zu vergebenden listenplätzen halte ich allerdings für eine schnapsidee. wer sich nicht einer abstimmung erfolgreich gestellt hat, kann nicht kandidieren, punkt. was hingegen nötig ist, ist die basisdemokratie an die gesetzlich vorgegebene realität anzupassen: es kann nicht die grüne basis in wien über eine flächenwidmung entscheiden, das geht nicht. und sie kann auch nicht bestimmen, wie unsere mandatare zu entscheiden oder zu handeln haben, denn es gibt das freie mandat. die basisdemorkratische konsquenz aus einem screw-up eines mandatars kann sein, so der vorfall nicht unerheblich ist angesichts sonstiger leistungen - dass man ihn oder sie beim nächsten mal nicht mehr auf einen listenplatz wählt. damit erschöpfen sich aber aus meiner sicht die zugriffsmöglichkeiten der basis. diese wird das akzeptieren müssen, weil es die gestzlichen rahmenbedingungen so festlegen. abgesehen davon finde ich basisdemokratie großartig und die bei den grünen gelebte mit den bekannten ausnahmen (oder müsste das singular sein) wegweisend. übrigens: poste deine überlegungen doch mal auf facebook, ein blog ist so old-school. ich übernehm das mal für dich für meine kleine grüne blase. danke fürs mitdenken und alles gute.

wastenspam - 18. Okt, 10:31

Meine Anmerkungen

1) die nächsten Wahlen sind nächstes Jahr. Die Landespolitik wird von diesem Bundesergebnis nicht verschont bleiben. Am wenigsten in Wien und in Tirol

2) diese Eckpunkte gehören überdacht. Als Klimaforscher finde ich es wichtig, klar. Für den Wähler ist das Klima ein Randthema.

3) die Grünen haben ja den Anspruch für sich selbst die "bessere" Partei zu sein. Wenn man gleichzeitig Ankündigungen macht und dann nicht einhält (wieder Bsp Wien und Tirol), oder auch auf Basisdemokratie pocht, diese jedoch hintenrum aushebelt (Heumarkt) wird das stärker abgestraft als bei anderen Parteien. Zurecht.

4) selbens Problem in der SP z.b. in Wien.

5) ja

6) ja

7) Lunacek hat bei diesem Thema aber völlig quergeschossen und das Gegenteil vermittelt. Das macht die Partei unglaubwürdig und nicht wählbar (wenn dieses Thema so wichtig ist). Einzelne Personen sagen dies und jenes (unter andere ein Grund warum Pilz weg ist), wofür die Partei als Ganzes steht ist unklar.

8) ja. Aber: solange Vassilakou und Felipe die Landesparteien anführen wird das ein Kampf gegen WIndmühlen. Vor allem Frau V. ist für viele potentielle Wähler nicht tragbar. Und jedes Interview, jeder TV Auftritt macht das Ganze noch schlimmer.

alorit - 18. Okt, 12:10

Keiner redet vom Paradigmenwechsel

Vielleicht mussten die Grünen aus dem Parlament fliegen, um sich neu formieren zu können. So können sie sich wieder auf ihre ursprüngliche Idee und Kernkompetenz fokussieren. Endlich das tun, worauf es in den nächsten Jahrzehnten wirklich ankommt. Ich glaube ja, dass es an der Basis ganz gut funktioniert, was auch der Grund dafür sein dürfte, dass sich die Grünen lokal wacker schlagen, aber national vermutlich nur wenige passende Leute haben.

In den vergangenen Wochen und Monaten hat es viele Stimmen gegeben, welche den Grünen entweder Mut machten oder das Gegenteil davon. Es gab auch Versuche der Analyse von außen, aber nur wenig wussten, was sich intern wirklich abspielte. Anregungen an die Bundespolitik wurden wie so oft als eine Wichtigmacherei der „Basiswappler“ – also jener Grünen, die wirklich mit anderen Menschen Kontakt hatten, abgetan.

Eigentlich wäre die Zeit für einen Paradigmenwechsel günstig gewesen. Macron bot den Franzosen etwas Neues, die unappetitliche Blondine war klar im Aus. In den Niederlanden wurde der unappetitliche, blonde Ewiggestrige auf die Plätze verwiesen. Die AfD hatte in Deutschland zwar so etwas wie einen Achtungserfolg erzielt, aber der reichte auch für nichts Besonderes, außer unappetitlich lästig zu sein.

Die Linke hat sich totgelaufen, weil „links“ nicht mehr „links“ ist, und die vormals „Christlich-Sozialen“ versprachen weder das Eine noch hielten sie das Andere. Die Rechten waren von jeher in einer gestrigen Welt, die leider in Österreich nie wirklich sauber aufgearbeitet wurde. Macron hatte (vielleicht nur kurzfristig) einen Paradigmenwechsel vorexerziert, scheint ihn aber derzeit schwer leben zu können.

Wer aber – so wie österreichischen Grünen – sich in Randthemen verliert und die Übersicht, den Blick aufs Ganze verliert, und obendrein mit einer Portion Hybris versehen glaubt, es sei eh alles super, dem gehört ein Tritt. In einer Zeit, in welcher die Menschen Angst vor allem Möglichen haben, muss ganz klar eine Botschaft rüberkommen, wie die Grünen sich der Zukunft annehmen wollen. Randthemen gehören am Rande mit abgearbeitet, nicht in den Fokus von SpitzenpolitikerInnen. Wenn sie denn eine Wahl überhaupt gewinnen wollen.

Dabei hätte es im Nationalrat genügend kluge Köpfe bei den Grünen gegeben. ExpertInnen für Menschenrecht, Migration, Umweltschutz, Wirtschaft, Korruption, für Homo-Ehen und für die linken und sogar rechten Flügel von Schmetterlingen. Aber wo sich viele Spezialisten tummeln, haben nur wenige den Überblick für’s große Ganze. Das ist schade, denn der Entwurf für eine neue Politik war ja zum Greifen, lag einfach in der Luft.

Worin liegt dann der Paradigmenwechsel?

Weder „linke“ noch „rechte“ Parteien geben derzeit eine Antwort auf die wirklich wichtigen Fragen der Gegenwart. Diese Ausgeburt geistiger und moralischer Hässlichkeit in den USA ist dabei die eine Seite des Paradigmas. Die andere wäre die Ratio, bzw. der Humanismus. Mein Altgriechisch-Lehrer lehrte mich den Humanismus in seiner reinsten und schönsten Form. Es geht um den Menschen und die Schöpfung als Ganzes, und die meine ich nicht im christlichen Sinne, sondern als Umschreibung für unsere Umwelt. Meine grüne Seele verdanke ich einem bischöflichen, katholischen Gymnasium, es lehrte mich achtsam und nachhaltig zu denken.

Ich bin bei den Grünen, weil ich die Umwelt bewahren möchte, weil ich sie lebenswert für uns alle erhalten oder machen möchte, für Mensch wie Tier wie Pflanze. Und dazu gehört ein umfassendes Verständnis von den Zusammenhängen. Es geht einfach nicht, wenn man einen Teilaspekt herauspickt und sagt: es ist die Migration, welche wir als Problem lösen müssen. Das ist so dämlich, dass es einfach wehtut. Es ist zwar einfach im politischen Sinne, weil es ein Feindbild erzeugt, auf das reduziert sich leicht Politik machen lässt. Das hatten wir aber auch schon einmal vor 80 Jahren. Und wieder war es die andere, die dunkle Seite. Es ist das Gegenteil von Humanismus.

Klar wird es auf eine Polarisierung hinauslaufen, aber diese ist ja sowieso schon im Gange, nur wurde sie schon von der anderen, der dunklen Seite initiiert. Vereinfacht gesagt: die eine, die dunkle – oder sagen wir die „egoistische“ - Seite will rücksichtslos alles tun, um sich alles zum eigenen Vorteil anzueignen, alles für sich einzunehmen. Stets auf Kosten anderer, nie auch die zusätzlichen Aspekte und Auswirkungen des eigenen Tuns beachten. Aus soziologischen Studien wissen wir: das funktioniert auf Dauer nicht.

Da sind auch jene Anderen, die Egoismus nicht so toll finden. Aber denen wird nicht geboten, was sie brauchen: eine Zuflucht in eine achtsame politische Umgebung, die sich an den Kernproblemen orientiert und nicht mit irgendwelchen Randthemen aufhält. Klar sind die Randthemen wichtig, gesellschaftspolitisch, biologisch, wie auch immer. Menschen brauchen in erster Linie Sicherheit, Geborgenheit. Jemanden, der sie vielleicht auch einfach mitnimmt.

Und hier gibt es auch die Kernbotschaft: durchdachte Konzepte einer Gemeinwohl-Wirtschaft bringen Wertschöpfung zurück in das eigene Land. Das schlägt viele Fliegen auf einmal mit einer Klappe: es gibt lokal wieder mehr Arbeit, die Regionen blühen wieder auf, weniger Transporte (auf Kosten der Umwelt), mehr Einnahmen lokal, die Bauern können von ihrer Arbeit leben, etc. Und um diese Aktivitäten herum rankt sich eine humanistische Bewegung, eine Politik, ein Anliegen, das eben grün ist.

Diktat des Humanismus?

Das ist dann der Kern einer „grünen“ Bewegung, egal, wie sie künftig genannt wird. Eine Zuflucht für die achtsam Denkenden, Lebenden, Handelnden, weil sie im Geiste eines lebendigen Humanismus agieren. Diesen Anspruch umzusetzen wäre genug Programm. Er ließe sich als Ausgangsbasis für alle Aktionen leicht verwenden. Alles ließe sich einfach erklären: ein humaner Umgang mit Flüchtlingen ebenso wie die klare Botschaft, dass auch die Immigration ihre Grenzen hat, wo sie der lokalen Bevölkerung oder einem Staat zu viel abverlangt.

Letztlich kann auch der größte Egoist nicht gegen eine Gesellschaft beziehungsweise gegen die Menschheit agieren. Wenn die Gesellschaft weiß, es geht um uns alle, es geht um unsere Lebensgrundlagen, dann kann es eigentlich keine Alternativen geben. Dann wird nicht nur eine neue Gesellschaftsordnung möglich, auch eine neue Wirtschaft wird möglich. Ob die nun Gemeinwohl-Ökonomie oder wie auch immer heißt: alles muss sich dem Humanismus unterordnen. Das ist auch die einzige Achillesferse: ein Diktat des Humanismus ist theoretisch genauso unmöglich wie eine Partei, welche basisdemokratisch rasch und eloquent agieren will. Mit der Ausnahme: Das Diktat des Humanismus ist der Ratio entsprungen und begründet sich in ihr, ist somit kein Diktat mehr, sondern eine logische Handlungsanleitung.

Es wäre also einfach: alle politischen Entscheidungen werden nach ihrer Abwägung unter humanistischem Gesichtspunkt gefällt. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Für niemanden. Und die unselige Debatte links oder rechts fände ein wohlverdientes Ende.
Klaus

Florian Schwarz - 18. Okt, 13:44

Meine Themen

Gerne auch mein Feedback zu der ersten Analyse (einiges haben die Vorposter auch schon erwähnt). Mir sind viele grüne Themen auch wichtig, wie Gleichberechtigung, Umweltschutz, gleiche Chancen etc, aber:

* Wie schon in einem vorangegangenem Post erwähnt: Diese gefühlte moralische Überlegenheit und Verbissenheit nervt mich, bzw das dogmatische Rumreiten auf inhaltlichen Nebenschauplätzen: Kaum etwas finde ich mühsamer und unnötiger als Binnen-I oder Schaffen von endlosen Geschlechtern. Soll sich doch jeder fühlen als was er will, aber es wird doch kaum jemand seine Identität am Buchstaben im Reisepass festmachen. Bzw ich weiß von meiner Freundin, wie schwer es ist, Deutsch zu lernen, wenn man dann noch gendern muss, quasi aussichtslos...

* Heumarkt: Das war für mich der finale Grund, ganz sicher nicht Grün zu wählen. Investorenwünsche über öffentliches Interesse zu stellen, bzw ein Projekt zu unterstützen, das eine satte Mehrheit ablehnt, bloß weil irgendein Deal mit einem Investor läuft - das war für mich in Wien etwas typisch Rotes.

* Migration: Grenzen offen für alle ohne jede Limitierung bei zeitgleich hohen Sozialstandards oder sogar 1750 EUR Mindestlohn - zu glauben, dass das funktionieren kann bzw für breite Bevölkerungsschichten akzeptabel ist, ist pure Sozialromantik

Ich hoffe auf tiefgreifende Erneuerung, vielleicht werden die Grünen für mich ja wieder wählbar.

cnschindler - 18. Okt, 14:20

Weg von den Dogmen

Lieber Christoph Chorherr!

Schön, dass es noch offene Gedanken bei dem Grünen gibt!

Ich war mitte der neunziger bei den Grünen in Neubau Bezirksrat. Schon damals fand ich einige Dinge unerträglich:

-Die bis ins letzte exerzierte Basisdemokratie, welche leider zu oft in einen Basiswapplerei ausgeartet ist (Landesversammlungen, etc.)

-Die dogmatisch umgesetzte Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Das Thema an sich ist für mich nicht diskutierbar oder verhandelbar. Die Gleichberechtigung muss sein. Aber: Eure stoische Listenbesetzung bei der unbedingt eine Frau Listenerste (und damit Spitzenkandidat) sein muss, hab ich nie verstanden. Und im Prinzip habe ich aus meiner Sicht diesmal recht. Ulrike Lunacek war für diese Position absolut ungeeignet. Aber es musste ja unbedingt eine Frau sein.

Mit verlaub gesagt, das ist Schwachsinn. Und diese beiden Punkte waren dann auch der Grund warum ich mich nach drei Jahren wieder verabschiedet habe..

Ein Werner Kogler wäre hier wesentlich besser gewesen. Er hat im Parlament öfters bewiesen, dass er die anderen Politiker vorführt wenn es notwendig ist. So jemand braucht es im Wahlkampf!

Ich erinnere mich an die Modernisierung der Grünen in dem 90ern. Da war Madeleine die Spitzenkandidatin. Auch sie war damals voller Elan und hat die etablierten Herren vorgeführt. Genau das fehlt Euch!

Ich hoffe die Grünen kommen zur Besinnung und legen ihr Bobotum ab...es wäre bzw. ist schade drum...

Martin Schimak - 18. Okt, 16:12

Die Inhalte sind das Problem.

Lieber Christoph. Wie sag ichs. Ich bin wieder mal hier, weil ich mich interessiere wie nach einem solchen Debakel die grundvernünftigen Grünen denken. Vieles, fast alles, was Du da sagst ist natürlich grundvernünftig, richtig gute Analyse. Wie zu erwarten war.

In einem Punkt - dem wichtigsten - liegst Du meines Erachtens komplett falsch.

Die Inhalte sind das eigentliche Problem. Lass mich das erklären. Das was Du hier als Inhalte aufzählst sind Grundhaltungen. Aber kein Wahlprogramm für die nächsten 5 Jahre in Österreich. Hat irgendjemand bei Euch gefragt. Was braucht ÖSTERREICH JETZT wirklich? Ich bin froh, dass nach dem Punkt 2 zumindest noch der Punkt 7 kam. Punkt 7 ist aber leider nur ein besonders krasses Beispiel grüner Tabuisierung. Ich schliesse jetzt mal von mir auf andere - auf die Gefahr hin damit natürlich falsch zu liegen. Aber vermutlich auch nicht ganz falsch. Ich - als früherer/vormaliger/oftmaliger Grünwähler habe natürlich keine grundsätzlichen Probleme mit den Inhalten in Punkt 2. Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein zentral wichtiges Thema und ich möchte auch in einer europäisch/sozialen Gesellschaft leben, die nach sozialem Ausgleich trachtet - wozu auch Umverteilungspolitik gehört, ganz klar. Ich habe aber schon sehr lange ein riesengrosses Problem damit, dass man von österreichischen Grünen - egal ob sie auf Gemeinde-, Landes-, Bundes- oder Europaebene kandidieren und egal um welches Jahr es sich gerade handelt, auf die Frage nach dem wichtigsten Ziel für die nächste Legislaturperiode immer nur eines hört: der "Kampf gegen" den Klimawandel und - vielleicht dann irgendwie eh auch noch - der "Kampf gegen" die soziale Ungerechtigkeit. Das ist einfach zu wenig - viel zu wenig. Denn irgendwann fällt dann dem letzten Wähler auf: Meine Gemeinde, mein Land, oder jetzt eben "Österreich" hat ganz andere, sehr reale Probleme, die im Fall Österreich schon vorvorvorgestern hätten angegangen werden müssen. Verschwendung, Klientelismus, Ineffizienz, Bürokratie und erstarrte Strukturen sorgen allerorts dafür dass wir in einem erschreckendem Ausmaß zurückfallen, so dass eigentlich jedem vernünftigen Linken der Atem stocken müsste. Linke Ziele sind mit einem solchen Staat nicht mehr umsetzbar, weil die Leistungsfähigkeit und der Leistungswille der tagein/tagaus hackelnden Normalogesellschaft nicht weiter strapazierbar ist. Sie sagt nur noch: Tilt. Wir können nicht mehr. Aus. Es reicht. "Wir" Normalos können in Österreich aber nur zwischen einer unvernünftigen Rechten wählen (die die Erträgnisse aus einem leistungsfähigeren Staat vermutlich in die eigene Tasche stecken will) und einer unvernünftigen Linken (die nicht kapiert, dass ein hocheffizienter Staat die Grundvoraussetzung für linke Politik ist). Das Wahlergebnis und der "Rechtsruck" ist meines Erachtens unter anderem auch die Rechnung dafür, dass eine Mehrheit der Meinung ist, dass zuerst gründlich aufgeräumt werden muss, bevor wieder übers Ausgeben nachgedacht werden kann. Dass diese Hoffnung (dass jetzt mal echt aufgeräumt wird) vermutlich arg enttäuscht werden wird steht auf einem anderen Blatt. Aber ja, da gab es auch noch die Grünen, deren vorrangiges Ziel für die nächsten fünf Jahre Parlament im 8-Millionen-Staat Österreich der Kampf gegen den globalen Klimawandel war. Der durchschnittliche Österreicher will gegen den Klimawandel arbeiten, da bin ich mir ganz sicher. Aber vor allem will er Politiker, die erkennen und klar sagen, was sie auf welcher Ebene in den nächsten Jahren WIRKLICH zu bewegen beabsichtigen. Realistisch. Nicht in Allgemeinplätzen steckenbleibend. Wenn ihr Euch jetzt um diese Fragen inhaltlicher Klarheit und Arbeit drückt, sehe ich echt "schwarz" für Euch. Leider. Österreich würde mehr Menschen wie Euch - mit dem Herzen am rechten Fleck - brauchen. Aber das Herz irgendwie am rechten Fleck zu haben reicht nicht. Politik ist ein Geschäft für hartgesottene Realisten und messerscharfe Denker.

Da ich an die Vielfalt politischer Ideen glaube, hoffe ich, dass ihr die Kurve kratzt. Alles, alles Gute und sei mir nicht allzu bös... :-)

verbum - 18. Okt, 23:35

blauäugig

Nun die Welt mag ungerecht sein, - dies ist jedoch nichts Neues.
Wenn man schon zur Kenntnis nimmt, daß viele den nettesten, potentiellen
Schwiegersohn wählen, so sollte nicht verwundern, wenn der ungeliebteste,
potentielle Schwiegersohn eben NICHT gewählt wird.
Sogar die SPÖ hat es zuwege gebracht, der Realtät ins Gesicht zuschauen und ihren Frontmann gerade noch rechtzeitig vor der BP-Stichwahl auszutauschen; - und dabei ging es gar nicht mehr um ihren eigenen Kandidaten.

Metepsilonema - 20. Okt, 21:36

Einladung

Vielleicht mag jemand eine Kritik von außen lesen (und kommentieren), die etwas weiter geht.

steppenhund - 23. Okt, 12:34

Ja und nein

Die Analyse ist ja sehr gut, aber sie ist nicht geeignet, Leute zu motivieren.Das hat z.B. auch ein Herr Busek oder ein Herr Gusenbauer feststellen müssen. Zu viel Intelligenz ist dem Wählervolk nich zuzumuten.
Als dummer Österreicher, der nicht nur einmal grün gewählt hat, gebe ich hier meine drei (!) Cents preis.
1 wie geht man mit den jungen Grünen um?
2 wie geht man mit Peter Pilz um?
3 wie stimmt man beim Heumarkt zu?
Und das Problem bei 1 und 2 besteht nicht darin, was passiert ist,sondern dass die Eskalationen statt gefunden haben.

Punkt 3 allerdings war das echte „Nogo“ !

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