BAWAG-verkauf: ein Fehler
von cc am 30.03.2006
Jetzt will die Gewerkschaft die BAWAG verkaufen.
Zwei Gründe, warum ich das für einen grossen Fehler halte:
1.) Es gibt prinzipiell zwei Arten, wie man eine Bank führen kann: Die eine versucht, reale Investitionen, vom Hausbau über Kindergärten bis zu Unternehmensgründungen zu finanzieren, und aus der Zinsspanne Gewinne zu machen.
Ziel ist die „reale“ Wirtschaft, die Geldwirtschaft stellt „nur“ das mittel zum Zweck da.
Bei der anderen ist Geld die Ausgangspunkt und (angestrebterweise) mehr Geld das Ziel. Und der Weg dahin: Geld in seinen vielfältigen Ausgestaltungen (Fremdwährungen, Aktienoptionen, etc.)
Im wesentlichen sind das fast ausnahmslos Wetten, wobei mache versuchen, mit enormen Mitteleinsatz das Wettergebnis zu beeinflussen.
Genau das hat die BAWAG versucht, durch massive Verkäufe gewisser Titel deren Wert zu drücken, um sie dann verbilligt – mit hohem Geinn zurückzukaufen.
Das ist misslungen.
Warum bin ich gegen einen Verkauf der BAWAG?Weil Banken endlich wieder ihre Hauptaufgabe dain sehen sollen, auf die erste Art ihr Geld zu verdienen, indem sie der realen Wirtschaft „dient“, und reale Investitionen ermöglicht.
Viele Ideen bleiben gerade in Österreich unfinanziert, weil kein Geldgeber (keine Bank) dafür „Vetrauen“ („Kredit“) aufbringt.
Man stelle sich vor, was in Österreich hätte entstehen können, wenn diese 1,3 Mrd Euro in unsere reale Wirtschaft investiert worden wäre.
Und diese Art des Bankgeschäftes darf auch Mut zum Risiko haben, manche investitionen werden trotzdem pleite gehen, andere darum umso mehr abwerfen.
Und gerade eine Gewerkschaft als Eigentümer kann sich (aus naheliegenden Gründen) dafür einsetzen, dass nicht in der reinen „geldwelt“ wettänlich spekuliert wird, sondern die reale Wirtschaft gestärkt wird
Mein 2.) Argument
Mit Banken lässt sich viel Geld verdienen. Dürfen das nur jene, die eben genug Geld haben, um an der Börse zu investieren. Und darf das eine Gewerkschaft nicht, um z.B. die Gewinne aus der BAWAG zum Erreichen ihrer Ziele einzusetzen?
Ich hielte es für fatal, allen Organnisationen, die auch gesellschaftspolitische Ziele haben, aus polit-moralischen Gründen zu verbieten, Eigentümer gewinnbringender Unternehmen zu sein.
Nach dem Verkauf werden jetzt die Gewinne irgendwo hinfliessen
und die Gewerkschaft ihr Vermögen irgendwie anlegen.
Ich halte das für einen grossen Fehler.
Zwei Gründe, warum ich das für einen grossen Fehler halte:
1.) Es gibt prinzipiell zwei Arten, wie man eine Bank führen kann: Die eine versucht, reale Investitionen, vom Hausbau über Kindergärten bis zu Unternehmensgründungen zu finanzieren, und aus der Zinsspanne Gewinne zu machen.
Ziel ist die „reale“ Wirtschaft, die Geldwirtschaft stellt „nur“ das mittel zum Zweck da.
Bei der anderen ist Geld die Ausgangspunkt und (angestrebterweise) mehr Geld das Ziel. Und der Weg dahin: Geld in seinen vielfältigen Ausgestaltungen (Fremdwährungen, Aktienoptionen, etc.)
Im wesentlichen sind das fast ausnahmslos Wetten, wobei mache versuchen, mit enormen Mitteleinsatz das Wettergebnis zu beeinflussen.
Genau das hat die BAWAG versucht, durch massive Verkäufe gewisser Titel deren Wert zu drücken, um sie dann verbilligt – mit hohem Geinn zurückzukaufen.
Das ist misslungen.
Warum bin ich gegen einen Verkauf der BAWAG?Weil Banken endlich wieder ihre Hauptaufgabe dain sehen sollen, auf die erste Art ihr Geld zu verdienen, indem sie der realen Wirtschaft „dient“, und reale Investitionen ermöglicht.
Viele Ideen bleiben gerade in Österreich unfinanziert, weil kein Geldgeber (keine Bank) dafür „Vetrauen“ („Kredit“) aufbringt.
Man stelle sich vor, was in Österreich hätte entstehen können, wenn diese 1,3 Mrd Euro in unsere reale Wirtschaft investiert worden wäre.
Und diese Art des Bankgeschäftes darf auch Mut zum Risiko haben, manche investitionen werden trotzdem pleite gehen, andere darum umso mehr abwerfen.
Und gerade eine Gewerkschaft als Eigentümer kann sich (aus naheliegenden Gründen) dafür einsetzen, dass nicht in der reinen „geldwelt“ wettänlich spekuliert wird, sondern die reale Wirtschaft gestärkt wird
Mein 2.) Argument
Mit Banken lässt sich viel Geld verdienen. Dürfen das nur jene, die eben genug Geld haben, um an der Börse zu investieren. Und darf das eine Gewerkschaft nicht, um z.B. die Gewinne aus der BAWAG zum Erreichen ihrer Ziele einzusetzen?
Ich hielte es für fatal, allen Organnisationen, die auch gesellschaftspolitische Ziele haben, aus polit-moralischen Gründen zu verbieten, Eigentümer gewinnbringender Unternehmen zu sein.
Nach dem Verkauf werden jetzt die Gewinne irgendwo hinfliessen
und die Gewerkschaft ihr Vermögen irgendwie anlegen.
Ich halte das für einen grossen Fehler.
Verlogene Debatte
Das heisst: Es geht um die Frage, ob der ÖGB aus eigenem Interesse auf solche Besitztümer verzichtet, einfach weil er dann ein Problem im Bereich des eigenen "Marketings" löst. Nicht mehr und nicht weniger. Dass der ÖGB seinen Verkaufs erlös dann zu einer anderen Bank tragen würde, wo er gemeinsam mit dem Geld der "kleinen Sparer" mithilfe genau derselben Geschäfte vermehrt wird wie in allen anderen Banken auch, das interessiert dann schon wieder nicht mehr.
Die ganze Debatte ist daher doch eigentlich irrsinnig verlogen: Man will den Leuten nach wie vor mit fundamentaler Kapitalismuskritik den Don Quichotte geben. Dabei geht momentan total unter, dass eine rechtlich, ökologisch und sozial entwickelte Marktwirtschaft heute alternativenlos ist. Woran es uns im globalen Rahmen mangelt, ist der demokratisch geregelte Rahmen für freies Wirtschaften. Dort herrscht Faustrecht. Und das drückt auch auf die innerstaatliche Rechtsetzung. Das ist doch das Problem, und das ist ein grosses, sonst sehe ich aber definitiv keines. Worum es daher zB auch im Bankenbereich ginge, wäre zu sagen, welche Art von Geschäften man denn für unmoralisch hält und dafür einzutreten, diese zu unterbinden (auch wenn das nicht von heute auf morgen gelingen wird).
Aber das wäre ja sachliche Politik. Und schimpfen, aufwiegeln und verhetzen ist halt um so viel einfacher. Politik ist immer einfacher, wenn es einen Sündenbock gibt. Das kann im Kleinen der Ausländer sein oder im Grossen der internationale Konzern. Ich kann mit solcher "Der da ist schuld"-Polemik genau gar nichts anfangen, denn es bringt keine echten Lösungen für echte Menschen.