Erbschaftssteuer oder Studiengebühren
von cc am 08.08.2006
Was haben die zwei gemeinsam?
Sie bringen verhältnismässig wenig fürs Budget.
140 Mio die Erbschaftssteuer
124 Mio die Studiengebühren.
Die politische Ungleichbehandlung ist das, was mich so gegen die Abschaffung der Erbschaftssteuer aufbringt.
Gerade weil in Östereich die Vermögenssteuer im Vergleich zum Rest der Industrienationen so gering ausfällt, ists doch bezeichnend, dass das eine sofort abgeschafft werden soll, das andere aber angeblich sein MUSS.
Tatsache ist, dass die Einkommens und Vermögensunterschiede in unserer Gesellschaft massiv zunehmen.
Tatsache ist, das Erbschaften (seien es Häuser, Wohnungen, Aktien, etc.) völlig ungleiche Startbedingungen schaffen.
Tatsache ist dass das Wort Gerechtigkeit als politische Vorgabe immer mehr in den Hintergrund tritt.
Tatsache ist weiters, dass eine gute Ausbildung dann, wenn man nichts zu erben hat, am ehesten Aufstieg und damit Einkommen ermöglicht.
Das wird steuerlich "bestraft", erben soll völlig aus seiner gesellschaftlichen Verpflichtung entlassen werden.
Eine höhere Vermögenssteuer (statt deren Abschaffung) würde gesellschaftliche Geerchtigkeit zwar nicht herstellen, aber zumindest einen Willen zeigen, etwas dagegen zu tun.
Noch ein Zahlenvergleich: Eine Erbschaftssteuer im europäischen Schnitt wäre rund drei Mal so hoch.
Thema Pflege: Der Staat "erspart" damit, dass ca 40 000 osteuropäische Pflegekräfte unterbezahlt arbeiten ca 350 Mio Euro.
Die "Bagatelle" Erbschaftssteuer, würde das sofort finanzieren könen.
Sie bringen verhältnismässig wenig fürs Budget.
140 Mio die Erbschaftssteuer
124 Mio die Studiengebühren.
Die politische Ungleichbehandlung ist das, was mich so gegen die Abschaffung der Erbschaftssteuer aufbringt.
Gerade weil in Östereich die Vermögenssteuer im Vergleich zum Rest der Industrienationen so gering ausfällt, ists doch bezeichnend, dass das eine sofort abgeschafft werden soll, das andere aber angeblich sein MUSS.
Tatsache ist, dass die Einkommens und Vermögensunterschiede in unserer Gesellschaft massiv zunehmen.
Tatsache ist, das Erbschaften (seien es Häuser, Wohnungen, Aktien, etc.) völlig ungleiche Startbedingungen schaffen.
Tatsache ist dass das Wort Gerechtigkeit als politische Vorgabe immer mehr in den Hintergrund tritt.
Tatsache ist weiters, dass eine gute Ausbildung dann, wenn man nichts zu erben hat, am ehesten Aufstieg und damit Einkommen ermöglicht.
Das wird steuerlich "bestraft", erben soll völlig aus seiner gesellschaftlichen Verpflichtung entlassen werden.
Eine höhere Vermögenssteuer (statt deren Abschaffung) würde gesellschaftliche Geerchtigkeit zwar nicht herstellen, aber zumindest einen Willen zeigen, etwas dagegen zu tun.
Noch ein Zahlenvergleich: Eine Erbschaftssteuer im europäischen Schnitt wäre rund drei Mal so hoch.
Thema Pflege: Der Staat "erspart" damit, dass ca 40 000 osteuropäische Pflegekräfte unterbezahlt arbeiten ca 350 Mio Euro.
Die "Bagatelle" Erbschaftssteuer, würde das sofort finanzieren könen.
Einen Willen zu zeigen
Was also? 1. ALLE Bagatellsteuern und -abgaben ohne Ansehen der jeweiligen politischen Empfindlichkeiten abschaffen, Erbschaftssteuern genauso weg wie Studiengebühren weg und unzähligen anderen Firlefanz 2. Verwaltung in diesen Schildbürger-Bereichen wirklich abbauen (ja, Arbeitsplätze abbauen und keine ängstlichen linken Reflexe vorschützen!), dafür in den Service-Bereichen, wos schon überall kracht, wie zB Bildung und Gesundheit kräftig ausbauen 3. Mit den grossen Steuern eine andere Politik machen: Einkommensteuerprogression verstärken durch Grundeinkommen per Negativsteuer, Energiesteuern *deutlichst* rauf, über eine moderate Wiedereinführung der jährlichen Vermögenssteuer nachdenken, zB 1% pro Jahr, im Gegenzug zur Anhebung der Energiesteuern mit UMSATZsteuer unter deutsches Niveau runter (wäre ua auch ein spassiges Signal gegenüber grosser Koalition in D) 4. Über eine Steuerfinanzierung des Gesundheitssystems ähnlich DK nachdenken (schwerer Brocken, aber auch einzige vermarktbare Chance zur DeFacto Abschaffung der Höchstbeitragsgrundlage) 5. Mit den Einnahmen aus den grossen Steuern Chancengerechtigkeit durch "Höherbildung für alle" schaffen.
Umverteilung von Geld muss schon sein, es darf aber keine Bevormundung dabei herauskommen, sondern eine Förderung des Entwicklungspotentials von Menschen: Umverteilung vor allem von Möglichkeiten, Wissen und Kontakten durch Bildung und Förderung von "schichtenübergreifendem" Networking.
Leichter gesagt als getan, aber sagen tuts eigentlich auch kaum jemand.
@maschi
lg