Atomkraft: Warum liest man darüber nichts?
von cc am 05.06.2007
Viel wird über eine angebliche Renaissance der Atomkraft geschrieben.
Machmal reichen paar ökonomische Fakten, um klarer zu sehen.
Der Preis für (knappes) Uran ist in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als der Ölpreis.Im Klartext: Der Preis hat sich verfünffacht!
Dabei werden, im Vergleich vor zwei Jahrzehnten, derzeit nur wenige Atomkraftwerke zu bauen begonnen.
Der Anteil der Atomenergie an der Weltenergieerzeugung wird weiter sinken.
Und trotzdem ist Uran jetzt schon äusserst knapp, und der Preis explodiert.
Einmal mehr:An Investitionen in Energie-und Stromeffizienz kommen wir nicht vorbei.
Machmal reichen paar ökonomische Fakten, um klarer zu sehen.
Der Preis für (knappes) Uran ist in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als der Ölpreis.Im Klartext: Der Preis hat sich verfünffacht!
Dabei werden, im Vergleich vor zwei Jahrzehnten, derzeit nur wenige Atomkraftwerke zu bauen begonnen.
Der Anteil der Atomenergie an der Weltenergieerzeugung wird weiter sinken.
Und trotzdem ist Uran jetzt schon äusserst knapp, und der Preis explodiert.
Einmal mehr:An Investitionen in Energie-und Stromeffizienz kommen wir nicht vorbei.
Man liest darüber wenig...
Der Grund für dieses "Nichtstandhalten" des Arguments ist, dass der Preis des Urans für den Preis der resultierenden Kilowattstunde Strom - etwas salopp formuliert - *irrelevant* ist. Die benötigten Mengen sind im Vergleich zu "herkömmlichen" Energieträgern winzig und die Kosten für Atomstrom werden fast ausschliesslich durch Einmalkosten und laufende Fixkosten dominiert, nicht aber durch den Preis des Urans.
Daraus resultiert, dass der Preis des Urans sich munter weiter verdoppeln kann. Die einzige Konsequenz daraus wird sein, dass sich alternative Urangewinnungsmethoden, die sich bisher nicht gerechnet haben in Zukunft sehr wohl rechnen - und alle bisherigen Knappheitsprognosen über den Haufen werfen werden.
Ich bin kein besonderer Freund der Atomkraft - aber ein Freund guter Argumente.
Anteil
@ heute lindenstraße: ich dachte, cc ist heute im openhouse http://wien.gruene.at/mitmachen/open_house/, aber anscheinend wurde das geändert & gleichzeitig hat sich auch für mich kinderdienst ergeben.
eine face2face-begegnung würde ich trotzdem mal interessant finden.
Ein paar Links
http://www.kernenergie.ch/de/vorkommen.html#anchor_OMEBZC - Uran ist mit rund 5% am Atomstrompreis beteiligt - im Gegensatz zu chemischen Energieträgern wie Öl und Gas, die zu rund 70% im Strompreis kalorischer Kraftwerke enthalten sind - dh. als Milchmädchen-Überschlagsrechnung führt eine theoretische Verzwanzigfachung des Uranpreises zu einer Verdoppelung des resultierenden Atomstrompreises.
http://www.weltderphysik.de/de/3967.php - Ein sehr großes Potentenzial besteht in der Gewinnung von Uran aus Meerwasser, was als technische Möglichkeit bereits mehrfach nachgewiesen wurde. Gegenwärtig schätzt man die Uranmenge im Meerwasser auf mehrere Milliarden Tonnen - dh nach Milchmädchen sind das etwa 1000x soviel wie die oben genannten "Reserven".
http://www.kernenergie.ch/de/wirtschaft.html#anchor_HLCISG - Steigt der Preis noch um rund 50% gegenüber heute wird die Urangewinnung aus Meerwasser rentabel.