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Die Stadt, der Platz und das Auto

Dies ist ein sehr eindrückliches Bild.
Es stammt aus Münster.
Und ist auch schon ein bisschen in die Jahre gekommen

muenster

Es hat mich motiviert, dieses so wichtige Thema einmal anders, mit Wiener Hintergrund zu illustrieren.
So:

stephanspl_knotenprater1
stephanspl_knotenprater
vergössern? anklicken!

Zur Erklärung
Stellen wir uns vor, alle jene Fahrgäste der U-Bahn, die am Stephansplatz aus/umsteigen wollen, steigen aufs Auto um.
Wie gross müsste ein Autobahnknoten sein, um das zu bewältigen?
Am Foto sieht man es: Er würde grosse Teile des ersten Bezirks abdecken.

Deswegen:
Dass Wien heute noch so aussieht, wie es aussieht, und nicht wie z.B. Los Angeles, liegt daran, dass es den so platzsparenden öffentlichen Verkehr gibt, und ihn auch soviele benützen.
Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle.

Zur Anregung der Phantasie:
Die Umsteigerelationen am Karlsplatz,beim Westbahnhof bzw beim Schwedenplatz sind ähnlich.
Legte man über alle vier Stationen vier "ausreichend grosse" Autobahnkleeblätter, würde sie einander berühren!
Die Fläche würde tief vom 15. Bezirk, über 7.8., den ersten und bis weit in den 2. hineinreichen.
Die Stadt, wie wir sie kennen wäre zerstört.


Für Zahlentüftler:
Eine Spur des Kleeblatts, um von einer Autobahn auf die andere zu wechseln (Umsteiger) hat eine Kapazität von rd 1800 Fahrzeugen/Stunde.
Die Spitzenstunde entspricht 10% bis max 15% der Tagesfrequenz
Durchschnittlicher Besetzungsgrad des Autos in Wien: 1,2

Ergo: Der hier abgebildete Knoten Prater wäre deutlich unterdimensoniert, und könnte die "Fahrgäste" gar nicht bewältigen.
Täglicher Megastau wäre die Folge.
Drum ein mal mehr: Vorrag für den öffentlichen Verkehr, den Rad-und Fussgängerverkehr, eindeutig zulasten des Autoverkehrs.

PS: Dank an Jutta Reichenpfader für die grafische Ausarbeitung
Harald Jahn (Gast) - 5. Feb, 09:09

Leider...

...habts ihr euch den 13er abschießen lassen, teilweise aus den eigenen Reihen. Nach der Verkehrsberuhigung der Mahü wird sich noch mehr des Bezirksbinnenverkehrs auf den ÖV verlagern.

peter macher (Gast) - 5. Feb, 09:22

Damit Wien nicht so aussieht wie Los Angeles geht's vorallem um Bevölkerungsdichte. Wien hatte schonmal mehr Einwohner.innen als heute. Also nicht in die Fläche wachsen. Hohe Lehrstands- und Zweitwohnsitzabgaben, den Bestand verdichten und nicht alle Grünflächen zubetonieren...
Der Knoten Prater ist außerdem ein U-Bahn + S-Bahnknoten und somit ein schlechtes Beispiel.
Die geplante Radstraße gehört nicht in irgendeinen Randbezirk sondern quer durch den Ersten. Weil nur dort gibt es die notwendige Radfahrer.innendichte damit es dann auch so angenommen wird, dass man das ganze verkaufen und weiter verbreiten kann. Und damit der Bezirk zustimmt könnte man ja dafür eine Straße mit Anrainerparken machen. Eigentlich könnte man gleich den ganzen ersten Bezirk mit einem Fahrverbot-für-Kfz-ausgenommen-Anrainer-Schild versehen
..naja man könnte sovieles.
plepe - 5. Feb, 12:21

Einen Stern verloren ...

Sie verwechseln vermutlich den Autobahn-Knoten Prater mit der U-Bahn/Schellbahnstation Praterstern.

Der Knoten Prater hat zwar keine S-Bahn-Anbindung, aber immerhin eine U-Bahn-Remise daneben ;)

Und ja, Autos gehören raus aus dem Ersten!

Plepe.
petermacher (Gast) - 5. Feb, 18:34

@ plepe
Danke, hab' erst jetzt verstanden, dass am Bild der Autobahnknoten über den ersten Bezirk gelegt wurde. Da war weder weder Donaukanal noch Versuchsreaktor, deshalb ich etwas verwirrt. Der Knoten ist natürlich ein besseres Beispiel als der Nicht Autobahnknoten Praterstern.
Max (Gast) - 5. Feb, 09:18

nicht alles was Hinkt ist ein Vergleich

Hallo,

dann hätte der erste Bezirk eine Autobahnanbindung, in der Unterwelt Wiens. Eigentlich gehört sowieso eine 6 Spuriges Straßennetz in der Unterwelt, unter den Häusern Wiens gebaut. Damit die Stadt den Flair nicht verliert und Autofahrer, Öffis, Radfahrer und Fußgänger - jeder für sich, einen eigenen Raum zum überleben hat und sich niemand in die Quere kommt.

Dieses weiß und schwarz sehen der Grünen ist viel zu extrem und alle Parteien sollten mehr miteinander anstatt gegeneinander arbeiten. Denn so kommen nur schlechte Kompromisse raus, wie die Erhöhung der Preise für die Öffis. (Tages, Monats und Pensionisten Karten). Man kann leicht die Jahreskarten vergünstigen, wenn man allen anderen mehr Geld weg nimmt und es nur umverteilt.

Bei der Argumentation seid Ihr auch ganz schwer gegen eure Elektroautos. Wisst ihr eigentlich was Ihr wollt?

Armin Soyka (Gast) - 5. Feb, 09:53

Hui.

Um das zu finanzieren müssten Sie jeden Tag ihres Leben im Lotto gewinnen. Und sehr sehr alt werden.
So ein Bauprojekt würde über 20 Milliarden Euro kosten. Eher deutlich mehr.
Tadej Brezina (Gast) - 5. Feb, 10:24

Extremismus?

Na servas, man muß schon sehr wenig vom Wesen des Urbanen und dem Zusammenwirken Stadt-Mobilität verstehen, um so einen Schwachsinn vorzuschlagen.
plepe - 5. Feb, 12:18

Öffis, RadfahrerInnen und FußgängerInnen vertragen sich sehr gut. Die Probleme gibts in Wien nur, weil sie durch den Autoverkehr an den Rand gedrängt werden, und sie sich den schmalen Rest teilen müssen. Natürlich kommt's dann zu Konflikten.

Schwarz-Weiß sehen tun nur Sie. Es fordert ja niemand, dass alle Autos verschwinden sollen, es soll nur auf ein verträgliches Maß reduziert werden.

Und zu den Elektroautos: Natürlich sind Elektroautos auch ein Schaß. Ich mein, der ganze Beitrag geht darum, dass der Individualverkehr zu viel Platz braucht. Wieso sollte der weniger Platz brauchen, nur weil er elektrisch unterwegs ist? Das einzige was bei Elektroautos gut ist, ist die Reduzierung der direkten Emissionen (Abgase, Lärm). Wenn man aber auch die Produktion von Strom und die zusätzlichen Technologien betrachtet (Lithium), dann ist der ökologische Vorteil wieder weg.

Plepe.
Wolfgang (Gast) - 6. Feb, 05:52

Big Dig

Lesens den Artikel bei Wikipedia darüber. 14,6 Milliarden Dollar, und das ist kein Straßennetz, das sind nur ein paar Shortcuts unter der Innenstadt. Noch dazu wurde in den 80ern begonnen, d.h. da ist schon viel Inflation dabei. Wenn sie jetzt anfangen würden, wärs viel teurer.

Sie dürfen nicht vergessen, dass der Untergrund einer Stadt nicht leer ist. Da gibts bereits U-Bahnen, Kanalisation und den Zwölf-Apostel-Keller.

Solche sauteuren Ideen kommen immer von Leuten, die glauben,mit ihren Trilliarden an Vignettenbeiträgen und ihren Fantastilliarden an KFZ-Steuer kann man das halbe Land umgraben.
Michael (Gast) - 5. Feb, 18:24

Ich finde Argumente für den öffentlichen Verkehr großartig, aber dann sollte auch redlich argumentiert werden. Der kleine rote Punkt vor dem Haas-Haus ist eine Irreführung, wenn man bedenkt, was da unterirdisch an Platz in Anspruch genommen wird. Siehe http://www.fpdwl.at/4images/data/media/112/stephansplatz2b.jpg und
http://www.fpdwl.at/4images/data/media/112/schwedenplatz2.jpg

Anders wäre es auch gar nicht möglich, diese Masse an Menschen abzufertigen. Würde man bei den Kfz-Verkehr unter den Praterstern verbannen und oben einen Park machen, dann wären die Abgase trotzdem noch immer gleich hoch; selbst wenn die Autos und ihr Platzbedarf – wie jetzt die U-Bahn-Fahrgäste – vom oberirdischen Stadtbild versteckt wären.

Tom Schaffer (Gast) - 5. Feb, 20:36

Dazu ein kleiner zwinkernder Hint zu meinem Beitrag über dein Ausgangsbild

http://zurpolitik.com/2012/01/26/wie-viel-platz-brauchen-bus-auto-und-rad-in-der-stadt/

lg
tom

fist (Gast) - 6. Feb, 15:49

Parken

Der Unterschied ist viel, viel größer. Denn alle die Aussteigen müssten dann ihr Auto auch noch dort abstellen. Das möchte ich mir jetzt gar nicht ausrechnen. Schätze mal, dass fast alle Häuser des 1. Bezirks Parkhäuser sein müssten. Aber wer will dann dort überhaupt noch hin?

Stephan W. (Gast) - 6. Feb, 19:41

Park-Platzbedarf

Naja, recht leicht auszurechnen: das typische Auto ist ca. 1h/Tag in Betrieb, ein typischer Stadtbus hingegen ~10-14h/Tag. Man kann den Platzbedarf des Autoverkehrs im Bild oben also reinen gewissens nochmal mit ~12 multiplizieren.
h. - 11. Feb, 20:00

solche zahlenspiele sind immer was lustiges.
Hier ein beispiel:
Österreich hat 1700km Autobahn, meisst vierspurig und 30meter breit.
aber rechnen wir sehr grosszügig 1700km mal 50 meter macht 85 quadratKm.
Also 0,1 % der Staatsfläche.

60% der staatsfläche also das 600hundertfache sind immer noch wald und gebirge.

was ich damit sagen will: zahlenspiele sind immer was lustiges, aber mehr nicht

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