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Rad & Mobilitaet

Österreich: ein besonderes Schlachtfeld

Diese Grafik hätt ich gern öfters gesehen, als Tempo 160 diskutiert wurde:

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vergrössern? anklicken!

Nur mit dem "Transitverkehr" allein, kann man mit Sicherheit nicht erklären, warum es bei uns so viel mehr Unfälle gibt, als in anderen Staaten (z.b der Schweiz).
Oder: Die hier aus bildungspolitischen Gründen gelobten Finnen.

Lob an den VCÖ, der mit seinen Untersuchungen und Publiktionen immer wieder wichtige facts in die Verkehrspolitik bringt.

Jetzt startet der VCÖ eine Befragung unter Radler/innen.
Er will wissen, wie die Bedingungen für das Radfahren in Österreich beurteilt werden, möchte Schwachstellen aufzeigen und Best Practice Beispiele vor den Vorhang holen.
Befragung dauert nur kurz.

Wientalradweg-es geht voran

Gar nicht so selten machts wirklich Spass in der Kommunalpolitik zu sein.
Der Wientalradweg kommt voran.
Die Leiter der beiden mit der Umsetzung betrauten Abteilungen (MA45 Wasser-bzw MA 28 Brückenbau) luden zu einer "Begehung".
Lob möcht ich den beiden Leitern (ich lass frecherweise die Titel weg) Winter (Brückenbau, im Bild mit der gelben Jacke) und Redl (Wasserbau - im Bild mit Haube) aussprechen, die mit Engagement und enormen Fachwissen die Sache vorantreiben.
IMG_0441

bei der Begehung auch dabei : der Radwege-koordinator Franz Blaha, mit dem die Anschluss-stellen besprochen werden.

Eine besonders schöne Strecke ist jene zwischen Kennedybrücke und Schönbrunn.

IMG_0454

Jetzt wird von den beiden Abteilungen eine Ausschreibung vorbereitet, um jenes interdisziplinäte Team zu suchen, das die Machbarkeit und die Kosten genau untersucht.

Der klare Willen es umzusetzen, war bei der Begehung spürbar.

Und ausserdem hab ich wieder etwas Neues über Wien gelernt:
Unter der (stadtauswärts gerichteten) Stasse bei der Kennedybrücke ist eine grosszügige Unterführung gebaut.
Da haben wir die Nase hineingesteckt.

IMG_0452
Ob wirs für den Wientalradweg brauchen ist noch nicht klar.

die wichtigste Erfindung

diesen herrlichen Satz hab ich in einer empfehlenswerten Ausstellung gefunden:

"Wenn die körperliche Mobilität eine wesentliche Voraussetzung für Freiheit darstellt, dann ist das Fahrrad wahrscheinlich die wichtigste einzelne Erfindung seit Gutenberg, um – wie Marx es nannte – die menschlichen Fähigkeiten voll zur Geltung zu bringen, und zwar die einzige ohne offensichtliche Nachteile."

Eric Hobsbawm, Historiker, 2002

Genau.So ist es.

endlich: Autowerbung

Die EU denkt darüber nach, wie sie die fatale und steigende Abhängigkeit von Öl und Gas reduzieren könnte.

Das wahrscheinlich Wesentlichste wird kaum erwähnt:
Endlich Druck auf die Autohersteller, damit sie Fahrzeuge herstellen, die nicht 6-15 Liter je 100 km, sondern bloss zwei Liter oder weniger verbrauchen.
Ja, das geht.
Und deswegen gibts jetzt die erste Autowerbung auf diesem blog:
loremo

Es lebe Loremo, ein Münchner Unternehmen, das völlig richtig so denkt:
Warum muss ein Auto eine Tonne und mehr wiegen, um knapp 100 Kilo (Mensch samt Aktentasche) zu transportieren.
Warum braucht es 60-80 ja mehr als 100 PS um Spitzengeschwindigkeiten zu erzielen, die nirgendwo erlaubt sind.
Deren Antwort:
sehr leicht, ca 450 kg, TOP Werte beim Luftwiderstand, deswegen "kleiner" Motor (rund 20 PS) und schon braucht so ein "abgerüstetes" Fahrzeug nur mehr 1,5Liter auf 100 km.
Bezeichnend, dass derartig ketzerische Konzepte nicht aus der Automobilbranche kommen.

Das ganze soll 2009 auf den Markt kommen, und bloss 11 000 Euro kosten
Bin sehr gespannt.
Loremos website sollte man sich anschauen.

city-maut Stockholm

Am 3.1.2006 begann in Stockholm die siebenmonatige Testphase für eine
City-Maut .
Im September werden die
EinwohnerInnen Stockholms darüber abstimmen, ob die Maut zur bleibenden
Einrichtung wird.
Nach Berichten der schwedischen Nachrichtenagentur sank die Zahl der
Autofahrten in und aus dem Stadtzentrum am ersten Geltungstag der Maut um
etwa ein Viertel.

Citybike-eine Bilanz

Der vehemente Ausbau und die Verbesserung von Verkehrseinrichtungen für Radler sind das eine und extrem wichtig.
Drum z.B. der Wiental-highway.
Mindestens so wichtig ist eine andere Fahrradkultur. Und die spielt sich in den Köpfen der Menschen ab.
Wie kann man Mensch dazu bringen, zu ERFAHREN wie vorteilhaft radeln ist.
Eine (zunächst sehr umstrittene) Antwort war unser rot/grünes Projekt Viennabike, nun in der 2. Auflage citybike.

Denn es ist ein weiter Weg, den Radanteil (der in Wien zwischen 4-5% liegt) auf die im Verkehrskonzept vorgesehenen 8% zu heben.
Von Münchner Zahlen um die 15% ganz zu schweigen.

Der Anlauf verlief schleppend.
Viele wussten nicht, wie die (Gratis)entlehnung funktioniert.
Und es gab auch zu wenig Stationen.

Inzwischen wurde einerseits die Anzahl der Stationen auf 49 erweitert, neben der Bankomartkarte gibts eine eigene citybike-card und auch erste der Entlehnung Versuche übers handy werden gemacht.

Der Erfolg kann sich sehen lassen.

Einerseits am Stadtbild:
Man sieht immer mehr Menschen mit den Citybikes radeln.

Und auch die Zahlen sind beachtlich:
Schon zwischen April und Juni wurden laut Projektbetrieber GEWISTA knapp 80.000 Fahrten gezählt. Für heuer rechnet man mit ca. 200.000.
Im Vergleich zum Vorjahr eine Verdopplung der Fahrtenzahl.

folie3
Alle Angaben: GEWISTA

Sehr innovativ ist auch das Informationssystem von Citybike Wien; so erhält man auf der citybike Website laufend einen Überblick über die aktuelle Auslastung der Terminals.

Hier noch ein paar Daten der heutigen Gewista Bilanz PK:folie41
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folie71
Bild durch Anklicken vergrößern

U2 Verlängerung gestoppt

2009 sollte Eröffnung sein: die U2 bis Aspern.
So verkünden es alle SP Jubelpostillen.
Sollte.
Denn der Baubeginn wurde still und heimlich abgeblasen.
Wo erfährt man soetwas?
Als Bauunternehmen, das bereits Bauhütten aufgestellt und alle Vorbereitungen laufen hat, aus unten angehängtem Schreiben.
Mit dem Zusatz, bis zur Wahl "bitte" Stillschweigen zu bewahren.

Dem werden wir nicht nachkommen.

Und wir wollen auch noch wissen:
Was heisst ""unkonventionelle Vorgangsweisen"?

Der Wahlkampf wird ja noch spannend.

Hier das Schreiben:


u2_aspern_xl
Für grössere Ansicht, bitte Bild anklicken.

Das Fahrrad:eine Hymne

Das Fahrrad: Wo Technik die Natur übertrifft

Wir wollen Energieverbrauch sinnlich erfahrbar machen.
Wer weiß schon,
wie viel Strom er/sie eigentlich verbraucht
was eine Kilowattstunde bedeutet
was der standby Betrieb eines Fernsehers nach sich zieht
wieviel „Liter auf Hundert Kilometer“ braucht eigentlich ein Radfahrer?
Deswegen:Bin seit ein paar Tagen so unterwegs:

151-5138_img

Diese extra angefertigte Fahrrad, dient nicht nur als Verkehrsmittel , sondern misst mit einem Gerät auch die Energie und lädt zugleich das Handy auf. Während des Betriebs wird die Leistung der erzeugten Energie auf einem Display angezeigt. Dadurch hat man die Möglichkeit seine erstrampelte Leistung in Relation zum Energieverbrauch zu setzen. Mit dieser Idee soll gezeigt werden, was Energie (sinnlich) eigentlich ist, und welche Aufwand notwendig ist, um z.B. nur Standby Funktionieren von Elektrogeräten abzudecken.
Ein extrem effizienter Dynamo wurde für das Wahlkampf Bike verwendet, um die Energie des Fahrrads direkt zu nutzen; damit kann das an der Lenkstange fixierte Handy während der Fahrt aufgeladen werden.


151-5139_img


Wir erstrampeln (gemütlich) 80 Watt Leistung
Das entspricht einer mittelstarken Glühbirne (60 Watt), oder 8 Energiesparlampen gleicher Lichtleistung
Für 100 Kilometer (Geschwindigkeit ca 20km/h) braucht ein Mensch 400 Wattstunden, d.s. 0,4 kwh
Umgerechnet in „Liter/100 Kilometer“ sind das dann 0,04 Liter „Sprit“ also ein Hunderstel eines sparsamen Autos.
Oder „andersrum“: die Energiemenge, mit der Radfahrer 100 Kilometer weit kommen, lässt ein Auto nach ca 500 Metern stehen.
Das „Wunderwerk“ Fahrrad ist einer der ganz wenigen Bereiche, wo Technik die Natur übertrifft: Kein Landtier (keine Gazelle, kein Hase) bewegt sich „energieeffizienter“ als eine RadfahrerIn.

Bye Bye Standby.
Die Standby Funktionen der Elektrogeräte fressen (durch Unachtsamkeit) enorm viel:
Ein „standby abgeschalteter“ Fernseher braucht ca 10 Watt, das summiert sich (bei 2 stündiger Betriebsdauer) auf 220 Wattstunden am Tag (wofür man 1 _ Stunden strampelt); die Kosten: allen dafür werden ca 12 Euro im Jahr berappt.

Beispiele für den standby Betrieb anderer Haushaltsgeräte:
Scanner : ca 15 Watt
Tintenstrahldrucker: ca 12 Watt
DVD Player: ca 10 Watt
HiFi Anlage: ca 20 Watt

Zwei bis vier Atomkraftwerke laufen in Europa allein für unnütze standby Funktionen
(Anmerkung, die Summe anderen Stromvergeudungen sind bedeutend größer)


Zur Veranschaulichung: was ist eine Kilowattstunden (kWh)?
Eine kwh kostet ca 15 cent. Um die Einheit kWh anschaulich zu machen, hier ein paar Beispiele, welche Nutzleistung einer kWh entspricht:
1 t Masse 367 m hoch heben, ziehen, pumpen, befördern
10 t Masse 36,7 m hoch heben, ...
367 t Masse 1 m hoch heben, ...
9,5 l Wasser von 10°C zum Sieden erhitzen
1 bis 2km weit Auto fahren
1 t Masse von 0 auf 85 m/s beschleunigen (= 305 km/h)

Doch Vorsicht: Die tatsächlich aufzuwendende Energie ist meist erheblich größer als die Nutzenergie, wegen der Verluste!
Worin ist 1 kWh Energie gespeichert?
Ca. 1 voll geladene große Batterie für Diesel-PKW (85 Ah)
Ca. 0,1 l Benzin oder Diesel
Ca. 0,25 kg Brennholz
Ca. 0,12 m3 Erdgas
7,3 t Wasser in einem Stausee bei 50 m Höhenunterschied


Das Fahrrad ist verlängert, ein Prinzip von hier.
Alles bestellt und zusammengebaut hat die ig-fahrrad, die ich wärmstens empfehlen kann.

Rad-highway fürs Wiental

Wer Strassen sät, wird Verkehr ernten.

Wer hochrangige Radverkehrsanlagen baut, erntet mehr Radler/innen.
So geschah es auch auf der 2er Linie.
Nach dem Radweg vervierfachte sich der Radverkehr.

Und jetzt muss endlich das Wiental drankommen, das hoffentlich bald so ausschaut:

schnbrunn_rein_o_neu_korr

Nicht unten im Becken sondern als eingehängter highway
dann gibts auch kein "Sicherheitsproblem" wenns regnet und Hochwasser kommen könnte.

Wie das konkret aussieht kann man am Donaukanal besichtigen
Unter dem neuen Studentenheim von Zaha Hadid sieht der Radweg (die viel zu lange gesperrt war!) so aus:

151-5131_img

also: her mit den 8 km highway von Hütteldorf bis zum Naschmarkt.
Und weils so schön ist, noch eine Ansicht:

rdigerhof_o_neu2_korr

Worüber Schicker reden sollte

Verkehrsstadtrat schicker (doc, 24 KB) beklagt die Moral der Verkehrsteilnehmer.
Worüber er nicht spricht:
Die Autobahnprojekte (insbesondere die Lobauquerung) werden die Zersiedelung noch mehr ankurbeln, und noch mehr Autoverkehr in die Stadt pumpen.
Diese Autobahnen "erschliessen" erst periphere Gebiet am Stadtrand, und dann schiessen Einkaufszentren aus dem Boden.
Dorthin kommen dann 90% mit dem Auto, innerstädtisch kommt die überwiegende Mehrheit zu Fuß, mit den Öffis oder mit dem Rad.
Der Radverkehr wiedrum könnte eine echte Entlastung bringen, sein Anteil liegt in Wien aber bei bloss 4-5%, in München z.B. beim Dreifachen.
Und die Konflikte zwischen Radfahrern und Fussgängern hat die Planung zu verantworten, wenn wie z.B. am Rad-Ring-Rund völlig unübersichtlich Radwege und Fusswege ineinander übergehen.

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