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Rad & Mobilitaet

Infrastruktur für gestern

Das Glück vieler Regierungen liegt darin, dass sich die meisten Menschen ab einer bestimmten Grössenordnung Zahlen nicht mehr vorstellen können.
Das, was die Regierung bis 2020 in Strasse und Schiene verbauen will (41 Mrd Euro) ist gewaltig.
Nur ein Vergleich:In der Wiener Donaustadt fehlen höhere Schulen, eine AHS zu errichten kostet je nach Grösse 20 Mio aufwärts.
Das Programm hiesse zweitausend derartige Schulen (die nicht notwendig wären, aber ein paar sind dringend benötigt)
Oder: der Klimaschutzfonds wird mit 500 Mio einmal dotiert.
Strassen und Schiene ausbauen scheint 80 mal so wichtig.
Ich spare mir nachzuweisen, was dieses Invest-Programm für die Zersiedelung und damit für vermehrte CO2 Emissionen bedeutet.
Es zeigt sich nur eins:
Österreich ist unglaublich reich.
Und hat eine Regierung, die nicht begriffen hat, dass die Infrastruktur des 21. Jhdts hervorragende Schulen und Universitäten sind, und nicht noch mehr Autobahnen.
Im übrigen in einem Land,das bereitsan der europäischen "Spitze" liegt, was die bereits gebauten Autobahnkilometer je Einwohner betrifft.

Transdanubien ist anders

in diesem Fall leider

strassenbahnkm

In Transdanubien fahren weitaus mehr Menschen mit dem Auto, und weniger mit der "Öffis" als auf der anderen, der "alten"Seite der Donau.
Eine der Ursachen liegt im viel zu dünnen Strassenbahnnetz (hier ausgedrückt in Strassenbahnkm je km2)"drüben".
Versprochen sind zusätzliche Linien und Linienverlängerungen seit Jahren, es passiert wenig.
Vielleicht nützt auch hier die Klimadebatte.

Parkgebühren nach CO2 Ausstoss

Das wäre auch für Wien sehr überlegenswert.

tödliche Rechtsabbieger-ist das eine Lösung?

Hier hat beim Rechtsabbiegen heute Früh (wieder ein mal) ein Auto einen Radfahrer niedergeführt; glücklicherweise ist nur das Rad ruiniert, das Auto hat paar Kratzer, diesmal wurde niemand verletzt
mit weniger Glück kann man hier sterben.
volkstheater
Radler/innen kennen diese Kreuzung vor dem Volkstheater.
Gefährliche Situationen - Autofahrer erkennen Radler im Rückspiegel nicht - sind der Regelfall.
Und ähnliche Situationen gibts bei ziemlich vielen Kreuzungen in Wien.
Sie wirksamn zu entschärfen, ist nicht ganz einfach.

Trotzdem scheint mir diese Lösung (ich glaube es gibt sie nur einmal in Wien) ausserordentlich hilfreich.
Ort: Ecke Margaretenstrasse/Paulanergasse
wieden
Nähert sich ein Radler der Kreuzung beginnen eingebaute Leuchten in der Strasse sehr auffällig zu blinken - sie simulieren quasi die Radroute und signalisieren den Autofahrern Nachrang.
So sieht das Einzelteil aus:
detail
Da ich weiss, dass viele Leser/innen dieses blogs Radler/innen sind meine Frage:
Was haltet Ihr von dieser Massnahme?
Bitte vor Ort anschaun!
Feedback täte mich interessieren,
dann würd ich mich nämlich dafür stark machen, dieses System auf viele "Rechtsabbieger-Kreuzungen" auszudehnen.

Autofahrer schalten Grosshirn aus

Autofahrer schalten auf Routinestrecken das Grosshirn aus, belegt eine Studie


Bei der Debatte um die Benzinpreise wird das Grosshirn in der Regel nicht einmal eingeschaltet.
Dass Diesel an einigen Tankstellen berteits teurer sei als Benzin (welch Provokation) fand sogar empörten Eingang in die 19.30 Zeit im Bild.

Ich warte ja darauf, dass dieses Thema in der Armutdebatte aufgegriffen wird, so nach dem Motto, wenn schon keine Grundsicherung, dann doch wenigstens billigen Sprit.

Ich versuchs nochmal (sicher vergeblich) mit Argumenten.
Der Anteil der Treibstoffkosten an den Gesamtkosten des Autos wird völlig überschätzt (bitte Freunde, Bekannte schätzen lassen)
Tatsäächlich sind es rund 20%.
Wirklich sparen kann man bei der Anschaffung, wen man will.
Aber darum gehts ja nicht, wenn das Grosshirn ausgeschaltet ist.


autofahrenwirdteurerlongaue

hier gibts bald Schwerverletzte

Die Karlsplatz-Querung.
Jetzt neugebaut.
Und anlässlich des autofreien Tags am Freitag, den wir mit unserer Radsternfahrt würdig begehen, hab ich mir folgende Kreuzung eine halbe Stunde lang angeschaut.

IMG_0643

Radler/innen kennen die Stelle.Vom Ring in die Operngasse, am Cafe Museum vorbei, dann über den Karlsplatz.
Oder retour.
Und jetzt das:
Obwohl an dieser Kreuzung sehr viele Radler und Fussgänger queren, haben die links abbiegenden Autofahrer kaum einen Überblick.
Heftiges Hupen, notbremsen von Autos oder Radlern - bald wirds hier heftig krachen.
So baut man einen Unfallhäufungspunkt.

So sieht eine Querung aus, die offensichtlich von Menschen geplant wird, die noch nie am Rad gesessen sind.
Das muss und wird geändert werden.

IMG_0640

eine "Trängselskatt" auch für Wien

Ein klares Ja zur City Maut hat es in Sonntag in Stockholm bei einer Volksabstimmung gegeben.
Die “Trängselskatt”, die Gedrängeabgabe war anfangs sehr umstritten.
Aber dann ging die Stadtverwaltung einen mutigen Weg.
Wir werden eine Volksabstimmung durchführen, versprach sie.
Damit aber nicht über Vermutungen und Verdächtigungen abgestimmt wird (wie bei uns gabs Horrorszenarien, was dann an Schrecklichem alles passieren wird) wurde die “Staumaut” bereits am 3. Jänner dieses Jahres probeweise eingeführt.
Der Testlauf dauerte bis Juli.
Der Erfolg liess sich sehen, und hat auch die Stockholmer überzeugt:
Der Autoverkehr ging im Stadtzentrum um 20-25% zurück, die Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel stieg um 4,5%.
Die Gebühr ist saftig: 60 Kronen am Tag, das sind 6,49 Euro, die an 18 Kontrollstellen überprüft werden.
Die positive Abstimmung zeigt einmal mehr, dass die Bevölkerung klüger ist, als viele Politiker meinen.
In Wien werden wir einen neuen Anlauf versuchen:
Es soll als erster Schritt ein - oder mehrere Modelle - ausgearbeit werden, wie eine derartige Staumaut in Wien aussehen könnte, und welche Auswirkungen sie hat.
Warum Staumaut und nicht “City”maut?
Sie soll dort wirken, wo es die grössten Verkehrszuwächse gibt.
Und das ist in Wien eben nicht innerhalb des Gürels, sondern am Rande der Stadt.
Auf allen Ausfahrtsstrassen wächst der Autoverkehrs überproportional.
Gerade um die Kaufkraft in Wien zu halten und die Nahversorgung zu stärken, wäre eine derartige “Staumaut” ein wirksames Instrument gegen Einkaufszentren am Stadtrand und generell gegen die Zersiedelung.
Also konkret:
Her mit einem schlüssigen Modell, damit einmal sachlich diskutiert werden kann.
Und als Sofortmassnahme: Ausdehnung der Parkraum-bewirtschaftung. Zeitlich und räumlich.

Extrem gefährlich: Der Ring-Radweg

Wer wissen möchte, welch geringen Stellenwert der Radverkehr für die regierende SPÖ darstellt, muss nur den "Rad-Ring-Rund" benutzen.
Unerträglich v.a. für die Fussgänger, weil oft völlig unklar ist, wo dürfen Radler fahren, wo ist Platz fürs Zu Fuss gehen.
Das Ärgste aber:
Dieser "Radweg" ist extrem gefährlich.
Diese Grafik zeigt die gefährlichsten Stellen für Radler/innen in Wien.
bild-1
vergrössern?anklicken!
Und man sieht: Mit Ausnahme der Kreuzung HernalserHauptstrasse/Gürtel (diese wird derzeit saniert) ist der Ringradweg DIE Unfallquelle.

Das wissen Verkehrssstadtrat Schicker seit Jahren.
Und versprechen auch seit Jahren eine Sanierung.

das Klügste aus meiner Sicht:
Einerseits die Querungen durch die City durchgehend öffenen Herrengasse iund Rotenturmstrasse in beide Richtungen befahrbar machen
und die Nebenfahrbahnen des Rings als durchgängige Radrouten öffnen.
Und kurzfristig: eine ordentliche, leuchtende (von mir aus knallrot) Markierung des bestehenden Radwegs.

der US-Autowahnsinn (2)

Dass tonnenschwere SUVs das "normale" Kaufverhalten von US-Amerikanern dominieren wurde hier unlängst dokumentiert.
Dass sich die Verkaukszahlen des "Hummer", eines besonderen Auswuchs in den USA von 2004 auf 2005 beinahe verdoppelt
haben, trotz steigender Benzinpreise,sei auch noch ergänzt.

hier ein Wiener Exemplar:
hummer_img

Nachfolgende Grafik ist in diesem Zusammenhang doppelt aufschlussreich:

usefficenc
vergrössern?anklicken!

Einerseits zeigt sie (schwarze Linie) dass der Benzinverbrauch pro Fahrzeug in den USA seit 1987 wieder ansteigt.
(dort wird mittels miles/gallon gerechnet, steigende Effinzienz-statt bei uns sinkende Verbrauchswerte, bitte bei Lektüre der Grafik umdenken)
aber eine sehr optimistische Entwicklung ist dieser Grafik auch zu entnehmen:
Falls eine Regierung will (wie die US-amerikanische Ende der 70er Jahre) und mittels strenger Auflagen die Autoindustrie ZWINGT, energieeffinziente Autos zu produzieren und auch zu verkaufen, dann wirkt das (man betrachte die dramatische Steigerung der blauen Kurve ab Ende der 70er Jahre).
Deswegen wird es eines der wichtigsten Vorhaben sein
(und wir werden das auch in unserm Wahlprogramm fixieren)
strenge Vorgaben auf EU-Ebene zu erlassen, die statt derzeit mittels freien Vereinbarungen klare Effizienzverbessereungen beim Spritverbrauch von Autos durchsetzt.
Wenn es gelänge (was technisch kein Problem wäre) den Durchschnittsverbrauch
von derzeit 7 Liter/100km in der EU auf 3- 4 Liter zu reduzieren, wäre das eine enorme Entlastung von Erdölimporten und ein extrem wirksamer Beitrag zum Klimaschutz.
Und erst dieser reduzierte Verbrauch kann dann weitgehend biogen bereitgestellt werden.

unglaublich: die beliebtesten US-Autos

Man glaubt es nicht.
Das waren 2003 die drei meistverkauften Autos (PKWs nicht LKWs) in den USA.
Die Nummer eins wiegt fast 4 Tonnen und braucht 14,3 Liter Benzin
Nummer zwei und drei liegen in derselben "Klasse"
Ich kann es kaum fassen, was das für eine "Kultur" ist.
Schwacher Trost, dass sich die Reihenfolge durch die gestiegenen Ölpreise leicht verschoben hat.
(hier die Zahlen für 2005, danke maschi)

dreisuvs

fuenfsuvs

mehr dazu hier
und Gratulation an die beiden WU-Studenten für die tollen Recherchen.

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