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Energie & Umwelt

Solarthermie boomt

Neben der Photovoltaik, die Sonnenlicht direkt in Strom umwandelt(und weltweit heftig boomt) scheint jetzt auch die "solarthermische" Stromerzeugung grosse Fortschritte zu machen.
Grad für die heissen Länder im Süden (die z.b. wie Marokko Atomstrom aus Frankreich importieren, Länder die mittelfristig sicher viel Strom für die Klimatisierung verwenden werden), scheint das eine sehr effiziente und v.a. kostengünstige Alternative zu sein.
Hier ein sehr interessanter Artikel dazu

Technik als Antwort gegen Abhozung

Wie scheinbar "kleine" technische Innovationen wirklich grosse Probleme lösen könnten:
Die Abholzung von Wäldern, das stundenlange Klauben von Holz, alles um "Energie" zum Kochen zu bekommen führt unstrittig zum Ausbreiten der Wüsten und zur dramatischen Zunahme von Überschwemmungen (auch die jüngsten Überflutungen in Thailand sind auf Abholzungen zurückzuführen)
Aber es muss gekocht werden.
Dort, wo es kaum moderne Energieversorgung gibt, und noch lange nicht geben wird.
Das ist eine vielversprechende Innovation.
Nicht nur technsich, sondern auch sozial.
Denn die soziale Verträglichkeit, die "userbility" betrifft nicht nur Computerprogramme, sondern v.a. Problemlösungstechnologien in Entwicklungsländern.

so haben wir die Welt noch nie gesehen

Häufige Leser/innen meines blogs wissen:
Ich liebe gute Grafiken.
Die auf einen Blick anschaulich komplexere Wirklichkeiten veranschaulichen.

Das sprang mich sofort an.

So kennen wir die Welt

worldnormal
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So schon weniger

worldeinwohner
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hier werden die Länder der Erde je nach ihrer Einwohnerzahl gewichtet

und hier zeigt sich z.B. das enorme globale Ungleichgewicht (am Beispiel der Abflüge von Flugzeugen)

worldaicraftdepature
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und hier zeigt sich die extreme Ungleichverteilung bei den Tourismus-einnahmen
(ganz Österreich hat soviel wie ganz, GANZ(!!) Afrika)

worldtoristprofit
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Die gesamte Kartensammlung umfasst schon mehr als 100 und dokumentiert auch genaue Zahlen.

Hervorragend!

Umwelt?Klima? es ist schwarz/rot einfach wurscht

Solar-Wind-Biomasse etc, sie boomen.
Dort, wo Regierungen attraktive Rahmenbedingungen erlassen haben.
z.B. rot-grün in Deutschland mit dem EEG (Erneierbare Energien Gesetz)
Heute ist Deutschland v.a. bei Wind und Photovoltaik weltweit führend.
Attraktive Einspeisbedingungen für Ökostrom haben aber auch Portugal und Spanien erlassen.
Anleger von heimischen Windfonds finanzieren jetzt Projekte dort.
Warum nicht in Österreich?
Weil nach einem kurzen Frühling (das heimsche Ökostromgesetz war in Einzelbereichen durchaus erfolgreich) der Totalabsturz erfolgt.
Weil heute (Dienstag) im Plenum des Nationalrats die Regierungfraktionen samt SPÖ (die wg Verfassungsmehrheit notwendig ist) eine drastische Kürzung der Ökostomprojekte beschliessen werden.
"Erfolgreiches" Lobbying von Industriellenvereinigung und Arbeiterkammer "Strompreise sind zu teuer, Ökostromzuschläge dürfen nicht wachsen" ist die Ursache.
Österreich katapultiert sich damit umwelt - aber auch technologiepolitisch in der europäischen Liga ganz nach hinten.
Weil auch ich immer gefragt werde, mit wem wir "lieber" regieren würden.
Umweltpolitk ist sowohl der VP wie der SP in Wahrheit völlig wurscht.
Alles andere ist ihnen wichtiger.
Traurig!

nachdrückliche Empfehlung

Fast-zum Glück nur fast-wär ich Opfer meiner eigenen Präpotenz geworden.
Ich hatte über Tim Flannerys Buch "Wir Wettermacher" zwar nur Gutes gelesen, mir aber präpotenterweise gedacht, was soll da schon Grosses drinnenstehen, was ich nicht schon weiss.
So stehts im Untertitel: Wie die Menschen das Klima verändern und was das für unser Leben auf der Erde bedeutet.
Dann hab ichs mir doch gekauft, zu lesen begonnen, und konnte nicht aufhören.
Wär ich nicht längst ein Grüner, jetzt wär ich`s.
Ausführlich ohne ausschweifend zu sein, auch kurzweilig ist hier beschrieben, was wir heute (Endredaktion des Buches 2005) über die Auswirkungen des Klimawandels alles wissen.
Und das ist erschütternd und enorm motivierend zugleich.
Erschütternd ist, wie eine Gesellschaft all das (die dramatische, nachzuweisende und zunehmende Bedrohung unserer Zivilisation) wissen kann, und dieses Wissen derart ignorieren/verdrängen kann.
Ich möchte dieses Buch jedem nachdrücklich ans Herz legen.

wo ist der Golf-basic?

Eine Hauptursache des bedrohlich steigenden Ölverbrauchs (und auch die zentrale Quelle der Einsparung ) liegt hier:
Der erste VW Golf (meistverkauftes Modell) hatte 750 kg und 55 PS.
heute:
sagenhafte 1300 kg und 75PS.
Dank technischem Fortschritt sank trotzdem der Treibstoffverbrauch.
Alle sehr interessanten Daten werden von zwei meiner Studenten in ihrer Seminararbeit Umweltökonomie publiziert.
Stellen wir uns vor, es gäbe einen VW-Golf basic.
Heutige Motorentechnik, aber eben basic,abgerüstet:
max40- 50 PS oder weniger, weil 130-150kmh ausreichen.
Und Gewichtsparen:
Fenster zum Kurbeln, statt 4 (schwerer Elektromotoren),
Verzicht auf Beheizung bei Aussenspiegeln, Klimaanlage, etc.
Dann wiegt das Auto wieder 700kg und weniger, und kommt mit 3 Liter Sprit aus.
Und das kann auch sehr kostengünstig sein.
Her damit!

Unsere Energiesklaven

Samstag sehr schöne Initiative kennengelernt.
Im winzigen Fratres im Waldviertel, unmittelbar an der Grenze zu Tschechien war ich von der Kulturbrücke , die einen alten Gutshof als Museum und grenzüberschreitende Kulturinitiative ausgebaut haben, zu einer Diskussion über Energiepolitik eingeladen.
Und grosse Ehre:
gemeinsam mit dem zweifachen Nobelpreisträger Hans Peter Dürr
(Zweifach weil einmal "alternativer" und einmal "richtiger-nämlich Friedens-" Nobelpreis).
Einerseits war es sehr inspirierend, einem (unglaublich vitalen, witzig und geistreichen) inzwischen 78-jährigen, der ein Schüler Werner Heisenbergs war zuzuhören, wie er die Kenntnisse der Quantenphysik erläutert.
Und wirklich schlau ist sein Bild der Energiesklaven.
Grundüberlegung:
Unser heutiger Reichtum basiert v.a. darauf, dass wir zur Bewegung, zur Ewärmung etc. Energiesklaven beschäftigen.
Und zwar ziemlich viele, diese aber extrem ungerecht verteilt.
Ein Energiesklave "leistet" 100 Watt 12 Stunden am Tag.
Und so verteilen sich die Energiesklaven weltweit:

energiesklaven-3
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energiesklaven2
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Unser Umweltproblem besteht also nicht darin, dass es zuviele "lebende" Menschen (6,5Mrd) auf unserem Planeten gibt, sondern (gemeinsam mit unseren Energieskalven ) bereits 130 Mrd.
Und das ist heute schon zuviel.
Jeder von uns (Europäern, US-Amerikanern) müsste mit ca 10-15 derartigen Skalven auskommen, um annähernd ohne Zerstörung der Biosphäre zu leben.
Da haben wir viel vor.
Übrigens:
Wenn z.B. Ihr Computer stand-by läuft, braucht er ziemlich genau einen solchen Energiesklaven genau dafür

unser halber Gasbedarf wächst auf den Feldern

der Ölpreis steigt und steigt.
Und immer klarer wird - auch ökonomisch, dass es rationale Alternativen gibt.
Die Börsenentwicklung von Wind und Solaraktien sind ein wichtiges Indiz (zeigt sich doch auf der Börse, was "geglaubt" wird)
Beispiele:
Q-Cells: Aktienwert stieg von Okt 2005 bis heute von 40 auf 85 Euro
oder
Vestos (Wind) von April 05 (Aktienwert 80) bis heute(158)
in der Öffentlichkeit noch immer unterschätzt wird Biogas:
Hier ist v.a. die landwirtschaftliche Forschung gefragt, wie mittels intelligenter Fruchtfolge (z.B. Getreide-Stroh plus Pflanzen die Im Getreidefeld wachsen) auf landwirtschaftlich genutzen Flächen ZUSÄTZLICH Biomasse für die Gaserzeugug (samt Einspeisung ins Gasnetzt) gewonnen wird.
Angesichts der Unsummen, die die EU in die "Verwertung" agrarischer Überschüsse steckt (und damit viele Entwicklungsländer schädigt) tun sich in diesem Bereich grosse Alternativen auf.
Der Landwirt wird zum Energiewirt.
Schön, dass hier in Östereich viel Know how gebündelt wird.
Experten beweisen, wie gross das Potential ist.
Details zum Biogaspotential : hier

ten US cities best prepared for an oil crisis

Rankings sind meist amüsant zu lesen.
Und gelegentlich auch sehr informativ, dieses zum Beispiel.
Welche US-Städte sind auf eine Öl-Krise am besten vorbereitet.
Allein schon die Kriterien sind ein paar Gedanken wert.
And the winner is?

Schweden: auf dem Holzweg

Schweden will bis 2020 ganz weg vom Öl.
Biomasse heisst auch dort die Alternative.
Hier ein interessanter Artikel dazu aus dem Spiegel.

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