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ruinierte "Freiräume" in Wien (5)

das ist eine unrühmliche Serie, die ich aus aktuellem Anlass fortsetzen muss.
Eigentlich ist der Ort erfreulich.
Das Projekt "Mühlweg" (Wien, 21.)ist der schöne und ich meine auch gelungene Beweis, dass man in Wien auch mehrgeschossig, urbane "Holzbauten" errichten kann.
Ein Teil davon ist in Passivhaus-qualität ausgeführt, und - alle Wohnungen sind vergeben - es zeigt sich, dass Holzbau angenommen wird.
Aber:
Was haben sie mit dem Freiraum gemacht.
Im Wettbewerbsplan war dieser grosszügig ausgestaltet, frei konnte man sich zwischen den Gebäuden bewegen.
Und jetzt das:

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eine (schlechte) Orgie an Zäunen zerschneidet das gesamte Gebiet

wenn man von einem Haus zum anderen Bauteil gehen will, muss man einen riesigen Umweg machen oder den Zaun niedertrampeln
hier gehts derzeit jedenfall nicht weiter

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Wer ist hier schuld?
Einerseits der Bauträger der soetwas - gegen den Willen der Architekten - bauen lässt.
Aber sicher auch die Stadt Wien, die es sich gefallen lässt, mit schönen Zeichnungen und Versprechnungen im Wettbewerb geködert zu werden, und dann zwar brav Wohnbauförderung zahlt, aber keine Qualitätssicherung betreibt.
Ich werde sowohl der Wohnbaustadtrat als auch den verantwortlichen Wohnfonds damit konfrontieren.

Lebenslust, die Grundangst des Wieners?

Erschreckendes: Fredl, der arbeitslose Kraftfahrer zieht jetzt die Finger aus den Jalousien und sagt: „Das hier ist ein Ghetto.“ Was er damit meint? „Wo du hinschaust, nur Kinder. Kinder Länge mal Breite.“

oder sehr Kluges:

Ein Streifenpolizist drückt es später fast schon poetisch aus: „Es herrscht hier die Grundangst des Wieners, Lebenslust zu sehen.“


ein lesenswerter Artikel von Florian Klenk im falter

funktionierende Freiräume 1

Hier hab ich schon oft Freiräume kritisiert.
Zeit, auch etwas Positives hervorzuheben.
Das funktioniert wunderbar:

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der Reindlpark mitten im 14. Bezirk.
Ein wunderbares Kinder"frei"bad. (trotz extremer Raumknappheit)
Gar nicht zu Schwimmen, dafür ist es zu seicht.
Einfach plantschen, laut sein dürfen, sich abkühlen.
Gerade für jene, die allzukleine Wohnungen und sicher kein Zweithaus haben.
Denn "frei" heisst hier für Kinder: gratis.

Wurde übrigens unter Bürgermeister Seitz gebaut (der zwischen 1923 und 1934 dieses Amt innehatte)-lang ists her.

Wär doch gar nicht so schwer, vergleichbare Freiräume gerade dort anzubieten, wo viele Menschen wohnen.
Und weil auch hier Kritik sein muss:
Mir ist kein Park bekannt, wo die Stadt Wien in den letzen Jahren etwas vergleichbares umgesetzt hat.
Irre ich mich?

die unerträgliche Dummheit der Klimaanlage

passend zur Temperatur,
mein dieswöchiger Presse-Kommentar

auch wenn`s mir ziemlich schwerfällt

Muss zum ersten Mal Anerkennung nach Kärnten schicken.
Deswegen.
Das Land möchte die verpflichtende Vorschule einführen.
Per Landtagsbeschluss.
Was man daran erkennt:
Politik hat unglaublich viel mit "handwerklichen" Fähigkeiten zu tun.
Etwas politisch zu wollen, ist das eine.
Den "Riecher", die Fähigkeit, die Chuzpe, die Kraft und die Erfahrung zu haben, dieses Wollen auch umzusetzen ist ein zweites.
Warum macht das nicht die Wiener SPÖ mit ihrer absoluten Mehrheit?
Gerade hier wäre genau das (Stichwort Integration) so wichtig.
Meine These: Sie sind so satt, so selbstzufrieden, so von sich eingenommen, so im Glauben, "wien ist super", dass sie glauben, es nicht nötig zu haben, und ausserdem Krämerseelen sind, denn:
"Warum sollen "wir" das bezahlen.
Haider macht`s einfach.
Seine Motivation ist, vermute ich, weniger eine bildungs- und integrationspolitische, mehr eine taktische: Er ist der, der medial vorkommen möchte, und als "Umsetzer" wahrgenommen werden will.
Ich glaube, ich muss hier nicht meine eindeutige Haltung zu J. Haider darstellen.
Und hoffe sehr, dass er bei den nächsten Landtagswahlen Geschichte sein wird.
Aber: die politische Müdigkeit von VP und SP in der so wichtigen Bildungsfrage ist so himmelschreiend, und Haider zeigt, wie einfach es wäre, das als richtig Erkannte umzusetzen.

Atomkraft: Warum liest man darüber nichts?

Viel wird über eine angebliche Renaissance der Atomkraft geschrieben.
Machmal reichen paar ökonomische Fakten, um klarer zu sehen.
Der Preis für (knappes) Uran ist in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als der Ölpreis.Im Klartext: Der Preis hat sich verfünffacht!

uranpreis

Dabei werden, im Vergleich vor zwei Jahrzehnten, derzeit nur wenige Atomkraftwerke zu bauen begonnen.
Der Anteil der Atomenergie an der Weltenergieerzeugung wird weiter sinken.
Und trotzdem ist Uran jetzt schon äusserst knapp, und der Preis explodiert.
Einmal mehr:An Investitionen in Energie-und Stromeffizienz kommen wir nicht vorbei.

Wiens 24. Bezirk

hier meine dieswöchige Presse-Kolumne

nur ned hudeln

mühsam nährt sich das Eichhörchen.
Was ist im Gemeinderat herausgekommen?
Also so schnell geht das nicht, so der Bürgermeister zu unserem Antrag, ab Jänner 2008. alle Wohnbauten in Passivhausqualität zu errichten.
Das wollen die Leut`nicht, da könnt es ja zu einer Verknappung des Baumaterials (von welchem frag ich mich) kommen, haben wir überhaupt genug Experten, und natürlich, in Vorarlberg ist ja alles viel kleiner und anders.
Es folgten Verhandlungen.
Meine Argumente kennen blog Leser/innen.
Herausgekommen ist immerhin:
Passivhäuser erhalten in Zukunft (ab Mitte dieses Jahres)eine deutlich höhere Förderung.
Derzeit läuft ein sehr grossser Bauträgerwettbewerb für ca 1000 Wohnungen (wien 3 eurogate) wo ausschliesslich Passivhäuser errichtet werden.
Im nächsten Jahr soll es zumindest einen weiteren derartigen Wettbewerb geben.
Das positive: Immerhin.
Mir ist keine Stadt (auch international bekannt) wo jährlich mehr als 1000 Wohnungen in Passivhausqualität errichtet werden
Das "Negative": es geht so langsam, und wieder nur "ein paar". Angesichts der Dringlichkeit des Klimawandels erschreckt immer wieder die Zögerlichkeit des Vorgehens.
Alles andere scheint wichtiger.
"Sollten wir nicht vorher noch evaluieren?", beliebte Taktik um zu verzögern.
Aber schliessen wir versöhnlich: Immerhin.
Vielleicht lockt die erhöhten Förderung und alle, auch die Wiener SP kann ja noch dazulernen.

Energiewende im Wiener Gemeinderat

heute (Freitag) gibts am Nachmittag eine grössere Debatte zur Energiewende in Wien. Wir haben eine sog. dringliche Anfrage diesbezüglich an den Bürgermeister eingebracht.
Denn besonders die Städte könnten hier sehr viel tun.
Ein besonderes Anliegen ist mir folgender Antrag:
(Sinngemäss): ab 1.1. 2008 sollen in Wien alle gefördeten Wohnbauten wie in Vorarlberg bereits praktiziert in Passivhausstandard errichtet werden.
Denn:
Wien wächst. Bis 2030 auf 2 Mio Einwohner, das sind 300 000 mehr als derzeit.
Anders ausgedrückt:
Wien baut bis dahin die 2. grösste Stadt Österreich in Wien dazu.
warum nicht auf höchstem energietechnischen Standard.
Es nützt den Bewohnern (niedrige Betriebskosten) und reduziert deutlich CO2 Emissionen.
Bewusst lassen wir über diesen Antrag nicht bereits heute abstimmen, sondern erst im nächsten Wohnausschuss in ein paar Wochen.
Damit es Zeit für Lobbying bei der SPÖ bleibt.
Das zu beschliessen wäre ein echter Durchbruch.
Immerhin baut Wien jedes Jahr ca 5500 geförderte Wohnungen.
Bin auf die Debatte gespannt, und werd nachher berichten.

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