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Energie & Umwelt

"Grüne" Energie ist nicht automatisch "gut"

Die Energiewende (Energieeffizienz und erneuerbare rein - fossile und atomare raus) ist unabdingbar.
Die prinzipielle Richtung ist klar und eigentlich einfach , im Detail verwischen sich die Grenzen zwischen richtig und falsch.
Natürlich ist es sinnvoll, fossile Brenn-und Teribstoffe durch biogene zu ersetzen (z.B. auf jene Flächen, die derzeit gefördet durch die EU brachliegen müssen oder durch "Kuppelprodukte" in der bestehenden Nutzung -zusätzlich zum Getreide wachsen andere Pflanzen, die der Energieproduktion dienen.
Sicherlich nicht sinnvoll ist es, grossflächig Regenwald zu roden, um dann Monokulturen von Palmen zur Ölproduktion (Export) anzubauen, wie in Malaysia, oder diese Entwicklungin Brasilien.
Das ist sicher die falsche Richtung, die auch sicher bald von der Öl- und Atomlobby aufgegriffen wird, um prinzipiell gegen "grüne" Energie zu polemisieren.
Aber so ist Politik: Allzuselten gibts klare "schwarz-weiss" "gut-böse" Fronstellungen, oft muss man fragen "hängt davon ab, ob..."

die Autoindustrie schlägt zurück

Klimaschutz ist Klimapolitik.
Und Politik heisst Kampf.
Wer ist stärker?
Die europäische Politik, die richtigerweise die Autoindustrie (ohnehin zahm mit langen Übergangsfristen) zur Reduktion der CO2 Emissionen zwingen will.
Nachdem freiwillige Vereinbarungen von der Autoindustrie nicht gehalten wurden.
Oder deutsche Autobosse, die jetzt massiv Druck auf "Brüssel" ausüben
Vielleicht widmet sich auch die österr. Öffentlichkeit dieser ziemlich relevanten Auseinandersetzung, statt uns zum 100. Mal mit "Enthüllungen" über Stache&Co zu langweilen.

und wieviel Strom verbrauchen Sie?

Der Orkan zeigt:
Das heisst Klimawandel.
Das heisst: "Wetterextreme" häufen sich.
Und nur wenn der Energieverbrauch SINKT, reduziert sich der CO2 Ausstoss.
Beim Stromverbrauch bemerke ich immer:
Kaum jemand hat eine Ahnung.
Kaum jemand weiss, wieviel er/sie verbraucht.
und die wenigsten wissen, ob ihr Stromverbrauch jetzt besonders hoch, oder niedrig ist.
Deshalb mein Vorschlag, der sehr rasch realisiert sein kann.
Strom-Versorger bitte informiert Eure Kunden-denn Eure Stromrechnung ist völlig unverständlich!
So sollte es in Zukunft funktionieren.
Und am besten gleich nachschauen, wie man selber liegt.

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Vergrössern? kleines Bild anklicken!



und zusätzlich zur meist völlig unleserlichen Stromrechnung erhält man folgenden Brief:


Betr.: Ihre Jahresstromabrechnung 2007



Sehr geehrter Herr Busch!

Anbei erlauben wir uns, Ihnen Ihre Jahresabrechnung für den verbrauchten Strom zukommen zu lassen.

Herr Busch, Ihr Haushalt hatte im vergangenen Jahr einen Stromverbrauch von

1.300 kWh

Die Kilowattstunde (kwH) ist die Messeinheit für Ihren Stromverbrauch. Gemessen am Durchschnitt der Wiener Haushalte liegen Sie damit in der Kategorie: B (gut). Nur zur Orientierung: der durchschnittliche Stromverbrauch eines Wiener Haushalts liegt bei 2.200 kWh/Jahr.



Damit haben Sie einen vergleichsweise geringen Stromverbrauch und tragen wesentlich zum Klimaschutz bei. Bitte berücksichtigen Sie, dass diese Tabelle nur eine Orientierung ist und natürlich der Verbrauch von der Größe und BewohnerInnen Zahl ihres Haushaltes abhängt.

Zur Erläuterung: Für ihre individuelle Berechnung dient folgende Orientierung: Unser Beispiel bezieht sich auf einen Zweipersonen Haushalt. Für jede weitere Personen rechnen Sie 300 kWh als Verbrauchswert hinzu. In Einpersonen-Haushalten ziehen Sie bitte die 300 kWh ab.
Wenn Sie mit einem Elektroherd kochen, müssen Sie in ihrer Berechnung von einem ca. um 300 kWh höheren Stromverbrauch ausgehen.

Zur Information: Wir wollen Sie darauf hinweisen, dass Ihr Stromverbrauch seit dem letzten Jahr um über 10% angestiegen ist.

Alle reden derzeit vom Kyoto-Ziel. Wir sind sicher, dass auch Sie ihr persönliches Kyoto, die Reduktion ihres Stromverbrauchs um 13%, erreichen können (siehe unten). So nebenbei: damit leisten Sie nicht nur ihren Beitrag gegen den Klimawandel, sondern sparen sich ca. 33,- Euro. Aus bisherigen Erfahrungen wissen wir, dass der Stromverbrauch durch einfache Maßnahmen um mindestens 15% verringert werden kann. Energieeffiziente Haushalts-geräte, energiesparend Kochen, die Verwendung von Energiesparlampen oder der Verzicht auf den Stromverbrauch durch den Standby Betrieb sind nur einige Beispiele, in denen viel Potential liegt. Sie helfen damit, die CO2-Emissionen zu reduzieren, damit zum Klimaschutz beizutragen und zugleich Ihre Kosten zu reduzieren.

Wir haben uns erlaubt, Ihnen anbei eine Liste mit Tipps zur Reduktion des Stromverbrauchs beizulegen. Unsere Effizienzberater stehen Ihnen unter der kostenfrei erreichbaren Telefonnummer 08002468246 gerne für Fragen zur Verfügung.

Gerne stellen wir Ihnen – kostenfrei – ein Strommessgerät zur Verfügung, mit dem Sie selber einfach Ihren Stromverbrauch messen können. Entdecken Sie die Stromfresser in Ihrem Haushalt und sagen Sie ihnen den Kampf an. Sie werden sehen: schon im kommenden Jahr werden sich Ihr Stromverbrauch und Ihre Kosten erheblich reduziert haben.

Eine gute Berechnungsgrundlage für Ihr Stromsparpotential bietet Ihnen übrigens diese Website
Wir hoffen, Ihnen damit geholfen zu haben und verbleiben

mit freundlichen Grüßen

Ihre Wien Energie

aussen hui und innen: erst recht

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Vorarlberg ist immer eine Reise wert.

Das war eine Ende der 60er Jahre errichtete Industriehalle.Riesiger Energieverbrauch, erst Öl dann Gas.
Dann Sanierung auf Passivhausstandard.
Man muss, um das Konzept zu verstehen, es buchstäblich erfahren, spüren:
Draussen hats minus 3 Grad, drinnen angenhme 22 Grad.
Und der gesamte Energieverbrauch ist geringer, als der jedes einzelnen Einfamilienhauses, welche daneben stehen.
Techne, wussten schon die alten Griechen, heisst Kunst.
Die kalte Luft wird angesaugt, und zuerst 90 Meter unter dem Gebäude im Kreis geführt. Schon ist die Luft auf 10 Grad erwärmt, bzw im heissen Sommer gekühlt.
Dann sorgt ein ausgereiftes Lüftungs und Wärmerückgewinnungssystem dafür, die Luft auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Gewinne aus Sonneneinstrahlung oder "Gewinne" von Computern, der Beleuchtung bzw schlicht der Menschen (jede/r von und strahlt 80 Watt ab) besorgen den Rest.
Und wenns ganz kalt ist, hilft eine optimierte Wärmepumpe aus.
So einfach gehts, ist ausdgereift und zu besichtigen.
Drinnen werden von der Firma Drexel und Weiss eben jene Lüftungs-und "Heiz"systeme hergestellt, die dafür sorgen, dass Passiv-und Niedrigenergiehäuser angenehm temperierte Räume bzw ausreichend Warmwasser haben.
Mit Energieverbräuchen unter der Wahrnehmungsschwelle.
Der Erfolg des Unternehmens ist bestechend.
Letztes Jahr wuchs das Unternehmen um ca 45%, heuer dürften es mehr als 50% sein.
Schon sind die Planungen abgeschlossen, die Nachbarhalle, in der es derzeit saukalt ist, ebenfalls auf Passivhausstandard zu sanieren.
Schön diese tollen Einzelbeispiele zu sehen.
Aber warum sorgt die Politik nicht dafür, dass sie rasch zur Regel werden?
Und ist nur mir aufgefallen, dass in den Koalitionsverhandlungen das Thema Umwelt/Energie nicht einmal am Rande vorkommt?

Solarförderung-mühsam nährt sich das Eichhörnchen

Vor kurzem habe ich hier heftig kritisiert, mache Zeitungen haben es auch aufgegriffen, dass die Wiener Solarförderung ausgehungert wird.
Öffentliche Kritik trägt Früchte.
Heute hat Finanzstadtrad Rieder auf meine diesbezügliche Frage Im Gemeinderat für das kommende Jahr immerhin 1-1,2 Mio Euro an Solarförderung versprochen.
Zwarnicht berauschen (in Oberösterreich stehen mehr als 6 Mio zur Verfügung) aber immerhin eine Erhöhung (heuer sind es 0,8 Mio Euro)
Darüber hinaus hat Rieder versprochen, dass jeder Antrag gefördert wird, auch wenn man dann 2007 das Budget weiter anheben muss.
Da in wenigen Wochen Wiengas erneut seine Preise deutlich anheben wird, wirds sicher einen weiteren Schub für die Solarenergie geben.
Kommunalpolitik und Energiewende aus der Praxis: Man muss dauernd dahintersein, sonst passiert gar nix.
Siehe auch Regierungsverhandlungen zwischen rot und schwarz. Die Energiewende ist überhaupt kein Thema.
Das ist den beiden völlig wurscht.
Unbegreiflich!

Biomassekraftwerk:grosse Freude

heute geht das Biomassekraftwerk in Betrieb.
Dieses war eins von 23 Projekten, die zwischen grün und rot 2001 vereinbart wurden.
Viel Überzeugungarbeit bei Zweiflern war notwendig (die übrigens alle heute bei der Eröffnung sind, und "schon immer dafür waren")
Aber bei aller Freude über diese heimische CO2 neutrale Strom und Wärme erzeugung:
Wenn wir den Stromverbrauchszuwachs nicht in den Griff bekommen, nutzen auch dutzende derartiger Anlagen kaum etwas.
Denn das Biomassekraftwerk (bei all seiner Grösse) produziert soviel Strom, wie dem österr. Verbrauchszuwachs von nur 6 Wochen entspricht.
Da sind völlig veränderte Strategien gefragt.
Das ist eine ganz zentrale.

Filmtip

Al Gores Film "An Inconvenient Truth" ist ausnehmend sehenswert:
Faktenreich und abwechslungsreich erläutert er, warum "global warming" eine massive Bedrohung unserer Zivilisation darstellt.
Er zeigt, wie ein guter Regisseur trockene Fakten lebendig darstellen kann (es ist nie langweilig)
Er ist zutiefst amerikanisch mit seinem unvermeidlichen Pathos.
Und er zeigt einmal mehr die Kraft der amerikanischen Kulur- und Bewusstseinsindustrie.
Augerechnet jenes Land, das durch seinen besinnungslosen Umgang mit fossilen Rohstoffen wie kein anders global warming verursacht, ausgerechnet dieses produziert den besten, breitenwirksten Film zum Thema.
Einmal mehr: Wo ist Europa?
guter Artikel dazu

Hier findet die Energiewende statt

Unsere Energiewendekarte.

Hier zeigt sich , was heute möglich ist.
Nicht wegen, sondern trotz Bundespolitik.
Energieeinsparungen um mehr als 90%.
Völliger Umstieg auf erneuerbare Energieträger.
Lokale Wertschöpfung statt Milliarden für Putin&Co.

Die Karte ist bei weitem nicht vollständig.
Wenns klappt am 1.Oktober, wird das Land von tausenden neuen Punkten leuchten.

Die alarmierenden Berichte über den Klimawandel dürfen nicht zu Resignation sondern zu Aktion führen.

Wiener Solarförderung vor dem Aus

Die ohnehin extrem bescheidene Wiener Solar-förderung läuft Ende des Jahres aus.
Und trotz vieler Nachfragen (steigt doch nach der Wahl wieder der Gaspreis kräftig) hängt ihre Verlängerung völlig in der Luft.


Dabei ist Wien schon derzeit ärmliches Schlusslicht unter allen Bundesländern


Graphik 1: Gesamtfläche (m2/1000 Einwohner) nach Bundesländern

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Es kommt aber auch beschämend "wenig nach".

Graphik 2: Neu installierte Solarflächen in m2/1000 EinwohnerInnen 2005
(Quelle Austria Solar; BMVIT/Faninger)

hackst-2



Der Hauptgrund der schlechten Verbreitung von SDolaranlagen in Wien liegt in den sehr geringen Förderbudgets der Stadt.

In Wien wurden im Jahr 2005 439.878 Euro Förderungsgelder für 152 thermische Solaranlagen ausgegeben. 2006 wurde der Budgetrahmen auf ca. 800.000 Euro erhöht.


Beispiel: OBERÖSTERREICH (Quelle: Oö. Wohnbaubericht 2005): 2005 wurden in OÖ insgesamt 6.063 Alternativenergieanlagen mit Förderungsgeldern in Höhe von 10,2 Mio. Euro errichtet, davon sind 6.399.867 Euro für 3.223 thermische Solaranlagen verwendet worden


NIEDERÖSTERREICH (Quelle: NÖ Energiebericht 2004): 2004 wurden in NÖ insgesamt 2.778 Alternativenergieanlagen mit Förderungsgeldern in Höhe von 4,318 Mio. Euro errichtet. Davon sind 3.091.000 Euro für 1.889 thermische Solaranlagen verwendet worden.



Im Gegensatz zur weitläufigen Meinung, dass in Wien das Solarpotential ohnehin nicht so hoch sein könne, zeigt ein Blick auf konkrete Fakten:
das Potenzial in Wien für thermische Solaranlagen ist beträchtlich. Es gibt z.B.
25.000 Kleingärten ohne Fernwärmeanschluss
45.000 Ein- und Zweifamilienhäuser mit Hauszentralheizung ohne Fernwärmeanschluss
60.000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ohne Fernwärmeanschluss
über 130 Heime, viele ohne Fernwärmeanschluss

Das wäre deswegen überfällig:

+ Die sofortige Bereitstellung eines Fördervolumens in der Höhe von 2 Millionen Euro, das ist knapp weniger als die Hälfte der niederösterreichischen Förderung bzw. ein Drittel der oberösterreichischen.

+ Eine wirksamne Öffentlichkeitskampagne, die die Solarenergie bewirbt.

der Wahlkampf ist nicht die schlechteste Zeit, dafür Druck zu machen

climate change argues for action

economist

Wenn das international führende Wirschaftsmagazin economist dem Klimawandel einen "special report" widmet, heisst das viel.

The uncertainty surrounding climate change agrues for action, not inaction argumentiert der lesenswerte Leitartikel


The technological and economic aspects of the problem are, thus, not quite as challenging as many imagine. The real difficulty is political. Climate change is one of the hardest policy problems the world has ever faced.


Dabei stehen wir erst am Anfang.
In Österreich wächst der fossile Energieverbrauch, die CO2 Emissionen steigen weiter, und in China werden jedes Jahr Kohlekraftwerke errichtet, welche der Kapazität ganz Englands entsprechen.

Wir stehen erst am Anfang, und die Folgen sind schon spür - und sichtbar.



gletscher1898

gletscher92

gletscher05

Der Vernagtferner (Ötztaler Alpen) von der Kreuzspitze (3.455 m) aus aufgenommen.Quelle:
Klimawandel, in Bergauf, der Zeitung des Alpenvereins

Vielleicht gelingt es uns in den verbleibende drei Wochen des Wahlkampfes klarzumachen, warum eine grundlegende Energiewende so elementar ist.

Nochmals der economist:

Climate change is one of the hardest policy problems the world has ever faced.

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    Martin Schimak - 26. Okt, 14:16

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